Kleinkind Trotzphase Hilfe

Hallo.

Meine Kleine war schon immer etwas Schwierig, aber die Trotzphase ist der Horror.

Alles ist Nein. Egal was ich sage, immer sagt sie nein. Gestern sollte sie duschen und hat erstmal eine Stunde geschrien, bis ich sie in die Dusche bekommen habe und dann nach dem Duschen noch weitere 1,5 Stunden geschrien. Ich war die ganze Zeit bei ihr und hab versucht sie zu beruhigen, hab aber irgendwann über Kopfhörer leise Musik gehört, damit ich das schreien besser aushalte. Sie kann sehr laut und in hohen Töne schreien, das hält man so nicht lange aus.
Dann gab es noch bei jedem Windel wechseln Diskussionen und Geschrei.

Also mal ebend Windel wechseln dauert hier auch zwischen 1 und 1,5 Stunden und ist mit viel Geschrei verbunden. Sie ist fast 2 Jahre alt und einfach schnappen und Windel wechseln geht nicht, da sie sich so wehrt und schreit, da braucht ich noch ein paar zusätzliche Hände um sie festzuhalten. Lieder, Bücher, mit Spielen ect. aber auch in strengen Ton, alles probiert. Nichts hilft.

Anziehen ist auch sehr anstrengend. Sie möchte sich alleine anziehen und will sich nicht helfen lassen. Schafft es aber nicht alleine und ist dann frustriert und schmeißt ihre Sachen weg. Wenn ich sie einfach schnappen und anziehen zieht sie sich wieder aus. Ja selber ausziehen klappt zumindest gut. Auch hier klappt es mit Spielen, Liedern oder auch strengem Ton nicht.

Termine einhalten wird so zur unlösbaren Aufgabe. Gestern hatten wir einen Termin um den Vertrag für die Kita zu unterschreiben. Den musste ich absagen. Ich habe sie nicht angezogen bekommen und sie hatte auch noch die Windel voll und irgendwann war ich mit den Nerven am Ende und hab aufgegeben.

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Neben allen kinderfreundlichen Überredungstaktiken, Ablenkungsmanövern und Kompromissen gibt es hier zu Hause bei manchen Dingen einfach keinen Spielraum. Ich kann nicht jeden Tag zu spät zur Arbeit kommen und ich bin auch nicht bereit, wichtige Termine abzusagen, nur weil mein Kind keine Lust auf eine neue Windel hat. Gleicher Fall Zähneputzen. Ich kündige das an, mehrfach.. Wenn sich dann immer noch geweigert wird, dann wird es einfach gemacht. Beides ist wichtig für die Gesundheit des Kindes. Da gibt es keinen Verhandlungsspielraum. Ende.
Da ist es mir auch lieber, das Kind schreit 3 Minuten bis die Windel neu ist, als dass ich mir das Gemecker 1 Std reintu oder eine Std hinter dem Kind herrenne.
Bei manchen Sachen würde ich mir dann überlegen, ob sie wirklich sein müssen. Das würde ich zB bei den 2 Stunden Gebrüll wegen des Badens sagen. Ich hätte dann einfach nicht gebadet. Stirbt niemand von, ist nicht essenziell wichtig.

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Und dieses "Kind mit einbeziehen" schön und gut.. Klappt hier nur, wenn die Laune entsprechend ist. Meistens ist es ihm einfach Pups egal, ob er sich selbst die Zahnpasta draufmachen kann oder nicht. Zähneputzen ist trotzdem doof. Kleidung aussuchen? Interessiert ihn null. Höchstens mal die Schuhe wählen.
Ich überlege gerade, was ich machen würde, wenn das Kind sich konsequent wieder auszieht. Ich würde vermutlich versuchen, gar nicht so viel Zeit zu lassen. Also ich bin komplett fertig zum gehen, ziehe das Kind an und nehm es dann sofort auf den Arm und verlasse das Haus. Was anderes würde mir da wohl nicht einfallen. Die Phase wird auch vorbeigehen.

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Ich hab definitiv keine besondere Ahnung von Kindererziehung, und bin Laie, möchte mich aber für deinen Beitrag bedanken. Da fehlt mir nämlich komplett die Führung und das konsequente bei der TE....?! irgendwann ist zu viel mit herumeiern ums Kind....

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Hast du probiert, sie in die Aktionen mit einzubeziehen? Beim Wickeln zB das Wasser holen, Windel aussuchen, ggf auf dem Bett wickeln und Unterlage hinlegen, neuen Body raussuchen... Und beim Anziehen zusammen anziehen (also nur wo nötig helfen / mitanfassen), ggf kann sie auch zwischen 2 Pullis wählen oder ähnliches.
Ich glaube jedes Kind hat Phasen, in denen man es kaum wickeln kann und sich wieder auszieht, das hatten wir hier auch. Bei beidem gab es keine diskussionen ob es jetzt gemacht wird - muss ja gemacht werden - sondern ich habe ihn mit einbezogen, damit er möglichst viel selber mitmachen kann. Und ganz wichtig mE, nicht aufgeben, wenn ihr raus müsst, müsst ihr raus. Etwas mehr Zeit einplanen, damit es gemeinsam gut machbar ist und wenn alles nicht geht, wird es einfach gemacht, auch wenn das Kind dann schreit. Anders ggf wenn ihr einfach nur auf den spielplatz wollt und du wirklich eine Wahl hast bzw das Kind entscheiden lasen möchtest. Dann würde ich aber auch nicht aufgeben, sondern das Kind vor die Wahl stellen. Entweder anziehen und rausgehen oder zu Hause bleiben.
Wenn sich das Kind beim anziehen auszieht habe ich es wieder angezogen und mit Worten begleitet „wie gehen jetzt gleich raus und ziehen jetzt die Hose, Pulli, Jacke ... an, damit wir nicht frieren. Wenn wir wieder zu Hause sind, kannst du dich alleine ausziehen. Aber jetzt bleiben die Sachen an und wir gehen los. Ich habe auch schon meine Jacke, Mütze, Schuhe an...“
Wichtig ist mE in der Phase konsequent zu bleiben und die Kinder möglicht gut mit einzubeziehen und was geht selber machen zu lassen. Den Rahmen und die Grenze gebe ich allerdings vor. Und Alternativen (statt „Einschränkungen“) anbieten. zb wenn keine Zeit ist die Schuhe selber anzuziehen, dann wird klar gesagt, dass ich die Anziehen und er kann wählen ob die oder die oder den Klettverschluss dann zumachen oder heute Nachmittag haben wir mehr Zeit, da kannst du die alleine anziehen ...(halt je nach Situation).
Viel Geduld & alles Gute!

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Ich binde sie so gut wie es geht mit ein. Sachen raussuchen, Creme und Windeln reichen und so.
Sie darf auch vieles alleine machen.
Wenn ich sie einfach schnappen und anziehen zieht sie sich komplett aus. Da kann ich sie 10 Mal anziehen, dann zieht sie sich auch zehnmal wieder aus. Wenn sie zumindest Pullover und Hose anhatte würde ich Jacke und Schuhe so einpacken. Aber bei den Temperaturen sie nur mit Windeln mitzunehmen, wobei die Windel dann auch noch voll ist geht nicht. Ich plane auch extra schon mehr Zeit ein. Gestern habe ich 1,5 Stunden zum anziehen eingeplant. Mehr ging nicht wegen Mittagschlaf.

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Das ist ganz normal. Du musst deinem Kind Raum und Zeit geben. Nimm das Kind nicht einfach aus einer Situation urplötzlich heraus und wechsle ihr die Windel.... kündige dein Handeln an. Sag ihr, dass die Windel bald gewechselt werden muss und dass sie ihr Spiel noch beenden kann und wenn sie bereit ist, dann kann es losgehen. Habt ihr normale Windeln oder sind es die Panty?
Und bezüglich Kleider anziehen: lass sie üben. Gib ihr Zeit, dass sie das selber machen kann. Unser Kind kam schon mit 13 Monaten in die Kita und die Erzieher begannen auch direkt dem Kind Zeit zu geben sich selbstständig umzuziehen zum Mittagsschlaf. Ich war selber erstaunt, wie früh das umgesetzt wird und wie früh die Kinder das beherrschen können, wenn man ihnen den Raum dafür gibt. Ich weiß allerdings, dass das dennoch sehr anstrengend sein kann. Unser Kind wird demnächst 2 1/2 und ist auch noch ganz schnell frustriert, wenn sie die Hose nicht direkt angezogen bekommt... Und das, obwohl sie das schon so lange beherrscht.

Phase ist unglaublich anstrengend. Das geht allen Eltern so und wir müssen da ganz starke Nerven haben. Ich gebe unserer Tochter immer genügend Zeit. Das funktioniert natürlich auch nicht immer. Ich sage ihr beispielsweise irgendwann am Tag, dass wir heute noch baden müssen. Ich wiederhole das. Wenn es soweit ist, sage ich, dass wir gleich baden gehen. Dann wird auch erst einmal gejammert. Ich sage, dass ich schon mal vorgehe und sie nachkommen kann, sobald sie bereit ist und dann funktioniert das in 99% der Fälle.

Halte durch. Viele Dinge werden mit der Zeit besser und neue Phasen kommen hinzu.

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Hallo, das könnte meine Tochter sein 😅
Außer, dass sie 1,5 Jahre alt ist und „nein“ noch nicht sagen kann. 😄
Also ich kann dich sehr gut verstehen, bin auch öfter mal mit den Nerven am Ende.
Sie schreit gerne mal wie am Spieß, wenn ihr etwas nicht passt. Sie wirft sich auf den Boden, strampelt mit den Beinen und schlägt um sich.
Man könnte denken sie wäre von einem Dämon besessen 🙄

So wie es sich anhört geht sie ja bald in die Kita, da kannst du ein bisschen durchatmen. Ich bin manchmal froh, wenn ich auf Arbeit bin, da mach ich Pause von zu Hause 🙏🏻

Also du bist nicht allein. Halte durch.
Irgendwann wird es besser, oder? 🤔😅

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Hallo liebes !
Ich hab auch so ein Willenstarkes Kind.
Was Ansich super ist!
Ich musste damit auch Kämpfen.

Ich hab da einen Tipp der mir sehr geholfen hat.
In Situationen wo sie nein sagt, frag dich selbst ob es jetzt echt sein muss was du von ihr möchtest ( baden zb.) reicht es vl ein anderes mal.
Wen es Probleme gibt beim Windel wechseln , dann zieh ihr zuhause einfach Keine mehr an …
Und stell einen Topf hin .
Beim anziehen Jacke ect.. wen es nicht geht nimm die Kleidung mit und ziehe es ihr unterwegs an.

Versuch den Druck rauszunehmen .

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Hallo,

Erstmal ist das Verhalten deines Kindes natürlich super anstrengend, aber auch normal. Ich schließe mich anderen an - versuche sie, wo immer es geht, mit einzubeziehen.

Windel selbst holen, Cremetube aufdrehen, was immer anfällt. Windel wechseln war hier bei beiden auch quasi ein Ding der Unmöglichkeit. Geholfen hat, dass sie selbst die Einzelteile (wir nutzen Stoffwindeln) zusammensuchen durften. Also welche Überhose, welches Mulltuch etc. Eine normale Wegwerfwindel kann sie selbst aus der Packung holen. Pants kann man im Stehen anziehen. Manchmal haben sie doch keine Lust auf Wickeln. Da sage ich dann, dass ich verstehen kann, dass xyz gerade spannender ist, aber dass eine saubere Windel wichtig ist, damit die Haut gesund bleibt.

Anziehen kann sich meine gut Zweijährige mittlerweile auch fast alleine. Mit 1 1/2 haben sie in der Kita angefangen, die Kinder selbst ihre Schlafanzüge anziehen zu lassen. Klar dauert es anfangs, aber wenn es nur irgendwie ging (das war auch nicht immer der Fall), habe ich sie auch zu Hause alleine machen lassen. Hat sie Sachen, die man problemlos anziehen kann? Jogging- oder Pumphosen z.B.? Das geht einfacher als Jeans mit Reißverschluss und Druckknopf. Ich achte da immer drauf, dass es praktisch ist, um eben diese Frustsituationen auf ein für alle erträgliches Maß einzuschränken. Und wenn es dann gelingt, sind die Kinder stolz wie Bolle :)

Liebe Grüße und starke Nerven!

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Auch wenn es vielleicht erstmal nicht so eingängig wirkt, könntet ihr mal „Mach ein Spiel draus“ von Mira und das fliegende Haus probieren.

Dabei geht es darum, genau solche Alltagssituationen spielerisch zu entschärfen.

Das „Was“ legst du fest, zum Beispiel anziehen. Den Rest könnt ihr dann ziehen oder du lässt deine Tochter aussuchen. Und dann ziehst du sie zum Beispiel wie ein Roboter in der Dusche an. Klappt hier echt gut, je mehr Quatsch man dabei macht, desto besser 😅

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Gibt es etwas wozu sie auf jeden Fall immer ja sagt? Bei uns sind es z.B.: Bagger gucken, Musik hören, Buch lesen, TV schauen, Tee machen und trinken usw. Wenn es also darum geht etwas machen zu müssen was definitiv "Nein!" ist, dann schiebe ich eine "Ja!-Tätigkeit" vor. Beispielsweise ich habe einen Termin und sage: wollen wir raus, Bagger gucken? Oder: Wollen wir Beeren und Mandarinen kaufen fahren? Darauf folgt ein begeistertes "Ja!". Dann: dazu brauchen wir eine frische Windel/eine Hose/Schuhe. Weigert sich mein Sohn, dann erinnere ich ihn immer wieder, dass wir doch Bagger gucken/Einkaufen/Tee kochen wollen. Und das geht aber nicht ohne Schuhe/ohne Hose/mit voller Windel. Mein Sohn ist dafür (noch) extrem empfänglich. Natürlich muss die Ja-Tätigkeit dann auch folgen, also Termin muss mit kurzem halt an einer Baustelle, einem Supermarkt usw. verknüpfbar sein.

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Wir haben auch ein sehr willensstarkes Kind und je mehr ich etwas von ihm möchte, desto mehr bockt er.
Mir hilft oft die Egalhaltung. "Okay, dann geh ich eben alleine!" Urplötzlich klappen Dinge. Allerdings ist er jetzt auch schon 3.

Andere Tipps:
- (Nicht) Verhandelbar
Was muss sein und über was kann man reden. Beispiel Zähne putzen "Wir putzen jetzt Zähne! Holst du die Zahnbürste?" Der Akt "Zähne putzen" ist nicht verhandelbar, wohl aber wie das ganze gestaltet werden kann. Oft hilft es nur die Satz-/ Fragestellung zu hinterfragen und umzustellen
- Logische Konsequenzen aufzeigen
"Wenn du dich jetzt nicht anziehst haben wir gleich weniger Zeit bei Oma und Opa/ für den Spielplatz....."
- Plätze auf Augenhöhe schaffen zB einen Waschplatz. So kann sie sich groß fühlen und Dinge ausprobieren
- Druck rausnehmen und großzügig vorplanen