Nach dem 1. Jahr: Ich dachte es wird einfacher?!

Hallo liebe Mütter und Väter, ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Mein Sohn ist vergangenen Monat ein Jahr alt geworden, ich konnte es kaum abwarten, dass er das erste Lebensjahr erreicht. Anscheinend wird es dann ja leichter, so heiß es. Denn unser 1. Jahr wahr sehr durchwachsen - ein auf und ab der Gefühle. Ich tat und tu mich mit der Mutterrolle häufig schwer….

Nun ja, leider wird es nicht besser: ganz im Gegenteil. Ich merke von Tag zu Tag wie es mir schlechter geht.

Er ist in letzter Zeit unfassbar anhänglich, versucht sich ständig an mir hoch zu ziehen, ich darf nicht in Ruhe irgendwas in den Mund nehmen, und er weint, sobald er mich nicht in Sichtweite hat.
Eigentlich klebt er nur noch an mir, ab 4:00 Uhr morgens möchte er nur noch gestillt werden, ich schlaf nur noch mit offenen Brüsten, dass er sich einfach „bedienen“ kann ohne dass wieder ein Geschrei los geht.

Hinzukommt, dass er mir in letzter Zeit so häufig wehtut, sei’s durch Haare ziehen, kratzen oder beißen. Sobald ich versuche, ihm zu entweichen, kommt er mir hinterher, um mich irgendwie beißen oder kratzen oder zwicken zu können. ich kann mich nicht erinnern, dass mir jemand jemals so weh tun konnte, wie mein eigenes Kind.

Für euch klingt es vielleicht seltsam, aber ich fühle mich so unfassbar eingeengt von ihm. Er benutzt meine Brust in letzter Zeit wirklich als Zapfsäule und möchte ständig gestillt werden, und eigentlich möchte ich nichts lieber als abstillen und einen Teil meiner selbst wieder für mich haben.

Allein diese Woche bin ich fast täglich in Tränen ausgebrochen, weil ich das Mama sein kann einfach nicht aushalte. Ich erfreue mich grad an kaum etwas, da mein Alltag so unfassbar anstrengend ist. Wir sind unterwegs mit Freunden aber ich habe eigentlich auf nichts Lust und mochte einfach nur mal eine Woche nur für mich haben?!?

Zusage für eine Tagesmutter haben wir ab Dezember. Aber wie ich soll es bis dahin noch überstehen? Mein Mann ist selbstständig und kann daher nur abends wirklich mithelfen.

Bearbeitet von verzweifelt08
3

Du musst lernen, Grenzen zu setzen.

Du willst abstillen? Mach das. Gleich heute. Erklär deinem Kind, dass jetzt Schluss ist und dann bleiben die Brüste eingepackt.

Wird er begeistert sein? Garantiert nicht. Und das ist auch okay. Ihr steht das zusammen durch. Ja, wirklich doof, kleiner Schatz, ich verstehe dich, aber es gibt keine Brust mehr. Geschrei aushalten. Nach spätestens 14 Tagen ist das ausgestanden, falls du zwischendrin nicht nachgibst. Deinen Körper wieder für dich zu haben, wird einige Erleichterung bringen.

Sonst - wenn er dir weh tut - Hand festhalten, nein, das tut mir weh. Wenn das nicht hilft, aus der Situation gehen.

Wie steht es um Freiraum für dich? Ein Babysitter, der den Kleinen einen Nachmittag pro Woche nimmt?

Und in den nächsten Monaten mal ein freies Wochenende für dich? Dein Mann kann übernehmen und wann anders kriegt er dafür frei.

Du musst nicht machen, was dein Kind will. So wie es jetzt ist, schadest du dir und ihm und hast dabei das Gefühl „alles“ für das Kind zu tun. Alles ist zu viel. Keine kann das (auf Dauer) und außer einem ganz frischen Säugling braucht das auch keiner.

Kopf hoch. Es wird ein bisschen rumpeln, aber es wird.

Alles Gute. :)

27

Ganz ehrlich, das Abstillen KANN nach zwei Wochen kein Thema mehr sein, MUSS aber nicht. Ich habe meinen Sohn mit 16 Monaten abgestillt. Nach zwei Wochen gab es für ihn keine Milch mehr. Drei Wochen habe ich nachts kaum geschlafen und war nur am Kind rum tragen. Nochmal vier Monate lang musste ich mehrmals pro Nacht aufstehen und mich völlig zum Affen machen um ihn wieder zum Schlafen zu bringen. Jetzt 10 Monate später hat er immer noch vereinzelt Tage, an denen er 4 Stunden am Stück wach ist nachts usw. Das ist gerade sogar noch verharmlost dargestellt.

Wir haben da alles durch und das obwohl ich wirklich sehr konsequent bin. Und nein so einfach ist das alles nicht. Zumindest nicht bei jedem Kind.

28

Teil des Problems dürfte die Bereitschaft, sich zum Affen zu ma Sein.

Mandarinen dem Kind natürlich auch keine neuen, anstrengenden Marotten angewöhnen, sondern muss sich überlegen, was man auf Dauer leisten kann/will und das auch machen. :)

weitere Kommentare laden
1

Ich kann dir nicht wirklich helfen, aber ich finde es schade, dass man sich auf solche Aussagen so fixiert. Wahrscheinlich spielt da eher die Hoffnung mit.
Ein Kind hat ja keinen Schalter, der automatisch umgelegt wird, sobald es 2 Jahr alt ist und ändert sein Verhalten...

Vielleicht ändert sich etwas, sobald er laufen lernt? Vielleicht ist er deswegen einfach gefrustet?

Einen Babysitter mit ins Boot holen, damit du mal kleine Pausen hast?

2

Ich verstehe dich.
Mein zweites Kind ist jetzt gleichalt wie deines, mein erstes mittlerweile 3.
Bei meinem ersten Kind ging es mir genauso. Das 1.Babyjahr und darüber hinaus war es sehr schwierig, ich völlig am Limit und ohne Hilfe (da Corona) und ich habe auch immer auf den Punkt gewartet dass es endlich einfacher wird. Das wurde es dann tatsächlich auch, aber erst mit etwas über 1 1/2 Jahren.
Ab da wurde es aber merklich(!) leichter.
Bei einigen Kindern kommt das früher bei anderen später.
Unser zweites Kind hat aktuell übrigens auch eine schwierige Phase und ist sehr anhänglich, will dauer- getragen werden und schläft schlecht. Die Zeit geht aber auch vorbei.
Was mir geholfen hat und auch jetzt hilft - sich kleine Inseln schaffen. Wenn dein Mann abends da ist ruhig mal 1-2 Stunden Zeit für dich selbst nehmen. Morgens 15 Minuten eher aufstehen um in Ruhe noch einen Kaffee/Tee zu trinken.
Schauen ob man die Großeltern/Babysitter ab und an mal für ein paar Stunden aufpassen lassen kann usw.
Sonst hilft wirklich nur durchhalten, es wird einfacher werden aber wann genau ist einfach total individuell.

4

Vielleicht würde es einfacher werden, wenn du abstillst?

Möglicherweise werde ich für diese Aussage gleich zurechtgewiesen, aber ich habe mit 9 Monaten abgestillt und es fühlte sich so richtig an, meinen Körper wieder für mich zu haben.

Mein Sohn ist im gleichen Alter, aber die Nächte sind viel besser und einfacher, seit ich abgestillt habe. Er schläft meistens durch in seinem eigenen Bett in unserem Schlafzimmer, manchmal will er auch bei uns im Bett schlafen. Er kuschelt sehr gerne und wir haben eine sehr innige Beziehung (auch ohne Stillen).

Du schreibst ja selber, dass du dich damit nicht mehr wohlfühlst. Wenn es für dich dadurch einfacher wird, würde ich es versuchen.

Alles Gute!

6

Kann ich so unterschreiben.
Meine waren 11 und 13 Monate, direkt nach dem Abstillen wurden die Nächte besser.
Und ich hab mich endlich wieder wohl gefühlt in meinem Körper.

@TE: ich würde an deiner Stelle abstillen. Meine beiden waren auch nicht begeistert, es war ein kalter Entzug. Habe geweint, wollten ran, ich habe sie getröstet und Nähe angeboten und Wasser/Milch aus dem Fläschchen. Bei mir haben sich die Kinder besser beruhigt als bei meinem Mann, es gab zwar keine Brust aber immerhin noch kuscheln mit Mama. Hat zwei Tage gedauert, dann war das Thema durch!

24

Kann, muss, aber nicht. Ich habe mein erstes Kind mit 14 Monaten nachts abgestillt und es war super hart und hat, obwohl ich konsequent war, fast einen Monat gedauert. Danach wurden die Nächte etwas besser, weil es nicht mehr so ein Dauernuckeln war. Aber nicht viel, denn sie wurde immer noch 3-4 mal wach pro Nacht (davor vielleicht eher 5 mal), schlief abends schlechter ein, nachts etwas besser. Also, es kann auf jeden Fall ein Versuch sein, aber es ist genau so wenig eine Garantie, wie,dass es nach einem Jahr leichter wird.

weiteren Kommentar laden
5

Ihr habt eine sehr unglückliche Aufgabenteilung. Menschen sind nicht dafür gemacht 24/7 allein mit dem Kind zu verbringen. Dein Mann sollte unbedingt kürzer treten, zusätzlich solltet ihr Hilfe ins Boot holen. Babysitter hat schon jemand erwähnt, Eltern, Nachbarn usw., die das Kind mal abnehmen können.

7

Hey.. Ich glaube es ist ganz wichtig, dass du versuchst (d)ein Netzwerk zu suchen, um dir kleine Erholungsinseln zu schaffen.
Und zusätzlich, auch wenn ich mir vorstellen kannst, das du auf dem Zahnfleisch gehst, klarheit und konsequent in deiner Erziehung bist.

Kneifen, beißen, hauen, das musst du dir NICHT gefallen lassen und würde ich strikt unterbinden und Alternativen anbieten.

Statt hauen in die Hände klatschen und streicheln, statt kneifen an irgendwas rum spielen, statt beißen lustige Geräusche machen? Und dann konsequent immer!! unterbinden und kommunizieren wie "STOP"


Hochziehen, schlaf usw ist ja in dem Alter scheinbar noch normal, da einfach noch so viel passiert... Höre es von allen und unser Zwerg ist genauso... Da heißt es wohl durchhalten und versuchen durch eine einigermaßen geregelte Tagesstrujtur Sicherheit zu geben?

Wir wollen übrigens auch einen Babysitter demnächst einführen, wir sind auch einfach "auf"... Es ist anstrengend und die Energiereseeven echt aufgebraucht. Durch fehlende familiäre Unterstützung müssen wir dann eben einen babysitter bezahlen.

Und zum Thema stillen:Unser Mini hängt auch wieder mehr an der Brust, hängt sicher auch mit der Entwicklung ab. Ich habe aber ehrlich gesagt auch die Nase voll und werde bald abstillen. Dafür muss ich mich nicht rechtfertigen und wenn du das möchtest, dann zieh es durch...

8

Naja, du kannst nicht erwarten, dass sich mit dem 1. Geburtstag ein Schalter beim Kind umlegt, der es plötzlich in einen braven Engel verwandelt!
Veränderungen treten ein, aber viele davon sind Prozesse, nur einige geschehen „über Nacht“.
Ich denke, du hattest oder hast da einfach eine falsche Vorstellung. Das Stillproblem zum Beispiel. Du dachtest doch nicht wirklich, dass sich das in Wohlgefallen auflösen würde, nur weil er jetzt 1 ist?!

Ich persönlich denke, dass dein Kind gerade sehr viel Mama-Nähe braucht, weil es selbst gerade sehr viele neue Erfahrungen und Eindrücke verarbeiten muss. Du musst sein sicherer Hafen sein.
Was dich selbst anbetrifft: Du brauchst mehr Me-Time, mindestens eine halbe Stunde bis Stunde am Tag, wo du wieder Kräfte auftanken kannst. Falls du abstillen willst, dann musst du das durchziehen und deinem Kind aber gleichzeitig genug Mama-Nähe ohne Stillen bieten. Ob das jetzt der richtige Zeitpunkt ist, das musst du für euch entscheiden, denn er wird es sicher nicht in der ersten Nacht protestlos akzeptieren, das werden harte Nächte werden.

Bearbeitet von gerda
9

Liebe TE,
Ich fand die Zeit zwischen 12 und 18 Monaten am schwierigsten. Nicht Fisch, nicht Fleisch-kein Baby mehr, aber eben auch noch kein Kleinkind. Ich hatte oft das Gefühl, dass meine Tochter nicht wusste, was eigentlich mit ihr los ist. Wir hatten zu der Zeit eine extreme Papa Phase, mir wurde das Gesicht zerkratzt:).
Abstillen kann helfen, Weinschorle auch, es wird besser- versprochen

10

Dein Gefühl hatte ich früher auch. Ich war am Ende, habe viel geweint. Mein Mann meinte, ich soll mich reflektieren. Er hat es an meinem Gesicht und Verhalten erkannt, dass ich Abstand brauche. Was hilft, ruhig werden, mit dem Kind tanzen, lockerer werden. Das Kind spürt wenn es dir nicht gut geht, fühlt sich dadurch verunsichert und sucht die Sicherheit bei dir. Ein Teufelskreis. Das heißt, es liegt an dir.

Wenn dein Mann Zuhause ist, nutze ein paar Minuten für dich. Gehe ein Block spazieren, höre im Badezimmer ein Moment Musik usw. Kleine Momente nutzen.

Ich muss sagen, ab zwei Jahre läuft es bei uns entspannter. Es wird besser, langsam, versprochen.
♥️♥️♥️

Ach ja, es gibt heute auch noch Momente, wo mein Kind nur die Brust möchte. Da tut sich vielleicht etwas im Kopf oder ähnliches. Dein Kind braucht dich.

Bearbeitet von Inaktiv