Baby 15 Monate Entwicklung/Verhalten

Hallo,
ich mache mir nun echt Gedanken wegen meiner kleinen Tochter.
Sie wird am 30. Januar 16 Monate.
Sie brabbelt noch nicht lange, aktuell kommen dadada, Baba, maba, hauptsächlich aber Bob und Bobob (keine Ahnung warum diese Laute).
Sie läuft noch nicht, steht noch nicht frei, sie winkt nicht, zeigt nicht, baut keine Türme, hat auch nicht wirklich Interesse am spielen, sie imitiert nicht, versucht es auch nicht.
Sie ist mit 9 Monaten gerobbt, mit 10 Monaten allein hingesetzt, mit 12 Monaten gekrabbelt, mit 13 Monaten hat sie sich hochgezogen, jetzt fängt sie an seitlich zu gehen, klatschen tut sie seit zwei Wochen.
Alles was leuchtet und blinkt ist interessant, aber nur solange es eben an ist. Sie ist interessiert an Augen, ganz egal ob bei Kuscheltieren, in Büchern oder unsere Augen. Sie fässt sie immer mit ihrem Finger an.
Ansonsten guckt sie sich die Bücher nicht an und ist auch nicht dran interessiert wenn wir ihr etwas zeigen oder erzählen.
Sie findet auch Schraubenköpfe interessant, an ihrem Hochstuhl, am Kinderwagen... Auch diese fässt sie immer und immer wieder an.
Ansonsten erkundet sie einfach nur, krabbelt umher, zieht sich überall hoch, setzt sich wieder und krabbelt weiter.

Auch was andere Menschen angeht ist sie irgendwie "anders". Der Begriff "Fremdeln" ist bei ihr untertrieben. Sie lächelt ganz selten Menschen an und nur solange sie weiter entfernt sind. Sobald sie näher kommen, weint sie. Das war von Anfang an so und hat sich kein bisschen verändert.
Meine Schwiegermama kommt seit ihrer Geburt regelmäßig min. alle 1-2 Wochen oder wir fahren zu ihr. Selbst bei ihr fremdelt unsere Kleine. Auch sie darf nicht zu nah an sie ran, dann weint sie bitterlich und vergräbt ihr Gesicht bei Papa oder mir.
Nur Mama, Papa und ihre große Schwester will sie bei sich haben.
Was ich sehr komisch finde ist, sobald wir draußen sind, ist sie ein komplett anderes Kind. Sie sitzt im Kinderwagen und ist mucksmäuschenstill und bewegt sich so gut wie gar nicht. Wir nehmen schon immer ein Buch, Greifring oder ähnliches mit zum spielen, aber sie beobachtet einfach nur. Keine Mimik oder Gestik. Oft starrt sie auch einfach nur ins Leere.
Sobald wir wieder Zuhause sind, ist sie wieder aufgeweckt, lacht und brabbelt.

Wir waren alle 2 Monate beim Kinderarzt zur Gewichts- und Größenkontrolle, da sie in der Perzentilkurve nicht gestiegen ist. Sie wiegt jetzt 8,2 Kilo bei 74cm. Vor zwei Monaten lag sie bei 7,6kg und 71 cm. Sie isst zum Glück endlich besser seit ein paar Wochen.
Gespräche und Kontrollen beim Kinderarzt sind allerdings schwierig, da sie dort ununterbrochen am schreien ist.
Wir haben Ende März nochmal ein Check-Up beim Kinderarzt, da die Kinderärztin meinte sie sollte bis dahin laufen.

Vielleicht kommt das Verhalten ja jemandem bekannt vor. Ist ihr Verhalten so sonderbar oder kommt es mir nur so vor?
Meine Schwiegermutter sagte dass sie ja vielleicht Autismus oder Asperger haben könnte, aber kann man so eine Störung schon feststellen?

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Nein, sowas kann man wohl in dem Alter noch nicht feststellen - liest man hier oft. Ich frage mich allerdings wirklich, wenn ihr in letzter Zeit so oft beim Arzt gewesen seid, warum da noch nichts passiert ist? Ich meine zB in Bezug auf etwaige Physiotherapie. Eigentlich ist man ja heutzutage relativ fix dabei, leichte Unterstützung zu geben, wenn etwas droht, länger zu dauern.
Versteht sie denn, wenn ihr etwas sagt? Kann sie Aufforderungen oder Bitten nachkommen? Hat sich jemand die Ohren angesehen?
Naja. Insgesamt verstehe ich deine Sorge, ich würde mir mit 16 Monaten da ebenfalls Sorgen machen.
Aber grundsätzlich kann das auch genauso gut nichts sein und deine Tochter ist halt einfach ein wenig später dran. Und generell ist sie das noch nicht einmal in allen Dingen: Laufen sollte bis 18 Monate klappen und auch dass ein Kind mit 16 Monaten noch nichts spricht, ist erstmal nicht unnormal. Verstehen ist da um einiges wichtiger.
Deswegen meine ich das mit den ärztlichen Maßnahmen auch nicht alarmierend - ich wundere mich lediglich, weil es ja nicht schaden kann.
Und: egal ob dein Kind irgendwas hat oder nicht, du wirst sie ja hoffentlich nicht anders behandeln, als du es jetzt tust. Also ist es ja eigentlich erstmal egal - ich würde mich um Fachleute bemühen und mir anhören, was die dazu sagen und empfehlen, aber das ansonsten im täglichen Leben beiseiteschieben.

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Aufforderungen kommt sie nicht nach, versteht sie denke ich einfach nicht. Sie versteht wenn wir sagen "da ist Mama/Papa/Liah (große Schwester)", dann guckt sie gleich die/denjenigen an.
Beim Kinderarzt ist es immer sehr chaotisch, wie geschrieben schreit sie ununterbrochen sobald wir im Behandlungsraum sind, ein richtiges Gespräch ist kaum möglich. Die Kinderärztin ist bisher Recht entspannt gewesen, sie sagte nur mal wenn wir Eltern uns zu große Sorgen um die Motorik machen, sie uns Ergotherapie verschreiben würde, sie selbst das aber gelassen sieht weil unsere Tochter ja noch Zeit hätte und sie ja Fortschritte macht, nur eben länger braucht.

Was für Fachleute meinst du?
Natürlich würden wir sie nicht anders behandeln, aber es ist ja dennoch wichtig eventuelle "Störungen" frühzeitig zu erkennen um eben bestmöglich zu fördern und unterstützen...

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Ich würde mal ohne das Kind um ein Gespräch beim Arzt bitten. Am Ende brauchst du von dem ja auch eine Überweisung.
Das Angebot der Ergotherapie hätte ich angenommen, denn wie gesagt, schaden kann es bestimmt nicht.
Außerdem wäre mir wichtig, dass sich ein Fachmensch die Ohren anschaut, also Überweisung zur Pädaudiologie.

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Als erstes würde ich den Kinderarzt wechseln.

Dann solltest du, wie meine Vorschreiberin schon erwähnte, die Ohren überprüfen lassen. Dazu zu einem Pädaudiologen.

Mit 15 Monaten noch nicht laufen ist allerdings nicht schlimm.

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Mit 15 Monaten noch nicht sprechen ist ebenfalls nicht schlimm.

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Die meisten Dinge, die du beschreibst (Laufen, Sprechen, Zeigen) sind noch im Rahmen, aber ich verstehe, dass du dir in der Gesamtheit Gedanken machst. Grundsätzlich hat man ja als Mutter/Eltern auch oft einfach ein Bauchgefühl, schon alleine weil man das Kind am besten kennt.

So früh wird sich aber tatsächlich sehr wahrscheinlich noch keine Diagnose finden lassen, weil es bei der Entwicklung eben tatsächlich eine große Bandbreite gibt und viele Kinder aus "bedenklichen Symptomen" wieder raus wachsen.
Wenn du dir Sorgen über Autismus machst, dann könntest du einen Blick auf den M-Chat werfen. Der beginnt ab 16 Monate. Behalte aber im Kopf, dass das bloß ein Screening Test ist, der dazu gedacht ist, möglichst viele gefährdete Kinder aufzuspüren. Wenn du bei diesem Test auf eine hohe Punktzahl kommst, dann verliere erst mal nicht den Kopf. Sie ist noch sehr klein und wird sicherlich in den nächsten Monaten noch viel dazu lernen und sich sehr verändern, so das das Ergebnis in 6 Monaten schon ganz anders aussehen kann.

Immerhin scheint dich dein Kinderarzt zumindest ernst zu nehmen und möchte sie im März noch mal sehen. Das ist gut. Viele Kinderärzte sind da meiner Meinung nach etwas zu entspannt.

Wenn sich bis dahin nicht viel getan hat, wäre der erste Schritt Augen und Ohren checken zu lassen (da wartet man ja teilweise ne Weile auf Termine). Wenn da alles okay ist würde ich eine Vorstellung im SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum) vorschlagen. Dort arbeiten Experten aller Fachrichtungen (Kinderärzte, Psychologen, Logopäden, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten), die können sich zusammen ein viel besseres Bild machen als ein Feld-Wald-Wiesen-Kinderarzt.

Und noch was: Es ist super, dass du aufmerksam bist. Es gibt, gerade in Deutschland, immer noch viele die der Meinung sind "Meilensteine" wären Leistungsdruck und man solle nicht so einen Stress machen, jedes Kind hat halt sein eigenes Tempo. Lass dich davon nicht verunsichern. Sicherlich ist es richtig, dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat, aber einige Kinder brauchen einfach extra Unterstützung damit sie keine Defizite entwickeln, die ihnen auf Jahre das Leben schwer machen. Es ist toll, dass du dir jetzt darum Gedanken machst und nicht erst, wenn sie mit 4 im Kindergarten ausgegrenzt wird, weil sie bestimmte Sachen noch nicht so kann. Gerate nicht in Panik, aber vertraue auf deine Intuition. Wenn dir dein Bauchgefühl sagt "da stimmt was nicht", dann ist es genau richtig, sich Hilfe zu suchen.

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Dankeschön, den M-Chat werde ich mir anschauen.
Bisher war ich auch sehr entspannt auf ihre Entwicklung und ihr Verhalten, da ich immer dachte dass sich ja sowieso alles schnell verändert in dem Alter. Aber ihr allgemeines Verhalten was "spielen" und andere Menschen angeht hat sich nie verändert.
Wir versuchen sie so gut es geht zu fördern, zu animieren, wir reden so viel mit ihr.
Wenn wir mit ihr spielen wollen, krabbelt sie auch einfach weg und geht auf Erkundung.
Und ehrlich gesagt stimmt es uns auch ein bisschen traurig andere Babys und Kleinkinder zu sehen wie sie mit anderen interagieren, nachahmen, imitieren und unsere Kleine macht nichts dergleichen.

Was Ärzte und deren Gelassenheit angeht, bin ich auch vorsichtig. Bei meiner Großen wurde mit 3,5 Jahren eine Sprachentwicklungsverzögerung festgestellt, ich war vorher schon so oft bei verschiedenen Kinderärzten und habe immer wieder gesagt dass sie nicht bzw. sehr schlecht spricht, sehr geringer Wortschatz und kaum verständliche Aussprache, ich wurde nie ernst genommen, sie hätte ja noch Zeit.
Nun ist sie 7 und bekommt noch immer Logopädie, weil sie immer noch etwas nachhängt mit der Aussprache.

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Im ersten Moment dachte ich: Augen.

Ich habe zwar keine Erfahrung, aber wenn sie weint wenn Leute näher kommen, sie nicht zeigt, im Kinderwagen nur still sitzt... Dann kann es doch sein, dass sie nicht gut sieht?

Ist zwar keine Erklärung für alles, aber zumindest ein erster Ansatz?

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Danke für die Idee und den Ansatz, aber das schließe ich wirklich aus. Sie erkennt den Papa, große Schwester und mich auch auf Entfernung. Sie guckt uns auch in die Augen wenn wir sie von einem anderen Raum aus rufen und natürlich in Sichtweite sind.
An ihren Ohren zweifle ich auch nicht, sie wird beim leisesten Geräusch wach wenn sie nicht im Tiefschlaf ist.