Wer hat auch so sture Kinder?

Ich liebe meine Kinder, sie sind toll, sie sind klug, sie sind lieb - aber sie können soo unglaublich stur sein! Oder auch willensstark. Aber am Ende kommt es auf das selbe raus, ich könnte manchmal dran verzweifeln.
Bei vielen Dingen kann ich gut damit umgehen. Versuche es positiv zu sehen, sie wissen wenigstens was sie wollen. Aber manchmal frage ich mich wirklich was eigentlich los ist.
Beispiel: Es gab Bratkartoffeln. Kind (16M) quengelt schon seit 10 min rum weil hungrig, verweigert aber Apfel und Reiswaffel die es zur Überbrückung bekommen hätte (und grundsätzlich mag). Dann gibts endlich die geliebten Kartoffeln. Teller mit ganzen Scheiben (für die Hand) und kleinen Stückchen (für die Gabel). Gabel liegt bereit. Es darf selbst gegessen werden, bei Bedarf unterstützen wir oder füttern. Passt alles nicht, riesen Gemecker, versuche zu helfen werden abgewehrt. Auf den kleinen Löffel der auch am Tisch liegt (für die Vitamin D Tropfen)gezeigt. Ok, Kind bekommt natürlich den Löffel, unternimmt ein paar halbherzige Versuche, isst nicht wirklich, meckert weiter. Wir versuchen ihr zu helfen, wird abgewehrt. Wir versuchen zu füttern mit Löffel, wird abgewehrt. Kurz bevor ich aufgebe, lege ich eine ganze Kartoffelscheibe auf den Löffel (was natürlich nicht besonders gut geht) Hurra, Kind zufrieden, isst eine Riesenportion Kartoffeln. Und nun??? Wäre ich nicht zufällig darauf gekommen, hätte sie lieber gehungert statt etwas zu essen.. Klar, sie darf noch stillen, aber so ganz zufrieden wird sie davon auch nicht mehr, haben wir das Gefühl. Und so geht es oft, in verschiedenen Situationen. Unsere Große ist uns damals als sie 2 war mal umgekippt (Kreislauf wie sich herausgestellt hat) weil sie zu wenig getrunken und gegessen hat. Grund? Sie war tags zuvor bei der Oma, die hat ihr Kaba, Kekse und sehr dick bestrichene Honigsemmel gegeben. Das wollte sie zuhause auch. Gab s aber nicht, dafür ausreichend Alternativen (die sie grundsätzlich auch mochte, aber eben nicht süß waren). Am nächsten morgen ist sie uns umgekippt weil sie zu wenig gegessen und getrunken hat.
Ist das noch normal. Diese Sturheit kommt auch in anderen Bereichen vor, nur da kann ich das mittlerweile sehr gut aussitzen. Aber wenn ein Kind lieber hungert statt irgendeine Alternative zu akzeptieren - ist das noch normal. Kinderarzt sagt ja, wobei ich auch immer das Gefühl habe, nicht richtig ernst genommen zu werden. Keiner glaubt das so richtig, es heißt immer nur, alle Kinder sind stur. Aber so krass? Wer von euch kennt das auch so? Wer hat auch so sture Kinder? Und was macht ihr dann?

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Ich will dich nicht desillusionieren, aber das klingt für mich völlig normal und war bei meinen Kindern auch so.
Eine hat vier Tage lang nur jeweils 100 ml Milch getrunken, weil sie davor Brei kennen gelernt hat. Da war sie 5 Monate alt. Als wir das geschnallt haben, hat sie ein komplettes Glas Brei gegessen und ab da jede andere Flasche verweigert. Dasselbe Spiel nachdem sie das erste mal Kuchen gegessen hat (9 Monate).

Und das ist mein unkomplizierteres Kind von beiden. 😉

Lass sie doch machen. Mit 16 Monaten ist es nicht schlimm, wenn eine Mahlzeit mal karger ausfällt. Da manche ich mir gar keine Gedanken und hantiere auch nicht mit Milch hinterher. Wozu? Dann wird das nächste mal mehr gegessen. Bei solchen Anfällen wie bei euch mit der Kartoffelscheibe lassen wir sie tun. Sie findet es schon raus, was sie will und wie es geht.

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Danke für deine Antwort! Du desillusioniert mich nicht, bin ja froh über andere Einschätzungen oder Erzählungen, wie es wo anders so läuft.
Grundsätzlich lass ich sie auch machen, aber bekommen deine nicht furchtbar schlechte Laune wenn sie zu wenig essen? Bei uns steht dann nur Dauergeheule auf dem Programm. Zum einen stresst mich das dauernde Geheule, zum anderen komm ich mir vor wie die schlechteste Mama der Welt wenn mein Kind hungern muss nur weil ich irgendwann entnervt aufgebe. Aber auf so kluge ideen wie ganze Kartoffelscheiben auf dem Löffel zu füttern komm ich auch nicht immer 😅

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Ich finde das Verhalten auch eher "normal".
Unser kleiner Sohn (gerade 2 geworden) geht regelmäßig ohne Abendessen ins Bett, weil er das so entschieden hat. Er würde das essen essen, das kann er problemlos, es würde ihm sogar schmecken. Er entscheidet aber manchmal, dass das Essen jetzt beendet ist und isst kein Stück. Gründe dafür sind typische Gründe für 2-jährige: ich habe das Wasser in den falschen Becher oder von der falschen Seite oder ich habe es überhaupt eingeschüttet. Es muss ihm nur irgendetwas nicht passen, dann entscheidet er, dass er jetzt nichts mehr isst. Und er ist sprachlich sehr wohl in der Lage, genau das zu sagen, oder zu sagen, was ihn stört. #schwitz
Nervt mich auch, zumal er die Kalorien sehr gut gebrauchen könnte, aber zwingen werde ich ihn nicht. Ihn scheint es nicht zu stören, er frühstückt dann eben die doppelte Portion. ;-)

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Für mich hat das nichts mit Sturheit zu tun :) vor allem das Beispiel mit dem Essen .
Ich finde das für Kleinkinder eher normal . Kleinkinder denken noch nicht so weit…

Meine grosse ist 6 und da merkt man schon was stur bedeutet 😅😅

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Du hast recht, vermutlich ist das Wort Sturheit nicht so ganz richtig.
Trotzdem tu ich mir da schwer, gerade im Bereich Ernährung, wie ich damit umgehen soll. Wie gesagt, unsere Große ist uns damals als zweijährige sogar kreislaufmäßig umgekippt weil sie alles verweigert hat. Ich würde mich tatsächlich im Moment nicht trauen abzustillen (muss ich auch noch nicht, aber irgendwann ja doch) weil sie durch s stillen wenigstens doch noch etwas in den Bauch bekommen.

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Unsere Große ist auch 6 und sie würde ich kaum mehr als stur bezeichnen, freue mich vielmehr dass sie eine eigene Meinung besitzt. Und tatsächlich aber auch sehr Kooperationsfähig ist 😅

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Es gibt Dinge die du beeinflussen kannst und andere musst du akzeptieren.

Zunächst einmal die Esssituation bei Oma: bitte sie, die Ernährung mal (vorübergehend) umzustellen. Dann hast du diese Diskussion nicht mehr. Oma ist es bestimmt auch nicht recht, wenn das Kind regelmäßig bei euch kollabiert.
Bei den Verhaltensweisen musst du deinen Weg finden. Wir haben festgestellt, dass je mehr wir etwas von unserem Kind wollen, desto mehr bockt er. Wir haben unseren Weg gefunden damit umzugehen und den auch mit der Kita geteilt, was auch dort viele Schwierigkeiten genommen hat.

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Nach meiner Erfahrung ist es meistens so. Desto mehr man von einem Kleinkind möchte bzw verlangt desto "sturer" wird die Situation. Ich denke nicht das dein Kind verhungern wird wenn es wegen "Sturheit" was nicht isst. Irgendwann lernen sie das es nicht die Lösung ist aber wie sollen sie lernen wenn sie nicht gelassen werden