Hallo zusammen,
Unser Sohn (10 Monate alt) geht in zwei Wochen zur Eingewöhnung in die Kita. Er ist dann 11 Monate alt. Mit 12 Monaten sollte er dann theoretisch komplett eingewöhnt sein. Die Eingewöhnung macht mein Mann und ich gehe schon wieder 4 Stunden am Tag arbeiten, nach einem Monat dann 6 Stunden am Tag. Mein Arbeitsweg ist auch recht lang weshalb ich effektiv fast 6 bzw 8 Stunden nicht da sein werde. Ich nutze jede Möglichkeit für Homeoffice aus, aber das geht leider nur 2 mal pro Woche. Je näher die Zeit rückt, desto schlechter geht es mir damit. Ich mag meinen Job, das ist absolut nicht das Problem. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen meinen Sohn abzugeben. Wir hatten keinen einfachen Start. Direkt nach der Geburt wurde er in ein anderes Krankenhaus verlegt und das erste Mal im Arm hatte ich ihn erst 24 Stunden nach der Geburt. Ich konnte ihn durch die Umverlegung in den ersten 24 Stunden noch nicht einmal sehen. Für mich war das extrem traumatisch was ich glaube auch jetzt bei dem Kita Thema eine Rolle spielt. Seit der Geburt waren wir nie länger als 2 Stunden getrennt. Bis vor kurzem habe ich auch noch alle 2 Stunden gestillt. Jetzt sind die Stillabstände länger, aber definitiv nicht lang genug für einen Kitatag ohne Milch. Das lässt sich natürlich regeln und vielleicht braucht er auch keine Milch in der Kita, aber das gibt mir trotzdem das Gefühl, dass er ebenfalls noch nicht bereit ist so lang von mir getrennt zu sein. Natürlich wird es schön für ihn sein mit anderen Kindern spielen zu können. Ich habe trotzdem kein gutes Gefühl dabei. Ich finde er ist noch zu jung.
Wir können nur leider nichts an der Situation ändern. Alle Elterngeldmonate sind aufgebraucht, da mein Mann auch schon 2 Monate genommen hat und der letzte Monat nun ein Elterngeld plus Monat ist, in dem wir beide halbtags arbeiten (mein Mann nimmt sich Urlaub für die Eingewöhnung). Wir können es uns auch nicht leisten einfach unbezahlte Elternzeit zu nehmen. Ich habe also keine andere Wahl als wieder arbeiten zu gehen. Für jegliche Zuschüsse verdient mein Mann zu viel, aber für uns dennoch nicht genug um damit über die Runden zu kommen. Ich bin schon froh, dass ich zumindest nicht mehr als 4 bzw 6 Stunden arbeiten gehen muss.
Wenn ich in meinem Umfeld umher frage, finde ich nur Mütter, die sich auf die Arbeit gefreut haben, im Sinne von „endlich wieder mit Erwachsenen zu tun haben“ und „warte ab bis der letzte Monat da ist, du wirst dich so auf die Arbeit freuen!“. Das ist aber absolut nicht der Fall. Jetzt suche ich hier nach Gleichgesinnten. Geht es noch jemandem so? Was hilft euch mit der Situation klar zu kommen? Ich breche einfach nur in Tränen aus, sobald ich daran denke meinen Sohn abzugeben.
Baby muss in die Kita- ich bin noch nicht bereit dazu!
Ich habe zu der Fraktion gehört, die sich sehr auf die Arbeit gefreut hat ABER in unserer Situation wäre es mir auch sehr schwer gefallen. Mir war es wichtig, die Eingewöhnung selbst zu machen, als ich selbst "familiär" in der Kita war, ging der Abschied deutlich besser. Außerdem war es für mich richtig toll, als beim ersten Elternabend nach ca. 4 Wochen die Erzieher erzählt haben, was sie alles tolles gemacht haben.
UND obwohl uch mich eigentlich gefreut habe, war ich kurz vor der Kita traurig und ängstlich. Das ist aber totaler Quatsch. Kita ist eine freiwillige Veranstaltung. Er wird oft genug zuhause sein weil krank etc. . Und du musst ihn nicht bringen, wenn du frei hast, es gerade irgendwie anders passt etc. . Das wird schon 😊
Ich kann dich sehr gut verstehen.
Ich möchte nicht für immer zu Hause bleiben, aber wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich meinen Sohn erst mit 30-36 Monaten in die Kita geben.
Er wird wohl mit etwa 19 Monaten beginnen müssen, dann läuft mein Elterngeld plus aus.
Ich kann dich gut verstehen. Bei meinen ersten wer ich für jeden 2 Jahre zu Hause, mit 22 Monaten ging es in die Kita: finanziell war es zwar dramatisch, mir war es aber so lieber. Jetzt geh ich nach 14 Monaten arbeiten, der Papa übernimmt dann, ich arbeite 3 Tage, er 3, aber nicht an den selben Tagen. In die Kita kommt der Kleine mit 2 1/4. damit fühl ich mich wohl , mein Partner ebenfalls. Zum Leben brauchen wir eh nicht viel, wir sind insgesamt sehr sparsam.
Hey, ich verstehe Dich!Mir ging es genauso…aber ich möchte Dir Mut machen: sobald ich meinen Sohn in der Kita ein wenig beobachtet habe und gemerkt habe, dass er dort in sehr liebevollen Händen ist und es ihm supergut gefällt, wurde es viel besser. Jetzt genieße ich es sehr, eine arbeitende Mutter zu sein:) Es war wirklich auch wie bei Dir, die Vorstellung war ganz schlimm für mich. Wichtig ist, dass Du versuchst, eine positive Grundhaltung zur Fremdbetreuung zu finden und Deinem Kind vermittelst, dass die Kita etwas Schönes ist und dass Du es ziehen lässt. Sonst wird es für Euch beide schwer.
Ich bin mir sicher, dass Du in der neuen Situation, wenn Du es dann zulässt, hineinfinden wirst. Bis dahin lass Deine Traurigkeit raus, es ist okay wenn Dir der neue Lebensabschnitt Angst macht und Du traurig bist über die anstehende Trennung.
Alles Liebe für Euch!
Ich kann dich sehr gut verstehen.
Gibt es wirklich gar keine Möglichkeit? Kinderzuschlag, Wohngeld etc pp? Auf Urlaub verzichten? Irgendwo muss man doch sparen können.
Ich verstehe dich sehr sehr gut! Mir würde es auch so gehen. Wäre ev. Ein Arbeitsplatzwechsel mit kûrzerem Weg möglich?
Ja, das ist am Anfang für die meisten schwierig, vermutlich unabhängig davon, ob man das Kind mit 3 Monaten oder 3 Jahren fremdbetreuen lässt. Die Eingewöhnung geht mit den einen Kindern gut, die anderen tun sich schwer. Was man aber glaube ich guten Gewissens sagen kann: Kein Kind nimmt schaden daran, wenn es in einer guten Institution betreut wird.
Oft fällt es ja den Mamas schwer loszulassen. Umso wichtiger ist es, dass du ein gutes Gefühl hast bei der Kita (oder Tagesfamilie, oder wofür man sich auch immer entscheidet).
Und vergiss nicht: Finanzielle Eigenständigkeit ist total wichtig. Ich habe das nun schon etwas länger durch als du und könnte dir von mehreren Freundinnen erzählen, die trotz guter Ausbildung und Intelligenz den Wiedereinstieg in den Job nicht mehr wirklich geschafft haben. Jetzt sind die Kinder alle in der Schule und zum Teil schon fertig mit der Schule und sie krebsen lohnmässig auf Putzfrauen-Niveau herum. Sie sind entweder total abhängig von den Partnern oder falls es zur Trennung gekommen ist, befinden sie sich in recht prekären Situationen – Altersarmut vorprogrammiert. Nix gegen Putzkräfte übrigens, im Gegenteil, es ist ein absolut ehrbarer Job und sie sind superwichtig. Aber ich glaube wir sind uns einig, dass das Lohnlevel nicht erstrebenswert ist ...
Du schaffst das, versprochen!
Alles Gute, Ks