Ausgeprägte Mamaphase

Ihr Lieben,

meist bin ich nur Mitleserin, aber meine Verzweiflung bricht sich Bahn.

Unsere Tochter ist 21 Monate alt. Seit November sind wir in der Eingewöhnung bei einer Tagesmutter. Das zieht sich seither hin, die Kleine kann sich schwer von mir trennen. Langsam aber stetig wird es aber besser und wir sind derzeit bei drei Stunden Trennung, in denen sie sich beruhigen lässt und entspannt spielt und auch isst.
Wir waren darauf eingestellt, dass evtl. ihr Schlaf schlechter wird, sie nach der Betreuung weniger kooperationsbereit ist, sie sich die Zuwendung durch uns nachmittags eben mehr holt und sowas.
Dass ich als Mama mich jedoch nicht mal mehr aus dem Raum bewegen darf, geschweige denn das Haus verlassen ohne wirklich ausdauerndes Schreien und Weinen ihrerseits und dass ihr Papa wirklich nichts mehr machen kann, ohne dass sie wirklich bitterlich weint, das überrascht uns schon. Sei es beim Wickeln, beim Füttern (sie will derzeit auch nur gefüttert werden, nur von mir versteht sich), beim Zähne putzen, anziehen, tragen usw. usf. Laufen mag sie auch kaum noch, lieber getragen werden.
Und sie rastet wirklich völlig aus, wenn wir uns durchsetzen wollen und der Papa eben wickelt oder so. Sie brüllt wirklich wie ein Tiger vor Wut. Oder was ist das?

Wir fragen uns, welchen Ursprung das Ganze hat und welches Verhalten unsererseits hier richtig ist. Ist das „nur“ der Eingewöhnung geschuldet oder trifft die gerade einfach volles Pfund auf Ausläufer der Autonomiephase? Wobei hier ja irgendwie nicht passt, dass sie nicht selbst essen, laufen etc. will. Oder doch, weil es uns Bestimmen geht?
Und wie verhalten wir uns angemessen? Bisher versuchen wir, ihr meistens entgegenzukommen. Aber manchmal geht es nicht und manchmal wollen wir auch nicht. Der Papa kann alles ganz genau so wie ich, er hatte viel Elternzeit, ist bisher immer genauso involviert gewesen. Er arbeitet, während ich in EZ bin, ist aber zu 90% im Homeoffice und tagsüber immer wieder präsent. Es gab bisher keine Probleme in der Richtung (von frühen Clusterphasen mal abgesehen, aber das haben wir ja auch nachvollziehen können). Hier können wir gerade gar nichts nachvollziehen. Und es macht ihn traurig und mich fertig.

Ich würde mich sehr freuen, eure Einschätzung der Lage zu hören und vielleicht den einen oder anderen Tipp zu bekommen!

Habt alle einen schönen und hoffentlich ruhigen, wohlverdienten Abend!

MrsSophie

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Hey,
Oh, das weckt Erinnerungen.. Meine Tochter war haargenau so. Nur Mama, nur Arm... Wir sind ihr auch entgegen gekommen, hatten das Gefühl, wir machen uns das Leben sonst unnötig schwer. Halte durch ! Mittlerweile ist es meiner Tochter (gerade 2) unglaublich wichtig , dass Papa da ist. Er kann wickeln, spielen, ins Bett bringen , es war einfach ein Schub. Bald wird es besser :-)

2

Hmmm...ich würde schon auf 'Kontrolle' tippen, vielleicht beginnende Autonomoephase UND die Erfahrung das Mama eben auch mal weg geht (Tagesmutter).
Einen Rat zu geben finde ich als Außenstehende schwer. Würde das beobachten und dann intuitiv handeln.