Hallo zusammen,
ich habe in den letzten Monaten bereits 2 Beiträge zu diesem Thema geschrieben, da ich seit Frühjahr 2022 bei meinem Sohn einen Hodenhochstand vermute.
Er ist jetzt gerade drei geworden und vor einem Jahr waren wir bereits deswegen beim KA und anschließend in der Kinderchirurgie. Beide waren sehr entspannt und sahen noch keinen Handlungsbedarf. Wir sollten den Pendel-/Gleithoden (konnte nicht genau diagnostiziert werden) jedoch einmal jährlich begutachten lassen.
Heute war ich mit meinem Sohn bei einem niedergelassenen Urologen, der einen behandlungsbedürftigen Gleithoden und einen (vermutlichen) Pendelhoden diagnostiziert hat. Er hatte für die Aussage des Kinderchirurgen wenig Verständnis (jährl. Kontrolle, verwächst sich meist, …), da sich die Leitlinie diesbezüglich ganz klar äußert und in einem Fall wie unserem eine OP bis zum Ende des 1. Lebensjahres empfiehlt.
Ich habe natürlich auch viel gelesen und war von der Aussage des Kinderchirurgen letztes Jahr schon etwas irritiert, aber irgendwie auch beruhigt. Dennoch hat sich seitdem nichts verändert, geschweige denn gebessert.
Nun rät der Urologe uns ganz zur OP. Diese könnten wir bei ihm durchführen lassen oder auch in der Kinderklinik. Das sei uns überlassen. Lange warten würde er damit aber nicht mehr.
Ich habe mir im Vorfeld bereits einen Termin für eine Untersuchung in der Kinderklinik geben lassen. Leider ist der Termin erst Ende November.
Wir haben jetzt also die Wahl:
1. OP beim niedergelassenen Urologen. Laut deiner Aussage fährt er diese OP regelmässig durch. Möglich öde Termin schon in 3-4 Wochen.
2. Zweite Meinung beim Kinderchirurgen in der Kinderklinik einholen und im Zweifel mit dem gleichen Ergebnis wie im letzten Jahr (noch nicht behandlungsbedürftig) wieder gehen. Oder, falls diesmal dort doch auch zur OP geraten wird, die OP mit zeitlicher Verzögerung durchführen zu lassen.
Ich bin hin und her gerissen und ärgere mich zudem, dass die OP nicht bereits im letzten Jahr erfolgte 😏
Gibt es hier Eltern, deren Jungs wegen eines Hodenhochstandes operiert wurden? Wenn ja, in welchem Alter und wer hat die OP durchgeführt? Kamen die Kinder nach der OP gut zurecht bzgl. Schmerzen, Bewegungseinschränkungen etc?
Der Arzt sagte uns, die OP sei kein großes Ding und würde ambulant erfolgen. Es klang auch alles super (soweit ich das beurteilen kann). Aber die Kinderkliniken sind ja im Zweifel spezialisierter, was OPs an kleinen Kindern angeht 🤷♀️ bringt mir nur nichts, wenn die OP dort als nicht notwendig angesehen wird.
Gibt es auch Erfahrungen mit niedergelassenen Urologen, die kleine Kinder operiert haben?
Viele Grüße
Niesi
Hodenhochstand - die 3. 😏
Huhu
Wenn er das regelmäßig operiert und die op tendenziell bei kleinen Kindern erfolgt wird er wahrscheinlich regelmäßig kleine Kinder operieren 😉
Ansonsten würde ich da nochmal um ein Vorgespräch bitten um diese Frage zu klären.
Mein Bauchgefühl sagt mir das ich dem Arzt da eher vertrauen würde als der Klinik, weil er es diagnostiziert und sich das mit deinem Bauchgefühl deckt.
Lg
Danke, ich fühle mich da bei dem Urologen von gestern wirklich ernst genommener.
Ich lasse das Gespräch jetzt noch mal ein paar Tage sacken und notiere mir meine Fragen und dann werde ich Anfang nächster Woche in der Praxis anrufen und alles weitere besprechen.
Hallo!
Mein Sohn wurde mit 2,5 operiert.
Uns wurde gesagt das er danach 2 Tage liegen muss! Für uns war das ja im Vorfeld ein Alptraum 🤣
Aber er blieb ganz von allein liegen 😅 sonst hat er es super weggesteckt.
Er durfte 4 Wochen kein Laufrad fahren, das fand er doof.
Davor graut es mir auch. Mein Sohn ist so ein Wirbelwind…aber vermutlich wird er nach der OP eh erstmal Schmerzen haben und sich von alleine wenig bewegen wollen.
Mir graut es auch vor der OP an sich. Mein Sohn tut mir schon jetzt so dolle leid, dass er da durch muss 😏
Durftest du denn noch dabei sein, als er in Narkose gelegt wurde?
Die op an sich ist garnicht so groß. Und ja die Kinder merken schon was sie können und was nicht.
Lieber das, als irgendwann evtl zeugungsunfähig 🙈
Bei uns war es so, das er diesen „mir ist alles egal“ saft bekam vor der Op und dann haben wir ihn unten vorm op den Schwestern übergeben. In den op zur Narkose durfte man nicht.
Hat ja auch hygienische Gründe. ☺️
Die OP ist schon wichtig. Wir haben sie von einem Kinderurologen machen lassen. Er ist auch freiwillig liegengeblieben knapp 2 Tage und hat sich danach noch etwas schonend bewegt. Alles in allem hat es gut geklappt.
Ja, wichtig ist die OP auf jeden Fall. Da geht auch kein Weg dran vorbei, daher möchte ich auch nicht mehr länger warten als unbedingt nötig.
Das wird für mich ganz schön herausfordernd, ihm die OP zu erklären und ihn dann so leiden zu sehen 😩 Ich wünschte, wie hätten es bereits hinter uns.
Durftest du denn noch bis zu Narkose bei ihm bleiben oder wie war bei euch der Ablauf?
Hallo, ich durfte ihn bis in den OP tragen und war dabei, bis er eingeschlafen ist. Er hat aber vorher schon ein Mittel bekommen, sodass er bereits schläfrig war. Alles in allem hat es ca 1 Stunde gedauert und dann noch eine Stunde, bis er wach wurde. Da hat er ziemlich herumgewühlt und etwas geweint, aber das ist bei den Narkosen normal.
Ich hatte einen Kinderwagen dabei, weil er recht schwer war, nicht direkt danach laufen konnte und wir etwas Weg bis zum Auto hatten.
Ich habe ihm vorher erklärt, dass es nach der OP zwicken kann und er dann sofort Schmerzmittel bekommt. Hat er auch nur 1,5 Tage benötigt und dann gab es Wohlfühlprogramm und ausnahmsweise Essen auf dem Sofa. Er hat es sehr gut weggesteckt, habe mich vorher auch verrückt gemacht. Umsonst.
Mein Kind wurde mit 10 Monaten operiert in der Klinik. Er hat es gut überstanden. Ersten Tag hat er nur geschlafen. Damals konnte er eher nur krabbeln, aber wollte nur auf dem Arm getragen werden.
Falls Arzt es regelmäßig macht, würde ich auch dort machen lassen. Es geht um Fruchtbarkeit deines Kindes und man weiß nie wann zu spät ist.
Da habt ihr Glück gehabt, dass so zeitig operiert wurde, bzw eben einfach fähige Ärzte.
Oft liest man ja leider, dass die OPs noch immer viel zu spät stattfinden 😏
Hey!
Mein Sohn hatte einen Pendelhoden, nehme ich an. Der Hoden wanderte hoch und umgekehrt wanderte der Darm in den Hodensack, weil eine sehr große Leistenhernie vorlag.
Er wurde, nachdem die Kinderärztin es nicht wahrnahm und uns die Vertretung umgehend ins Krankenhaus schickte, kurz vor dem 1. Geburtstag operiert. In der Kinderklinik.
Ich glaube, die OP kann auch der Arzt machen. Je größer das Kind, desto größer die Gefäße. Die Versorgung nach der OP besteht aus Ibuprofen. Wenn also der Urologe viele dieser OPs bei Kindern durchführt, würde ich ihm vertrauen.
In der Klinik bekam mein Sohn erst die "Scheiß-egal-Tropfen". Dann habe ich ihn zum OP gebracht und dem Personal übergeben. Er war da schon "in anderen Sphären" und ich musste vor dem OP bleiben. Die OP dauerte 30 Minuten und ich konnte zu ihm, bevor er aufwachte.
Liebe Grüße
Schoko
Mensch, da fragt man sich doch, was die Ärzte untersuchen und warum so etwas nicht auffällt 😏
Zum Glück ist alles gut gegangen.
Danke für deinen Bericht.
Ich hatte schon gesehen, dass sie die Hoden schieben konnte. Aber sie hat nie etwas dazu gesagt.
Die Hernie ist ansonsten bei ihr nicht aufgefallen, weil mein Kind bei ihr im Wartezimmer nicht spielen konnte. Dadurch ist er nicht aufrecht gestanden und der Darm nicht durchgerutscht. Das fiel erst in der anderen Praxis auf, die ein Spielangebot hatte.
Mir wurde in der Kinderklinik gesagt, dass ein Jahr das ideale Alter sei und die Gefäße ausreichend groß.
Hallo Niesi,
Bei unserem mittleren Sohn war es auch -ich glaube seit der U um den ersten Geburtstag rum - ein ewiges Hin und Her, ob Gleit-/Pendelhoden oder Hodenhochstand. Mal waren die Hoden richtig im Hodensack, dann wieder nicht. Wir waren regelmäßig zu Kontrollen beim KiA und in der Kinderchirurgie. Letztendlich wurde er dann in der Kinderklinik, auch leider erst mit etwa 3 Jahren operiert. Die OP ist gut verlaufen. Er ist jetzt 7 Jahre alt und hatte keine Probleme seither. Dass sich die Kinder hinterher still halten sollen, nicht Laufrad, Bobbycar usw. fahren war schon schwer. Zu Hause haben wir die Sachen weggeräumt, im Kiga hoffe ich, dass sie darauf geachtet haben, aber die Erzieher können die Augen ja auch nicht überall haben. 🤷♀️
Als wir auf die OP gewartet haben, haben wir noch das Buch "Ich mach dich gesund, sagte der Bär" von Janosch gelesen. Das fand ich sehr süß. Er hat dann auch diesen "Egal-Saft" bekommen. Zur Narkose durfte ich leider nicht mit, das war aber glaube ich für mich härter als für ihn (Dank Saft). Nach der OP durfte ich dann ziemlich zügig wieder zu ihm und war beim Aufwachen dabei.
Alles Gute für euch!
Für die Kinder ist es ja sicher auch nicht so angenehm, ständig von einem Arzt zum anderen zu müssen, bis endlich die richtige Diagnose feststeht.
Leider wird ja noch immer viel zu oft zu spät operiert. Aber super, dass letztendlich alles gut gegangen ist und dein Sohn jetzt keine Probleme mehr damit hat.
Unser Sohn hatte einen beidseitigen Hodenhochstand. Da wurde auch von Geburt an spekuliert, ob er nun operiert werden muss oder nicht. Mit 16 Monaten wurde er dann im Kinderkrankenhaus operiert.
Die OP verlief gut und ohne Probleme. Ich hatte erst Angst, da unser Sohn nüchtern sein musste und wir überhaupt keine Ahnung hatten, wann wir dran kommen. Aber er hat es, mit viel Bespaßung meinerseits, sehr gut ausgehalten. Ich war eine Nacht stationär mit ihm und am nächsten Tag durften wir nach Hause. Er hatte kaum Schmerzen und er durfte sich sofort relativ normal bewegen (also außer extreme Spreizbewegungen, wie beim Bobby Car oder so musste er meiden)
Liebe Grüße und alles Gute 🤗
Das mit dem nüchtern sein stelle ich mir auch schwierig vor. Und dass die Kinder sich dann eine Weile schonen müssen, auch. Mein Sohn tobt und rennt gerne, liebt es, Laufrad zu fahren. Das kann also was werden 🙈 da ist es vermutlich mit kleineren Kindern einfacher, sie ruhig zu halten 😊
Danke schon mal für eure zahlreichen Berichte.
Ich habe mir im Laufe des Tages heute mal einige Qualitätsberichte verschiedener in Frage kommender KH durchgelesen.
Der Arzt von gestern ist ja Belegarzt in unserer ansässigen Klinik und meine Recherche hat ergeben, dass er in den letzten Jahren maximal 5 Kinder pro Jahr wegen eines Hodenhochstandes operiert hat. Das empfinde ich als wenig?! Allerdings ist er eben auch „nur“ Belegarzt und führt nebenbei noch seine Praxis.
Die Kinderklinik, in der ich letztes Jahr zur Untersuchung war, kommt auf ca 60 OPs pro Jahr.
Eine weitere Klinik, deren Urologie auch Kinderurologen beschäftigt, hat pro Jahr etwa 20 OPs. Dort werde ich nun auch noch mal mein Glück versuchen und hoffen, dass ich zeitnah einen Termin bekomme.
Ansonsten werde ich ihn wohl doch beim Arzt von gestern operieren lassen aus Angst, dass uns die Zeit davon läuft 😏