Scharlach atypischer Verlauf?

Hallo,

Die Frage klingt vielleicht blöd, aber mir kam es gerade so in den Sinn als ich das Baby (9M) und den Großen (2J) beobachtet habe und einfach froh war, dass beide wieder fit sind.

Und zwar hat das ganze vor etwa 12 Tagen begonnen. Da bekam der Große Donnerstags plötzlich abends Ausschlag im Windelbereich, war fürchterlich am jammern und ging an die Decke, wenn man ihm die Windel wechselte, so kannte ich ihn überhaupt nicht. Der Kindernotdienst diagnostizierte eine Windeldermatitis, verordnete Zinksalbe und nach 2 Tagen war es wieder in Ordnung, gleichzeitig begannen aber Erkältungssymptome. 1 Woche nach dem Ausschlag wurden wir bei unserer Kinderärztin vorstellig, weil der Kleine fieberte und hustete und der Große auch noch schlapp war und zu dem Zeitpunkt auch schon einige Wochen hustete (der Grund dafür war letztendlich ein anderer, aber das wussten wir da noch nicht). Der Kleine hatte zuvor auch einen Ausschlag im Windelbereich, bevor bei ihm Erkältungssymptome aufkamen.

Ich hatte bei der Kinderärztin total vergessen, den Ausschlag zu erwähnen, sie wiederum hatte nicht gefragt. Daher ging das ganze unter. Letztendlich bekam der Große ein Breitbandantibiotikum, da er schon so lange hustete und nichts richtig half. Es war also nur Zufall, dass er mit Antibiotikum versorgt wurde. 2 Tage später ging es ihm auch wieder blendend, Fieber, Schnupfen, Schlappheit war weg. Der Kleine ist jetzt langsam auf dem Weg der Besserung.

Heute sah ich dann das „Achtung, wir haben Scharlach“ Schild im Kiga hängen. Letzte Woche ging der Große nicht, gestern hab ich es wohl übersehen oder es hing noch nicht. Jedenfalls fiel es mir dann irgendwie wie Schuppen von den Augen, dass der Ausschlag der Jungs ja auch zum Krankheitsbild passen würde. Wäre ja schon ein großer Zufall, dass beide binnen weniger Tage denselben Ausschlag bekommen (ohne dass wir Pflege, Windelmarke oder Waschmittel geändert hätten) und kurz darauf Erkältungssymptome. Andererseits fehlen „typische“ Scharlach Symptome, wir hatten hier weder die typische Erdbeerzunge noch eine richtige Mandelentzündung. Nur mein Mann kämpft seit Tagen mit Halsschmerzen, nimmt aber außer Ibu nichts. Ich hab eine Nebenhöhlenentzündung entwickelt und bekomme zufällig dasselbe Antibiotikum wie der Große.

Können/Sollen/Müssen wir von Scharlach ausgehen? Hätte der Kleine und mein Mann dann nicht auch besser ein Antibiotikum benötigt oder kann man Scharlach auch ohne problemlos auskurieren? Der Kleine ist fast wieder fit, nur mein Mann hat nach wie vor Halsschmerzen und Schnupfen. Mir gehts (dank Antibiotikum wohl) auch quasi stündlich besser.

Habt ihr Erfahrungen mit Scharlach bei Babys und/oder Kinder U3? Und als Erwachsener? Ich mach mir gerade etwas Sorgen, dass ich den Zusammenhang mit dem Ausschlag nicht gleich erkannt habe und wir Scharlach womöglich anders als einen Erkältungsinfekt hätten behandeln müssen.

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Mit Antibiotika ist man nach 24 Stunden nicht mehr ansteckend. Je nach Ausprägung der Symptome geht es einem dann auch schnell besser. Ohne Antibiotika ist man noch 3 Wochen lang ansteckend

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Wir hatten auch einen recht atypischen Verlauf, das einzige was bei uns war, war Appetitlosigkeit aufgrund der Halsschmerzen und die Schlappheit. Wir waren dann im Krankenhaus, weil es ihm samstags schlagartig schlechter ging. Sie haben Scharlach zwar ausgeschlossen, aber vorsichtshalber einen Abstrich genommen, da es einen Fall im KiGa gab. Tatsächlich war er positiv. Zwei Tage später hatte ich dann Scharlach.

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Unser Scharlach Befund war ein absoluter Zufallsbefund, denn wir waren damals wegen was ganz anderem dort (weiß schon gar nicht mehr was).
Bei uns lag nicht mal Erkältungsanzeichen vor. Also ja auch ohne typische Anzeichen geht das.



Eine Bekannte hatte jetzt über 8 Wochen immer wieder Fieber bei ihrem Sohn. Sie hat dann auf Blutabnahme etc bestanden und da kam dann raus das er seit November verschiedene Formen von Scharlach bereits hatte. Ging dort auch über Wochen in der kita rum

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Hallo,
wir hatten wahrscheinlich auch einen U3 atypischen Scharlachverlauf.

Mein Sohn hat Ausschlag bekommen, der mich von der Art sehr an Scharlach erinnert hat (nicht gerötet, ganz fein, in der Leiste beginnend und dann über den restlichen Körper ausbreitend). Er war aber top fit und hatte sonst keine Symptome. Haben also auch erstmal eher an eine Allergie gedacht.

Zwei Tage später hatte er einen Tag Fieber, da klang der Ausschlag schon wieder ab. Hab viel Scharlach gegoogelt, da es aber so untypisch war, sind wir noch von Zufall ausgegangen.

Wieder zwei Tage später hatte er dann ne Himbeerzunge - da war dann alles klar 😅

Er war aber die ganze Zeit fit und als der KiA wieder auf gehabt hätte, waren alle Symptome weg 🤷🏼‍♀️ waren also nicht da und er hat auch kein Antibiotikum bekommen.

Einige Zeit danach hat sich noch die Haut an den Fingern gepellt. Sah aus, als hätte er sich verbrannt und Brandblasen die sich ablösen. Das hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht im Kopf und mich total erschreckt 😅
Am Ende passte dann alles zusammen, weshalb ich bei uns auch stark von Scharlach ausgehe, auch ohne Nachweis beim Arzt.

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Also unser Sohn hat Anfang Dezember scharlach aus der Kita mitgebracht. Er hatte normale Erkältungssymtome, 6 Tage Fieber, keinen Ausschlag, keine Erdbeerzunge, keine mittelohrentzündung und keine Mandelentzündung.
Unsere kleine hat sich angesteckt und hatte Erkältungssymtome, kein Fieber, keinen Ausschlag, keine Mandelentzündung, keine Erdbeerzunge aber ihr ist plötzlich Eiter aus einem Ohr gelaufen.
Ich habe mich auch angesteckt hatte eine Erkältung, kein Fieber, kein Ausschlag, keine Erdbeerzunge, keine mittelohrentzündung aber dafür eine heftige bakterielle Mandelentzündung.
Bei unseren Kindern wurde Scharlach durch einen Abstrich nachgewiesen und bei mir war es so offensichtlich, dass der Test nicht nötig war

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Ein Tipp, da du nicht sicher bist ob es Scharlach war: wechselt die Zahnbürsten aus!
Bei Scharlach kann man sich so nämlich immer wieder neu selbst infizieren. Das hatte jetzt gerade die Tochter einer Freundin.