Meine Kleine ist jetzt 22 Monate.
Ich habe in letzter Zeit aufgehört, ihr alle kleinen runden Sachen klein zu schneiden, da sie sich meistens sowieso schon etwas geschnappt hat, bis ich soweit bin.
Sie beißt zum Beispiel von großen Weintrauben ab, zerkaut Blaubeeren und Würstchen, und kleine Stücke Nüsse habe ich ihr jetzt auch schon gegeben, immer mit dem Hinweis, dass sie kauen bzw. abbeißen soll, alles unter Aufsicht und im Sitzen.
Ich habe den Eindruck, das klappt gut.
Was im Falle des Verschlucken zu tun ist, ist bekannt.
Allerdings bin ich mir unsicher und habe gegoogelt, da findet man schnell Empfehlungen, die einigermaßen seriös erscheinen, etwa von Kinderärzten, bis 5 alles klein zu schneiden oder bis 6-7 gänzlich auf Nüsse zu verzichten.
Wie macht ihr das? Bin ich zu leichtsinnig? Sind die Empfehlungen übertrieben?
Weintrauben, Nüsse, Würstchen usw. wie lange klein schneiden
Ich halte mich an die Empfehlung bis 5 alles zu schneiden (wie Trauben und Würstchen) und stelle die Lebensmittel vorher nicht in Reichweite. Ich mache das, weil es keine größere Einschränkung ist. Walnüsse essen wir im Advent sehr gerne und unser Sohn durfte das auch schon mit fast 3 Jahren. Klar könnte er ein Stück Nuss in die Atemwege bekommen, genauso wie rohe Karotte, die er ebenfalls isst. Aber er liebt Walnüsse, also solange er konzentriert und im Sitzen isst, erlaube ich das.
In der Kita (sowohl in der, in der unser Großer früher war, als auch in der aktuellen unserer Tochter) bekommen die Kinder allerdings bereits mit 1 Jahr ganze Weintrauben und Würstchen angeboten 🤷. Da habe ich bisher nichts gesagt.
Also ich wäge immer Risiko gegen Einschränkung im Alltag auf.
Warum sollten die Empfehlungen der Ärzte übertrieben sein?
Gerade Weintrauben sind gefährlich, weil sie glatt und rund sind und im Falle des Verschluckens deshalb sehr schwer zu entfernen sind. Außerdem verschließen sie bei kleinen Kindern komplett die Atemwege.
Ich halte mich an die Empfehlung.
Das macht jeder anders. Trauben und Heidelbeeren habe ich ab dem 1. Geburtstag nicht mehr halbiert, Nüsse gebe ich erst jetzt mit 3 (nur Cashew).
Da ich Baby Led Weaning gemacht habe, konnte unsere Tochter schon früh sehr gut kauen und eigenständig essen. Sie ist jetzt 25 Monate und isst Weintrauben, Würstchen, Oliven etc ohne dass ich die irgendwie schneide. Da sie genau das gleiche wie wir bekommt und ich überhaupt nichts mehr separat mache, muss sie halt auch einfach üben mit gewissen Lebensmitteln zurecht zukommen. Sie liebt auch Granola und da sind ja Nüsse drin. Ich erinnere sie aber immer daran dass sie gut kauen muss und wenn sie anfängt rumzublödeln dann wird ihr im Zweifel das Essen weggenommen. Ich gebe ihr allerdings keine Erdnüsse oder ähnliches als Snack. Das einzige Mal, dass sie fast mal an etwas erstickt wäre, war als eine andere Mama bei einem Treffen diese Kinderbrezeln dabei hatte, von daher... LG
Es geht nicht darum, ob Kinder kauen können oder nicht, sondern darum, dass sie, bevor sie es gut zerkaut haben, einatmen. Das kann jeden betreffen, egal wie als Baby ernährt wurde.
Auch one BLW wusste meiner wie man kaut :)
Wenn die Kinder auf dem Spielplatz etwas umgeschnittenes in die Hand bekommen springe ich nicht panisch auf. Zuhause schneiden wir aber die Weintrauben noch klein und die Würstchen ebenfalls. Bei den Würsten hat dies aber eher den Grund, dass so nur ein Stück dem Hund angeboten wird und nicht die gesamte Wurst. Im Regelfall halbieren wir Würstchen sogar zur Hälfte.
Möhren gibt es am Stück, weil selbst bei kleinen Möhrenstücken das Problem der Aspiration gegeben ist. Die Alternative wäre die Möhren zu raspeln. Das erscheint mir aber tatsächlich unverhältnismäßig.
Heidelbeeren zerschneiden wir nicht mehr.
Walnüsse und Cashews bekommt unser älteres Kind seitdem es ungefähr zwei ist. Sie bekommt es immer mit der Aufforderung sofort einmal draufzubeißen. Das ist anscheinend verinnerlicht worden.
Erdnüsse sortiere ich aus Essen nach bestem Wissen aus, aber es ist schon vorgekommen, dass ein NicNac stibitzt wurde. Haselnüsse und Paranüsse gibt es für die Kinder gar nicht (Haselnüsse nur gerieben im Gebäck). Smarties essen beide Kinder, beißen aber auch zuerst einmal drauf. Besorgter bin ich bei Gummibärchen, weil die nicht mit einem Biss klein sind. Die gibt es daher gar nicht.
Ich muss offen gestehen, dass ich da etwas panisch bin - meine Oma ist gestorben, ein paar Tage nachdem sie sich ganz böse an etwas verschluckt hat und mehrere Minuten keinen Sauerstoff bekam, weil ihr Mann ihr nicht so richtig helfen konnte. Sie war über 80 und hatte vorher auch schon langsam etwas abgebaut, aber trotzdem war es irgendwie ein doofes Gefühl.
Ich weiß natürlich, dass das nur bedingt vergleichbar mit einem Kind ist, aber ich bin seitdem echt vorsichtig. Ich denke mir, es ist vielleicht nicht nötig, aber es schadet auch nicht. Und ich bin sonst eigentlich keine typische "Helikoptermutter", sondern in vielen Dingen durchaus entspannt.
Wir machen BLW und K1 ist echt geschickt beim Essen und würde wohl auch von einer Traube abbeißen, wenn ich es sagen würde - aber ich möchte da einfach kein Risiko eingehen. Sicher ist sicher und so lange dauert das schneiden ja auch nicht. Wie schon gesagt wurde, geht es da ja auch ums Einatmen.
K1 schneidet Blaubeeren, Weintrauben und co. mittlerweile auch schon richtig gut selber mit einem Kinderschneidemesser und hält sich auch daran, wenn ich sage, erst schneiden, dann essen. Beim Schneiden darf natürlich genascht werden, ich erwarte nicht so viel Selbstkontrolle, dass erst was gegessen wird, wenn alles fertig geschnitten ist. Aber stibitzt wird eben nur aus der Schale mit den geschnittenen Heidelbeeren, Trauben etc. Oft schneidet K1 dann zum Beispiel die Heidelbeere durch und isst sie dann direkt auf, schneidet dann die nächste, isst sie usw. Soll mir recht sein. 😄
K1 ist jetzt 2,5 Jahre alt und wir werden das auch erst mal weiter so machen. K2 ist noch unter einem Jahr alt, d.h. da wird vieles sowieso noch in gut greifbare Portionen geschnitten.
Nüsse gibt es hier bei uns noch nicht, außer in Form von Erdnussbutter o.ä.
Wir halten uns auch an die Empfehlung en und finden die keines Wegs übertrieben.
Aus beruflicher Erfahrung weiß ich, dass so ein verschlucken der Weintraube gerne mal tödlich endet, da die Beschaffenheit der Oberfläche sehr glatt ist und die Größe der Traube die Luftröhre komplett verschließt. Da kann man noch so in Erste Hilfe bewandert sein und kann trotzdem beim ersticken zu sehen.
Bei Nüssen ist die Gefahr groß das sie aspiriert werden und die unteren Atemwege blockieren, diese müssen dann per Brochoskopie rausgefischt werden.
Letzenendes sind es nur Empfehlungen und jeder muss es selbst entscheiden, ich denke mir aber warum sollte ich das Risiko eingehen, wenn ich es dich ganz einfach vermeiden kann?
Ich schneide klein, solange ich nur kann.
Schneidest du nicht, nimmst du die Gefahr in Kauf mit allen Konsequenzen.
Ist doch mit allem so.
Natürlich kann man sich an jedem einzelnen Lebensmittel verschlucken, aber die Gefahr ist bei solchen runden, kleinen, harten LM erhöht.
Frage wie macht ihr das bei z.b maiskörner im chilli con carne oder erbsen im eintopf ?
Maiskörner sind bei uns nicht kugelförmig und grüne Erbsen koche ich eher weich, die sind nicht so prall wie Weintrauben. Gedanken habe ich mir bei Kichererbsen gemacht, aber die haben ja eine ganze andere Größe als Würstchen oder Weintrauben und darauf kommt es ja dabei auch an. Trotzdem habe ich diese anfangs auch immer zerdrückt oder halbiert.
Die sind ja 1. weich gekocht (die Gefahr besteht vor allem bei kleinen, eher harten Lebensmitteln, wie Trauben, Nüssen, Cocktailtomaten etc., weil die stecken bleiben, während weiche Lebensmittel eher durchrutschen können), und 2. besteht die Gefahr des Einatmens da nicht so sehr, weil da noch was anderes, Breiartiges drum herum ist, das die Speiseröhre quasi nicht sofort dicht macht. Wenn man sich daran verschluckt, würde der Körper ja dann zum Schutz husten. Wenn das Kind aber etwas kleines, hartes einatmet oder es beim Essen unzerkaut separat in die Luftröhre rutscht, greift der Würge-/Hustenreflex ja nicht, weil der weiter vorne im Mund ist bzw der Körper nicht mehr effektiv abhusten kann, wenn die Atemwege schon ganz blockiert sind.
Mais gibt es hier bei uns zumindest fürs Baby aber zum Beispiel in Form von Maiskolben, nicht aus der Dose, da die Körner durch das Abknabbern ja schon zerkleinert bzw platt gemacht werden. Aber Maiskörner sind ja eh nicht so richtig rund, also würde ich mir bei meinem Kleinkind nicht so die Gedanken machen. Erbsen gibt's hier selten, weil die keiner von uns so richtig mag 😅 aber die sind ja weich gekocht, also die würde ich sonst nicht extra zerkleinern.