Sprachentwicklungsverzögert

Guten Abend,

Hier ein paar Infos erstmal, meine Tochter wird nächstes Jahr im Februar 3. Nun ist sie bezüglich dem Sprechen stark verzögert. Wir waren bei der Pädaudiologie da ist alles in Ordnung. Wir waren vor fast einem Halben Jahr im SPZ bei einem Entwicklungstest, kam auch raus sie ist sehr hinter her bezüglich Sprechen. Nun ist sie derzeit 3x die Woche in der Krippe, im Februar soll sie in den Kiga wechseln. Nun sagen die Erzieherinnen das sie dort unter gehen wird und es sehr schwierig werden wird. Sie spricht sagen wir mal 10-12Worte aber auch keime richtigen, zb statt Trinken ist es bei ihr Gg kann ich schlecht schreiben 🤣 Oder statt Ball sagt sie Bai, sie kann auch keine Tiere, nur zb. mäh, Muh und mia und wau, sonst noch Mama, Papa und ihren Namen und Nein und ja. So jetzt bekommt sie ab Dezember eine Integrationshilfe in der Krippe a 6Std die Woche wird aufgeteilt auf 2x 3Std Mittwochs und Freitags. Jetzt sagte die Erzieherin und jemand von der Förderung Sprachheilkindergarten, weil sie wohl nicht für den Kindergarten geeignet ist und unter gehen würde, die Integrationshilfe weiß noch nicht ob sie dann Kindergarten weiter macht .. Nun an sich gerne, leider passen die Betreuungszeiten erstens null, Mo, Di, Do 9-14Uhr Mi+Fr -9-13Uhr und Wartezeit seeehr lange, hier gibt es nur einen einzigen im Landkreis.
Jetzt weiß ich nicht mehr was wir machen sollen, Logopädie bekommt sie ab Dezember zwar aber laut SPZ wäre Ergotherapie besser und Kinderärztin will aber Logo weil sie so extrem in der Sprache hinterher ist. Wir machen alles mögliche wie Bücher und Co. Wir haben aktuell einen Platz im Kindergarten bekommen ab Februar bis 16Uhr,den brauchen wir auch, sind beide Berufstätig. Ich weiß nicht was tun? Klar abwarten aber das heißt es seit der U7 schon, ich musste da Druck machen das überhaupt wir zur Pädaudiologie gehen konnten und der Entwicklungstest gemacht wurde.
Ich bezweifle das bei ihr ein riesen Sprung kommen wird.
Der Sprachheilkindergarten wäre gut, aber absolut nicht machbar mit den Zeiten...

Gibt es noch irgendwas was man tun könnte?

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Hallo,

du beschreibst unsere Tochter von vor 6 Jahren. Im Alter von 3 Jahren fiel uns immer mehr auf, dass sie im Vergleich zu ihrem Zwillingsbruder und anderen gleichaltrigen Kindern deutlich schlechter sprach.

Das „Gg“ kommt mir sehr bekannt vor, so nannte sie den Fernseher. Verstehen konnte sie nur ihr Bruder und ich, selbst mein Mann hatte große Probleme. Der Wortschatz war lange ähnlich wie der eurer Tochter.

Wir waren auch gleich nach ihrem 3. Geburtstag beim Pädaudiologen, Frühförderung, Logopädie…die Fortschritte waren sehr schleppend, kaum merkbar … wir hatten uns auch gegen einen Sprachheilkundergarten entschieden, dieser wurde ausschließlich ganztags geführt und lag 1 Stunde Fahrtzeit entfernt.

Ein Jahr vor der Einschulung, haben wir uns entschieden eine Sprachheilreha mit ihr zu besuchen. Leider ware die Wartezeit fast ein Jahr und dann kam auch noch Corona. Kurz nach ihrer Einschulung waren wir 4 Wochen in der Reha Werscherberg, bereits im letzten Kindergartenjahr hat sie wahnsinnige Fortschritte gemacht. Die Reha hat den Durchbruch gebracht. Inzwischen ist sie 9 Jahre alt und spricht völlig normal …

Im Nachhinein hätten wir die Reha viel eher machen müssen, am besten 2 Jahre eher.

Uns wurde seitens der Logopädin auch prophezeit sie würde nicht schreiben und lesen lernen, würde wahrscheinlich ein RLS entwickeln, und überhaupt würden wir ihr völlig die Zukunft verbauen, wenn wir sie nicht in eine Sprachheilschule geben würden. Die Erzieherinnen (die übrigens anfangs ähnlich dachten) sahen aber das sie mit etwa 5 Jahren deutliche Fortschritte machte, und unser Kinderarzt hat uns auch darin bestärkt lieber die Logopädin zu wechseln und eine Reha mit ihr zu machen.

Inzwischen gehört sie zu den besten in der Klasse, holt sich jede Woche ein neues Buch aus der Bücherei und wurde zum zweite mal in Folge zur Klassensprecherin gewählt.

Aus dem Kind, dass nicht mal anderen Kindern zum Geburtstag gratulieren konnte, ist ein Mädchen geworden die gerne kommuniziert und Sprache und Wörter liebt.

Lange habe ich mir die Schuld gegeben, gedacht ich hätte nicht genug getan in der Baby und Kleinkindzeit. Hätte noch mehr Bilderbücher zeigen, mehr Lieder singen usw. machen müssen.

Hört auf eurer Gefühl, beobachtet sie ganzheitlich und trefft dann eure Entscheidung…ich kann eine Reha sehr empfehlen…die Kinder werden dort so komprimiert und umfassend gefördert. Je eher ihr eine Reha macht desto wahrscheinlicher ist auch, dass ihr bei Bedarf noch eine zweite Reha bewilligt bekommt…bevor sie eingeschult wird.

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Wie lief die Reha ab? Wie lange war diese?

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In der Reha wurde unsere Tochter umfangreich diagnostiziert, dann fanden täglich Logo, Ergo, Bewegungstherapien statt, zum Teil in Einzel-und Gruppentherapie. Insgesamt waren wir vier Wochen dort, da sie schon zur Schule ging mussten wir noch nebenbei den Schulstoff nacharbeiten. Das ging aber ganz gut … an den Wochenenden hatten wir frei und konnten die Umgebung erkunden. Wegen Corona war kaum Besuch möglich.

https://rehaklinik-werscherberg.de/

Bearbeitet von magnumweiss
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Die Idee mit der Reha finde ich sehr sehr gut, aber ich finde es unverantwortlich aufgrund von *sorry not sorry* NUR Arbeit den Sprachheilkindergarten nicht zu nehmen. Sooooo wichtig ist Arbeit auch nicht. Und wenn, dann überlege ich mir als Eltern, wie ich die unbesetzten Stunden mit anderen Betreuungsotionen abdecken kann. Entweder mit Oma, Babysitter, Tagesmutter Au Pair oder, wenn es einfach gar nichts gibt, selber kürzer treten.
Das Argument „ich muss halt auch arbeiten“ war immer schon sehr schlecht und wenn es soweit geht, dass das Kindeswohl gefährdet wird, dann zieht es halt gar nicht mehr!

Nehmt den für sie BESTEN Kindergarten, macht Logo, Ergo und Reha und alles was geht und vielleicht wird alles gut bei deiner Tochter so wie mit der Tochter der anderen Antworterin.

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Es geht einfach nicht, meinst du ein Aur Pair, Babysitter ist günstig? Wie soll man das bitte zahlen? Die Betreuungszeiten sind von 9-13Uhr. Das ist für Leute die Arbeiten absolut nicht machbar. Wir haben niemand der mal eben so aufs Kind aufpassen kann. Das kann man so locker sagen wenn man keine Ahnung hat von der Situation...

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Ich kann dich verstehen, neben den Sorgen um die Entwicklung des Kindes stehen bei dieser Betreuungssituation auch noch Existenzängste.

Wie steht ihr denn (abgesehen von den Betreuungszeiten) zu dem Sprachheilkindergarten? Käme der denn sonst in frage für euch … oder gibt es noch andere Punkte, die euch stören …

Für uns war er keine Alternative, wir haben uns für ihre gewohnte Kita entschieden, da war ihr Zwillingsbruder, ihre Freunde … ihr gewohntes Umfeld…da sie auch ein sehr sensibles Kind war, wollten wir ihr den Wechsel nicht zumuten, außerdem wäre sie täglich fast 10 Stunden weg gewesen. Das war uns definitiv zu viel.

Unsere Kinder gingen täglich von 7:30 Uhr bis 13:00 Uhr in die Kita, an zwei Tagen zusätzlich von 13:00 Uhr - 17:00 Uhr zu ein Tagesmutter. Da hatten wir sehr viel Glück, die Tagesmutter hatte an beiden Nachmittag nur unsere Zwillinge und hat immer tolle Sachen mit den Kindern gemacht … sie war wie eine Ersatzoma mit pädagogischer Ausbildung und sehr kreativ.

Zusätzlich gab es noch Logo, Ergo und Frühförderung…so hatten wir eine gute Alternative zum Sprachheilkindergarten.

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Wir hatten eine ähnliche Situation, haben uns aber gegen Sprachheilkindergarten entschieden.

Bei meiner Tochter hat sich um das 3. Jahr extrem viel getan. Sie hat die Besuche bei der Logopädin sehr gemocht und ist 2 Mal pro Woche morgens hingegangen. Mittags ist die Konzentration schwierig bei so kleinen Kindern. Und ja es wurde besser und reicht für eine 3 in Deutsch.

Ich würde es mit Integrationshilfe und Logopädie im Kindergarten Versuchen und schauen wie es klappt im nächsten halben Jahr.

Mental solltet ihr euch darauf einstellen, dass richtig Arbeit auf euch zukommt. Viele Therapietermine aber auch liebevolle Begleitung. Mit Vollzeit nicht machbar.

Liebe Grüße

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Ich würde erstmal mit der Kita sprechen.

Unsere Kita (auf dem Land) hat übrigens extra 2 Gruppen, die extra für integrative Kinder (nicht nur) sind. Motte ist in einer von diesen Gruppen. Die Erzieher:innen sind speziell ausgebildet und die Gruppe ist etwas kleiner, als die normale Regelgruppe.

Also sprich mal mit der Kita, ob die es sich „zutrauen“. Und dann seht weiter. Wenn dein Kind selbstbewusst ist, sollte es nicht wegen mangelnder Sprachkompetenz „untergehen“. Ich würde es wohl mal ausprobieren, grade, wenn ihr „müsst“. :)