.. Was ich eigentlich nie machen wollte.
Hallo, ich habe mich angemeldet, weil mir heute etwas echt blödes passiert ist. Meine Tochter (2 Jahre 8 Monate) testet seit Wochen meine Grenzen aus. Hauen, treten, alles ist dabei. Ich habe es immer mit Erklärungen versucht. Hauen tut weh, ich möchte nicht dass du mich haust. Wenn du mich haust spiele ich nicht mit dir usw. Das alles hat immer nur Lachanfälle bei ihr ausgelöst. Auch wenn ich sehr laut wurde, hat sie es trotzdem nicht gelassen.
Heute war bei mir das Maß leider voll, nachdem sie mir ins Gesicht gehauen hat. Ich hab ihr was auf die Finger gegeben. Und ich fühle total schlecht dabei bzw. einfach auch traurig, dass die "Maßnahmen" vorher nichts gebracht haben und es nun so gekommen ist. Sie hat sich erschrocken und fing an zu weinen. Tatsächlich glaube ich, dass sie jetzt erst versteht, dass es weh tut. Ich habe mich entschuldigt bei ihr und ihr gesagt, dass es eben nicht in Ordnung ist zu hauen, weil es weh tut. Und dass ich deswegen auch nicht von ihr gehauen werden will. Sie sagte dann auch Entschuldigung.
Wahrscheinlich war sie es nicht richtig so. Ich wusste mir nun auch nicht anders zu helfen. Vor einiger Zeit hat sie mich auch gebissen, das hörte aber auf nachdem sie in der Kita von einem Kind zurück gebissen wurde.
Die Frage ist nur, wie ich mich weiter verhalten soll, wenn sie mich doch wieder haut
Ich hab heute zurück gehauen...
Ich verstehe, dass dir einfach auch mal der Geduldsfaden gerissen ist. Kinder können einfach herausfordernd sein.
Klar war das Zurückhauen jetzt keine pädagogische Glanzleistung, aber menschlich und nachvollziehbar. Auch mir sind solche Dinge schon passiert. Ich glaube auch nicht, dass solche "Ausrutscher" dem Kind in irgendeiner Weise schaden. Wenn sie eben die Ausnahme bleiben.
Zukünftig würde ich trotzdem immer wieder das Gespräch suchen und erklären, dass das der Mama weh tut. Vielleicht gehst du dann tatsächlich auch weg von ihr oder unterbrichst das Spiel bewusst. Bei meinem Sohn (26 Monate) hilft das meist.
Alles Gute 🤗
Bevor hier gleich alle mit Steinen nach dir werfen werden , weil ja alle immer so perfekt sind und es laut den Urbia -Müttern zumindest NIE Fehler passieren dürfen .
Ist passiert jetzt . Du hast dich bei ihr entschuldigt.
Sollte es nochmal sein, das sie dich haut . Hand halten und erklären. Auch wenn du es ihr 1000mal erklären musst.
Unser hat auch ne Zeit lang gehauen, wir haben ihm die Hand dann festgehalten und gesagt ,,Stop"
Und auch immer wieder gesagt, das es wehtut.
Ich hab da auch ehrlich gesagt, garnicht lange erklärt.
Kurz und knapp .
Das Kinder dabei lachen , kommt ganz oft vor . Damit wollen sie einen besänftigen ( ist wohl so ein Urding ,hab ich mal gelesen )
Damit wollen sie dir quasi gleichzeitig mitteilen , das es ihnen leid tut, damit man erst garnicht böse ist.
Mach dich nur nicht so fertig deswegen.
Alles Liebe
Hi,
ist aus der Ferne super schwer zu beurteilen.
Da spielen so viele Faktoren mit rein weshalb die Situation so abgelaufen ist.
Weshalb es sich die letzten Wochen so hochgeschaukelt hat.
Wie du dich weiter verhalten sollst - aufjedenfall nicht zurück hauen, weißt du ja. Dass einem mal die Huntschur platzt, man mal laut wird ist echt blöd, aber menschlich - jeh nach Situation.
Aber als adäquate Erziehungsmethode - oder "regelmäßige Ausnahme weil Mama halt auch mal gestresst sein darf, und das uns ja allen mal passiert" - nein, das darf meiner Meinung nach nicht sein.
Ich würde mich an eine Erziehungsberatungsstelle wenden, Familienberatungsstelle.
Mal beim JUgendamt fragen ob es Möglichkeiten für "Eltern-Coaching-Kurse" gibt.
Niemand wird eine Kindeswohlgefährung sehen wenn du das was passierte so schilderst wie hier.
Vor allem da du siehst dass es nicht gut ist und dir Hilfe holen möchtest - genau dafür sind Jugendamt und Beratungsstellen da. Da brauchst du aus rationaler Sicht keine Angst haben dass jemand dir deine Tochter wegnimmt.
Wenn du es trotzdem nicht erzählen magst, kann ich das auch nachvollziehen - Ämter haben halt auch nicht immer den besten Ruf.
Trotzdem kannst du schildern dass du dich überfordert und hilflos fühlst, nicht weißt wie du agieren sollst und Angst hast, dass dir mal die Hand ausruscht. (ob das dann fürs Amt dringlich genug ist dir zu helfen, weiß ich nicht ... )
Ansonsten gibt es auch - zumindest bei uns - Familienhebammen.
Die sind über die Stadt angestellt, läuft unter der Förderung "frühe Hilfen" - kommen zu jedem der Hilfe im Umgang mit seinen Kinder wünscht. Meist für Babys und Säuglinge - können aber bis zu einem Alter von 3 Jahren helfen und unterstützen. (Ist ja immer ne Kostenfrage - und die Förderung/Abrechnung geht von 0-3 Jahren)
Familienhebammen laufen aber über das Gesundheitsamt - also eine andere Anlaufstelle. (Wobei man auch das das Jugendamt fragen könnte - die müssten ja auch vermitteln)
Das sind so die - kostenfreien - Angebote die mir einfallen.
Alles Gute dir, viel Kraft und Geduld.
Und vergiss dich selber nicht - schaffe Zeit zur Erholung für dich - je entspannter du bist, desto leichter fällt es dir ruhig zu bleiben - ist halt auch n schönes Alter wo man viel geduld braucht ;)
Was passiert ist, ist so definitiv nicht in Ordnung, aber Grund irgendeine Beratungsstelle aufzusuchen ist es nun auch wieder nicht.
Diskussion stillgelegt
Hier hat eine Mama mit Absicht das Kind körperlich bestraft, ist völlig überfordert mit der Situation und fragt im Internet anonym nach Hilfe.
Natürlich ist dies ein Fall für die Beratungsstelle. Gerade wenn man sich richtig schlecht fühlt damit vor Menschen zu treten, weiß man eigentlich, was man erziehungstechnisch gerade für einen Bock geschossen hat.
@TE, wende dich bitte an eine professionelle Beratung. Versuche nicht zu rationalisieren, dass das Kind es nur mit „Gewalt“ versteht, dass es anderen weh tut. Das ist der falsche Weg.
Vielleicht könntest du dich damit beschäftigen wie die kognitiven kindlichen Entwicklungsschritte sind. Dein Kind ist noch gar nicht in der Lage zu verstehen dass es dir weh tut. Dafür müsste es einen Perspektivenwechsel einnehmen können und das geht erst ab etwa 4 Jahren.
Versuch in der Kommunikation statt Verboten („nein, nicht hauen“) eher Aufforderungen („nur streicheln“) und dann die Hand führen oder biete Alternativen („schau mal, du kannst ins Kissen Boxen“).
Hey, fühl dich nicht schlecht.
Sowas passiert. Wirklich. Es waren nur die Finger, das heißt nicht, dass du sie ab jetzt wohl prügeln wirst.
Unserer hat uns immer seine Finger in den Mund geschoben. Aber richtig derbe rabiat. Teils wirklich die ganze Hand.
Eines Tages hat er es gemacht, während ich ihn gerade trug.
Also hab ich zugebissen.
Denn er wäre mir beinahe heruntergefallen und ich konnte nichts machen, also ihn absetzen, weil er meinen kompletten Kiefer festgehalten hat. Mit seiner Hand in meinem Mund. Und noch weitergedrückt hat
Nicht doll, aber er macht das jetzt nicht mehr.
Scheinbar war der Schreck groß genug.
Du musst es mal so sehen: von anderen Kindern hätte sie wohl eine härtere Lektion bekommen.
Ich werd jetzt auch nicht anfangen mit "pädagogischer Glanzleistung" oder nicht.
Es ist passiert, es ist menschlich, du weißt es selbst.
Hauen ist auf beiden Seiten tabu. Jede andere Gewalt auch.
Liebe Grüße
Oh man, da ist ja einiges los bei euch gerade.
Ja es war scheisse und nicht ok zu hauen, darüber brauchen wir nicht reden, das siehst du ja auch.
Es war wirklich super, dass du dich entschuldigt hast.
Ich geh das jetzt mal etwas abstrakter an, aber vielleicht ist ja ein passender Gedankengang für dich dabei 😊
Es gibt die Übertragung und gegenübertragung bei der Interaktion.
Ich versuche es mal vereinfacht zu erklären.
Person A (Kind) hat ein Gefühl. Zb Angst. Der Umgang mit dem Gefühl ist bei dem Kind zb. Aggressives Verhalten, es schlägt also zu.
Das löst in Person B ein Gefühl aus. Vielleicht auch wieder Angst, oder Ohnmacht. Daraufhin folgt eine gelernte Reaktion. Diese ist dann zb auch eine aggressive Reaktion und person B schlägt auch oder schreit ganz laut..
Das verstärkt dann das Gefühl, die Angst bei person (A) und so wiederholt sich alles und schaukelt sich hoch.
Das kann man mit so vielen Gefühlen und Reaktionen durchgehen und war jetzt nur ein beispiel. Oft sind also die Gefühle, die das Verhalten deines Kindes in dir auslöst (und auch von jedem anderen Menschen), das Gefühl oder auch Thema des anderen.
Für mich liest sich das so, als warst du hilflos, „ohnmächtig“, vielleicht auch wütend/sauer gewesen, dass dein Kind dich gehauen hat. Jetzt könntest du überlegen, wie du den Kreislauf durchbrichst. Also versorge deine wut/Hilflosigkeit und gehe erst dann wieder in Interaktion mit ihr. Dann kannst du anders auf sie reagieren und auch das Gefühl in ihr wird sich verändern. Zb: du gehst aus dem Raum und sagst, du möchtest nicht geschlagen werden, du brauchst kurz eine Pause und kommst dann wieder. Dann „versorgst“ du dich, atmest tief durch kommst runter, trinkst etwas etc. Und gehst wieder zu ihr und kannst wieder ruhiger mit ihr sein. Du könntest ihr dann Alternativen geben für die wut. Zb ins Kissen schlagen, stampfen, fragen was sie braucht, damit es besser geht; schreien etc. Oder ihr sagen, wenn du gerne mit mir körperkontakt hast, bitte sei liebevoll und streichle mich lieber. Je nachdem was gerade ihr Gefühl ist. Du kannst das am besten einschätzen 😊
Ihr danach in einer ruhigen Minute (also auch wenn sie wieder ruhig ist) besprechen, dass es weh tut und du dich nicht schlagen lassen wirst.
Hallo,
Danke für die ganzen Antworten. Also ich sehe mich jetzt nicht als Täterin, das mal vorweg. Was gestern passiert ist wird auch nicht der neue Kreislauf aus Gewalt sein, der nun bei uns zu Hause herrscht, ganz bestimmt nicht 😊
Ich habe das immer mit Erklärungen gehandhabt. Habe also die Hand meiner Tochter festgehalten und ihr erklärt, dass Hauen nicht gut ist und dass es weh tut. Wie gesagt, bringt das bisher nicht wirklich was. Anschließende stehe ich halt auf und gehe aus dem Zimmer "wenn du mich haust möchte ich nicht mit dir spielen", was dann zur Folge hat, dass sie mir natürlich hinterher läuft und in die Beine schlägt. Letztendlich endet es dann meist im Wutanfall ihrerseits, wenn ich sie ignoriere während sie mich haut. Also gehe ich davon aus, dass das auch nicht der richtige Weg ist. Ja vielleicht wirklich Erziehungshilfe 🤔
Wobei das so ziemlich unser einziges Problem ist ansonsten läuft es super mit uns. Ich werde aber mal versuchen es lieber umzulenken : du kannst das Kissen boxen. Oder : lieber streicheln als hauen
Kinder in dem Alter (meine ist auch 2 Jahre alt), sie finden Emotionen interessant und lustig, ohne dass sie sie einordnen können. Oft wenn du dich aufregst, dann man sie die Dinge erst recht, weil sie merken „ah, es passiert was“.
Dazu kommt der Effekt „wenn ich was nicht darf, mache ich es erst recht“. Es ist meiner Erfahrung nach einfacher, wenn du einfach sagst, das geht nicht, mach das nicht.
Etwas Geduld muss man mitbringen. Neue Verhaltensformen brauchen Zeit.
Dein Kind ist dir nicht ebenbürtig. Wenn du ihre Hand in deine nimmst, siehst du wie klein sie noch sind. Dein Kind sucht keine Konfrontation, sie muss nur viel lernen für die Welt.
Und ja, wenn du dich nicht als Täterin sehen möchtest, dann darfst du dein Kind nicht hauen. Ich finde es gut, dass du die Beratung in Betracht ziehst. Ich hoffe, ihr findet gemeinsam einen gewaltfreien Weg.
Ich würde auch zur Erziehungsberatung tendieren. „Wenn du mich haust, möchte ich nicht spielen“ ergibt in deinem Kopf natürlich Sinn, ist für dich wahrscheinlich eine logische Konsequenz.
Für dein Kind ist es ein Beziehungsabbruch, du lässt sie allein. Natürlich läuft sie dir dann hinterher. Gleichzeitig zeigst du ihr, dass nur bestimmtes Verhalten erwünscht ist, und du auch nur Zeit mit ihr verbringst, wenn sie sich wie gewünscht verhält. Das ist emotionale Erpressung, auf Dauer richtet das viel Schaden an - und fördert u.U. Gewalt aus Hilflosigkeit bei deiner Tochter.
Hol dir Hilfe! Es hilft enorm, wenn jemand von außen, der nichts mit der Situation zu tun hat, darauf schaut. Wir tragen so viele schlechte Muster in uns, die wir durch unsere eigene Erziehung verinnerlicht haben. Sich davon freizumachen, geht manchmal nicht ohne Hilfe.
„Und ich fühle total schlecht dabei bzw. einfach auch traurig, dass die "Maßnahmen" vorher nichts gebracht haben und es nun so gekommen ist.“
Ich lese da leider gar nicht, fass dir nur eine Absicherung durchgebrannt ist und du wünscht es wäre nicht passiert. Im Gegenteil ah e ich den Eindruck du rechtfertigst dein Verhalten damit, dass es angeblich gewirkt hat. Finde ich ganz schlimm.
Man kann die Hand des hauenden Kindes auch einfach festhalten und ganz ruhig und bestimmt sagen, dass jetzt wirklich Schluss ist.
Ich hoffe sehr, es passiert dir nicht nochmal. Aber wie auch dein Beispiel mit dem Biss zeigt bist du offenbar der Meinung dein Kind müsse immer durch Schmerz lernen. Das solltest du dringend überdenken.
Nee hat auch nicht gewirkt. Vorhin hatten wir die Situation wieder und nein, ich hab nicht zurück gehauen. Da ist es mir gestern leider wirklich durchgebrannt. Der biss in der Kita allerdings, ja der hat schon gewirkt. Da spricht sie heute Monate später noch von : XY hat gebissen, hat weh getan
Hat sie seit dem tatsächlich auch nicht mehr selbst gemacht.
Das heißt natürlich nicht, dass ich sie nun immer zurück haue, damit sie damit aufhört.