Opa Oma fragen nicht nach, rufen nicht an

Hallo Community,

Das Problem:
Die Oma und der Opa scheinen sich nicht für ihre Enkeltochter zu interessieren. Sie lacht, rennt, spricht, mscht und tut, alles ganz normal.

Meine kleine Maus wurde am 10. Mai zwei Jahre. Da waren Oma Opa für zwei Std. da. Opa 65, Oma 68. Es gab auch einen Buggy. Beide leben seit ü30 Jahren getrennt. Er 30km weg, sie über 100. Sie ist Künstlerin, spielt drei Instrumente, er in einer Sekte seit seinee Kindheit.
Über vier Monate vor Geburtstag, nicht einmal eine Frage von Beiden, wie es der Kleinen geht. Und bis jetzt auch nicht, also wieder Monate.

Fotos, die ich schicke, werden mal zur Hälfte kommentarlos angeguckt, und zur Hälfte mit einem Satz wie "süsse Maus" betitelt. Von ihm eher weniger. Beim sporadischrn Kontakt, also das letzte Mal am Geburtstag, spricht er von seinen Nichten und Neffen. Aber das wars. Diese sind aber Fremde für mich.

Videotelefonie von Beiden nie. Ein Anruf in drei Monaten von Oma, von Opa nichts.
Als meine Frau nach der Geburt fast gestorben , und ich 1.5 Monate allein erziehend war, kam Oma für 2 x 5 Tage vorbei. Schließlich engagierte ich via Krankasse eine Dorfhilfe. Ich habe dann nebenher daheim noch den offenen Kaiserschnitt meiner Frau daheim behandelt, damit sie heim durfte, das Baby sehen, habe ich das mit OK von der Plastischen gemacht. Und kurz danach war das Interesse, der Hype vorbei. Nebenher noch Leitung im Sozialen und WB und und..
Auch die Schwiegermutter, wobei sie einmal in zwei Wochen anruft, hat nicht viel Zeit, Mann Pakrinson und Krebs. Verhältnis zu ihr sehr schwierig.

Die Oma, nicht die Sxhwiergermutter, ist Einzelkind, er hat zehn Geschwister, Zweiältester. Keiner der Tanten und Onkels hat jemals mich oder meine Tochter besucht, auch schon als ich selbst Kind war. Auch kein Ooa Oma damals, nur mötterlicherseits, die Oma.

Ich hab mal die Nachrichten von 2022 durchgeschaut, da gab es sechs Monate nicht ein "Wie gehts".
Ich glaube, ich habe Eltern, die selbst Kinder sind, und mit sich selbst beschäftigt sind.

Gibt's dafür andere Gründe? Lösungen? Strategien? Wie geht ihr damit um? Wie der Kleinen beibringen? Sie kennt die kaum.
Wir machen alles selbst, niemand, der je hütet. KiTa zum Glück.

Danke & Gruss,

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Es ist so wie es ist. Die Situation kann man nur annehmen. Niemand ist verpflichtet Interesse zu haben. Und manchmal ist es auch besser wenn kein Interesse da ist.

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Ja, das denke ich jetzt auch. Und trotzdem diese elendig Hoffnung immer.

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Streife die Hoffnung ab. Kinder verändern die Grundeinstellung von Großeltern nicht.

Ihr könntet es nur versuchen das Verhältnis aufzubessern, indem ihr selbst Arbeit hineinsteckt: Ruft an, macht Termine aus, bittet aktiv um Hilfe/Kontakt. Den Weg haben wir eingeschlagen und so bemerkt, dass doch Interesse da ist. Sobald wir weniger aktiv werden, desto mehr sind sie aber auch wieder mit sich selbst beschäftigt. Es ist also auch so mit recht großen Einsatz verbunden. So locker-flockig, wie ich den Kontakt als Kind wahrgenommen habe, ist es beiweitem nicht. Aber das ist auch kein Wunder, denn meine Großeltern waren schon Rentner, während unsere Oma und Opa noch arbeiten und nicht nebenan wohnen.

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Akzeptieren anstatt auf Besserung zu warten.
Familie kann man sich leider nicht aussuchen, wir haben hier bis auf ein zwei Ausnahmen seit dem Tod meiner Mama vom Rest der Familie auch völliges Desinteresse, ich baue da lieber Freundschaften aus anstatt etwas familiär zu erzwingen.
Wir haben auch nur Kita, aber die Kinder bleiben nicht immer so klein und ich denke mir ab und zu, wenn der Rest dann mal alt wird und auf Hilfe angewiesen ist werde ich mich auch erinnern wer für uns da war oder eben nicht 💕
LG

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Und diese Gedanken habe ich auch. Wenn es halt Desinteresse ist, ist es klarer. Die leben ihr Leben. Wir unseres.

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Wenn ihr euch vorher nicht besonders für einander interessiert habt, dann wird sich das mit Kind nicht großartig ändern.

Meistens herrscht dieses mangelnde Interesse ja gegenseitig. Wie sehr hast du dich denn bei deinen Schwiegereltern / Eltern gemeldet, bevor das Kind da war? Wie oft habt ihr sie spontan eingeladen, oder mal ersthaft interessiert gefragt, wie es ihnen geht und ob ihr helfen könnt? Wie oft seid ihr hingefahren?

Ich vermute, vor dem Kind lief es nicht viel anders als jetzt. Klar, euer Leben hat sich durch das Kind geändert, das deiner Eltern und Schwiegereltern aber nicht wirklich.
Du wünscht dir Unterstützung, aber als die Hütte wirklich brannte, war die Oma ja da. 10 Tage Unterstützung ist nicht so wenig und dass danach eine andere, dauerhafte Unterstützung nötig war, war doch klar. Auch die Oma hat ihr eigenes Leben, ihre eigenen Verpflichtungen.

Kurz und knapp, ich denke, du erwartest ein bisschen viel. Vermutlich denkt auch niemand, dass ihr zuweit mit Kind besonders viel Unterstützung braucht.
Und was babysitten angeht: Das macht nicht jedem Spaß und wenn ihr mal einen Sitter braucht, dann fragt gezielt nach oder besorgt euch anderweitig jemanden. Damit das dann klappt, muss man es aber auch etwas häufiger üben.
Ich haben zB viel auf die Kinder rmeiner Freundinnen aufgepasst, im Gegenzug hatte ich aber auch immer sopntan einen Babysitter, wenn ich mal jemanden gebraucht habe.

Bearbeitet von njeri
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Glaube wir suchen keinen Babysitter, möchte meine Maus nicht "parken".
Deine Punkte sind schon zutreffend. Bei den Einladungen habe ich Oma immer das Hotel gezahlt, 2x im Jahr. Viel Kontakt war es nie. Anfang des Jahres fragte sie noch, wie ich es finde, wenn sie hier zieht, gleichzeitig hat sie schon alles klar gemacht, für eine Wohnung bei sich am Ort. Dieses Ambivalenze macht es schwierig. Ich hatte es gern gehabt, sagte ich, aber ihre Planung war ne andere.
Du scheinst Recht zu haben.
Und ja, ich erwarte zu viel. Selbst die Erwartung, dass sie fragt wie es ihrer Enkelttochter geht, ist zu viel. Was solls.

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Naja,
wenn du willst, dass sie aktiv im Leben der Kleinen sind, solltest du sie zu euch einladen.
Deine Mutter wohnt ja schon so weit weg und hat noch ihre eigenen Sorgen mit dem kranken Mann. Dass sie da nicht ständig daran denkt sich bei euch zu melden, finde ich sehr verständlich.
Dass dein Vater mehr von den Neffen/Nichten berichtet liegt vielleicht daran, dass er mehr Kontakt zu seinen Geschwistern hat, welche wiederum von ihren Enkeln berichten oder sie eventuell auch häufiger bei sich haben.

Wie oft ladest du denn deine Eltern ein euch zu besuchen oder besuchst sie selber?
Bei uns passt meine Schwiegermutter 2x die Woche auf unseren kleinen bei uns zuhause auf. Gleichzeitig bedeutet das, dass der Opa den Kleinen nicht so oft sieht wie seine Frau. Also lade ich sie 1-2x im Monat zusätzlich zu uns ein oder ich/wir fahren zu den hin. Meine Schwiegermutter ist aber auch Rentnerin und wenn mein Schwiegervater in Rente geht, wird er auch häufiger mit ihr zusammen Babysitten.
Meine Eltern selbst haben 5 andere Enkel die in direkter Umgebung zu ihnen Wohnen und kümmern sich mehr um sie. So dass sie meinen Kleinen nur alle paar Monate sehen zu besonderen Gelegenheiten. Sie freuen sich immer über die Bilder, kommentieren die aber nur wenn sie mich sehen und dann auch nur die, die ihnen besonders gefallen. Und durch Gesprächen mit meiner Mutter weiß ich, dass sie sich immer die Videos in dauerschleife angucken, wenn sie mal Zeit haben.

Der Uroma schicke ich mehrmals die Woche Bilder und Videos, als unserer noch Kleiner war, hab ich ihr täglich mehrmals Bilder und Videos geschickt. Kommentieren tut sie auch nur sehr selten und dann auch nur so bei Sachen die ihr besonders am Herzen liegen: "Der Mixer auf dem Foto war doch nicht an, oder?"
Letztendlich weiß ich aber wie wichtig ihr das ganze ist. Das sieht man durch subtile Sachen wie: Wir gehen sie zu Weihnachten besuchen und sehen plötzlich die Fotos von ihm, die wir ihr über WA geschickt haben, ausgedruckt bei ihr liegen&hängen. Oder indem wir Kommentare über ihr anderes Unenkel bekommen wo sie sich beschwert, dass sie so selten Fotos bekommt. Oder wenn meine Schwiegermutter erzählt, wie die Uroma prahlt, dass sie Videos bekommt, die meine Schwiegereltern gar nicht kennen.

Ich meine, deine Mutter hat doch geholfen nach der Geburt. 2x 5 Tage sind schon eine Menge. Danach hattest du ja auch Hilfe, gibt also keinen Grund von ihr dir da weiter zu helfen. Und wenn du mehr Hilfe gebraucht hast, hast du sie oder ihn gefragt ob sie mehr helfen können und sie haben dich abgewimmelt?
Für mich liest sich das alles nach Kommunikationsschwierigkeiten und falschen Erwartungen. Woher sollen sie wissen was ihr erwartet? Einerseits liest man von abwesenden Großeltern die keinen Bock auf die Enkel haben und ihren Ruhestand genießen wollen und anderseits liest man von Übergriffigen Großeltern die sich in alles einmischen.
Ich denke, ihr solltet klar kommunizieren was ihr von ihnen gerne hättet und wenn ihr euch mehr besuch von den wünscht, dann ladet die ein oder fahrt hin.

Bearbeitet von Analea01
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Die Uroma (90) will keine Fotos aus religiösen Gründen. Weder von mir, meiner Tochter, noch von sich. Respektiere ich.
Einladungen 2 x im Jahr. Sie hat mehr Zeit, aber das zählt nicht. Hat jeder seine Planung.
Mehr Aktivität? Mir würde schon ein "wir geht's deiner Tochter" 1x in zwei Wochen reichen. Das wäre schon was.
Aber so. Es erkältet zusehends.
Ja, es ist die elendige Kommunikation. Die Erwartung habe ich ihr neulich geschildert, sie war verwundert, dass ich mir wünsche, dass sie nach ihr fragt. Hebt halt nicht lang. Danke Dir.

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Die Uroma > Fotos

Die OMA meinte ich, mit einladen.

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Hi,

dein Beitrag könnte auch von meinem Mann sein. Seine Eltern leben 2km weit weg und interessieren sich 0 für ihn und unsere Kinder (7 und 2 Jahre). In 7 Jahren haben sie ein einziges Mal auf unsere Große aufgepasst, aber so kam nie Interesse auf Zeit mit den Enkelkindern zu verbringen. Sie kommen einmal in 2 Wochen zu uns oder wir gehen zu ihnen, wobei es meistens von uns aus geht.

Mein Mann ist der jüngste von 3 Brüdern und um deren Kinder haben sie sich oft bemüht und Zeit mit ihnen verbracht, wobei die Älteste Enkeltochter jetzt 16 Jahre alt ist. Für meinen Mann ist es auch schwer dies so hinzunehmen, insbesondere weil sie auch nur anrufen, wenn sie selbst etwas brauchen, aber ihm nie eine Hilfe waren. Meine Eltern sind das komplette Gegenteil und obwohl sie 70km entfernt wohnen, fällt es ihnen nie schwer vorbeizukommen. Sie rufen mehrmals die Woche an und lieben unsere Kinder wirklich aus tiefstem Herzen.

Wenn er das Gespräch sucht, sind sie uneinsichtig und belächeln es eher. Mittlerweile versucht er auch sich damit abzufinden, aber es fällt ihm sichtlich schwer. Ich denke aber es ist besser, weil man kann solche Menschen absolut nicht ändern.

Alles Liebe

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Danke für die Antwort. Dies wird wo ähnlich unser Schicksal sein. Wie findet es eure Tochter? Härte sie rückblickend was anderes erwartet? Ich fürchte mich immer etwas vor späteren Vorwürfen.
Du bist eine grosse Hilfe.
2km? Das ist wirklich verrückt.

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Ja, es sind wirklich nur 2km.

Sie ist es mittlerweile gewohnt, weil sie es von kleinauf nicht anders kennt. Als sie zwischen 2 und 3 Jahre alt war hat sie nach einem Besuch öfter nach ihnen gefragt. Das macht unser 2 jähriger Sohn jetzt auch. Wenn wir durch ihre Ortschaft zum Einkaufen fahren, weiß er mittlerweile, dass Oma und Opa da wohnen und glaubt wir fahren da hin.

Die Große hat es so hingenommen und mein Mann sagt mittlerweile auch offen, dass Oma/Opa leider keine Zeit mit ihr verbringen möchten. Er ist da sehr direkt und will unsere Tochter nicht belügen. Mich fragt sie manchmal, wenn sie andere Kinder ihres Alters mit Großeltern am Spielplatz sieht, warum die Eltern vom Papa das nicht wollen. Sie sind übrigens 62 und 68. Meine Schwiegermutter geht auch noch arbeiten und mein Schwiegervater ist in Pension, aber geht hin und wieder auch noch arbeiten. Sie sind leider sehr materialistisch und ihnen war/ist Geld verdienen wohl immer am Wichtigsten.

Meine älteren Nichten 9,10,11, 14 und 16 Jahre haben mittlerweile keinerlei Interesse an ihnen und möchten sie auch nicht besuchen.

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Es ist wie es ist, du kannst so viel beklagen, dass du gern liebevoll-interessierte Eltern hättest wie du willst. Es wird sich dadurch nicht ändern.

Deiner Kleinen fehlen sie nicht, sie kennt es nicht anders. Ich glaube sie bzw. das Traumbild von ihnen fehlt dir. Nur gibt es leider keine tollen Grosseltern wie du sie gern hättest. Vielleicht tolle unkonventionelle für Teenies später.

Überleg mal, warum du dir das so gegen jede Wahrscheinlichkeit trotzdem wünschst, da solltest du ansetzen.

Alles Liebe

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Ich weiß nicht, was tolle Grosseltern sind. Wenn einmal in zwei Wochen nachfragen toll ist, dann ist es wohl zu viel verlangt. Trotzdem danke.

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Ich meinte damit, dass es sie bei euch wohl nicht gibt. Sie werden aber auch früher nicht mega involviert in dein Leben gewesen sein. Warum sollten sie plötzlich grosselterig werden? Unkonventionelle Künstler legen gern Wert darauf, keine konventionellen Beziehungen zu führen.

Wie waren sie denn als Eltern so?

Warum fällt es dir schwer, zu aktuelleren, dass ihr besser Alternativen als Kontaktpersonen für sie sucht?

Meine Mutter war z.B. als Mutter schon eher so najaaa. Als Oma ist sie weiter eher unter den Möglichkeiten. Ich hab aber irgendwann in einer Selbstfindungskrise als junge Erwachsene aufgehört nach ihrer Liebe und Nähe zu streben. Ich lache eher über ihre total unerwachsenen Macken und bin froh, wenn ich meinen Kindern die Enttäuschung ersparen kann, wenn sie grösser werden. Und einmal im Quartal telefonieren reicht ja auch aus bei Menschen mit denen man sich nach dem Anruf schlechter fühlt als vorher.

Deswegen meine Frage: warum glaubst du dass in deinen Eltern tolle Grosseltern versteckt sein könnten?

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Wenn wir meine Schwiegermutter nicht explizit um Hilfe bitten (was sehr selten vorkommt), kommt da auch nichts. Und selbst dann hat sie zu 50% keine Zeit. Kontakt besteht meist nur über Telefon.
Ich habe mich damit abgefunden. Bindung kann man halt nicht erzwingen.