Nimm mich hoch - fass mich bloß nicht an!

Hallo zusammen,

seit ein paar Tagen gibt es ein neues Verhalten bei meinem Kleinen und ich kann mir keinen Reim machen, was er möchte/hat.
Zunächst einmal muss ich erwähnen, dass er seit 7 Tagen nun schon eine fette Erkältung hat (ich denke RSV) mit quasi dauerhaft erhöhter Temperatur, laufender Nase, Husten und klingt total verschleimt. Dazu plagen ihn wohl die Zähne, er kaut wie verrückt und auch das Zahnfleisch ist geschwollen. Dazu ist er nun in der 63. Woche, also die Zeit vom 9. Schub.

Er ist nun die letzten 2-3 Tage nachts immer mal wach geworden und quengelt. Geht man zu ihm, dann streckt er einem die Arme entgegen, nimmt man ihn jedoch auf den Arm, dann überstreckt er sich aufs äußerste und drückt sich mit aller Kraft weg. Legt man ihn zurück ins Bett, streckt er wieder die Arme nach oben zu mir oder Papa aus. Fasst man ihn nur an der Hand an, dann schlägt er diese wütend weg und brüllt. Schnuller schlägt er weg, Flasche auch. Sobald man ihn anfasst heult er und überstreckt sich im Bett und wirft sich wild hin und her. Windeln wechseln nachts ist gerade schlimmer wie ein Kampf mit einem wilden Tier. 🙈

Heute morgen um 6 Uhr hatten wir das Drama auch wieder. Als wir ihn dann aus dem Bett rausgenommen haben und er sich ein paar Minuten auf dem Arm aufs äußerste wehrte ging es dann. Er war dann richtig wach geworden und plötzlich ganz normal/gut drauf. Einige Zeit später war es dann im Wohnzimmer beim Spielen ähnlich. Er streckte die Arme mir entgegen, ich nehme ihn hoch und er überstreckt sich sofort, zappelt, wehrt sich auf dem Arm, dass ich ihn wieder absetzen muss.

Nun frage ich mich, was möchte er (insbesondere nachts)? Will er da schlafen und kann nicht, eventuell wegen dichter Nase oder Schmerzen? Warum streckt er die Arme aus, zum hochgenommen werden und auf dem Arm ist dann alles richtig sch***? 🤔 Ist das der Schub?

Hatte jemand ein ähnliches Verhalten beobachtet und eine Erklärung? Wie kann ich meinem Kleinen helfen?

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Schmerzmittel gibst du, oder?

Davon ab klingt es für mich nach ganz normaler Kleinkind-Pubertät: Alles haben wollen - aber nicht das! Das Verhalten kommt und geht in Phasen und gehört zur Autonomiephase dazu. Kinder lernen, dass sie Entscheidungen treffen können, aber sie lernen auch, dass Entscheidungen Konsequenzen haben und meistens können diese noch nicht antizipiert werden, sodass die Kinder unzufrieden sind. Bei meinen Kindern hat es sich nach einigen Minuten gelegt und sie sind ansprechbar und bereit sich trösten zu lassen. Je nach Selbstregulationsfähigkeit liegt diese Zeit bei meinen Kindern zwischen 40 und zwei Minuten. In dieser Zeitspanne können (konnten) wir genau gar nichts tun, es ist alles falsch.

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Klingt nach einer Form von „Ich will ein Brot - naain, ich will kein Brot - ich will Toast - nicht den Toast, den anderen - ich will Frischkäse - ich wollte doch Marmelade! - Mama schneiden - nein, nicht schneiden - ich will schneiden - er soll wieder ganz sein - Mama, Müsli! - ich will nichts mehr essen“
Oder anders gesagt: willkommen im Leben mit Kleinkind. Sie wollen ganz viel, am liebsten selbst und sofort und wissen doch oft nicht wirklich was sie wollen bzw. entscheiden sich ganz schnell wieder um. Entscheiden ist schwer. Umso schwerer wenn man eigentlich nicht ganz wach ist. Es nervt teilweise hardcore, aber ich kann auch nur bestätigen: da müssen wir und die Kids wohl alle durch. Es wird auch nur teilweise besser wenn sie reden können, siehe oben. Bleib für ihn da. Anwesenheit war bei uns oft der Schlüssel. Mehr konnten wir nicht tun. Nachts: Lieblingsschlaflied summen oder als Playlist an. Hand halten, falls gewünscht. Daneben sitzen. Und mit gut einem Jahr ist Nummer eins oft ganz einfach ins Elternbett umgezogen. Sobald seine Wange mein Kopfkissen berührte hat er wieder geschlafen. Wieso weiß auch keiner.

Alles Gute!