Er hört einfach nicht auf - Wie reagieren?

Hallo ihr Lieben,
mein Sohn (3) macht manchmal Quatsch, der nicht geht. So wie Essen rumspucken, Wäsche vom Ständer reißen und umherzerren, Spielzeugautos gegen die Wand fahren und ähnliches. Wenn wir dann sagen, er soll damit aufhören, reagiert er entweder überhaupt nicht oder macht sich einen Spaß unserer Reaktion. Manchmal Versuche ich ihn dann durch andere Aktivitäten aus der Situation zu holen. Klappt ab und zu, aber manchmal eben auch nicht. Wie reagiert ihr bei sowas? Heute beim Essen war ich wirklich verzweifelt. Sein kleiner Bruder hat noch gegessen und ich wusste einfach nicht, wie ich aus der Situation kommen soll. 😕 Das "Hör auf damit" wurde ignoriert..

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Wegnehmen. Wegstellen. Wegtragen. Jegliche Worte, die ein weg- beinhalten 🤗
Alternativen anbieten.
Überlegen, was grad Phase ist. Kein Hunger, viel Hunger, zu müde.
Bei solchen Sachen wie dem Wäscheständer geht's hier auch ganz oft einfach um Qualitytime. Also "ich mache das jetzt fertig, dann machen wir xy". Oder, wenns mir jetzt eh nicht so wichtig ist, unterbreche ich Dinge und mach erst Qualitytime. Dann geht's irgendwann auch wieder.

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Bei uns ist es vllt. noch anders, weil erst 2,5 J., aber ich warne vor und irgendwann zähle ich von drei runter und bei spätestens 1 hört sie auf oder übergibt den Gegenstand. Wenn sie nicht aufhören würde oder den Gegenstand nicht übergibt, ziehe ich sie aber auch aus der Situation raus (natürlich tröste ich dann). Ich lasse mich aber einfach nicht vereppeln.

Das hat sich aber natürlich über längere Zeit etabliert.

Vielleicht hilft es ihn auch vorzuwarnen max. 2-3 Mal und beim 3. Mal beispielsweise ins Zimmer bringen, Gegenstand wegnehmen oder sonst was? Spielend aus der Situation rausholen würde ich persönlich nicht, weil das Kind schon merken darf, wenn was nicht okay ist. „Guck mal ein Vogel“ signalisiert ja nicht, dass das, was es tut, nicht okay ist. Natürlich überspitzt dargestellt.

Bei der Quality time gebe ich meiner Vorrednerin recht. Oft ist es ein Aufmerksamkeitsthema. Das lasst sich leider nicht immer vermeiden, aber man kann es versuchen.

Bearbeitet von jittery
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Logische Konsequenzen folgen lassen 🤷🏼‍♀️

Dann werden die Spielzeugautos eben für den Rest des Tages entzogen.

Dann wird eben erst weiter gegessen, wenn man aufhört mit dem Essen zu spielen.

Wer den Wäsche Ständer umwirft darf die Wäsche einsammeln und in einen Korb legen.

Natürlich erklären und auch trösten.

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Naja, wenn auf das "Hör auf" keine Konsequenzen folgen, hört er natürlich nicht auf. Warum sollte er auch, ist ja lustig in dem Moment.

Die betreffenden Sachen würde ich wegnehmen. Wird mit Essen geworfen/gespuckt ist die Mahlzeit beendet. Fährt er mit dem Auto absichtlich gegen die Wand/Möbel, dann ist das Auto halt spätestens nach der zweiten Ermahnung weg. Hängt er die Wäsche ab, muss er sie aufhängen, vorher kann er nicht weiter spielen (und in Zukunft würde ich die so aufhängen dass er einfach nicht dran kommt).

Grenzen testen ist in dem Alter normal, nur sollte man sie auch setzen

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Ja, ich finde Dreijährige legen nochmal ne Schippe drauf. Unser Sohn ist vier und an manchen Tagen ist er ähnlich drauf. Kooperationsbereitschaft gleich Null.

Essen spucken oder sonstiger Unsinn damit: Einmal ermahnen, danach kommt das Essen weg und ist beendet. Er wird nicht verhungern, das halten sie in dem Alter schon aus.
Spielzeugautos oder sonstige Gegenstände mit denen Unsinn getrieben wird, kommen weg nachdem ich einmal was gesagt habe. Am nächsten Tag kann er sie wiederhaben.
Ist das so nicht möglich, wie beim.Wäscheständer oder festen Gegenständen (Fernseher, Schränke usw), fliegt er ggf für ein paar Minuten aus dem Raum bis er sich wieder beruhigt hat. Er kann dann in seinem Zimmer spielen, die Türen sind offen und kann wiederkommen, wenn er wieder klar ist. Das klappt eigentlich gut.
Teilweise kommt ein solches Verhalten aber auch, wenn der Bindungstank leer ist. Daher sollte man sich die Mühe machen und schauen was das tiefere Bedürfnis ist: Zeit mit Mama zum Spielen/Kuscheln, Müdigkeit also Ruhebedürfnis, Bewegungsdrang, Langeweile usw. Dann versuchen das Problem zu beheben, sich aktiv mit dem Kind zu beschäftigen und positive Aufmerksamkeit zu geben.

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Danke für deine Antwort! Das mit dem Bindungstank werde ich Mal im Auge behalten. Durch seinen kleinen Bruder liegt der Fokus nun öfter auch Mal nicht auf ihm.

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Logische Konsequenzen.

Wer mit Essen spuckt, kann dieses nicht mehr haben. Saubermachen gehört dazu.
Wer Spielzeuge versucht absichtlich kaputt zu machen, kann diese nicht mehr haben.
(Wobei gegen die Wand fahren ein Auto nicht kaputt machen sollte - die Wand mag es nicht, daher würd ich Alternativen suchen?)
Wer Wäsche vom Ständer reißt, muss sie wieder aufhängen.


Dass er sich einen Spaß aus euren Reaktionen macht, klingt erst mal nach einer Verhaltensweise, die einen auf die Palme bringen könnte. So ging es zumindest mir. Da muss man sich wirklich jedes Mal gebetsmühlenartig vorbeten, dass das NICHT die Absicht dahinter ist, sondern da immer ein Lernen dahinter steckt. Und genau deswegen ist es so wichtig, konsequent bei einer Linie zu bleiben. Konsequent geht auch liebe- und verständnisvoll. Man muss eben nicht alles passieren oder durchgehen lassen. :)
Aber ja, das ist schei*viel Arbeit, die einem echt den allerletzten Nerv raubt.
Ich vermisse diese Zeit auch nicht :D

GuteNerven euch!

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Danke für deine Antwort. Ja, das ist echt mühsam. Als er 2,5 war gab es schon eine Phase bei der ich dachte schlimmer wird's nicht und nun legt er immer noch einen drauf. Du weißt nicht WIE er die Autos gegen die Wand fährt 🙈
Ich hab echt gehofft, wir bekommen das hin ohne ihn zu dominieren durch wegtragen und wegnehmen etc. Aber es klappt ja nicht.. erklären bringt rein garnichts... dann muss das wohl sein.

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"ich hab echt gehofft, wir bekommen das hin ohne ihn zu dominieren..."

Manchmal hilft es auch, bestimmte Einstellungen noch einmal zu überdenken.

Was du als dominieren bezeichnest, würde ich "vom Kind eingeforderte Grenzen setzen" nennen.
Es ist ja auch logisch: je jünger die Kinder, desto weniger funktionieren Erklärungen. Macht man kindgerecht natürlich trotzdem, aber bei sehr jungen Kindern meist für sich selbst.
Trotzdem muss das Kind ja wissen, welche Verhaltensweisen akzeptabel sind und welche nicht. Kinder können es nicht wissen und fordern uns auf, ihnen zu zeigen, welche Spielregeln gelten.

Wenn wir Eltern ihnen das verweigern, ist das eine Form der Vernachlässigung.

Es ist absolut kleinkindgerecht, dies in der Form zu tun, die sie begreifen können, hier also wegnehmen. Man sollte dem Alter entsprechend eine kurze, kindgerechte Erklärung hinzufügen. Aber wichtig ist, z.b. auf Essen ausspucken, immer gleich zu reagieren: Teller/Essen beenden beispielsweise.
Nach einigen Malen haben Kinder das verstanden.
Es gibt Kindern Sicherheit, wenn sie sich in einem verlässlichen Rahmen bewegen können. Der Rahmen muss halt Stück für Stück immer wieder erweitert werden.

Merkwürdigerweise sind in Bezug auf Unfallverhütung alle Eltern dieser Ansicht, viele andere Dinge sollen Kinder jedoch selbst herausfinden oder Einsicht nach verbalen Erklärungen zeigen, obwohl sie dazu kognitiv noch gar nicht in der Lage sind.