Man sollte aufpassen was man sich wünscht 🫣

Hi zusammen, das hier wird wohl ein JammerSiLoPo aber ich muss mal meinen Frust und meine Schuldgefühle irgendwo hinkippen.

Als Motte noch jünger war, ist mir regelmäßig die Decke auf den Kopf gefallen ( kenne kaum jemanden, immer nur Spazieren und Einkaufen, beim Bäcker Kaffee trinken, Spielgruppen haben mich irgendwie nicht so gefordert und ich wollte gerne Mal über was anderes reden als Kinderthemen) und ich habe mir so sehr gewünscht einfach arbeiten zu gehen und meinen Mann auf sie aufpassen zu lassen.
Mein Wunsch ging im März in Erfüllung wieder los mit knapp 30h die Woche.
Im Büro eine absolut bescheidene Stimmung, zwei Kollegen haben in dem Zeitraum bereits gekündigt und alle nur am Meckern wie kacke alles ist - das war der erste Dämpfer, wo mir durch den Kopf ging " darauf hab ich mich jetzt gefreut"
Im Außendienst das Gleiche in grün, nur das ich irgendwie nicht mehr wusste, was überhaupt zu tun ist 🤦🏻‍♀️
Dann nebenbei noch abpumpen, weil Motte nicht essen will.
Nach einer Woche ab in den ersten Lehrgang. 9 Wochen im Home-Office einfach nur Leuten zuhören, die einen was über Prüfungs- und Klausurrelevante Themen erzählen. Während im Nachbarraum Motte wilde Sau spielt.
Nach knapp 20 Minuten war meine Konzentration jedes Mal dahin und nach 3 Wochen hat es mich nur noch angenervt.
Dann endlich sind die 9 Wochen rum.
Motte hat in der Zeit von 2 auf einen Schlaf umgestellt aber bis wir das gecheckt hatten 🫣
Nach 2 Tagen im Außendienst hieß es dass ich meine Überstunden abbauen müsse. Also statt 3,5 dann 6 Wochen arbeitsfrei.
In den 6 Wochen hat Motte unfassbar viel neues gelernt, leider wurde das von mehreren wirklich fiesen Nächten begleitet. Trotzdem hab ich es dieses Mal irgendwie total genossen und hab mich überhaupt nicht aufs arbeiten gefreut.
Zwischendrin hat der Wunsch nach einen 2. Kind dann auch noch voll eingeschlagen obwohl es mit Motte zeitweise wirklich hart war.
Zähneknirschend ab zum nächsten Lehrgang, dieses mal auch wieder mehrere Wochen aber jeden Tag insgesamt 80km Fahrweg, sodass ich mind. 9h außer Haus bin. Zeitgleich Start der Eingewöhnung bei der TM durch meinen Mann. Die erste Woche war einfach nur besch*****, für die Kleine war's wieder ne Umstellung, sie war extrem knatschig und anhänglich, weil sie zusätzlich mal eben frei laufen gelernt hat und bei der TM zeitgleich noch 2 andere Kinder eingewöhnt wurden, die sie noch nicht kannte.
Ich am Wochenende dann auch noch einen fetten Milchstau
Montag gings also wieder los. Leider schläft Motte die Woche absolut schlecht, kommt vor allem abends nicht in den Schlaf. Zum Glück läufts bei derTM besser.
Im Lehrgang nur Themen, die nicht Prüfungsrelevant sind. Die Hälfte des Kurses inkl. Mir spielt irgendwelche Spiele am Laptop oder daddelt am Handy oder schläft zwischendrin ein. Motte weint jedes Mal wenn ich gehe, fühle mich total schlecht.
Seit letzten Freitag hat sie doch Schnupfen, mittlerweile auch Fieber, mein Mann ist ebenfalls krank und ich muss trotzdem los.
Ich kann mich noch schlechter konzentrieren, ich glaube mein Hirn ist kaputt oder so. Eingewöhnung läuft eher schleppend, wenn Motte jetzt mehrere Tage nicht hin kann, dann fangen wir wieder fast bei Null an, Ende des Monats muss es aber laufen und das sehe ich überhaupt nicht. Mein mAnn war bisher nur 2 mal für mehr als ne halbe Stunde bis Stunde weg 🫣
5 lange Wochen und ein paar Klausuren liegen noch vor mir. Am liebsten würde ich es Grade einfach in den Sack hauen, Schwanger werden, Motte aus der Betreuung nehmen und es in 5 Jahren noch mal mit der Fortbildung versuchen. Aktuell fühlt es sich einfach nur falsch an.
Gleichzeitig ärgere ich mich, das ich nicht aus diesem EZ-Mutti-Modus rauskomme, weil ich es mir doch so gewünscht habe wieder arbeiten zu gehen.
Hätt ich man nicht, sondern einfach noch ein Jahr Eaz genommen, wäre auch kostengünstige r für uns.

Danke fürs lesen.

LG eine geknickte Ghost mit krankem ❤️ 14 Monate

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Kommt mir bekannt vor. Ich war von November bis Mai arbeiten, davon war ich am Ende fast sechs Wochen krank geschrieben.

Mein Kind schlief nie vor 22 Uhr und ich musste um sechs Uhr aufstehen. Dementsprechend war ich extrem müde, psychisch und physisch am Ende. So schlecht ging es mir, glaub ich noch nie. Ich arbeitete früh von 7:30-11:30 Uhr täglich. Die Omas übernahmen ein paar Tage die Woche am Vormittag und mein Mann auch, danach war Schichtwechsel. Es ging uns nicht gut, mein Mann habe ich wenig gesehen. Ich bin Erzieherin und ich muss einfach fit für die Kita sein und dann natürlich auch noch, wenn ich Feierabend habe. Ich konnte nicht mehr, bin jetzt wieder in Elternzeit und ich genieße das soo. Will nicht mehr zurück. Mein Kind genießt es auch, dass ich da bin. Ich stille ja auch noch ganztägig.

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Uns geht es damit aktuell auch nicht wirklich gut.
Wir wissen gerade überhaupt nicht, wie wir den Rest vom Lehrgang überleben sollen.
Danach wird es wieder entspannter aber bis Ende des Jahres ist es im Grunde eine Zumutung für alle, dabei war ich mir ursprünglich so sicher und hab mich so gefreut. Davon ist einfach gar nichts geblieben 😕

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Ich glaube es geht ganz generell um ein Gleichgewicht. Weder das eine noch das andere zu viel machen einen glücklich. Es hört sich auch so an als würde dir dein Job generell keinen Spaß machen. Und irgendwie will man ja auch immer das was man gerade nicht hat.

Wenn ich 10 Stunden unterwegs war und sie dem Büro komme finde ich die Vorstellung auch toll einfach jetzt ne Runde Duplo mit Mini zu spielen. Wenn ich Mal wieder ein Wochenende 24/7 Ansprechpartner für Mini war freue ich mich sehr darauf sie morgens abzugeben und mich mit dem Kaffee gemütlich vor den Computer zu hocken.

Ein zweites Kind möchte ich dennoch nicht und gehe lieber arbeiten (und nehme so viel Schlaf mit wie ich kann).

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Hi,

ja, ein Gleichgewicht ist immer besser nur fühlt sich wie gesagt grade die Arbeit einfach total falsch an.
Das mit dem Abgeben wollen hatte ich auch sehr lange aber mittlerweile graut es mir schon vor Sonntag Abend bzw. Montagmorgen. 🤷🏻‍♀️

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Das war wohl einfach ein zu kalter Start für dich. Ich vermute, der Sprung von 0 auf 30 Wochenstunden inklusive Eingewöhnung vom Kind und dein Lehrgang sind zu viel gewollt.

Bist du noch in Elternzeit und arbeitest dabei in Teilzeit? Dann sofort Antrag stellen, dass du wieder voll in Elternzeit zurück gehst. Dann würde ich erst mal die Eingewöhnung sauber durchziehen, eventuell mit etwas Urlaub die Zeit strecken. Ich bin dafür wieder 2 Monate zurück in die volle Elternzeit, obwohl ich erst kurz vorher in den Job zurück gekommen bin, und das war die richtige Entscheidung. Ist deine Elternzeit ausgelaufen, sprich mit deinem AG, ob du erneut beantragen kannst.

Dann würde ich die Stundenzahl drastisch reduzieren. 20 Stunden, vielleicht sogar erstmal nur 16. 30 sind zu viel für dich im Moment, du zerreißt dich, weil du noch nicht zurück in den Arbeitsmodus gefunden hast. Das spürt dein Kind, das spürt dein Körper. So kommst du auf keinen grünen Zweig.

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Hi,

ne ich bin schon seit Anfang März nicht mehr in EZ, hatte aber Ende Mai und im Juni knapp 6 Wochen frei wegen Urlaub und Überstundenabbau und weil wir niemanden hatten, der sich in der Zeit sonst um Motte hätte kümmern können.

Ich kann meine Stunden nicht noch weiter reduzieren, das ich "nur" knapp 30h machen kann ist schon eine absolute Ausnahme und hat es bisher noch nie gegeben (eine die während der Fortbildung schwanger wurde allerdings auch nicht), daher kommen ja meine ganzen Überstunden. Würde ich auf 50% gehen, sorgt das nur dafür, dass die Fortbildung noch länger dauert
Mein Vertrag läuft nur bis Ende nächsten Jahres, bis dahin muss ich mit der Fortbildung durch sein, noch mal werden die meinen Vertrag sonst nicht verlängern und den Lehrgang kann ich nicht einfach verkürzen, da ich den für die Prüfung brauche und der findet in Vollzeit statt. Ohne Prüfung kann ich meinen Job aber nicht machen
Ich könnte höchstens kündigen oder mich krank schreiben lassen, dann habe ich nach hinten raus aber das Problem, das mir Stoff für die Abschlussprüfungen fehlt und ich außerdem die Klausuren verpasse, die ich für die Bewertung ebenfalls brauche.

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Der Mann macht doch die Eingewöhnung, vermutlich auch gerne, warum soll sie da jetzt rein grätschen?

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Hi,

also 30 Stunden sind natürlich auch echt viel. Die meisten Mamas die ich kenne fangen mit 15-20 Stunden an und erhöhen dann später erst.

Und dazu ist das Kind noch nicht eingewöhnt, also ist man mit den Gedanken auch dort. Das ist natürlich etwas unglücklich.

Ich würde schauen, dass dein Mann noch etwas länger Elternzeit hat und dann bei der Eingewöhnung kein Druck hat.
Weil das ja wirklich eng werden könnte.

Ansonsten würde ich nun an deiner Stelle wohl auch die Fortbildung durchziehen und dann danach kürzer treten oder mich anderweitig bewerben.

Kopf hoch. 🫂

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What? 30h sind auch echt viel? Für mich und unsere Region ist das echt wenig. Das sind 6h pro Tag... sehr angenehm.

Ich arbeite von Anfang an 35h / Woche, mein Partner voll. Wir haben 1 Kind, Hund+ Haus. Klappt :)

Ich vermute es hat sich einfach noch nicht richtig eingespielt. Und so eine Weiterbildung bedeutet natürlich auch lernen - das ist Stress. Da es aber in absehbarer Zeit ein Ende hat würde ich durchziehen.

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Das mit dem durchziehen habe ich ja ebenfalls geschrieben.

Bei uns in der Region ist es nicht so. Die meisten Mütter sind 2 Jahre zu Hause und fangen danach mit wenig Stunden an. Meistens arbeiten die dann auch sehr lange mit nur 20-25 Stunden bis die Kinder in der Grundschule oder so sind. Wir wohnen aber auch ländlich. 😁

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Ich wollte auch nach zwei Jahren wieder richtig arbeiten gehen.

Keiner der freien Betreuungsplätze hat mir gefallen!

So bleibe ich weiter Zuhause (Homeoffice). Nur ein Vormittag in der Woche bin ich im Büro und der Kleine wird in der Zeit von einer Babysitterin betreut. Wir genießen es sehr.

Brauchst Du diese Fortbildung, bei der nur am Handy daddelst wirklich? Ich frage für Motte

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Diesen Kommentar (letzter Abschnitt) finde ich anmaßend und deplatziert "ich frage für Motte" - wie macht man einer Mutter mit schlechtem Gewissen, die aktuell unglücklich mit der Situation ist, ein noch schlechteres Gewissen und Schuldgefühle... Ich gehe fest davon aus, dass "Motte" zwei liebende Eltern hat, die ihre Bedürfnisse im Blick haben.

Tatsächlich überleben Kinder U3 eine Fremdbetreuung ohne Folgeschäden und sogar ziemlich glücklich. Und die TE hat ja bereits geschrieben, dass diese Fortbildung für ihre berufliche Zukunft wichtig ist.

An die TE: gib euch Zeit, Zeit für die Eingewöhnung (ggf kann der Mann/die Oma o.ä. Die Zeit hierfür verlängern), Zeit für die Umstellung. Wenn du merkst, dass deine Tochter glücklich zur Tagesmutter geht wird es dir auch wieder besser gehen. Und krankes Kind ist für das Mamaherz einfach doof, aber das wird wieder. Solche Umbruchsphasen erfordern Kraft, Zeit und Geduld von allen Beteiligten. Wenn du in ein paar Monaten merkst, dass dieser Weg so für euch nicht der Richtige ist ändere etwas, aber erstmal müsst ihr in eurem neuen Alltag überhaupt ankommen.
Ich hoffe deiner Tochter geht es schon wieder besser - du lässt sie ja nicht allein, sondern beim Papa.

Alles Liebe für euch 🍀

Bearbeitet von Sommerkind.82
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Hi,

Zeit haben wir keine und die Eingewöhnung muss spätestens zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sein, da muss mein Mann wieder arbeiten und ich stecke noch mitten im Lehrgang, kann also keinen Urlaub nehmen genauso wie er. Für eine erneute EZ ist es eh zu spät, das müsste ja mind. 7 oder sogar 13 Wochen im voraus angegeben werden.
Großeltern haben wir hier keine und die Bindung ist daher leider nicht gut genug.

Ich denke auch, dass die Zeit es richten wird - eine Eingewöhnung für Eltern 😅

Danke, leider nicht richtig und meinen Mann hat es auch gründlich erwischt 🫢

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