Manchmal frag ich mich, ob es wirklich so war, oder ob meine Eltern dies einfach durch die rosa-verblassende Retrospektive (ca. 30 Jahre zurück) so sehen:
Meine Schwester und ich waren total «umgängliche» Kinder; entspannt, dankbar, leicht zu beschäftigen, respektvoll und und und und. Natürlich lag dies daran, dass meine Eltern so entspannt, konsequent und autoritär waren… Das einzige Zugeständnis: ich habe als Baby schlecht geschlafen.
Nun zu mir als Mama (von zwei Jungs, 3.5 und 1 Jahr alt): Ich will das Wort wirklich nicht überstrapazieren, aber ich vermute, dass ich ein Burnout habe. Ich kenne mich selbst kaum wieder. Es fällt mir unglaublich schwer an irgendetwas echte Freude zu finden. Ich bin 24/7 nur müde und damit meine ich WIRKLICH müde. Selbst wenn ich meinen «freien» Abend habe, gehe ich um 22.00 Uhr ins Bett, weil ich einfach nicht mehr kann. Seit 3.5 Jahren Schlafmangel, jede Nacht. Obwohl ich meine (Duracell-)Jungs über alles liebe, nehmen sie mir die Luft zum atmen. Ich kann nicht mehr. Tagsüber bin ich oft am Schreien und fahre wegen Kleinigkeiten aus der Haut, sage Sachen, die man als Mutter nicht sagt. Ich schäme mich schon, wenn ich Nachbarn begegne.
Ich stehe den ganzen Tag nonstop unter Strom – auch eine 5-Minuten-Kaffeepause liegt nicht drin. Und wenn ich sage 5 Minuten, meine ich 5 Minuten.
Während der Kleine in der Küche alle Schubladen ausräumt und sich die Finger einklemmt, fordert der Grosse im Minutentakt, was er gerne alles von mir hätte und machen würde. Ich versuche den Jungs schöne Tage zu machen; Spielplatz, Streichelzoo, Freibad usw. Doch mindestens einer ist immer unzufrieden und am nörgeln oder weinen.
Der Grosse ist ein peaky eater und der Kleine ein enorm schlechter Schläfer. Die Mahlzeiten sind jedes Mal Stress pur.
Wenn ich dem Grossen etwas sage kommt, noch bevor ich fertig bin mit Reden, prompt ein «NEIN!». Sind wir mit dem Auto unterwegs, ist der Kleine nur am Schreien. Einkaufen mit den beiden löst bei mir jedes Mal (buchstäblich!) Schweissausbrüche aus. Sind abends beide mal im Bett geht es max. 45 Min. bis sich der Kleine sich das erste Mal meldet und ich aufspringe. (Nein, leider findet er nicht selbst wieder in den Schlaf…Ich bin an sechs Tagen die Woche zuhause und zudem arbeite ich einen Tag im Büro. Da ich Jobsharing mache, muss ich ca. 5 Wochen im Jahr im 100% Pensum Ferienvertretung arbeiten. Die beiden Omas teilen sich da das Kinderhüten, wofür ich unglaublich dankbar bin. Da die beiden Omas aber selbst noch Arbeiten, kann ich nicht erwarten, dass sie noch öfter zu den Kids schauen, damit ich mal etwas Freizeit für mich hätte. Mein Mann ist ein toller Papa, arbeitet voll und da er Herzkrank ist und sehr stresssensibel, kann ich ihn nicht noch mehr fordern.
Zeit für mich, gibt es nicht. Ich habe das Gefühl, das ich nur noch ein Roboter in einer menschlichen Hülle bin. Für Hobbies bleibt weder Zeit, noch Energie. Treffe mich nie mit Freundinnen oder geh mal feiern. Auch habe ich das Gefühl, dass ich mich nirgends «fallen lassen» kann.
Nun endlich zu meinen eigentlichen Fragen: Mache ich mir den ganzen Stress irgendwie selbst? Gibt es eine machbare Möglichkeit, das alles gelassen anzugehen? Ich finde es wirklich gut, dass heute nicht mehr gleich Erzogen wird, wie vor 20, 30 Jahren, aber kann es sein, dass sich unser Alltag zu sehr um die Kids dreht? Manchmal habe ich das Gefühl, dass Kinder früher in das Leben ihrer Eltern integriert wurden. Heute scheint es mir, dass sobald Kids da sind, wir Eltern schauen, wie wir uns noch ins Leben unserer Kinder integrieren können….. Oder liegt es am Alter der Kinder? Wird es besser werden?
Wer bis hierhin gelesen hat: Vielen lieben Dank!! Und danke für deine Tipps.
Waren unsere Eltern "gechillter" und wir dadurch auch? - ACHTUNG ein Roman
Naja, du hast zwei kleine Kinder zuhause. Mit 3,5 waren Kinder, als ich so alt war, im Kindergarten. Das ist entspannter. 😜
Davon ab: Ich habe auch zwei kleine Kinder (3 Jahre und 22 Monate) und ich muss sie in mein Leben integrieren, weil es ansonsten in Stress ausartet. Wenn ich sage ich muss sie in mein Leben integrieren meine ich damit, dass ich die Tagesstruktur vorgeben muss, weil sie ansonsten auch nörgeln. Wenn ich einen Blumentopf brauche, müssen beide Kinder mit - und sie kommen ohne Genörgel mit. Wenn ich aber das eine Kind frage, ob es if den Spielplatz will, will das beste nicht und am Ende ist die Stimmung im Keller. Also muss ich festlegen, dass wir auf den Spielplatz gehen. Also ja, das macht das Zusammenleben einfacher. Ich würde dennoch nicht sagen, dass dies gleichbedeutend ist, dass ich sie in mein Leben integriere, denn ich würde ohne Kinder nicht auf Spielplätzen Zeit verbringen. Ich plane den Spielplatzbesuch im Wissen, dass es den Kindern Spaß bringt. Ich mache mir also schon darüber Gedanken, was sie mögen, nur lege ich es in den meisten Fällen fest, damit wir nicht ins Schwimmen geraten. Dadurch sehe ich aber nicht, dass ich wie vor 20 oder 30 Jahren erziehen würde (im negativen Sinn)?
Vielen Dank für deine Sicht der Dinge und deine Erfahrungen. Natürlich gebe ich auch die Tagesstruktur vor (oder versuche es zumindest). Es ist nicht so, dass ich die Kinder wählen lasse im Sinn "Na, was hättet ihr heute denn Lust zu machen?" Vielleicht muss ich da aber noch einen Zacken strukturierter und klarer sein, damit weniger Platz zum nörgeln bleibt. (?) Ein Versuch ists wert. Danke. LG
Nur so auf die Schnelle: unsere Eltern sind ganz sicher viel weniger auf unsere echte Bedürfnisse eingegangen. Das ist heute besser, aber bei dir klingt es sehr nah am burn-out. Nimm Kinderbetreuung im Anspruch und lass den Papa auch machen, regelmässig. Auch herzkranke sensible Menschen haben Kinder (aus eigener Entscheidung) und müssen als Eltern eben agieren.
Wenn du als Mama kaputt gehst, werden es deine Kinder auch nicht gut haben, so viel ist sicher. Und nein, es soll sich nicht das komplette Leben um sie drehen (abgesehen vom ersten Jahr), das ist ungesund.
Danke dir für deine Worte. Habe natürlich auch schon mit meinem Mann darüber geredet und er sieht sich selbst gerade am Ende seiner Kräfte. Das machts natürlich nicht einfacher. Aber der Rat zur Kinderbetreuung kam so oft, dass ich versuchen werde da was zu machen. Auch wenns nur 2,3 Stunden die Woche sind.
LG
Hi,
Ich habe auch zwei kleine Kinder 3,5 und 1,5. Also ähnlich wie du.
Ich arbeite nicht und habe einen Mann der mich viel unterstützt. Jeder macht abends ein Kind fertig und bringt es ins bett.am Montag ist der große den ganzen Tag bei Oma. Ab Mitte August geht er dann vormittags in den Kiga.
Alle 14 Tage kommt die andere Oma und nimmt unseren großen für 2-3 Stunden auf'n Spielplatz.
Bei Bedarf kann ich meine Mama fragen ob sie mir helfen kann, sie springt fast immer ein.
Einkaufen gehe ich nicht mit beiden Kindern. Entweder mit einem oder mit keinem. Oft bestellen wir online bei Rewe und müssen das nur abholen und trotz allem bin ich manchmal ausgelaugt und fertig und müde.
Obwohl ich viel mehr Unterstützung habe und nicht arbeiten gehe.
Zwei so kleine Kinder SIND anstrengend! An vieles kann man sich wahrscheinlich nichtmehr erinnern, wenn es 30 Jahre zurück liegt und ich denke auch, dass die autoritäre Erziehung dem Kind eben beibringt, dass die eigenen Probleme nicht wichtig ist und das sie angepasst leben müssen. So war es auch bei mir.
Wir wollen unseren Kindern beibringen, dass sie nicht angepasst leben müssen. Das die Gefühle wichtig sind, dass alle Gefühle gelebt und gefühlt werden dürfen. Das ist aber eben hart und vorallem ist es hart, wenn man zwei so kleine Kinder hat und kaum Unterstützung hat.
Also ich würde sagen, du brauchst mehr Pausen! Kannst du die Kinder in eine Betreuung geben ? Kannst du noch jemanden einspannen ? Tante, Onkel, leihoma ?
Sonst, es wird einfacher. Umso größer die Kinder werden und umso mehr sie verstehen. Du musst natürlich versuchen, deinen Kindern mit Liebe und Verständnis zu begegnen. Außerdem würde ich sowas festlegen, was gemacht wirs, wenn sonst nur Gegenwehr kommt. Also einfach sagen wir gehen heute auf'n Spielplatz. Oder du fragst undngisbt zwei Möglichkeiten, das klappt hier gut. "willst du auf den Spielplatz mit der wackelbrücke oder mit der Seilbahn" finde raus, was er gerne mag und was er braucht. Nutze Zeit mit ihm effektiv. Leg das Handy bei Seite und alles andere und schenke ihm deine volle aufmerksamkeit das bringt oft viel.
Danke dir für deine Antwort und die einfühlsamen Worte. Ich kann mir da einigen rausnehmen. Insbesondere das mit der Betreuung muss ich wohl wirklich angehen, damit sich etwas in die positive Richtung ändern kann. Werde auch versuchen in Zukunft am Wochenende einkaufen zu gehen, damit ich max. einer der beiden Jungs dabei habe...
Und mir mal wirklich nur Zeit für den Grossen nehmen ist ein guter Input, danke. Vielleicht holt ihn das etwas runter.
LG
Ich bin schon der Meinung, dass Kinder noch vor 1-2 Generationen nur "Beiwerk" des Lebens waren. Nicht der Mittelpunkt, so wie jetzt gerade.
Das Beiwerk ist halt dabei und passt sich an. Der Mittelpunkt verhält sich evtl. einfach wie der Nabel der Welt.
Meine Kids sind 1 und 2 Jahre alt. Noch zu 100% daheim betreut. Ich habe alles rund uns Kind so modifiziert, dass es mir gut geht. z.B. mit unter einem Jahr abgestillt, die Kids haben alleine einschlafen gelernt, gekocht wird nach dem Gusto der Erwachsenen und die Kids kriegen zur Not ne Stulle wenns nicht schmeckt, der Tagesablauf richtet sich nach dem Leben der Großen d.h. Aufstehen und Schlafengehen mit uns gemeinsam (was nicht immer kindgerecht ist), morgens gibt es Frühstücksfernsehen inkl. einer runde Tagesschau was die Kids dann eben gezwungenermaßen mitgucken müssen usw.
Vielleicht trägt das dazu bei, dass ich mich eigentlich an 80% der Tage sehr wohl fühle und nur selten gestresst bin. Vielleicht habe ich aber auch Glück :)
Wow, vielen Dank für deine Zeilen. Deine Einstellung gefällt mir gut und gerne würde ich mir da eine Scheibe von abschneiden. Das klingt ganz so, als könntest du das alles mit einer gewissen ... wie ist das richtige Wort.... ?.... "Souveränität/Gelassenheit"! meistern. Genau das möchte ich auch können - so ein bisschen über allem stehen. Aber im Moment fühle ich mich genau Gegenteilig, eher am Ertrinken. Hast du mir einen Tipp, wie ich dieses über-allem-Stehen verinnerlichen kann?
LG
Oh, ich habe gar nicht mit einer Antwort gerechnet und dann kommt auch noch so eine huldvolle. Danke dir, das verdiene ich gar nicht. Es fällt mir aber tatsächlich schwer einen konkreten Tipp zu geben. Was ich verinnerlicht habe ist, dass wenn ich etwas nur für die Kinder mache, wie z.B. etwas kochen, einen Ausflug, etwas zusammen basteln usw dann ist das mit einer Erwartungshaltung verbunden. Das Essen wird nicht angerührt, der Ausflug ist doof, basteln ist langweilig, dann beeinflusst mich das negativ. Andersherum ist es wenn ich Dinge "für mich" mache und die Kids mich begleiten dürfen. Ich koche mir etwas, ich habe Lust ein Eis zu essen und da liegt ein tolles Erwachsenenausmalbuch im Schrank was ich jetzt ausmalen möchte. Das Ergebnis ist oft: wow die Kids essen mir mein Essen weg und ich hätte nie gedacht, dass sie sowas jemals anrühren würden. Der Ausflug zur Eisdiele war ein Reinfall, aber mein Eis habe ich genossen. Ich sitze und male 10 Minuten in Ruhe während die Kids mir 3 Stifte gemopst haben, damit in der Gegend rumlaufen und versuchen sie in alle möglichen Ritzen und Spalten zu schieben.
Ich habe keine Ahnung ob das was ich geschildert habe hilfreich ist, aber ich drücke dir die Daumen, dass du es bald aus deinem tief schaffst!
Hallo.
Ja und nein.
Ja du hast es schwer, extrem schwer manchmal. Die 2 Kinder sind noch klein.
Und nein, es sollte dich einen xxx kümmern was die Nachbarn denken. Ich glaube, den meisten Stress machen wir uns damit in jeder Rolle "perfekt" sein zu müssen. Eine tolle Tochter, die nicht zu viel Hilfe verlangt. Eine tolle Ehefrau, die hinter ihrem Mann steht, natürlich auch eine berufstätige unabhängige Frau, die sich nie beklagt. Und dann das oberste Ziel, die perfekte Mutter, die sich aufopfert für ihre Kinder.
Und nicht zu vergessen, einen sauberen Haushalt! Am popo.
Der essensnörgler bekommt einfach die Sachen, die er auch wirklich isst. Und wenn er das nicht mag, dann bekommt er ne Stulle oder nen joghurt. Beim nicht Schläfer ist es komplizierter. Ich hab meinem Sohn aber auch schon mal nachts ein Aquariumvideo angemacht auf dem Handy, damit er einfach wieder zu ruhe kommt. Und nein ich schäme mich nicht dafür.
So und wenn ihr es euch finanziell leisten könnt. Dann nehm dir ne putzperle oder nen babysitter. Und die Nachbarn, falls sich sich dafür überhaupt interessieren was bei dir passiert, werden mal gekonnt ignoriert.
Du bist eine superfrau und kannst stolz sein auf dich. Krone richten, weiter gehen.
Das wäre mein kurzer Rat
Hallo und vielen Dank für deine Antwort. Einige dieser Aspekte hab ich noch gar nicht so gesehen, aber vielleicht hast du Recht. Evtl. stresse ich mich wirklich so sehr, weil ich unbewusst in jeder Rolle perfekt sein will... Deine pragmatischen Tipps nehme ich mehr sehr gerne zu Herzen. Alles klingt so einfach und logisch, wenn ich deine Zeilen lese. Manchmal seh ich wohl vor lauter Bäume den Walt nicht mehr.
Danke für deine lieben Worte. LG
Ja und manchmal ist auch der eigene Anspruch an mich deutlich zu hoch!
Ich befolgen auch nicht alle Tips. Aber ich versuche es.
Lass uns es ein bisschen einfacher machen.
Hallo,
manchmal stimmt unsere Wunschvorstellung von unserem Leben mit dem was wir leisten können nicht überein. Jeder Mensch hat eine andere Belastungsgrenze.
Leider ist das so und es ist auch schwer zu akzeptieren das eben nicht alles nach Plan läuft.
Du musst für dich entscheiden wo du Hilfe benötigst und dann schauen wie du es umsetzten kannst sonst gehst du vor die Hunde.
Auch dein Mann muss sich einbringen. Auch er wollte Kinder und kann sich jetzt nicht, trotz Krankheit, aus der Affäre ziehen. Er könnte die Einkäufe und Teile des Haushalts übernehmen. Auch Terminkoodination ist eher Stressfrei.
Das sind Dinge die du abgeben kannst.
Leider muss ich dir auch die Illusion nehmen das es besser wird. Es wird nur anders, nicht besser.
Meine Mädels sind jetzt 15, 12 und 9 Jahre und oft wünsche ich mir die Zeit zurück als sie noch so klein waren wie deine Kinder. Die Zeit war planbarer und ich wusste meist was mich am nächsten Tag erwartet.
Ganz liebe Grüße
Hi und danke für deine Antwort.
Du hast Recht, vielleicht habe ich einfach eine zu konkrete (und unreale?) Vorstellung wie gut alles laufen sollte. Vielleicht stresst mich das insgeheim? Ich weiss es nicht.
Interessant deine Meinung zu lesen, das du schon etwas ältere Kinder hast. Mir ist klar, dass man mit Kindern immer Dinge haben wird, die einem belasten und ich bin überzeugt, dass auch bei mir die Zeit kommen wird in der ich mir die Tage als sie klein waren zurückwünschen werde. Dennoch: aktuell sind es bei mir einfach meine eigenen Grundbedürfnisse, die nicht gedeckt sind wie Schlaf, in Ruhe duschen zu können, auf Toilette gehen usw. geschweige denn tagsüber mal kurz durchzuatmen und ein Kaffee zu trinken. Aber ich werde deinen Tipp zu Herzen nehmen und versuchen mit meinem Mann eine Lösung zu finden... LG
Wieso gehen die Kinder nicht in eine Betreuung?
Nein, ich glaube nicht, dass Kinder vor 30 Jahren weniger Stress bedeuteten.
Wenn man 5 oder 6 von ihnen hat, dann liefen die Kleinen oft einfach mit, ja. Das weiß ich von meiner Mutter. Aber das betrifft dann schon eher noch die Generation davor, nicht uns, als wir klein waren. Und als gut bewertet meine Mutter das auf keinen Fall.
Ich glaube schon, dass es weniger Stress war, wenn man keine Möglichkeit hat, sich an der Informationsfülle zu laben, wie wir es heute tun können. Aber das heißt ja nicht zwangsläufig, dass man sich weniger Sorgen und Gedanken gemacht hat. Und vor allem hat man ja auch heute noch die Wahl, das Ganze einfach etwas auszublenden.
Danke dir für deine Worte.
Der Grosse geht einmal die Woche für zwei Stunden in die "Spielgruppe".
Betreuung sonst ist einfach viel zu teuer z.B. kita (wohne in der Schweiz). Wenn ich mehr arbeiten gehen muss, damit ich die Kinder in Fremdbetreuung geben kann, habe ich am Ende leider auch ein Nullsummenspiel.
Die Informationsfülle ist sicher ein wichtiger Aspekt. Bei vielem wissen wir, oder scheinen zu wissen, wie man es machen sollte, was für Folgen es haben kann, wenn mans nicht macht usw. Das stresst bestimmt noch zusätzlich...
LG
Hm ich würde mal behaupten, alles das, was du von deinen Kindern beschreibst, gab es irgendwie bei uns auch. Allerdings haben meine Eltern schon in den 80/90ern sowas wie Bedürfnisortierte Erziehung betreiben. Damals hatte das nur noch nicht diesen Namen. Meine Mutter ist als Kind regelmäßig verprügelt und gedemütigt worden, sie wollte es anders machen.
Ich erinnere mich auch daran, dass wir mal völlig durchgedreht sind beim Einkaufen. Ich war/bin bis heute eine schlecht (Ein) Schläferin. Bei uns gab es allerdings früh eine Art Familienbett. Wir sind im eigenen Bett eingeschlafen und dann abends umgezogen.
Könnte das jetzt noch ewig weiterführen, aber kurz gesagt, ich glaube, dass lange eben noch Erziehungsmethoden verbreitet waren (und auch heute noch sind) die wir als aktuelle Eltern-Generation hinterfragen und verändern. Schreien lassen, sich über die Kinder erheben. Dadurch kann man unsere Kindergeneration nicht mit der heutigen Kindergeneration vergleichen.
Peaky eater war meine Schwester auch. Sie hat sich 2 Jahre fast nur von kakao und Butter ernährt. Sie ist heute noch sehr wählerisch. Nur hatte das "Problem" nur damals noch keinen Namen.
Und hinterfrage mal, wie eure Situation zuhause war. Hat deine Mutter gearbeitet?
Dein Mann ist krank, damit bist du doppelt belastet. Hat bei euch vielleicht euer Vater euch mal eher geschnappt und mit euch was unternommen, damit eure Mama mal durchatmen könnte?
Kinder spüren, wie wir gerade in uns sind. Ob wir in uns ruhen oder gestresst sind.
Sie sind von unserem Nervensystem abhängig, dass hat ihnen in der Steinzeit das überleben gesichert. Bist du unruhig und nervös, sind es deine Kinder auch. Da wäre vielleicht ein Punkt anzusetzen. Versucht Entlastung zu finden, damit du gelassener wirst.