Um Erlaubnis fragen

Hallo,

Mein Kind (2,5 Jahre) fragt seit Neustem für alles um Erlaubnis... Darf ich mit in die Küche kommen? Darf ich das (beliebiger Gegenstand, der so rumliegt) haben? Darf ich rauf gehen? Etc.

Das geht so mittlerweile den ganzen Tag und ich denke mir... Mach doch einfach! 😬 Um Erlaubnis fragen ist ja schön und ich finde es toll, dass jetzt scheinbar ein Bewusstsein dafür entsteht, dass nicht alles erlaubt ist, aber ehrlich gesagt finde ich es meeeeega anstrengend, wenn ich den ganzen Tag für alles um Erlaubnis gefragt werde. 🙈 Klingt jetzt vielleicht nicht so, aber das ist es leider wirklich, weil manchmal alle paar Minuten gefragt wird, ob irgendwas gemacht werden darf. Und dabei geht es, wie gesagt, um ganz alltägliche Sachen, wie zum Beispiel nach oben gehen.

Wir haben solche Sachen nie verboten, also die Treppe darf alleine benutzt werden, Sachen, die rumliegen, dürfen angefasst werden (wenn ich merke, dass es was ist, das nicht für Kinderhände bestimmt ist, nehme ich es im Zweifel weg), gefährliche Gegenstände sind nicht zugänglich.

Es gibt natürlich auch Verbote, aber das sind sehr wenige, zum Beispiel wird ein heißer Topf auf dem Herd nicht angefasst (K1 will beim Kochen oft mithelfen und die Küche ist klein) usw.

Woher könnte das denn kommen, dass für alles um Erlaubnis gefragt wird? Unsicherheit? Ich verstehe nicht, wieso, denn es gibt hier jetzt auch nicht irgendwie Ärger, wenn ein Fehler gemacht wird oder so.

Machen eure Kinder das auch und wie kann ich meinem Kind vermitteln, dass es hier auch wohnt und Sachen machen darf, ohne jedes mal im Erlaubnis zu bitten? Ich sage schon immer wieder "Ja, darfst du" und "Du brauchst dafür nicht zu fragen", aber dann wird doch wieder gefragt... Ich bin echt unsicher, ob ich irgendwas falsch gemacht hab in der Erziehung.

Bearbeitet von Inaktiv
1

Meiner fing auch so in dem Alter damit an. Ich bin ziemlich sicher, er hat es von der Kita, sonst stellt hier keiner so oft diese Frage. Es hindert ihn trotzdem nicht daran, sich bei fast allem anderen meinen Wünschen entgegen zu stellen :))). Ich mache mir da keine Gedanken.

4

Haha, das stimmt, das ist bei uns auch so. Einerseits wird für jeden Pups nachgefragt ("Jaha, natürlich darfst du mitkommen, wenn ich in die Küche gehe! Wann durftest du das denn jemals nicht!!" 🙄😅), aber andererseits ist "nein" hier selbstverständlich auch ein Lieblingswort. Am liebsten würde ich manchmal laut rufen: "Das war eine Anweisung, keine Frage!" 😂

2

Ich denke, dass es ein ganz normaler Entwicklungsschritt ist. Beim einen ausgeprägter, beim anderen weniger ausgeprägt.
Kinder lernen eben irgendwann, dass nicht alles erlaubt ist. Bei vielem müssen sie fragen. Aber woher sollen sie wissen was für sie erlaubt ist und was nicht? Sie müssen fragen und mit der Zeit entwickeln sie ein Gespür dafür.
Oder er findet es einfach interessant deine Reaktion zu beobachten. Gerade diese subtilen Änderungen in der Stimme, wenn langsam das genervt sein überhand nimmt, sind ja extrem spannend für Kinder.
Im Zweifelsfall ist es einfach eine Phase. Augen zu und durch und nicht immer gleichen einen Fehler bei sich selber suchen. Damit kann man sich nämlich auch leicht komplett verrückt machen 🍀

3

Danke - vor allem auch für die Worte zum Schluss. 😅 Ich neige bei sowas tatsächlich dazu, mir immer direkt zu überlegen, was ich vielleicht falsch gemacht haben könnte. 🙈

5

Hi,
erfahrungsgemäß geht die Phase spätestens zur Vorschulzeit in eine: Ich mache erstmal alles selbst Phase über.
Dein Kind lernt gerade, dass es Regeln gibt und das meistens Erwachsene diese Regeln aufstellen.
Deshalb fragt es dich, denn es kann noch nicht unterscheiden zwischen ständig Verbotenem und Erlaubtem und Dingen, die vielleicht nur manchmal erlaubt sind und man deshalb besser fragt.
Mal ein Beispiel mit meiner Tochter:
Wir haben mit dem Auto geparkt.
Mit 2 Jahren blieb sie sitzen und angeschnallt. Sie ließ ihre Tür zu.
Mit 3 Jahren hatte sie gelernt wie man sich abschnallt und die Tür zum Aussteigen öffnet. Sie fragte jedesmal ob sie das machen dürfe.
Mit 4 Jahren hat sie verstanden, das Abschnallen nach dem das Auto geparkt ist immer erlaubt ist, aber Tür öffnen nur, wenn ich es erlaube ( sie darf es nur, wenn daneben kein Auto steht und sich die Tür nicht zur Straßenseite öffnet). Deshalb fragt sie nun fürs Abschnallen nicht mehr, für das Öffnen der Tür aber immernoch.

Auch wenn es nervt, ( genau wie die Warum -Phase) sag einfach kurz Ja und fertig.
Irgendwann merkt dein Zwerg ganz allein was er immer darf und wenn ein Nein von dir kommt, wird irgendwann aus der Trotzreaktion eine Hinterfragereaktion( Warum)
Liebe Grüße und starke Nerven.

6

Kommt mir von meiner großen (jetzt 6) bekannt vor, auch ungefähr in diesem Alter. Da hat sie auch ständig gefragt und alle haben gesagt, wie lieb das doch ist. Aber- wenn ich mal bei irgendwas wirklich nein gesagt hat, war es ein riesiges Drama. Oder sie hat gleich verkündet "dann mache ich das einfach trotzdem ". So viel dazu.

Jetzt hat sie in einem Hörspiel die Phrase " ich will nicht unhöflich sein, aber..." aufgeschnappt. Und jetzt fallen hier Sätze wie " Ich will nicht unhöflich sein, aber dein Essen schmeckt wirklich ganz eklig..." Ich glaube, sie experimentieren auch einfach mit Worten.