Kind schmeißt mit Sachen

Meine Tochter (wird 2) schmeißt aktuell mit allen möglichen Sachen durch die Gegend.
Ich finde das natürlich nicht gut, aber versuche es zu verstehen.
Daher meine Fragen
1. Warum brauchen Kinder das ? Was ist das Ziel ?
2. Was kann ich als Mutter für sie tun, damit sie es nicht mehr braucht ?
Vielleicht hat da jemand eine Idee zu.

Ich nehme Uhr die Sachen dann zum Teil ab. Dann wird sie natürlich trotzig. Für den Moment reicht das. vielleicht ist dies auch erstmal nur die Lösung. Aber wenn ich es verstehe kann ich vielleicht noch Mal anders darauf eingehen. Mich nervt es etwas 🙈

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Lach.
Es gibt Sachen, die versuche ich zu verstehen. Und dann gibt es die anderen.
Dein Kind schmeißt Zeug rum? = NEIN!
Es macht weiter. = NEIN plus wegnehmen.

Ganz ehrlich,dieses Heiteitei und dem Kind bloß nix unadäquates beibringen wollen.


Wie, um Himmels willen, haben wir emotional völlig verkrüpelten Wesen es geschafft, überhaupt Kinder zu bekommen bis zu dem Reifegrad, dselber Nachwuchs zu erziehen.

Ich mache mir jetzt nen Tee und gehe gaaaanz tief in mich.

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Ich hoffe es ist ein wohltuender Beruhigungstee😉

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Lach.
Es gibt Sachen, die versuche ich zu verstehen. Und dann gibt es die anderen.
Dein Kind schmeißt Zeug rum? = NEIN!
Es macht weiter. = NEIN plus wegnehmen.

Ganz ehrlich,dieses Heiteitei und dem Kind bloß nix unadäquates beibringen wollen.


Wie, um Himmels willen, haben wir emotional völlig verkrüpelten Wesen es geschafft, überhaupt Kinder zu bekommen bis zu dem Reifegrad, dselber Nachwuchs zu erziehen.

Ich mache mir jetzt nen Tee und gehe gaaaanz tief in mich.

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Ich habe mehrere Jahre und viele Therapiestunden gebraucht bevor ich mir ein eigenes Kind zugetraut habe. Meine Mutter hat mich emotional und körperlich misshandelt, aus ihrer Sicht hat sie natürlich alles richtig gemacht, ich bin einfach nur undankbar. Ich kann nicht dank meiner Eltern empathisch mit meinem Kind umgehen (was nicht bedeutet "keine Grenzen" zu setzen), sondern trotz meiner Eltern.

Kommen wir zu solchen Fragen wie in diesem Thread:
Wenn man in der Kindheit oft verletzt wurde ist man beim eigenen Kind nicht selten besonders unsicherer und braucht öfter Bestätigung. Wenn man zu Empathie fähig ist, hilft man einfach (und sei es mit Augenzwinkern) und nimmt die Unsicherheit der Person und ist ein netter Mensch.

Das jedoch war nicht nett, nur herablassend.
Dieses Forum ist doch genau dafür da um solche Fragen zu stellen.

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Einer der wundervollsten antworten die ich je gesehen habe und das nicht nur weil sie mich persönlich "gut behandelt", sondern weil einfach viel Empathie und Verständnis da ist.
😍
Die Situation um meine Frage ist eine Kleinigkeit. Mich interessierte es aber.

Mir geht es vielleicht ähnlich wie dir.
Ich weiß, dass nicht immer alles perfekt sein muss und man auch mal schimpfen darf, sauer sein...wie auch immer.
Aber ich möchte mein Kind verstehen und nicht nur bestrafen, oder das verhalten, schlimmer noch : das Kind mit etwas abstempeln.
Ich möchte z.B. Glaubenssätze wie: "du bist unordentlich" vermeiden, sondern versehen warum das Kind es nicht schafft eine Ordnung zu halten. Was steckt da hinter ? Schwierigkeiten die Dinge wahrzunehmen? ( Ich habe selbst ADS), Probleme sich zu organisieren ? Selbstdisziplin? ...das Beispiel bezieht sich natürlich nicht auf mein aktuell nicht Mal 2 Jahre altes Kind. Es ist nur ein Beispiel.

Meine Mutter hat mir das auch nicht mitgegeben.

Die Frage nach "warum braucht das Kind das Verhalten" ist pädagogisch betrachtet übrigens kein neumodisches haitaitai, sondern wurde z.b. durch Lothar Böhmisch in den 80ern als zentrale Frage seiner Theorie der Lebensbewältigung verwendet.

Ich bin auch kein Freund von "Überpädagogen" die lachend und klatschend in die Kamera singen 🙈 (auch wenn ich selbst in diesem Bereich studiert habe) Aber ein wenig Feingefühl und Selbstreflexion in der Rolle der Mutter möchte ich selbst erfüllen. Auch ich weiß ja wie es ist wenn dies nicht geschieht.

Somit vielen Dank für diese tolle Antwort. Es hat mir auch noch Mal ein wenig die Augen geöffnet, woher meine Unsicherheit an dieser Stelle kommt. 💐

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Hi,
ganz normal.

Die "guten" Sachen außer Reichweite und versuchen, anderweitig zu Beschäftigen, damit sie halt was anderes macht...

Sie erproben die Schwerkraft..............bis sie endlich merken, es fällt wirklich auf den Boden.

Gruß

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1.) Werfen ist naturwissenschaftlich super spannend. Geschwindigkeit, Schwerkraft, Stromlinienförmigkeit, Chaostheorie.. da gibt's viel zu entdecken. Außerdem ist auch werfen lernen selbst ja eine relevante und durchaus komplexe motorische Fähigkeit.
2.) Einerseits verschiedene weiche Gegenstände zum Werfen zur Verfügung stellen (Tücher, Bälle, Papierschnipsel, Kuscheltiere, Socken..), anderseits vielleicht auch das werfen von härteren Sachen ermöglichen (Steine in den See oder in die Wiese werfen, Plastiklöffel auf den Teppich oder das Sofa werfen..). Draußen geht ja eh sehr viel. Schnee, Äste, Blätter, Eicheln. Alles kann man in der Natur ja problemlos werfen.

Und keine Sorge, die Kinder verstehen sehr schnell, was sie wo werfen dürfen und was nicht. Je nach Temperament halten sie sich dann mehr oder weniger daran 🤷.

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1. Lernen wie die Welt (u.a. physikalische Gesetze) funktioniert

2. Ihm fair, kindgerecht, geduldig und vor allem konsequent zeigen, was wohin geworfen werden darf (Bälle zu Spielgefährten, Plüschtiere in Kisten, Tücher in die Luft, ...)
und was nicht.

Bearbeitet von Schlaps
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🥰

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Ich fand es immer wichtig, zu erklären, was und warum nicht geschmissen werden darf - kurz gesagt: weiche Sachen ja, harte nein. Harte Sachen waren dann auch für ne Zeit weg und es wurde immer wieder gezeigt, wie toll man die Kuscheltiere schmeißen kann...

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Die Antwort auf das "Warum" ist ganz einfach:
Das Kind testet aus und erfreut sich gerade an den Grundlagen der Physik. Um den guten Tipler aus dem Regal zu holen und über klassische Mechanik zu reden, ist es aber wohl noch etwas zu früh. Schade.

Biete ihr Sachen an, die sie werfen darf. Wir hatten so einen weichen Ball und der durfte im Kinderzimmer geworfen werden. Im Kinderzimmer war vieles erlaubt, weiche Sachen werfen war da an sich okay, aber nichts Hartes.

Bei harten Sachen, sagten wir konsequent "nein" und erklärten, warum es nicht geworfen werden soll (kann kaputtgehen, kann etwas kaputt machen, kann jemanden verletzen usw.), dann kam es erst einmal für eine Weile weg.

Allgemein:
Überlege dir bei unerwünschten Verhalten, was dich konkret daran stört und welche "sicheren" Alternativen du anbieten kannst.

Als es dann Trotzanfälle gab und dann mit Gegenständen geschlagen wurde, gingen die Sachen nach Erklärung erstmal weg ("xyz macht eine Pause"). Es gab den Gegenstand am nächsten Tag oder auch nach ein paar Tagen wieder.
Wir bieten aber immer eine Alternative, damit das Kind seinen Emotionen rauslassen kann, wir schlagen dann was vor wie "Kissen schlagen", wenn man wütend ist oder "ins Kissen schreien", oder "mit den Füßen stampfen" usw.

Der Kinderbesen jedoch ist auf mysteriöse Weise verschwunden, nun gibt es "leider" nur einen Kinderhandfeger....
...dieser Besen hat uns Eltern mehrmals fast ein Auge gekostet.

Bearbeitet von FreudenDerPhysik
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Der Kinderbesen geht bei uns leider auch dauernd "verloren" 😅.

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Soweit ich weiß lernt ein Kind bereits sehr viel früher die Wirkung der Schwerkraft kennen. Das Argument zieht für mich mit zwei Jahren nicht mehr. 😉
Ich erkläre, warum es doof ist in der Wohnung bestimmte Sachen zu werfen und wenn es wieder passiert, hatten die Gegenstände zum Schutze aller(!) 30 Minuten Auszeit. Das war kein Drama, denn sie wusste warum und wann sie es wieder bekommt. Meine persönlichen Dinge habe ich teilweise auch komplett aus der Reichweite der Kinder gebracht.

Aus meiner Erfahrungen gab es mit knapp zwei Jahren genau zwei Gründe mit Gegenständen zu werfen: Übermut/Übermüdung und Provokation Reaktion. Regeln mussten aber auch in anderen Bereichen ausgiebig getestet werden. Das war insgesamt eine Sache weniger Wochen. Inzwischen fliegt nur mal etwas durch die Gehend wenn ganz schnell etwas gesucht wird. Das ist zu verschmerzen und es auch nicht mehr Wert direkt ein Fass aufzumachen.

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Sehe ich auch so. Ein 2 jähriger wirft meistens nicht plötzlich alles um sich herum , um „das werfen „ (Schwerkraft usw) zu testen.

Das plötzliche „durchdrehen“ und Dinge werfen passiert bei uns nur, wenn mein kind in dem Moment gerade gelangweilt vom spiel ist oder gerade emotional nicht weiter kommt, gerade keine Aufmerksamkeit bekommt. Ich reagiere dann sofort und nehme die Sachen weg. Er versteht das sofort und hört auch umgehend auf.

Wirft er mit dem Ball (oder tuch zb) ist es natürlich anders . Da erkenne ich auch deutlich , dass er das werfen spielen will. Das ist auch ok.

Ich denke diese Dinge sollte man schon unterscheiden .

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Hallo.
Dein Kind möchte vielleicht werfen üben.
Wie wäre es denn, wenn du ihr die Sachen, die man nicht werfen darf annimmst und ihr dann einen Luftballon in die Hand drückst. Vielleicht ist dein Kind auch gerade dabei die Schwerkraft zu entdecken. Da macht es hat Spaß, Dinge fallen zu sehen.
Vielleicht geht auch ein grosser flummi, in einem Raum wo nichts kaputt gehen kann.
Liebe Grüße