Hallo, mein Sohn, 3,7 Jahre, trödelt extrem.
Schon in der früh brauchen wir mindestems ne Stunde bis wir los kommen. Aber nur für ihn. Also aufwecken, frühstücken, zähne putzen, anziehen, schuhe, ins Auto.
Anziehen tut er aber nicht sich selber sondern das mache ich. Bis wir dann in der Kita sind bzw. er abgegeben ist sind es 1 1/2 Stunden. Da wird in der Zwischenzeit nochmal die Katze gejagt, dann muss der Rollo wieder runter oder sonst irgend was. Beim essen wird ständig aufgestanden weil er Katze streicheln muss oder mit mir kuscheln möchte.
Oder er will was selber machen, erklärt dann aber immer erst gefühlt ewig bevor er es macht.
Mir fallen jetzt gar nicht so die Beispiele ein aber es dauert alles gefühlt immer ewig.
Alleine das ins Auto aus und einsteigen. Ne Freundin sagte letztens schon sie findet es toll dass ich mir da so zeit lasse und Ruhe hab aber innerlich stresst mich das schon. Während alle anderen die nach uns parken , schon in Kita gehen steh ich immer noch vorm Auto und warte 🙈.
Im Kita das gleiche. Er mag die schweren Türen selbst aufmachen auch wenn andere hinter uns schon warten und es ewig dauert, aber wehe ich helfe. Dann muss noch der Riegel unten an der Tür gedrückt werden (diese Stopper).
Beim Hände waschen wird gerne gepanscht und muss ewig wasser laufen.
Schade dass mir gerade nicht mehr Beispiele einfallen aber gibt es etwas was man tun kann? Ich sage schon immer beeil dich aber bringt natürlich nix.
Die Kindergärtnerin hat das übrigens auch schon erwähnt und dass er halt immer der Letzte ist.
Manchmal bringt es was wenn ich sage: wer zuerst beim Auto ist….
Bringt aber nix beim Schuhe anziehen oder frühstück ( will ja auch nicht dass er schlingt) etc.
Habt ihr Tipps? Wird es von selbst besser (oder noch schlimmer)?
Was tun bei extremen trödeln?
Hallo,
klingt alles ziemlich normal finde ich. Auf keinen Fall mehr Druck aufbauen. Stelle klare Regeln auf. Bei uns zB wird beim Essen nicht aufgestanden, es sei denn, es wurde etwas vergessen zu holen oder man muss zur Toilette… aber auf keinen Fall wird zwischendurch gespielt oder Tieren hinterher gejagt.
Klamotten für den nächsten Tag suchen wir am Vorabend heraus… das spart etwas Zeit.
Unsere Tochter, 3,5, ist auch sehr,… langsam.
Beim Auto hilft es bei uns immer wenn ich sie beim rausnehmen nochmal eine Runde in der Luft Wirbel, das findet sie ganz toll und freut sich inzwischen immer drauf.
Wenn sie sich schnell allein angezogen hat oder die Schuhe richtig rum sind, lobe ich sie immer noch expliziet das ich super stolz auf sie bin, seit dem strengt sie sich an sich schnell anzuziehen und richtig.
Unser Sohn braucht morgens schon immer eine extra Runde Nähe und zumindest eine kurze Freispielzeit. Wir planen morgens für ihn 1,5h ein. Wenn er morgens für die ihm wichtigen Dinge nicht genug Zeit hat, oder wenn wir Anspannung ausstrahlen, macht er nicht gut mit und dann klappt nichts mehr. Ich würde also versuchen mehr Zeit einzuplanen, früher aufstehen, früher schlafen gehen etc.
Im Notfall hilft bei uns ganz viel Quatsch machen. Also wenn ich ihn beim anziehen hetze, verweigert er sich, aber wenn ich es ins lächerliche ziehe, hektisch herumfuchtele, ganz schnell rede und überdreht agiere, muss er lachen und kooperiert nebenbei.
Eine Stunde morgens finde ich gar nicht so lang, wenn das Frühstück dabei ist. Wir brauchen ähnlich lang und ich hab das bisher nie als ungewöhnlich empfunden. Am Wochenende ohne Zeitdruck vergehen bei uns vom Aufwachen bis zum Zähneputzen nach dem Frühstück auch gerne mal 3 Stunden 😁
Wenn ich gar nicht auf die Wünsche meines Sohnes eingehe und ihn nur durch unser "Programm" dränge, macht er auch gar nicht mehr mit und es dauert alles noch länger. Ein Kompromiss, der bei uns in vielen Situationen gut funktioniert, ist, dass er Dinge noch einmal machen darf, aber dann ist Schluss. Beim Anziehen morgens noch einmal Creme nehmen und auf die Nase schmieren, beim Händewaschen noch einmal den Hahn aufmachen und den Stöpsel runterdrücken usw.
dann trödelt er halt. finde das jetzt auch nicht so schlimm. die nächste würde sich "beschweren" dass ihr Kind ein keiner Prinz ist und nichts selber machen will und sie immer für ihn die Türen aufmachen muss etc. irgendwas ist halt immer.
Wir hatten das auch bzw. haben es in abgeschwächter Form noch immer. An Wochentagen gibt es einen festen Ablauf, der jeden Tag genau gleich ist, damit schaffen wir es in 25 Minuten. An Wochenenden kann sie machen, wie sie es gerne hätte.
Ich habe ein ähnliches Exemplar hier (gleiches Alter). Essen dauert mit unter mal 1,5 Stunden. Er bleibt zwar sitzen aber er redet halt - unaufhörlich! Auch beim Anziehen muss erst noch das Lego-Projekt fertig gestellt werden, das Buch angeschaut oder noch alle Fahrzeuge aufgeräumt werden. Der Kleine mit 2 ist da nicht so verträumt.
Ich finde es TEILWEISE bewundernswert, nehme mich auch in vielen Situationen zurück und lasse ihn machen. Oft erinnere ich mich, dass der Zeitdruck eigentlich ein hausgemachten Problem von uns Erwachsenen ist, da wir meinen, wir müssen noch das-und-das bis dann-und-dann erledigen. Wir könnten von unseren Kindern lernen um uns selber etwas zu entschleunigen.
In den Situationen hinterfrage ich mich "Muss der Zeitdruck jetzt sein?". Oft ist die Antwort "Nein". Dann schnaufe ich ersteinmal tief durch und geh halt später einkaufen. Oder morgen. Das sage ich dann auch, dass wir nichts dringendes brauchen oder keinen Stress haben und dann halt morgen Einkaufen gehen und er jetzt machen darf wie er mag.
Aber klar gibt es Situationen in denen wir keine Rücksicht nehmen können. Beispielsweise, wenn es in den Kiga geht. Das kommunizier ich dann entsprechend, dass ich in die Arbeit muss und jetzt keine Zeit zum trödeln ist.
Uns hilft es, wenn wir immer die nächste anstehende Aktion thematisieren/vereinbaren um von der aktuellen abzulenken. Wenn also gerade Schuhe angezogen werden, dann frag ich wer den Kofferraum aufmachen möchte. Wenn es dann Richtung Auto (Kofferraum) geht frage ich, wer selber einsteigen will, usw... wenn getrödelt wird kann ich mich auf das berufen, was wir vorher ausgemacht hatten (du wolltest selber einsteigen, dann mach jetzt bitte sonst hebe ich dich rein).
Um ein Spiel zu unterbrechen hilft bei uns auch eine Eieruhr. Die stell ich auf 5 Minuten und die Kinder können selber schauen, wie lange sie noch haben. Klingelt der Wecker, ist aber wirklich Feierabend und dann geht's los. Gibt auch kein Nachstellen. Den Wecker habe ich mit positiven Sachen eingeführt (wenn der Wecker klingelt fahren wir zur Oma) und erst später für notwendige Sachen benutzt.
Gut Nerven wünsch ich Dir, denn die Kosten sie oft.