Trotzalter kleinkind

Hallo zusammen,
Unser Sohn fast 3 Jahre alt ist zur Zeit unmöglich.
Er ist mitten im Trotzalter.
Er hört überhaupt nicht was wir sagen.
Anscheinend ist es oft dasselbe im Kindergarten laut Erzieherin.
Habt ihr Tipps oder Ideen was ich machen kann das es sich bessert ?
Danke und liebe Grüße

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Schließe mich an. Meiner 2 1/2, ist der Horror momentan. Das meine Nachbarn im Haus das Jugendamt noch nicht angerufen haben, ist ein Wunder. Er ist sooo laut am schreien, wenn ihm etwas nicht passt. Meistens, wenn er sich allein anziehen muss ( üben das momentan, da er es natürlich auch so langsam lernen und können muss) und weil er kein bock drauf hat oder auch schnell gefrustet ist, schreit er das ganze haus zusammen. Einkaufen kann ich mit ihm auch nicht, da er entweder abhaut und nicht kommen möchte oder ihm passt was nicht und er schmeißt sich heulend, manchmal etwas schreiend auf den Boden. Ich kriege echt zu viel momentan 🙄.

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Mein Motto: Choose your Fights.

Also, überlegen, was dir wirklich wichtig ist, das durchhalten und durchkämpfen. Bei den anderen Sachen lockerer werden, damit dein Sohn nicht so viele Meins am Tag hört (weiß ja nicht, wie das bei euch so ist, ich laufe da schnell in eine Falle. Schnell nein sagen, weil es mir lieber wäre, dann irgendwann großer Streit).

Wie lange ist er denn in Betreuung? Vielleicht braucht er danach etwas Zeit, wo er mehr machen kann,was er will? Also, wo hingehen, wo du nicht so oft nein sagen musst und er irgendwie machen kann, was er will.

Und die Nerven behalten und die nächsten Jahre durchhalten.

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Ich mag das Montessori Buch von Simone Davies sehr. Wurde hier mal empfohlen, habe es mir dann geholt und hoffe, dass es uns hilft wenn die Lütte älter ist 😉

Da sind viele hilfreiche Tips die man auch anwenden kann, ohne "Montessori Pädagoge" zu sein.

Z.B. eine Umgebung schaffen in der Kinder möglichst eigenständig sein können. Waschtisch auf Kinderhöhe, Kleiderschrank oder Garderobe auf Kinderhöhe, eigenen Putzeimer oder Besen damit sie selber Dinge aufwischen können die sie verkleckert haben.

Möglichst viel Mitbestimmung im Alltag, beim Essen, bei der Kleiderwahl, bei der Spielplatz Wahl.

Strukturen und Abläufe sichtbar machen. Z.B. ein Wochenplan mit Bildern. Eine Tabelle zum ankreuzen für Abendroutine. Eine Stoppuhr/Eieruhr wann der Spielplatzbesuch vorbei ist oder wann es Zeit zum Aufräumen ist.
Das nimmt die Willkür aus dem Alltag. Wochenplan und Eieruhr bestimmen - im besten Fall hat man sich vorher mit dem Kind entschieden/Abmachungen getroffen - und nicht der Erwachsene.
Und macht es für Kinder besser greifbar.

Super finde ich den Tip, bei einer Aufforderung an das Kind (zieh die Schuhe an, räume das weg, wir müssen los, ...) Im Kopf bis 10 zu zählen und abzuwarten.

Kleine Kinder brauchen länger um die Aufforderung zu verarbeiten, sich von der aktuellen Situation zu verabschieden und die Aufforderung umzusetzen
Oft denken wir das Kind ignoriert uns, wiederholen die Aufforderung, werden ungeduldig, es schaukelt sich hoch.
Nicht immer, aber oft, setzen Kinder die Aufforderung dann um, wenn wir beim gedanklichen zählen so bei 7 angekommen sind.
Habe ich sie bei meinem 3 Jahre alten Neffen probiert, mit der Mutter, sie waren 2 Tage zu Besuch. Das hast sehr oft erstaunlich gut funktioniert.

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Huhu ☺️

Unser ist jetzt 2J7M alt und seit einigen Monaten auch drin. Es ist ein absoluter Krampf.
Bei allem "nein" - nur noch schlimmer, wenn ich das nein akzeptiere. Denn das ist auch falsch. 🤣😭

Ich rede viel mit ihm und lasse ihm die Entscheidung, sofern möglich.
Wenn er dann heult, sag ich es ihm ganz deutlich:

"Schatz, du hast doch das gerade so und so entschieden. Wenn du jetzt weinst, weiß ich nicht, was ich anders machen kann."

Und so blöd es klingt, manchmal hilft das! 😣

Zumindest bis wir eine Lösung gefunden haben.

Auch mein Favorit:

Erstmal fragen, ob er Trost braucht.

Möchte er meist und er darf sich dann ausweinen. Danach entweder anderes Thema oder ich frage noch einmal genau nach, was jetzt los war.

Nur dieses ständige "Was?", diese doofe trotzige Frage - immer und bei allem, vorallem wenn man ihn ermahnt, weil er zum Beispiel etwas herunter schmeißt. Dafür habe ich noch keine Lösung.
Ich versuche ihm zwar zu erklären, dass ich das nicht möchte, da ich mit ihm auch respektvoll spreche, aber sind wir mal ehrlich - wie viele fast 3 jährige Kinder juckt das. 😓

Ansonsten gebe ich zu, sind wir versucht entspannt.
Frühstück gibt es auch einmal auf der Couch. Er darf hin und wieder etwas Süßes. Er hat allgemein viele Freiheiten.
Gerade die nutze ich manchmal aus in meiner Argumentation.
Sowas wie: "Prinz, du darfst sehr viel, aber es gibt ein paar wenige Dinge, die man leider immer wieder machen muss..." beim Zähneputzen zum Beispiel. Da hab ich aber seit zwei Tagen so ein komisches Lied an, dass es echt vereinfacht.

Mach es auch für dich so entspannt wie möglich und denke immer dran:

Nimm das Leben nicht zu ernst, du kommst eh nicht lebendig raus.

Viel Kraft und Liebe für euch ❤️

Bearbeitet von Carry91