Wie vermittele ich meinem Kind, dass Kleckern ok ist?

Hallo,

mein Kind hasst es, zu kleckern. Jedes Mal gibt es einen Schreianfall.

Ich habe versucht, ihm ein Lätzchen anzuziehen und ein Platzdeckchen drunter zu legen. Ich kann tausend mal sagen: “Das sind Sachen, die schmutzig werden dürfen.”

Er will trotzdem jedes Mal ein neues Lätzchen und ein neues Platzdeckchen, sobald er kleckert.

Ich lege einen Lappen bereit, den er zum Abwischen benutzen kann. Trotzdem gibt es erst mal einen Schreianfall und er braucht ewig lange, um den Lappen wahrzunehmen.

Niemand schimpft mit ihm, wenn er kleckert. Sein Bruder saut sich beim Essen komplett ein und auch das wird akzeptiert.

Seit zwei Tagen gibt es jedoch eine neue Entwicklung. Jetzt wird er auch wütend, wenn seine Geschwister auf den Tisch kleckert (Kleidung der Geschwister ist ok).

Kennt ihr so ein Verhalten von euren Kindern? Wie reagiert ihr darauf? Wann wurde es besser?

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Das müsste doch das Gleiche wie der Wutanfall sein, wenn die Banane in zwei bricht, oder der Keks. Die Welt funktioniert nicht, wie sich das Kleinkind es vorstellt. Pech, er wird es mit der Zeit schon lernen, ich würde das einfach putzen (oder ihn putzen lassen) und nicht weiter gross kommentieren.

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Danke für deine Antwort. In anderen Situationen hat er es nicht so extrem. Die genannten Beispiele waren bisher noch kein Problem bei uns. Aber wenn er sich voll kleckert, schreit und weint er richtig und will auch nicht weiter essen, bis er was frisches anhat. Dadurch wird das ganze Essen gestört.

Die einzige andere Situation in der er das hat, ist wenn er irgendwo hinwill, was aber nicht geht oder noch nicht gehen will. Da rede ich dann beruhigend auf ihn ein und er tobt kurz wütend, beruhigt sich aber wieder wenigen Minuten nachdem wir zB den Spielplatz verlassen haben oder der Laden, in den er wollte, aus dem Blickfeld ist.

Beim Essen ist das viel schwieriger. Er selbst muss ja was essen und er lenkt auch seine Brüder ab.

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Du kannst nicht viel tun. Vorleben. Erklären. Abwarten. Begleiten.
Hier wurde teilweise exzessiv das Händeabwischen eingefordert. Wir sagen bis heute „Nummer eins, das machen wir gleich sauber. Wenn wir fertig sind mit essen/ wenn ich mein Brot aufgegessen habe / u. Ä.“ je nach Grad der Sauerei. Wenn es uns selbst passiert, kommentieren wir ähnlich.

Du könntest natürlich „üben“. Also absichtlich kleckern. Wenn Mama das Gemecker aushalten muss vielleicht auch für die Geschwister nicht so wild. Und dann erklären. Und nach angemessener Wartezeit (zuerst kurz und dann auch ggf länger) wegmachen/aufwischen, aber nicht sofort alles austauschen?
Ob das funktioniert, bleibt abzuwarten. Bei manchen Sachen kann man einfach nichts tun (siehe Beispiel der Banane von oben) bis das Kind gelernt hat sich in diesen Situationen zu regulieren, sie auszuhalten usw.

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Danke für deine Antwort.

Vor allem sein Zwillingsbruder kleckert exzessiv, ohne sich daran zu stören. Der ältere Bruder kleckert auch mal und wischt es dann selbst weg. Aber er nimmt sich anscheinend keinen der beiden zum Vorbild, sondern schreit und weint.

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Hallo,mein Sohn ist 4 ,5 Jahre er hasst es wenn seine Finger schmutzig sind - egal wie doll (war früher und heute bin ich noch genauso). Wenn auch nur ein Mini Fleck auf der Kleidung ist muss sie sofort getauscht werden ,sonst gibt es hier ein riesen Theater ...wir lassen uns darauf ein ,schließlich stört es ihn.
Wir merken aber langsam das er immer mehr toleriert und mittlerweile die Flecken- egal ob Wasser und sonst was auch etwas größer akzeptiert.
Wünsche dir viel Geduld - es wird besser.;-)

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Danke für deine Antwort. Darauf einzulassen, finde ich während des Essens schwierig. Ich habe auch schon mal seine Kleidung gewechselt, weil er sich gar nicht beruhigen konnte. Allerdings hat er danach weiter gegessen und wieder gekleckert und mehrere Outfits pro Malzeit sind mir zu viel.

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Hallo.
Wenn mein kind was aus Versehen passiert, was ihn traurig machen könnte. Rufe ich immer freundlich " hoppala" und dann sagt er auch hoppala und ist nicht mehr so traurig. Ich glaube er findet das Wort witzig.

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Danke für den Tipp. Das probiere ich mal aus.