Ich weiss, der xte Thread zum Thema. Ich hätte nie gedacht, dass das Ganze bei uns echt zum Kampf wird.
Also, Eckdaten: Bub, gerade 3 geworden, kennt Topf und Klo seit er 22 Monaten war. Immer unregelmässig auf Angebot von mir darauf gesessen, oft auch was reingemacht (selten gross). In diesem Sommer öfters mal ohne Windel rumlaufen lassen, öfters einfach so auf den Topf gesetzt (mit seiner Zustimmung), viel grosses Geschäft drin, aber nie regelmässig oder mit Bescheid sagen. Dann wochenlang wieder nichts.
Bis er, kurz vor seinem dritten Geburtstag, 8 Tage krank zuhause war und anfing, sein Kacki anzukündigen. Grosse Freude, jeden Tag Klogang, herrlich. Nach 5 Tagen fing er an, auch bei Urin Bescheid zu sagen, dann gingen wir gemeinsam Unterhosen kaufen. Ab da vermehrt windelfrei zuhause. Als er gesund wurde, wollte er unbedingt auch in der Kita windelfrei sein, aber er hat sich lange nicht getraut, da aufs Klo zu gehen. Jeden Tag Wechselkleidung in grossen Mengen, ihr könnt euch vorstellen.
Nun zu unserem Problem: seit über einem Monat sind wir in so einem Zwischenstadium. Zuhause klappt es tagsüber recht gut, aber trotzdem mindestens 1 Unfall pro Tag. Wenn er sein Spiel nicht unterbrechen will, macht er ungeniert in die Hose. In der Kita geht er inzwischen aufs Klo, aber vor allem landet fast alles in der Unterhose. Irgendwann im Laufe des Tages sieht er es ein und zieht freiwillig eine Windel an. Dieser ständige Wechsel zwischen windelfrei und Windel tragen finde ich kontraproduktiv, weil er dadurch in seiner Bequemlichkeit verstärkt wird, allerdings passieren so viele Unfälle, dass es doch notwending ist, eine Windel zu tragen, zumindest wenn er draussen ist. Wie würdet ihr weiter gehen, speziell was die Kitasituation betrifft? Jetzt wo es auch kalt wird, ist es echt blöd, wenn er sich permanent einsaut, sie sind auch viel draussen, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er, unter vielen Schichten Kleidung und bei Kälte sich zuverlässig melden wird, dass er muss.
Für ihn scheint das machen in der Hose eine akzeptable Alternative zu sein, habe ich den Eindruck, es stört ihn null. Manchmal (und dann rege ich mich tatsächlich auf) macht er sein grosses Geschäft gerade vor meinen Augen in die Hose, weil er gerade spielen möchte und keine Lust auf Klopausen hat. Aber Autonomie und ein grosser Junge zu sein (daher Unterhosen) sind ihm auch sehr wichtig. Wenn er möchte, geht er sogar komplett allein aufs Klo ohne meine Hilfe.
Kennt das jemand, wird es von alleine besser, soll man besser keine Windel mehr konsequent, oder doch und er wird trotzdem trocken? Ich bin echt planlos und hatte nie vor, irgendwie Druck zu machen. Aber das Ganze zieht sich schon sehr in die Länge und ich weiss nicht, wie ich ihm helfen kann.
Trockenwerd-Kampf (lang)
Ich lese mal mit, weil wir in fast der identischen Situation sind, Sohn grad 3geworden, daheim hat es zumindest mit Pipi schon gut geklappt, in die Kita weigert er sich ohne Windel zu gehen… scheinbar stört ihn einnässen überhaupt nicht.
Hab daher vor 2 Wochen erst mal einen Stopp eingelegt… aber ich hab den Eindruck er sieht die Windel als bequem an, da muss man ja nix unterbrechen…
Ich überlege gerade, ob ich mit Belohnungsaufklebern arbeiten soll…
Bin gespannt auf weitere Ideen.
So ein Belohnungsausmalding habe ich schon angefangen, war nur die ersten zwei Tage interessant. Heute morgen wollte er auch wieder ohne Windel in die Kita und hat wieder versprochen, Bescheid zu sagen und aufs Klo zu gehen. Ich habe 3 Sätze Kleidung zum waschen zurückbekommen. Ich kapiere es einfach nicht.
Halte dir bitte immer wieder vor dass er das nicht mit Absicht macht. Er kann es einfach noch nicht. Und das ist nicht schlimm. ❤️ Da hilft auch kein Belohnungssystem weil Urinieren und Stuhlgang nichts willkürliches sind.
Hallo!
Ich würde erstmal den Druck herausnehmen und ihm stattdessen trotz Windel immer wieder Toilette/Topf anbieten. Er kann die Unterhosen doch auch über der Windel tragen. Er ist noch nicht so weit, auch wenn sein kleiner Bock im Kopf etwas anderes sagt. Er ist auf einem sehr guten Weg, aber eben noch nicht am Ziel. Als nächsten Schritt wäre es ja möglich die Windel für kürzere Zeiträume abzulassen. Jedes mal wenn die Windel trocken ist habt ihr einen großen Schritt mehr geschafft.
Je mehr es zum Stress für dich wird, umso mehr wird es ein Kampf mit ihm. Und umso schwerer wird dieses Thema insgesamt.
Als nächstes muss ich dir leider sagen dass er natürlich noch nicht zuverlässig merkt wenn er muss - es ist deine Aufgabe (zumindest erstmal zu hause) ihn sehr häufig auf Toilette zu schicken. Manchmal merken die Kinder erst dann dass sie müssen. Manchmal müssen sie auch nicht viel. Aber es wird immer mehr zum Ritual. Mein Neffe hat mit 4,5 Jahren immernoch keinen bock sein Spiel für die Toilette zu unterbrechen und da muss man dann auch öfter mahnen. Das gehört ein Stück weit einfach mit dazu. Vielleicht hab ich deinen Text auch falsch verstanden und du machst das schon ständig, dann sieh es mir bitte nach. So tief steck ich ja nicht drin bei euch.
Wenn das zu hause zuverlässiger klappt kann man das auch wieder in der Kita probieren. So würde ich es probieren.
Es gibt dafür grundsätzlich kein Universalrezept. Aber Wiederholung, Geduld und Erfolgserlebnisse füttern ja stetigen Fortschritt. Ihr findet bestimmt einen guten Mittelweg!
Danke. Das Problem ist, wenn er Windel trägt, macht er IMMER in der Windel. Da gibts keine trockene Windel.
Wenn er spielt und beschäftigt ist, frage ich ständig, ob er muss, er sagt immer nein und dann ist plötzlich die Hose nass, weil er vergisst (eigene Worte). Merken tut er schon, es ist ihm nur nicht wichtig genug in dem Moment. Ach, schwierig.
Ja er sagt er hat es vergessen. Er hat dafür ja auch noch keine Erklärung, er ist ja erst 3. Und es ist ja tatsächlich so. Ich sagte ja, er ist auf einem guten Weg aber es reicht halt noch nicht das zuverlässig täglich unzusetzen. Und wahrscheinlich spielt alles irgendwie zusammen.
Ich würde die Windel noch dran lassen und das erstmal für kürzere Zeiträume probieren - wenn er das will. Nachmittags nach der Kita zu Hause, abends beim waschen kommt sie wieder dran. Er muss erstmal zuverlässig spüren (und das auch ganz für sich lernen) wann er mal muss. Und wenn er dazu Lust hat (ist jetzt offenbar noch nicht so) soll er es erstmal mitteilen, mit Windel. Wenn die Windel jetzt noch öfter voll ist wenn du sie dran lässt dann denke daran dass das trotzdem vergehen wird. Er wird nicht bis er 18 ist eine Windel brauchen. Er braucht jetzt noch etwas mehr Zeit und die würde ich ihm einräumen. Seine Motivation kann man so erstmal fördern und in ein paar Wochen/Monaten nochmal ausgedehnter mit windelfreier Zeit starten. Wenn weniger in die Hose geht wird es leichter fallen sich zu freuen und ihm zu vermitteln dass er gut aufpasst.
Je mehr schief läuft umso weniger sind die Kinder motiviert dran zu bleiben.
Ich würde wohl auch erstmal den Druck rausnehmen und das Thema nicht mehr in den Mittelpunkt stellen. Wenn ich zur Toilette muss, ankündigen. So sieht er, das wir alle aufs Klo müssen. Mehr würde ich nicht tun.
Allerdings würde ich schauen, das er Windeln trägt, zumindest draußen. Trockenwerden soll kein Kampf sein. Es benötigt das Gefühl von Selbstvertrauen und Selbstkontrolle. Auch wenn er sich das schon zumutet, weil er ja „ein großer Junge“ sein möchte. Sowas würde ich vermeiden zu sagen. Er ist ja dennoch schon ein großer Junge. Gut Ding will manchmal Weile haben. Das wird schon werden. Ganz sicher. :)
Huhu
Gerade draußen würde ich noch eine Windel anziehen, selbst wenn er Bescheid gibt dauert es ja auch einfach bis Jacke, Matschhose, Hose und Unterhose ausgezogen sind, da passiert schnell mal was.
Es gibt so beschichtete Unterhosen, da geht dann nicht direkt ALLES durch, die fand ich in dieser Phase sehr hilfreich.
Und es ist eben auch einfach eine Entwicklung 🤷🏼♀️
Liebe Grüße
Beschichtete Unterhosen klingen toll, hast du einen Link oder Namen, vielleicht? Danke.
Du kannst mal Trainingshosen googeln. Sind keine Windeln, saugen aber ein bisschen was auf
Im Moment scheint bei euch nicht der richtige Zeitpunkt zu sein. Versuch es doch mal in den Weihnachtsferien, wenn die Kita 2 Wochen zu hat.
Dann habt ihr alle Zeit und könnt „üben“ bzw. Routine reinbringen.
Also gleich morgens das erste Mal nach dem Aufstehen, dann nach 2 Stunden wieder, bevor ihr das Haus verlasst, dann mach 2 Stunden wieder, wenn ihr heimkommt, dann nach dem Mittagessen usw.
Zuhause klappts meist super, sein Topf steht jetzt im Wohnzimmer und er geht selbstständig hin. Aber so bald andere Kinder zu Besuch sind oder er super beschäftigt, geht es in die Hose. Ziehe ich ne Windel an, geht es in die Windel, aber dadurch macht er keine Fortschritte. Er findet es sogar toll, dass er an Ort und Stelle sein Geschäft machen kann. Daher weiss ich nicht, inwiefern Windeln nicht doch kontraproduktiv sind, weil er dann in die alten Gewohnheiten fällt.
Abgesehen davon, dass er manchmal einen Mordswutanfall kriegt, wenn er auf Unterhose besteht und die Kita doch eine Windel anbietet.
Für mich klingt es so, als seid ihr auf einem sehr guten Weg, allerdings erscheint es mir so, als sei dein sohn noch nicht ganz so weit. Möchte er von sich aus keine Windel mehr tragen? Bei uns fing es mit dem Tragen einer Unterhose über der Windel an. Und kurze Zeit später, hat er stolz erzählt, dass er jetzt nur noch eine Unterhose an hat („wie Mama und Papa“) und aufs Klo geht. Das ging dann aber wirklich von ihm aus und da war der Schalter umgelegt und es hat prima geklappt - auch beim Spielen. Die kurzen Versuche vorher, wo ich auch dachte „er kann es ja“ und wir die Windel weggelassen haben (fand er auch gut, ging aber von mir aus), endeten meist früher oder später in nassen Hosen und dem Wunsch, wieder eine Windel anzuziehen. Kannst du ihm ggf Pants anziehen, die kann er einfach runterziehen, wenn er aus Klo geht. So wie ich die Situation verstehe, würde ich versuchen ihm noch Pants + Unterhose anzuziehen und ihn weiterhin dabei unterstützen aufs Klo zu gehen und warten, bis bei ihm der Schalter umspringt. Das wird sicher bald kommen!
Meine Sorge wäre, dass die vielen „Unfälle“ dann doch eher demotivieren und damit ist ja keinem geholfen. Keine Sorge, das wird!
Danke dir. Ja, er will es selber. Manchmal hat er eine Unterhose über die Windel akzeptiert. Aber er ist auch sehr "faul" und nutzt die Windel aus und in die Hose machen scheint ihn nicht zu stören. Er hat irgendwie kein Hygienebedürfnis :((. Es geht aber über einen Monat so und das finde ich beunruhigend.
Ich würde auch das Tempo etwas raus nehmen. Windel bewusst ausziehen, wenn Ihr zu Hause seid, Du Zeit hast und das Ganze enspannt angehen könnt. Immer mal einen Nachmittag ohne Termine dafür nutzen. Wenn das gut läuft, Zeiten ausdehnen und zB auch bei Oma zu Besuch ausprobieren.
Erst dann draußen, unterwegs oder in der Kita die Windel weg lassen. Wenn das Kind täglich 3 nasse Wechseloutfits mitbringt, braucht es einfach noch ein bisschen mehr Zeit.
Ihr seid aber auf einem guten Weg ☺️
Egal wie entspannt Du bist, die Kleinen merken, dass zB Mama genervt ist von der vielen Wäsche. Dass die Erzieherin genervt ist, weil wieder alles nass ist. Auch wenn ihm das niemand sagt, das ist unbewusst eben doch Druck, der kontraproduktiv ist.
Und es ist auch wie mit allem: ein Schritt zurück, zwei Schritte vor.
Diese Zwischenphase kenne ich von meinem Jüngsten - mal klappte es ein zwei Tage ohne Unfall, große Hoffung, am nächsten Tag ging wieder alles daneben. Ich war da ganz entspannt, es klappt noch nicht, also wieder Hochziehwindel an - nicht als Angebot, sondern als Fakt. Schließlich ist es für uns alle unangenehm, wenn Hose, Teppich, Fußboden....dann nass werden. Wenn man da als Elternteil ausstrahlt, dass es so ist und es der richtige Weg ist, gibt das dem Kind Sicherheit. Ich habe das auch nie als Bequemlichkeit betrachtet oder wurde ungehalten ihm gegenüber, weil ich mich beim dritten Kind diesem bescheuerten Druck von außen entzogen habe. Es gibt keinen Pokal für das Kind, was am schnellsten trocken ist,über meine Qualitäten als Mutter sagt es schon gar nichts aus. Mal ging er auf Toilette trotz Windel, mal nicht. Insgesamt dauerte es 4 Monate, bis er kognitiv und körperlich soweit war. Die Windel blieb zum Ende hin immer öfter trocken, und eines Tages sagte er dann zu mir: ich brauche keine mehr. Und so war es. Da war er 3 Jahre und 8 Monate,und damit übrigens laut Kinderarzt absolut im normalen Rahmen. Sein Bruder war auch über drei, seine Schwester ein ganzes Jahr jünger, als sie trocken wurde. Die war einfach schneller in ihrer kognitiven Entwicklung, dafür war sie motorisch nicht so fix wie er.
Ich glaube nicht das er das "vergisst" und ganz bewusst einpisselt, ich glaube er hat den Prozess einfach noch nicht 100 % verinnerlicht.
Ich würde in der Kita die Windel anlassen und zu Hause würde ich sie ausziehen und ihn zwischendrin immer fragen ob er muss.
Es ist davon abzuraten ihn einfach aus Klo zu schicken, damit macht man die Blase "kaputt" weil sie nicht trainiert wird, Urin zu sammeln.