Hilfe mein Kind braucht laut Kiga eine 1:1 Betreuung ☹️

Hallo liebe Community 🙋🏼‍♀️

Vorweg möchte ich euch kurz schildern was bei mir los ist. Meine Tochter ist 3,5 und ein aufgewecktes Kind. Sprachlich haben wir aber ein Problem da sie wenig spricht (es wird jz zwar immer mehr) jedoch einfach zu wenig für ihr Alter. Wir haben auch schon einen Termin beim Kinderarzt der uns sicher einen Logopäden empfehlen wird. Sie versteht aber alles (zweisprachig). Nun meint der Kiga das sie „auffällig“ wäre bzw. sie ab nächstem Jahr eine 1:1 Betreuung brauchen würde weil sie sich nicht um die anderen 25 Kinder in der Gruppe kümmern könnten.

Laut Kindergarten Tante spielt meine Tochter nicht mal 2Min mit einer Sache und ist dann wieder weg (Konzentration). Zuhause jedoch kann sie sehr wohl über längeren Zeitraum mit etwas spielen sei es Playmobil, Lego, Plastilin usw.
Anscheinend ist sie nicht sozial genug bzw. hat sich jz nicht eingelebt (sie geht seit 8. Sep. 2022 und hatte bis Jänner von 74 Kindergartentage nur 43 besucht da sie ja ständig krank geworden ist).

Ihr fällt auch auf das meine Kleinen den Morgenkreis nicht mitmachen möchte (30min in einem Kreis stehend) was meiner Meinung nach sowieso zu viel ist! Sie spielt anscheinend nicht mit anderen Kindern oder hat ein paar Kinder mit denen sie mehr mal weniger spielt. Zu dem muss ich sagen ist mein Kind ein starker Charakter wenn sie etwas nicht will fährt der Zug drüber es wird aber auch besser und man kann ihr Sachen schon besser erklären.

Ich muss ehrlich sagen obwohl ich ebenso stark im nehmen bin macht mich das schon sehr traurig weil es mir so vorkommt als ob sie nicht normal wäre bzw. der Kiga es so darstellen möchte.

Anscheinend hat mein Kind seit Sep. nur EINMAL ein Wort gesagt und zwar Ball sonst redet sie anscheinend nicht! Was mir komisch vorkommt weil sie mit mir mehr spricht bzw. wir auch kommunizieren!!

Ich hatte heute ein Gespräch wo ich auch meine Sicht der Dinge erklärt haben. Mein Kind verhält sich im Kiga ganz anders als Zuhause!

Was mir persönlich aufgefallen ist, ist das meine Kleine zu laute Geräusche nicht gut findet sowie diese Kindermasse von 25 Kindern ich glaube das stresst sie!

Wenn meine Neffe da ist (wohnt im Ausland sehen uns sehr selten aber im gleichen Alter) dann spielt sie gerne mit ihm und das auch intensiv ich glaube einfach mein Kind möchte nicht mit jedem spielen und muss sie auch nicht!

Ich werde es natürlich abklären lassen aber wie gesagt es macht mich fertig hat jemand das selber hinter sich oder Tipps? 😔

Lg

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Im Kindergarten arbeiten keine Tanten, das sind ausgebildete Fachkräfte. Sie nennen sich Erzieherinnen.

Wahrscheinlich will der Kindergarten dir einfach frühzeitig Rückmeldung geben. Denn wenn tatsächlich ein Individualbegleiter eingesetzt werden soll, muss alles rechtzeitig in die Wege geleitet werden.

Oftmals sind Kinder zuhause ganz anders als im Kindergarten. Das ist nicht ungewöhnlich, ja. Offenbar sieht die Erzieherin dennoch einen Unterschied zu anderen neuen Kindern - einen, der sie vermuten lässt, dass sie ihr in dem Kindergarten nicht gerecht werden ohne zusätzliche Unterstützung für deine Tochter.

Habt ihr Anlaufstellen bekommen? Du schreibst ja, ihr lasst das abklären. Die Sprache ist das eine, die Konzentration und Verhalten wäre eine andere. Dem würde ich auch nachgehen.

Habt ihr überlegt, in eine kleinere Kita zu wechseln? Vielleicht integrativ? Das klingt von den Rahmenbedingungen auf jeden Fall besser.

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Im österreichischen Tirol ist Kindergartentante ein gängiger Begriff
Ruhig Blut

Bearbeitet von Inaktiv
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Super, dass du weißt, woher die TE kommt. Das Wissen hat mir gefehlt. #pro

Im Allgemeinen ist das ein sehr abwertender Begriff, der leider immer noch viel zu häufig verwendet wird, und dem durchaus anspruchsvollen Job nicht gerecht wird.

Daher danke für die Aufklärung!

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Also zuerst, ich bin kein Profi und kann nur meine Meinung zu deinem Text sagen. Von meiner Mutter (Kindergartenleitung) weiß ich, dass zweisprachig erzogene Kinder meist später anfangen flüssig zu sprechen(ob deine Tochter noch im zeitlichen Rahmen ist, weiß ich nicht).
Dass sie im Kindergarten bis jetzt noch nichts gesagt hat, finde ich auch nicht unbedingt bedenklich. Meine Mutter hatte einen Jungen im Kindergarten (mittlerweile erwachsen), der fast drei Jahre nichts gesprochen hat. Zu Hause hat er aber wie ein Wasserfall geredet auf die Frage der Eltern, Warum er nicht spricht, hat er gesagt, dass er nichts zu sagen hat. Ob dein Kind eine eins zu eins Betreuung braucht, würde ich genau wie ihr Sprechverhalten mit dem Kinderarzt und gegebenenfalls einem Spezialisten besprechen. ich denke aber grundsätzlich nicht, dass der Kindergarten bei solchen Empfehlungen vorschnell urteilt (Personalmangel ist aber zz ein großes Thema in fast allen sozialen Einricngen). Und selbst wenn, muss eine solche Betreuung auch erst mal genehmigt werden (Notwendigkeit).

Dazu möchte ich nur sagen, eine eins zu eins Betreuung ist absolut nichts schlimmes oder ungewöhnliches. Teilhabeassistenten oder Schulbegleitungen und Ähnliches gibt es mittlerweile doch in fast jedem Kindergarten und fast jeder Schule. Wichtig ist, dass es deiner Tochter etwas bringt und wenn es dann irgendwann als unnötig erachtet wird, ist es auch nicht schlimm, wenn sie keine eins zu eins Betreuung mehr bekommt.

Grundsätzlich war dein Kind aber auch viel krank und ist vielleicht deshalb noch nicht richtig „aufgetaut“. Ich würde an deiner Stelle einfach mal mit dem Kinderarzt sprechen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Vielleicht ist es für sie noch zu früh für den Kindergarten und sie braucht noch etwas mehr Zeit zuhause. Wie du schon geschrieben hast ist sie anscheinend etwas überfordert mit der Situation, Geräuschen und vielen Kindern. Vielleicht gibt es eine Betreuungsalternative mit weniger Kindern?
Dadurch das sie anscheinend auch viel krank war ist sie vielleicht auch noch gar nicht richtig angekommen.
Es ist leider oft so das Kinder die etwas „anders“ sind gleich einen Stempel bekommen. Was aber leider das System ist weil den Kindergärten oft das nötige Personal fehlt um so etwas mit abzufangen. In Gesellschaft (fremder) scheint dein Kind eher introvertiert zu sein.

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Hey!

"weil es mir so vorkommt als ob sie nicht normal wäre bzw. der Kiga es so darstellen möchte."

Ich kann nachvollziehen, dass jedes Elternteil (oder die meisten) nur die beste Entwicklung für ihr Kind möchten. Allerdings, finde ich, ist es wichtig, dass man auch auf Kritik umsichtig reagiert, um durch Förderung die Entwicklung noch verbessern zu können.

Zum Spracherwerb: Es ist üblich, dass Kinder, die zweisprachig aufwachsen, ihre Sprachen langsamer lernen. Da würde ich mir jetzt keinen Kopf drum machen.

Zur Konzentration: meine Eltern erhielten diese Feedback im Kindergarten auch häufig: Ich könne nicht alleine spielen und bleibe nicht im Morgenkreis. Leider haben meine Eltern darauf nicht reagiert. 30 Jahre später bekam ich erst meine adhs-Diagnose. Im Rahmen der Diagnostik habe ich dann erfahren, dass diese Symptome (keine Konzentration, nicht spielen können und im Morgenkreis weglaufen) erste Anzeichen sein können. Zu Hause klappte alles auch besser, aber da hatte ich auch weniger Ablenkung.
Auch wenn du 30 Minuten persönlich zu lange findest- die Erzieher haben ja den direkten Vergleich mit den anderen Kindern und jahrelange Erfahrung. Wenn die Kinder üblicherweise den Kreis mitmachen können, aber dein Kind es nicht schafft, sticht das nunmal leider hervor.

Sprich die Rückmeldung beim Kinderarzt an, sag auch, dass sie Schwierigkeiten mit der Lautstärke habe. Viele Personen mit adhs, so auch ich, haben eine auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung. Kurz AVWS.

Behaltet ihre Entwicklung im Blick- bei vielen Kindern gibt sich das noch bis zur Grundschule. Falls nicht, solltet ihr reagieren.

Liebe Grüße
Schoko

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Genau so sehe ich das auch. Der erste Reflex von Eltern ist erst mal das eigene Kind in Schutz zu nehmen und das machst du auch.

Für alles was der Kita auffällt, hast du eine Erklärung. Sie ist zweisprachig, sie war viel krank, der Morgenkreis ist eh zu lang, die Kinder in der Gruppe sind halt laut. Das muss man sicherlich auch alles mit bedenken.

ABER: Kita Erzieher erleben im Laufe ihres Berufslebens sehr, sehr viele Kinder im Alter deiner Tochter und sie kennen die üblich Probleme wie Sprachverzögerungen oder häufige Krankheitsbedingte Fehlzeiten. Normalweise können Fachkräfte deshalb ganz gut beurteilen, ob ein Kind einfach sensibel ist, noch Zeit braucht, etc, oder ob etwas so auffällig ist, dass man nachforschen sollte.

Der Kindergarten hat kein Interesse dein Kind schlecht zu machen. Sie machen sich Sorgen um sie und schlagen nun Alarm, damit du etwas unternehmen kannst.

Wenn Menschen mit so viel Erfahrung in der Kindererziehung dir sagen "es stimmt etwas nicht", dann solltest du dem unbedingt nachgehen. Wenn die Situation so schlimm ist, dass die Erzieher von 1:1 Betreuung sprechen, dann tust du deiner Tochter keinen gefallen damit, in dem du dir das ganze schönredest.

Mein Rat wäre deshalb ein Sozialpädiatrisches Zentrum mit ihr aufzusuchen. Die schauen dort ganz objektiv und ganz genau. Vielleicht ist alles okay und deine Tochter braucht wirklich einfach mehr Zeit, dann kannst du das der Kita auch so sagen, vielleicht braucht sie aber tatsächlich extra Unterstützung, dann kannst du entsprechende Förderung organisieren und deine Tochter kann in der Kita mit einem I-Status die Betreuung bekommen, die sie braucht, um sich wohl zu fühlen.
Verlieren kannst du dabei eigentlich nicht.

Bearbeitet von Maggi17
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Ich schreibe dir wie dein Text auf mich wirkt:

-Mein Kind ist absolut nicht so wie im Kiga . Die Erzieherinnen liegen falsch. -

Das meine ich nicht böse, aber ich empfehle dir diese „Kritik „ unbedingt ernst zu nehmen. Ganz viele Kinder sind Zuhause anders als im kiga.. eine 1:1 Betreuungsperson könnte deiner Tochter doch sehr helfen? Lieber jetzt als in der Schule. Ich würde die Sache definitiv ernst nehmen und beim Kinderarzt mal fragen oder eine andere fachpersonen dazuziehen.

Für das wenig sprechen kann es viele Gründe geben. Der Grund muss gar nicht die Zweisprachigkeit sein. Es kann ja sein dass deine Tochter einfach nicht sprechen will im kiga?! Da verstehe ich die Erzieherinnen schon. Das kann man ja nicht einfach ignorieren.

Alles Gute

Bearbeitet von bella.marie
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Wir erziehen 3 sprachig und Mini war schon etwas später mit seinem Sprechen mit 2,5 J, da finde ich 3,5 J auch etwas auffällig, vor allem wenn im Kiga wirklich gar nicht geredet wird.

Bitte nimm dir die Kritik an. Als Mutter hast du für alles eine Begründung parat, die Erzieher haben aber direkte Vergleiche und in der Regel jahrelange Erfahrungen, sind in der Lage Situationen ganz anders einzuschätzen.
Sie wollen dein Kind nicht schlecht darstellen, sondern frühestmöglich Hilfe anbieten. Das sollte dir ganz dringend bewusst werden.

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Es gibt durchaus Kinder, die im Kindergarten nicht viel reden und sehr, sehr schüchtern sind. Aber erfahrene Erzieherinnen können in der Regel sehr gut einschätzen, ob nur Schüchternheit der Grund für das Nicht-reden ist, oder es wirklich an den mangelnden sprachlichen Fähigkeiten liegt.

Ich habe im Kindergarten auch fast gar nicht geredet, weil ich so dermaßen schüchtern war und mich schlicht und einfach nicht getraut habe. Das zeigt sich aber nicht nur beim Reden sondern auch beim Basteln usw. Wenn meine Mutter mich dann Mittags abgeholt hat, redete ich an der Garderobe aber ganz normal und ohne Hemmung mit ihr - ich denke dass deshalb nie irgendwas "unternommen" wurde (die Erzieherinnen bekamen ja mit, dass ich mit meiner Mutter normal redete).

Bearbeitet von Sunny863
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Man merkt deutlich, dass du auf Konfrontation aus bist - in der Kita arbeiten nämlich keine "Tanten" sondern Erzieherinnen. 'Und auch wenn du das jetzt gerne hörst, aber in der Regel haben diese Erzieherinnen viel Erfahrung im Umgang mit Kindern und arbeiten schon jahrelang mit Kindern in dem Alter zusammen und können somit einschätzen welches Kind mehr Betreuung braucht als das andere.

Die Erzieherinnen sehen nur das Verhalten deiner Tochter in der Kita und bewerten das natürlich als solches. Dass deine Tochter sich zu Hause anders verhält wissen sie ja nicht! Es kommt öfter vor als man denkt, dass die Kinder sich zu Hause teilweise komplett anders verhalten als in der Kita - meine Tochter war z.B. mit 3 Jahren bereits tagsüber und auch nachts trocken und ging selbständig und ohne Aufforderung auf die Toilette. In der Kita machte sie allerdings mehrmals täglich in die Hose...Ich redete dann mit den Erzieherinnen und sie waren ganz erstaunt, dass meine Tochter zu Hause schon so selbständig auf die Toilette geht. Sie haben sie dann in der Kita eine ganze Weile alle 30 Minuten aufs Klo geschickt und nach ein paar Wochen ging meine Tochter auch dort von sich aus auf die Toilette *g* Was ich damit sagen will: Zu Hause ist nicht die Kita und die Kita ist nicht zu Hause. Wenn deine Tochter sich zu Hause so anders verhält, dann musst du das mit den Erzieherinnen besprechen, damit gemeinsam eine Lösung gefunden wird. Wenn sie wissen, dass deine Tochter zu Hause wesentlich mehr spricht, dann wäre es z.B. angebracht, dass eine Erzieherin sich erst einmal vermehrt mit deiner Tochter beschäftigt und Vertrauen aufgebaut wird (das fehlt ja anscheinend noch?).
Und wenn deine Tochter beim Morgenkreis nicht mitmachen möchte (30 Minuten ist übrigens die normale Zeit), dann könnten die Erzieherinnen vielleicht versuchen sie mehr mit einzubeziehen - z.B. sie mal ein Spiel für den Morgenkreis aussuchen zu lassen o.ä. Natürlich kann deine Tochter keine 1:1 Betreuung bekommen, denn es sind ja noch andere Kinder da, aber sie können deine Tochter vielleicht etwas mehr im Blick haben, sie etwas mehr animieren, mehr persönlich ansprechen und sie mehr in Gruppenaktivitäten einbeziehen.
Nichtsdestotrotz kann es natürlich einfach sein, dass deine Tochter den Kindergarten nicht so toll findet und es gar keine wirklichen Gründe dafür gibt. Nicht jedes Kind geht begeistert in den Kindergarten, für manche Kinder ist das halt weniger was. Genau wie die Schule ;-) Dennoch müssen halt alle Kinder da durch und wenn du im regen Austausch mit den Erzieherinnen stehst, dann könnt ihr dem Kind die Zeit dort so angenehm wie möglich gestalten