Hallo Mamas und Papas,
ich möchte hier gerne anonym schreiben. Ich möchte mir mal alles von der Seele schreiben und vielleicht gibt es ja liebe Menschen hier, die auch mal in dieser Situation waren.
Ich habe einen Sohn. Er ist ca. 1 1/2 Jahre alt. Seit er geboren ist plagen mich Ängste er könnte krank werden/ krank sein. Es ist so schlimm das ich Bauchschmerzen bekomme und mir geht es damit gar nicht gut. Natürlich hat eine Mama Angst um ihr Kind. Aber meine Angst ist anders. Sie frisst mich auf.
Wisst ihr, ich habe jetzt seit Mai 2021 die Angst, er könnte Autismus haben. Jeden Tag frisst mich dieser Gedanke auf. Ich analysiere mein Kind 24/7. Wenn er komische Bewegungen macht oder komische Laute von sich gibt usw.
Ich kann euch ja mal ein paar Dinge nennen die mich verunsicherten:
- er spricht nur Mama
- er läuft auf Zehnspitzen ab und an
- er wedelt mit den Händen bei Aufregung
- er geht manchmal rückwärts
- zeigen kam super spät. Er macht es jetzt mit der ganzen Hand
- er wackelt manchmal mit dem Kopf wie Nein nein
Das sind jetzt die Punkte die mich triggern wenn er das macht.
Bitte bitte verurteilt mich nicht. Ich habe am 9.12. einen Termin bei meiner Hausärztin. Ich weiß, dass ich Hilfe brauche und ich möchte sie unbedingt. Alleine komme ich da nicht mehr raus. Mein Mann und ich streiten schon sehr häufig, er sagt halt meine Gedanken was Autismus angeht ist völliger blödsinn. Auf der einen Seite weiß ich das auch. Aber mein Kopf lässt nicht los, bzw kann nicht loslassen.
Ja.. niemals hätte ich gedacht das es mir mal so geht. Angst war nie ein Thema vor der Geburt… ich bin völlig am Boden zerstört. Ich freue mich sehr auf meinen Arzttermin…
Ja, danke fürs lesen ihr Lieben. Ich musste es einfach mit euch teilen…
Die Angst frisst mich auf!
Mai 2022*
Erstmal vorweg. Autismus ist nichts schlimmes.
Klar du wirst dein Leben umstrukturieren müssen und vieles wird anders werden, aber Autismus ist wirklich nichts schlimmes.
Und dann bringt es garnichts soviel Angst zu haben. Aber gesteh es dir ein und höre auf deine Emotionen. Wenn du weinen willst weine. Wenn du wütend bist schrei in ein Kissen. Dieses Gefühl wirst du erst loswerden wenn du weißt, was deine Hausärztin sagt. Bis dahin, versuch dich abzulenken und lass immer mal wieder den angestauten Emotionen freien Lauf.
Egal was ist, ihr schafft das. Gemeinsam.
Ich wünsche dir und deinem Kleinen alles Gute. Ich drück euch die Daumen 😊
"Erstmal vorweg. Autismus ist nichts schlimmes.
Klar du wirst dein Leben umstrukturieren müssen und vieles wird anders werden, aber Autismus ist wirklich nichts schlimmes."
Ich finde diese Aussage nicht gut. Autismus ist ein Spektrum und schwer betroffenen Kinder sind oft nicht in der Lage, ein normales Leben zu führen. Sie lernen nie sprechen, werden nie trocken, haben oft Probleme mit Aggressivität, bleiben für den Rest ihres Lebens Pflegefälle. Zu sagen, dass wäre "nichts schlimmes" finde ich schon sehr gewagt. Wer wünscht sich denn so ein Leben für sein Kind? Du etwa?
Ich meinte damit, dass man auch damit leben kann. Autismus ist keine Krebsdiagnose, etc.
Und warum sollte ich das jemandem wünschen? Wo hast du das denn her?
116117
Mach einen Termin bei einem Psychiater/Therapeuten. Online kannst du dir direkt die Termine aussuchen.
Vielleicht hast du eine unbehandelte Wochenbettdepression die sich nun zu was anderem weiterentwickelt hat.
Deine Ängste sind zum Teil verständlich, aber du übertreibst.
Zuerst möchte ich dir sagen, dass ich genau das Gleiche wie du habe. Alles hat mich damals getriggert. Meine Tochter hatte einen Hautausschlag, dass war für mich gleich Windpocken etc. Jede Kleinigkeit die anders war wie du z.b beschrieben hast hat bei mir Panik ausgelöst, meine Tochter könnte ernsthaft Krank sein.
Auch hier bei uns und in meiner Familie hat das zu ernsthaften Streit geführt. Am Ende ging es so weit, dass ich dadurch zusammengebrochen bin.
Ich muss dir raten einen Psychologen aufzusuchen, denn deine Gedanken sind Ängste die dich auffressen wenn du so weiter machst ohne Hilfe. Auch ich habe mir entsprechende Hilfe gesucht.
Es wird alles Gut ;)
Hi!
Es gibt überhaupt keinen Grund, Dich zu zerfleischen, im Gegenteil! Ich finde es sehr mutig dass Du Dir Hilfe suchst. In meiner Familie gibt es eine Person, deren Angststörung ein Leben lang nicht behandelt wurde und das ist sehr schwer für sie selbst und alle, die mit ihr leben. Toll dass Du das angehst!
Ob Dein Kind autistisch ist anhand der aufgezählten Anzeichen kann niemand sagen, auch wenn Du Dir hier vielleicht Entwarnung erhoffst. Selbst wenn Dir aber jemand vom Fach diesbezüglich Entwarnung geben, wird das Dein Problem nicht lösen, sondern nur auf ein anderes Thema verlagern. Deshalb wünsche ich Dir alles Liebe und Gute auf Deinem Weg, Du schaffst das💪
Hallo,
Du bist nicht allein. Ich hab mit der Mutterschaft auch eine Angststörung entwickelt. Zuerst: Es gibt Hilfe! Ich bin in Therapie und es ist SO viel besser geworden. Ich kann dich nur ermuntern, dir auch Hilfe zu suchen.
Zum anderen: die Angst vor Autismus kenne ich auch. (Doof eigentlich: Autismus ist kein Todesurteil, es ist "nur" Neurodivergenz). Mein Sohn, 15 Monate, zeigt auch ein paar Verhaltensweisen, die auf entsprechenden Listen stehen.
Ich rufe mir immer wieder ins Gedächtnis, was gegen Autismus spricht. Wo mein Sohn alles "neurotypisch" ist. Das hilft schon mal.
Vor kurzem hab ich dem Papa der Kinder gesagt, was mich bedrückt. Er war kurz still, dann: "Selbst wenn B. autistisch wäre, würden wir ihn doch immer noch so lieben wie jetzt, oder?" - "Ja." - "Und er würde doch trotzdem ein gutes Leben haben, oder?" - "Ja." - "Wovor hast du dann Angst?"
Und dann hab ich ein bisschen geweint und war erleichtert. Das hat vieles in Perspektive gerückt.
Und was sind das für Anzeichen bei einem 15 Monate alten Kind?
Du meinst, was auf diesen Listen steht? Gefühlt alles.
Was ich davon bei meinem Kind zu sehen glaubte, will ich hier nicht breittreten. Wäre auch nicht sinnvoll, mein Sohn ist nicht autistisch.
Das Problem ist nicht sein Verhalten, sondern die Angststörung. Deshalb mein Rat an die TE, sich Hilfe zu suchen. Angsterkrankungen sind treue Begleiter, aber man kann lernen, sie bei Fuß gehen zu lassen. Dann zerren sie einen nur noch selten hinter sich her.
Selbst wenn das Kind nun Autismus hätte … bleibt es nicht das gleiche Kind?
Aber nichts von dem was du beschreibst, ist in dem Alter ungewöhnlich oder weist auf Autismus hin. Kurzum: Du nennst eigentlich die vollkommen falschen Dinge. Typische Auffälligkeiten eines Frühkindlichen Autisten hast du nichtmal erwähnt.
Ich denke auch, du müsstest erstmal an dir arbeiten.
Liebe TE,
mach dich bitte nicht verrückt. Dein Sohn ist mal gerade 1,5 Jahre alt. Und da kann man ehrlich gesagt noch kein Autismus feststellen. Kuck mal hier rein:
https://autismus-kultur.de/autismus-symptome-bei-babys-und-kleinkindern/
Du schreibst (Zitat):
<<<Ich kann euch ja mal ein paar Dinge nennen die mich verunsicherten:
- er spricht nur Mama
- er läuft auf Zehnspitzen ab und an
- er wedelt mit den Händen bei Aufregung
- er geht manchmal rückwärts
- zeigen kam super spät. Er macht es jetzt mit der ganzen Hand
- er wackelt manchmal mit dem Kopf wie Nein nein
Das sind jetzt die Punkte die mich triggern wenn er das macht.<<<
Für mich sind das keine Anzeichen für Autismus. Selbst mein großer Sohn konnte damals nur Mama sagen (wobei dann die Sprachentwicklung richtig fahrt aufnahm innerhalb von wenigen Wochen), Rückwärtslaufen konnte mein Großer auch und auch mit dem Kopf wackeln.
Mein Jüngster ist frühkindlicher Autist. So mit 2,5 Jahren konnte man sagen, ja er hatte autistische Züge, war in seiner eigenen Welt, Sprechen Mama und Papa ja und nein (galt erstmal als Latetalker), aber da waren eher der Verdacht auf ADHS, weil er über Tische Stühle Bänke ging, Wutausbrüche sehr häufig waren. Der Verdacht auf ADHS war aber ein verstecktes KIDD-Syndrom (KISS-Syndrom im Kleinkindalter), was eine Autismus-Diagnose zuerst unmöglich machte.Die bekamen wir erst mit 6 Jahren. Er konnte kaum sprechen, war autoaggressiv, war sehr in seiner eigenen Welt, flatterte mit seinen Armen (da landeten wir häufig beim Chiropraktiker, weil das eben seine Kopfgelenkblockaden förderte).
Die Frage stellt sich, wie waren denn die ganzen U-Untersuchungen bei deinem bis jetzt? Wenn die bis dato normal waren, würde ich erstmal abwarten, wie die nächste verläuft.
Den Termin bei der Hausärztin finde ich schon mal gut. Vielleicht hat sie was dich anbetrifft ja eine Idee.
Und grundsätzlich ist Autismus keine Einbahnstraße. Mein Autist ist jetzt 18 Jahre alt. Klar gab es auch Zeiten, die schwierig
waren. Und mein Sohn hat sich für seine Verhältnisse zu einem tollen jungen Mann entwickelt.
LG und alles Gute für dich
Hinzwife