Hallo meine lieben
Ich brauche Rat und Zuspruch. Unsere Tochter, geb. im April 2021 ist seit 3-4 Monaten sehr schlecht gelaunt, traurig, trotzig und wütend! Wir wurden auch von Familienangehörigen angesprochen, dass unsere Tochter mühsam und einfach ein unglückliches Kind ist. Das belastet mich, unsere Tochter war immer so happy! ein kleiner Sonnenschein und ja, sie ist momentan sooooo anstrengend.
Es gab viele Veränderungen die letzten Monate.
- einen Bruder (Februar), wir gaben uns so Mühe nur sie im Mittelpunkt zu haben. (sie liebt den Kleinen und ist kaum eifersüchtig)
- sie spricht plötzlich sehr viel
- sie sieht plötzlich so viele Zusammenhänge und versteht viel
- sie bekam eine Brille
- Eckzähne kommen alle gleichzeitig
- Backzähne drücken
Und seit 3-4 Monaten ist sie eine sehr schlechte Schläferin... wacht nachts stündlich, schreiend auf. Waren bereits beim KiA - wahrscheinlich die Zähne. Aber einen grossen Rat haben wir nicht bekommen. Ausser durchhalten!
Auch nimmt sie mehrmals täglich wieder ihren Schnuller und Stoffwindel und kuschelt irgendwo. Als hätte sie Reizüberflutungen, nach einer halben Stunde ist sie wieder topfit. Entweder glücklich oder spinnt weiter.
Kennt ihr solche Phasen? legen sich die wieder? Wird sie wieder so fröhlich und aufgestellt wie vor ein paar Monaten?
Oder ist sie vielleicht einfach so? wie lange können so Phasen dauern? Terrible Two / Trotzphasen können ja bis 6 Jahre gehen. Wenn sie kurz eine Phase wie immer hat, ist sie soooo toll, happy, aufgedreht und glücklich! Aber die Phasen sind immer nur kurz! Max. 2-3 Stunden am Tag!
Terrible Two? Kind plötzlich traurig und mies gelaunt.
Kenn ich so und ist ganz normal.
Meist steigert es sich stetig bis zum 3. Geburtstag. Dann schwächt es sich Ratgebern zu Folgen ab.
Nein, das kenne ich so nicht, also Licht, dass das Alter ein Kind jammerig/unleidlich werden lässt. Trotzphase gehen eher mit Wut oder Zorn einher. Ich kenne das, was du beschreibst ausschließlich wenn meine Kinder krank sind oder wenn sie gezahnt haben. Gebt ihr Schmerzmittel?
Danke für deine Rückmeldung, ja die Zähne drücken fest - nach Absprache mit dem Kinderarzt geben wir "nur" vor dem ins Bett gehen Schmerzmittel. Kann man wirklich so lange zahnen? Klar kommen gerade 8 Zähne, zwei sind schon durch.
Ja, ich glaube schon. Es sind ja immerhin 8 Zähne. Wenn die blöderweise alle nacheinander kommen, kann das sich schon ziehen. Wir hatten immer etwa eine Woche pro Zahn. Wenn dann vielleicht einige Tage dazwischen nichts war oder Kranksein zum jammern geführt hat, klingt das für mich erst einmal schon recht plausibel. Wirkt denn das Schnerzmittel? Dann wären Schmerzen ja recht eindeutig die Ursache. Wenn die Zähne da sind und es anhält würde ich es dann weiter abklären lassen.
Wir haben solche Zustände auch bei anderen Schmerzen. Kann deine Tochter das schon verbalisieren? Ist die Verdauung OK oder auffällig?
Meine Kinder haben gerade Hand-Mund-Fuß mit nur leichten Symptomen (wenn ich es nicht wüsste wäre ich nie darauf gekommen!) und trotzdem ist meine Tochter (22 Monate) seit Tagen deswegen am jammern und sehr anhänglich. Mit Zäpfchen ist sie wieder die Alte.
Ehrlich gesagt kommen mir alle anderen Erklärungen (auch Eifersucht) weniger plausibel vor, weil ich das ausschließlich mit Wut kenne.
Das scheint ja neu zu sein. Ich finde es sehr schade, dass dein Kind gleich von eurem Umfeld abgestempelt zu werden scheint.
Ich finde auch solche Bezeichnungen wie "terrible two" bescheuert.
Ja, Kinder in dem Alter können wahnsinnig anstrengend und mies drauf sein. Manchmal kann man ihnen nichts Recht machen und die kleinsten Kleinigkeiten sind auf einmal der Weltuntergang. So ist das nunmal mit der Autonomiephase.
Und wenn du dann auch noch die zahlreichen Umbrüche beschreibst.. wer kann's dem Kind verdenken.
Es kommen auch wieder angenehmere Zeiten für die Eltern und das Umfeld. Verurteilen sollte man das nicht. Es ist hart, 2 zu sein, so viel zu wollen, aber auf so viele Limitierungen zu stoßen. Ich Stelle mir das wahnsinnig anstrengend vor und im Grunde habe ich großen Respekt davor.
(Was nicht heißen soll, dass ich meinen Sohn nicht regelmäßig gedanklich aus dem Fenster werfen könnte und man dann und wann auch einfach mal an den Rand des Wahnsinns kommt.)
Zeig deiner Tochter, dass du sie auch dann irrsinnig lieb hast, wenn sie nicht der süße Sonnenschein ist. Und wenn das Umfeld das auch hinbekommt, wäre das umso schöner.
Oh ja, das zeige ich ihr ganz toll! Sie ist eine so tolle liebe Maus. Wir haben das Glück das der Kleine soooooo pflegeleicht ist und ich soviel Zeit mit ihr verbringen kann.
ich find's auch daneben... deswegen belastet es mich ja auch. Vorallem gibt es noch eine 2 Jährige in unserem Umfeld und die ist "ja so toll, glücklich und aufgedreht - ganz anders!" Und da werden sie so verglichen, vorallem werden beide gleichzeitig an einem Tag betreut.
Ich weiss das unsere Maus nicht so ist, aber nach so vielen schlaflosen Nächte und Aussagen vom Umfeld.
Hoffe ich einfach, dass sich alles wieder einpendelt! Es ist wirklich anstrengend und traurig, sie so zu sehen.
Die Phase hatte mein Ältester (2,5 Jahre alt) auch, allerdings kurz vor seinem 2. Geburtstag. Schätze aber, dass es da - wie bei jeder Phase/jedem Schub - einen zeitlichen Spielraum gibt.
Jedenfalls bekam er mit 1,5 Jahren einen kleinen Bruder, bekam alle Backenzähne gleichzeitig, war Dauer-müde und in sich gekehrt aber sehr schnell wütend und zornig. Wir waren auch Bei unserer KiÄ, die sagte aber, wir sollen das (sofern sich sein Zustand nicht deutlich verschlechtert und er nur noch antriebs-oder appetitlos wäre, neue Symptome wie infektanfällig, ständig Fieber, o.ä. Hinzukommen) einfach beobachten über 3 Monate. Sie vermutete, dass es einfach eine phase sei, er viel zu verarbeiten hätte, etc. So war es dann auch. Tatsächlich wurde es nach 2-3 Monaten besser und er war wieder „normal“.
Jetzt haben wir ähnliche Episoden bei größeren Veränderungen (Kita-Eingewöhnung bspw) aber diese Phase dauert dann nur noch wenige Tage bis maximal 2-3 Wochen an und geht vorüber.
Bei deiner Tochter kommt gerade sehr viel zusammen. Da folgt ja eine Veränderung der nächsten, zusätzlich zu den ohnehin üblichen Entwicklungen in ihrem Alter. Lasst ihr Zeit. Wenn der Kinderarzt nichts körperlich feststellen konnte, würde ich mich erst mal entspannen und ihr momentan einfach so viel Raum, Ruhe und Nähe geben, wie sie braucht. Was ganz sicher NICHT hilfreich ist, ist ihr Verhalten zu bewerten bzw. abzuwerten. Lass nicht zu, dass ihr ein Floh ins Ohr gesetzt und ihr vermittelt wird, sie sei „falsch“ und einfach anstrengend.
Ach und bzgl Zahnen: ich glaube, während der Backenzähne Phase hab ich fast jeden 2. Abend Ibu gegeben, anders hielt es mein Sohn nicht aus und wir auch nicht. Unsere KiÄ gab ihr okay.
ich danke dir vielmals. ja ich hoffe diese zähne sind bald alle da und es dann besser wird.
ich weiss nicht, das vergleichen und die aussagen - die haben mich letzte woche so getroffen, dass ich heute mal alles loswerden musste. da passen wir sehr auf! sie ist mit ihrem launen genau richtig so! danke :)
Reizüberflutung war bei uns nie das Thema und alleine zurückziehen machen meine Kinder in solchen Situationen auch nicht, sie suchen dann eher Körperkontakt. Aber da ist ja einfach jedes Kind anders und wenn es um Reizüberflutung geht, ist es doch eine sinnvolle Strategie des Kindes.
Was ich aber von meinem Sohn kenne, ist eine deutliche Wesensveränderung um den zweiten Geburtstag herum. Er war immer ein impulsiver Draufgänger und plötzlich hat er sich über alles mögliche Gedanken gemacht und auch viele Ängste gehabt. Da ist einfach von der kognitiven Entwicklung her ganz viel passiert. Er hat in dem Alter z.B. auch verstanden, dass andere Menschen ihn automatisch bewerten, also den Kontakt gut oder eben auch schlecht finden können und dass es nicht egal ist, wie man sich verhält. Er hat z.B. auch verstanden, dass Geräusche immer einen Auslöser haben und wenn er den nicht erkennen konnte, hat ihm das Angst gemacht. Er war schon immer extrovertiert und das blieb er ja auch weiterhin, aber seit er 2 Jahre alt ist, kommt noch eine ganz andere Eigenschaft hinzu, nämlich dass er ein Mensch ist, der sich immer sehr viele Gedanken macht. Jetzt ist er 4,5 Jahre alt und grübelt immer noch recht viel, aber das mit den Ängsten hat sich mit 2,5 Jahren wieder gelegt.
Mit der Autonomiephase und all den Emotionsausbrüchen hatte es bei ihm nichts zu tun, die waren vor dem 2. Geburtstag deutlich ausgeprägter.
Die miese Laune würde ich bei euch als Folge des Zahnens und des schlechten Schlafes einordnen. Das muss ja dann irgendwann geschafft sein.
Es tut mir leid, dass eure Verwandtschaft da so wenig Nachsicht hat!