1. Geburtstag, ich könnte nur noch heulen

Guten Morgen ihr lieben,

Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin.
Meine Frage, geht's jemanden auch so? Mein Sohn wird in 2 Wochen 1 Jahr alt und ich könnte einfach nur heulen. Das erste Jahr war so schnell vorbei, es war so intensiv und so wunderschön, ich war in der Zeit genau 2 mal ohne meinen Sohn weg. Jetzt wird er schon 1 und damit wird sich alles ändern. Ich gehe wieder für ein paar Stunden arbeiten, er geht zur Tagesmutter 😭, ich wünschte es wäre anders...
Seit Tagen kommen mir immer wieder die Tränen. Ich weiß , man kann die Zeit nicht anhalten, aber wie war es bei euch ? Oder bin ich einfach nicht normal?

LG Sunny

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Mein Kind ist zwar erst 6 Monate, aber ich habe auch gerade begonnen wieder zu arbeiten.
Ich freue mich sehr, dass ich bei der Arbeit wieder "ich sein" kann und kognitiv herausgefordert bin.
Ich freue mich riesig nach der Arbeit zu meinem Kind nachhause zu kommen und die freien Tage und Wochenenden mit ihr zu verbringen.
Mein Kind ist zufrieden in der Kita und darf dort wertvolle Erfahrungen mit anderen Kindern machen, die es hier Zuhause nicht hat (mit Krabbelgruppen Pipapo kann man mich jagen ;)).
Ich finde es wunderschön zu sehen wie meine Kleine wächst und gedeit, jeden Tag was neues lernt und damit verbunden auch grösser wird.

Und ja, auch ich bin manchmal wehmütig, dass mein kleines Baby so schnell gross wird.

Das Leben von Eltern ist ab der Geburt jeden Tag auch ein Stück Abschied nehmen, je selbständiger das Kind wird. Solche Meilensteine wie Geburtstage und Arbeitsbeginn machen einem das natürlich bewusst.
Aber sind wir ehrlich, das soll so sein und es ist auch gut so.

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So ging es mir auch. In meiner Gegend ist es normal, das Kind zum 1. Geburtstag in die Kita zu geben. Also dachte ich, dass ich das auch so machen müsste. Ein Fehler den ich dank Corona und der Kitaschließung rückgängig machen konnte. Bei meinem zweiten Kind war mir dann direkt klar, dass ich es nicht zum 1. Geburtstag in die Kita gebe und auch mein drittes Kind wird zwei Jahre zu Hause bleiben. Mit Elterngeld Plus lassen sich die zwei Jahre bei uns gut überbrücken. Vielleicht gibt es bei euch ja noch andere Möglichkeiten (Großeltern? Home Office? Stundenreduzierung? Mit dem Papa abwechseln? Kurzer Abstand zu einem Geschwisterchen?). Ich finde, das ist nichts, wo man durch muss. Wenn man nun anders fühlt und es nicht mit dem Gewissen vereinbaren kann, würde ich persönlich die Lebenssituation ändern…

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Darf ich hinterfragen warum das eine Gewissensfrage ist ob das Kind in die Kita geht oder nicht? Weshalb?
Hat der Papa auch ein schlechtes Gewissen?
Geht dein Kind also nicht in die Kita weil DU ein schlechtes Gewissen hast?

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Wieso ein schlechtes Gewissen? Ich sehe den Sinn dahinter nicht, warum ein Kind mit 1 Jahr in die Kita MUSS, nur weil man denkt, das sei für die sozialen Kontakte so toll etc. Fakt ist, Kinder spielen erst ab etwa 2 Jahren Rollenspiele miteinander.
Mein erstes Kind hat jedenfalls beim Abgeben immer geweint und ich persönlich hatte ein schlechtes Gewissen dabei und war froh, dass ich durch Corona dann zu Hause bleiben konnte und mein Kind bei mir bleiben konnte.
Es gibt außerdem Eltern, die generell lieber ihre Kinder selbst betreuen und die gemeinsame Zeit dauerhaft mit ihnen genießen 🙃 ich brauche keine Arbeit als „Ausgleich“.

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Ging mir genauso, also meine Tochter 2 wurde und in die Kita kam. Ich bin einfach total nah am Wasser gebaut, wenn die Kleinen "groß" werden...

Spoiler: Es werden auch noch beim Kitaabschied, bei der Einschulung oder beim ersten Ferienlager Tränen fließen (Abifeier weiß ich noch nicht, aber vermutlich da auch ;-) )

Da hilft nur, Augen zu und durch. Sentimental sind da, glaube ich, einfach sehr viele Eltern. Zumindest die meisten, die ich kenne. Aber nützt ja nichts. Man gewöhnt sich natürlich dran und findet die neue Situation meistens ja auch schön, aber das heißt ja nicht, dass man nicht auch etwas wehmütig zurückblicken darf.

Immerhin kommt diese wunderbare, liebevolle und innige Zeit in dieser Form zumindest nie wieder. Und ich genieße es heute noch, wenn unsere Tochter mal alleine mit mir den ganzen Tag dahein ist - das ist einfach wundervoll und "wie früher" 🥰

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"ich wünschte es wäre anders"...: mach es anders? Mein erstes Kind, ein Sohn, "sollte" mit 1 Jahren und 5 Monaten in die Betreuung. Jedoch habe ich ihn aufgrund solcher Gefühle wie du sie empfindest, wieder abgemeldet. Jetzt kommt er mit 2 Jahren und 5 Monaten für 25h die Woche in die Krippe und es fühlt sich wesentlich besser an als damals. Er ist ganz klar bereit und ich auch! Jetzt genieße ich in vollen Zügen die letzten Wochen, in denen ich mit meinen Kids volle Freiheit habe! (meine zweite Kleine ist 1 Jahr alt). So spät ins Bett gehen, wie es grad passt, spontan tagsüber ein Schläfchen einlegen, morgens auch mal ausschlafen, jeden Tag mit Sack und Pack in ein neues Abenteuer starten, gemeinsam Dinge entdecken, einen Tag am Bach verbringen, neue Worte lernen.... das kommt nie wieder! Daher finde ich es wichtig alles Mögliche dafür zu geben genau diese Momente mit seinen Kindern zu erleben und nicht irgendeiner Betreuerin zu überlassen. Irgendwann wird man genau daran zurückdenken und nicht daran, wie toll es war endlich wieder arbeiten zu gehen.

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Da kann ich mich absolut anschließen! Du schreibst ja, es sind nur ein paar Stunden. Lohnt sich das finanziell überhaupt, vor allem da die Tagesmutter ja auch bezahlt werden will?
Wenn nein und du dich mit dem Gedanken nicht wohl fühlst dann bleib daheim. Ich wollte ursprünglich nach einem Jahr wieder arbeiten, hatte die Rechnung aber ohne die Mama-Gefühle gemacht und entschied, dass mein größter erst mit drei in den Kindergarten kommt. Durch weitere Kinder ist die Pause inzwischen deutlich länger.
Gerade das zweite Lebensjahr war bisher bei allen Kindern mein absolutes Lieblingsjahr, noch mal um einiges schöner als das erste Baby-Jahr. Die ersten Schritte, die ersten Wörter, richtig bewusst die Welt entdecken...das hätte ich nicht verpassen wollen

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Dein Beitrag stand im Ticker....ich gebe mal nach 11 jahren meinen Senf dazu.

Auch ohne große Veränderungen....jawoll, vor jedem Geburtstag meiner Tochter werde ich ziemlich sentimental. Jetzt sind es zwar ganz andere Gedankengänge, als noch in den ersten Jahren....aber, ist schon heftig.
Ja, jedes Jahr ist es, als wenn ich einen ganzen Liter Weichspüler getrunken habe....ich glaube nach dem 3. Geburtstag habe ich angefangen mich darüber auch selber ein wenig lustig zu machen.

Meinem Mann geht es auch so, der steht da auch an ihren Geburtstagen immer mit einem verklärten Blick, nimmt mich in den Arm und dann kommt was in die Richtung "Hach, weißt du noch....?".

Also ich denke, besonders am ersten Geburtstag, geht es sehr vielen so.

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Ich kann dich verstehen. Für mich was es total schön, dass meine Tochter 1 Jahr alt wird und die nächsten Meilensteine passiert und dann wurde mir klar „jetzt gehst du wieder arbeiten“.

Ich hatte so ein schlechtes Gewissen, weil ich gleich wieder Vollzeit weg war und sie bei der Tagesmutter betreut wurde, dass ich eine Woche jedes Mal geheult habe, wenn ich daran gedacht habe.

Ihr hat es bei der Tagesmutter aber wirklich gut gefallen und sie ist sooooo gerne bei ihr gewesen (der Papa hat sie eingewöhnt), dass es mir besser damit ging.

Wir haben dann die Zeit, in der ich dreinhautet einfach umso intensiver genutzt und an den Wochenenden viele schöne Sachen unternommen.
Es ist traurig/schwer aber es gehört leider dazu. Deinem Sohn wird es bei der Tagesmutter bestimmt auch gut gefallen und manchmal tut es ja auch ganz gut, wenn man mal für ein paar Stunden nicht „die Mama von …“ ist.

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Das ist komplett normal.
Bevor mein Schatz 1 wurde, so ca. 2 Wochen davor, hab ich nur noch geheult. Ich hatte so Angst davor, kein Baby mehr zu haben, die Zeit vergeht so schnell… es war so schlimm…

Aber die Zeit jzztr ist so viel schöner. Wir machen so viel zusammen, sie spricht langsam
Und es macht einfach Spaß mlz ihr. Jetzt wird sie 2, und ich freue mich auf die Zeit.
Alles normal 🥰