Ich suche Rat bezüglich einer Entscheidung. Mein Kind ist 1 1/2 Jahre alt, und ursprünglich plante ich, im Januar 2024 wieder arbeiten zu gehen. Wir haben unser Kind bereits in einer Krippe angemeldet und einen Platz erhalten. Die Eingewöhnung beginnt nächsten Monat.
Aus verschiedenen Gründen überlege ich, noch ein weiteres Jahr Elternzeit zu nehmen und die Kleine nur 4 Stunden statt der geplanten 6 Stunden in die Krippe zu bringen. Allerdings habe ich Bedenken und überlege, den Krippenplatz abzugeben, da Plätze knapp sind.
Was denkt ihr? Wäre es egoistisch, den Platz zu behalten, oder quäle ich mich unnötig mit meinem Gewissen?
Krippenplatz absagen?
Wenn du den Platz absagst, besteht eine realistische Chance dass du einen neuen Betreuungsplatz kriegst, wenn du wieder arbeiten gehst?
Eine gute Frage, über die ich selbstverständlich auch schon nachgedacht habe. Ich weiß es nicht. Angesichts der aktuellen Lage halte ich es für unklug, davon auszugehen einen neuen Platz zu bekommen- es ist eine 50/50 Chance.
Meine persönliche Meinung in diesem Fall dazu: Platz behalten. Falls du dich beruflich verändern oder weiterentwickeln möchtest, kannst du dann z.B. die 4 Stunden nutzen, um dich weiterzubilden, wenn du nicht im Januar wieder anfängst zu arbeiten (wenn ich deinen Plan richtig verstanden habe).
LG
Du quälst dich unnötig mir schlechtem Gewissen.
Dein Kind wird davon profitieren. Häng doch evt erstmal 6 Monate noch dran. So kannst du die Eingewöhnung ganz locker angehen und hast auch mal Zeit für dich.
Danke, für deine Meinung 🫶🏽
Ich würde den Platz behalten. Kann gut sein, dass du dann keinen mehr bekommst. Hängt natürlich auch davon ab wo du wohnst und wie viele Plätze es dort gibt. In meinem Bekanntenkreis hatten wir so einen Fall. Das Kind ist dann erst mit 4 in den Kindergarten gekommen (und auch nicht um die Ecke).
Was noch dafür spricht (hört sich jetzt zwar doof an) sind die ganzen Kinderkrankheiten, die im erste Jahr der Fremdbetreuung kommen. Das erste Jahr (egal welches Alter) werden viele Krankheiten kommen und es wird anstrengend werden. Wenn du da dann einen neuem Job hast und immer fehlst wegen einem kranken Kind, weiß ich nicht ob du die Probezeit überstehst. Wenn du zuhause bist ist das viel einfacher. Auch nach unruhigen Nächten musst du dich dann nicht in die Arbeit plagen.
Du musst dein Kind nicht jeden Tag bringen, wenn ihr was schönes machen wollt, dann kannst es zuhause lassen.
Den Kindern macht das total viel Spaß. Ab 2 Jahren fangen sie auch an mit anderen Kindern zu spielen.
Wegen Fairness brauchst du dir auch keine Gedanken zu machen. Das sollte Aufgabe der Einrichtung sein. Allerdings läufts bei uns leider nicht so toll diesbezüglich.
Wartelisten werden nicht eingehalten (wer zufällig nochmal nachfragt und jemand anders abgesprungen ist, bekommt einen Platz angeboten obwohl er sich gar nicht beworben hatte, einige arbeitslose waren dabei, welche den ganzen Tag buchten, arbeitende Mütter hingegen haben keinen Platz bekommen usw…
Danke, für deine aufmunternden Worte. Ich bin auch davon überzeugt, dass sie die Zeit in der Krippe sehr genießen wird. Wie bereits erwähnt, ist sie äußerst aufgeschlossen. Auch in sämtlichen anderen Punkten stimme ich dir vollkommen zu.
Wenn die finanziellen Möglichkeiten es zulassen, würde ich persönlich eine längere Elternzeit immer einem Krippenplatz vorziehen
Ich das Gegenteil. Hätte ich länger als ein Jahr Elternzeit gemacht, wäre ich verblödet.
Also verblöden Leute die länger als 1 Jahr zuhause bleiben? 😅
Verstehe zwar was du meinst, aber finde die Aussage kritisch.
Außerdem kann man sich da ja auch beschäftigen
1. Du quälst dich unnötig.
2. Ich bin gerade in der Situation, dass ich meine zwei Kinder 2,5 Jahre und 15 Monate alt in der Krippe eingewöhne, aber erst in einem Jahr arbeiten gehe. Was man bedenken muss: in der Krippe ist kein Kind freiwillig das rund um 1 Jahr alt ist. Das ist die Hochphase der Mama-bezogenheit, das Fremdelns usw. Ich sehe kaum ein Einjähriges, dass es dort toll findet und sich super von Mama lösen kann.
Anders ist es nur ein Jahr später: mein Großer spricht von nichts mehr anderem als dem tollen "Kindergarten" und den Erzieherinnen dort.
Für mich wäre das viel eher der ausschlaggebende Punkt als ein schlechtes Gewissen gegenüber anderen Eltern.
Absolut! Falls ich den Eindruck hätte, dass mein Kind damit überfordert wäre, käme es für mich niemals in Frage, sie dorthin zu bringen.
Ich habe es genau so gemacht wie du& bin absolut zufrieden so. Ich habe aus der Elternzeit heraus 8h die Woche gearbeitet und das war genau richtig so. Ich hätte es im Nachgang sogar gut gefunden nicht zu arbeiten. Es sind bei uns nur 3-3,5h weil wir sie immer erst spät hinbringen. Und der Fahrt ist auch noch abgezogen.
Würde es auch jederzeit wieder so machen. Die 3-3,5h morgens zu haben ist auch toll. Man kann doch viel erledigen und kann die Zeit mit Kind dann noch mehr genießen:)
Generell bin ich ja der Meinung, dass es einem Kind in dem Alter gut tut für ein paar Stunden in die Kita zu kommen.
Aaaber, ich kenne halt auch einige Mamas die gerne wieder arbeiten gehen wollen/müssen und aber keinen Kitaplatz bekommen haben. Wir haben selber nur mit viel Glück noch einen bekommen. Deswegen bin ich tatsächlich der Meinung, dass Mamas die zu Hause bleiben, doch bitte auch die Betreuung selbst übernehmen sollen.
Die Betreuungssituation in Deutschland ist einfach bescheiden. Anders fände ich es auch schöner.
Vielleicht könnt ihr euch von der Kita auch einen Platz für nächstes Jahr zusichern lassen. Ihr könnt ja mal mit einen was-wäre-wenn mit ihnen sprechen und noch nicht damit rausrücken, dass ihr es definitiv so machen wollt.
Vielen Dank für deine konstruktive Meinung.
Tatsächlich habe ich auch schon darüber nachgedacht, die hypothetische "Was-wäre-wenn" Frage zu stellen ;)
Darf ich noch nach deiner Meinung fragen, wie du es siehst, wenn eine Mutter in dieser Zeit daran interessiert ist, sich weiterzubilden oder möglicherweise traumatische Erfahrungen zu verarbeiten?
Wenn es triftige Gründe gibt, ist das natürlich eine andere Sache. Weiterbildung ist für mich in dem Sinne gleichwertig mit Arbeiten, sofern man denn auch dementsprechend viel Zeit reinstecken muss.
Bei den traumatischen Erfahrungen möchte ich nichts dazu sagen, weil das nur die jeweile Person selbst einschätzen kann.
Mit meiner Aussage beziehe ich mich mehr auf Mamas die die Kita-Zeit zum Ausspannen und für eigene Aktivitäten nutzen wollen. Verstehe ich zwar und würde ich ihnen auch gönnen, aber in der aktuellen Situation brauchen andere Mamas nunmal dringender den Platz.