Wie ist eure Meinung zu frühkindlicher Bildung?

Hallo zusammen,

mich würde brennend interessieren, wie wichtig euch frühkindliche Bildung ist und ob ihr das als eure Aufgabe anseht, oder lieber von Profis erledigen lasst (Kita, Kindergarten, Vereine...). Was macht ihr konkret, um eure (Klein)Kinder zu fördern und zu fordern und welche Bereiche sind euch besonders wichtig.

Bin gespannt auf eure Ansichten, danke

Bearbeitet von Blabliblu
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Ich bin davon überzeugt, dass Kinder die Welt auf ihre Weise entdecken und erkunden, im Spiel. Ich lasse meine Tochter einfach Kind sein und sich in ihrem Rythmus entwickeln und entfalten, da wird nichts extra trainiert oder geübt oder ausgebaut und vertieft.

Die Kleinen gehen (hier in Luxemburg) 4 Jahre in den Kindergarten, dann 6 Jahre in die Grundschule, dann 7 Jahre ins Lycée, dann 3-5 Jahre zur Uni. Das reicht doch 😬. Da kann ich ihr die 3 ersten Jahre ihres Lebens guten Gewissens schenken, ganz ohne Druck oder Erwartungen.

Was ich ihr Zuhause beibringe sind Liebe, Empathie, Selbstachtung, gute Manieren, Anstand, Respekt, Umgangsformen und Wertschätzung, Achtsamkeit, Spass und Freude. Mathe, Sprachen und Wissenschaften überlass ich den Profis. 😄

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Unser "Großer" ist zwei und da er erst nächstes Jahr in die Fremdbetreuung geht, sehe ich dieses Thema natürlich als unsere Aufgabe an. Auch danach kann ich mir vorstellen, dass das Elternhaus den Löwenanteil über hat. Wir achten in erster Linie auf die sensiblen Phasen der Kinder und versuchen ihnen so viel dazu beizubringen, wie möglich. Zb interessierte er sich zwei Monate total für Fahrräder und in der Zeit waren wir tgl lange mit dem Laufrad unterwegs, er kam auf ein sehr gutes Niveau und danach war sein Interesse weg. Aktuell geht er lieber zufuß und wir versuchen die zurückgelegten Strecken auszubauen. Wir leihen Bücher zu Interessengebieten aus usw. usw.
Gerade ist viel Interesse an anderen Kindern und Gefühlen da, weshalb wir sehr viel am Spielplatz sind und über Gefühle sprechen.

Wir besuchen aber auch Gruppen, bei Themen, die wir nicht so gut beherrschen, zb. Musik und Turnen.

Ich routiere außerdem Spielzeug, damit das Konzentrieren leichter fällt und besser auf die Interessensgebiete eingegangen werden kann.

Sprache können wir schön abdecken, da wir zweisprachig erziehen.

Usw. 👋

Bearbeitet von Blabliblu
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Was ist dein Ziel? In Alter deines Sohnes beginnt langsam das soziale Lernen. Das geht meiner Meinung nach am Besten in einer Gruppe Kindern ohne Eltern, die gleich hilfreich zur Seite stehen. Mit 2 Jahren muss sich noch kein Kind mit akademischen Themen auseinandersetzen. Alles hat seine Zeit.

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Ja genau und die Zeit ist dann, wenn das Kind Interesse hat 😉. Ich meine mit akademische Themen zb. Mengenverständnis, also etwas, das mit zwei durchaus normal ist.

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Sorry, wenn ich ein Spielverderber bin, aber das was du machst, machen doch quasi alle Eltern? Das ist Standard, nur schön beschrieben. 🤷‍♀️

Akademische Inhalte - Meine Tochter hat eine zeitlang am liebsten auf einem Buch zur quantitativen Elementaranalyse herumgekaut. Zählt das auch? 🫠

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Alles gut 😉. Dachte einfach an Austausch, Tipps geben und sowas. Sollte mein Thread negativ ankommen, bitte ich um Überlesen.

Bearbeitet von Blabliblu
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Used meinst du denn mit „akademisch“? Dass Eltern mit einem Kind, was sich gerne bewegt, zum Sport gehen, ist eben normal. Wenn meine Tochter auf Buchstaben zeigt und fragt „Dad da?“ dann will sie wissen welcher Buchstabe das ist. Dann sagt man das. Genauso beim Mengenverständnis, ein zwei viele - irgendwann fragt man einfach mal wie viele Finger das sind. Das geschieht doch alles unbewusst und intuitiv. Sobald man den Weg des intuitiven verlässt, tut es dem Kind nicht mehr gut. Aber das ist in der Regel nichts, was ich als akademisch bezeichnen würde. Wir sind ein studierter Naturwissenschaftler-Haushalt und ziehen uns damit im Scherz auf. Meine Kinder kommen dadurch auch mit abgefahreneren Wörtern in Kontakt, die sie in ihren Wortschatz übernehmen. Das ist aber bei allen Familien so, dass sie ihre Sprache/Kultur weiter geben. Meine Kinder wissen mit anderthalb wer Darwin war, dass er ein Schiff namens Beagle hat, wie seine Kinder heißen.. sie wissen wer Frida Kahlo war oder Jane Goodall. Natürlich suchen wir unsere Bücher danach aus, was uns anspricht. Aber damit habe ich bislang keine edukativen Ziele im akademischen Sinne verfolgt (sondern eher, dass sie aufs Klo gehen 😉).

Einen Aha-Moment hatte ich, als mein Kind in einem botanischen Harten Blumen aus Puzzlestücken zusammen klebte und dabei selbstverständlich die Wurzeln ergänzte. Das hat sie aber ganz schnöde beim Umtopfen meiner Zimmerpflanzen gesehen. 😜

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Für mich ist der Begriff "frühkindliche Bildung" ziemlich diffus. Ich lebe einfach mit meinem Kind, geh mit ihm raus, rede und spiele mit ihm. Ich mache mir keine großen Gedanken, wie ich ihn fördern kann, hab aber auch noch nie das Gefühl gehabt, dass es irgendwo hapert 🤷 Ich glaube, er lernt im Alltag genug.

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Hier das selbe!
Da bekomme ich immer Beklemmungen, wenn ich das Lese..
Ich durfte auch einfach "Kind" sein und möchte das für meins auch. Der Druck kommt noch früh genug und lernen tun sie auch im normalen Alltag.

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Hier auch so. Wir leben einen normalen Alltag und ich antworte auf Fragen. Oder besorge mal ein Buch für Spezialinteressen oder googel die Höhe von Ponys oder so. Aber nichts spezielles. Ein bisschen achte ich darauf, dass verschiedene Bereiche nicht zu kurz kommen, dass es mal neue Materialien zum Basteln gibt, mal was in der Natur, mal mehr Bewegung...

Aber nicht nach einem festen Plan.

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Hallo,

Was verstehst du unter frühkindlichen Bildung? Wir haben unserer großen Tochter keine akademischen Inhalte vermittelt, sondern sie einfach nach ihren Vorlieben machen lassen. Ubd sie früh not anderen kindern zusammen gebracht. In die erstte Krabbelgruppe startete sie mit 4 Moanten, leider kam dann Corona. Vorliebe beteuetete zwischen dem 1,5 und den 3 Lebensjahr hauptsächlich nur Bewegung und draußen sein bei Wind und Wetter. Sie hatte einfach einen riesigen Bewegungsdrang. Sie konnte mit 1,5 Jahren schon klettern wie manche erst mit drei. Laufrad und Fahrradfahren war hier heiß in Kurs und das Schwimmbad. Dazu der Sportverein.

In diesem Zeitraum gingen nur zwei Dinge Puzzeln und malen. Das Puzzel haben wir mit ihr sehr viel gemacht, so dass sie heute mit 4 Jahren 500 Puzzel alleine macht. Malen war jetzt nicht so unser (Eltern) Steckenpferd. Ab den dritten Lebensjahr ging es dann auch von ihr aus mit basteln, schneiden los. Aber sie konnte sich auch schon mit 2,5 Jahren eine zeitlang alleine beschäftigen.

Laut den letzten Gesprächen im Kindergarten ist sie ihren Altersgenossen ein fast allen Bereichen voraus. Sowohl bewegungstechnisch als auch Kognitive und das alles ohne extra spezielle frühkindliche Förderung. In unsere Augen sollten Kinder, Kinder sein dürfen ohne dass sie schon den Zwang/Druck des Funktionieren und des Lernes ausgesetzt zu sein.

Und bei der kleinen ( 10 Monate) werden wir es wieder so machen.

Und ja ich kenne Kinder, die mit 3 Jahren schon zum Englisch und chinesisch geschleppt werden. Die zur Musikschule, Sport etc geschickt werden so 3 bis 5 mal die Woche. Diese Kinder sind von außen betrachtet oft unausgelichener und die Eltern beschweren sich, dass das Kind sich nicht alleine beschäftigen kann und das sie ja so einen Stress hätten.

Von daher erziehen wir weiter einfach aus den Bauchheruas u d hören auf unseren Instinkt.


LG

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Jemand sagte mal "Die beste Ergotherapie ist die Familie" - du kannst dein Kind wunderbar selbst fördern, indem du es im Alltag einbindest...Mithilfe im Haushalt, Aufräumen usw. Geht es um spezielle Angebote, wie Sprache, Musik, sind Vereine und Anbieter besser, wenn man selbst da keine Erfahrung hat.

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Ja, da hast du absolut Recht.

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Meine große Tochter wird erst wird erst mit 3 in den Kindergarten gehen (aktuell ist sie gerade zwei geworden) also ist es natürlich unsere Aufgabe sie zu fördern und zu fordern.
Ich mache da aber kein spezielles Programm, wir machen eben die normalen Dinge, die man mit Kleinkind macht:
Bücher lesen, Puzzeln, spazieren gehen und reden/erklären, Spiele spielen, kochen/ schnipseln, basteln & malen einkaufen gehen, Memory spielen, Tiere anschauen, Kinderturnen, Spielplatz, schwimmen, Spieletreffen usw.
Die Kleine ist gerade einen Monat alt und wird mit einem Jahr dann in die Kita gehen und da wird sie sicherlich auch gefordert und gefördert, dennoch sind wir die Eltern und tragen eine entscheidende Rolle. Die Kita alleine ist nicht für ihre Förderung zuständig
Ich lasse meine Kinder einfach Kind sein und wir erkunden gemeinsam die Welt.

Bearbeitet von Inaktiv
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Danke für deine Antwort, wir machen es hier auch so.

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Nein ich mache keine frühkindliche Förderung, finde ich unnötig. Erst im späteren Alter, wenn nötig, würde ich evtl spezielle Angebote zur Förderung machen.
Im Kleinkindalter wird also normaler Alltag gelebt und natürlich biete ich meiner Tochter mal unterschiedliches zum probieren an z.B. Stifte. Das sehe ich aber nicht als frühkindliche Förderung.

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Solange man mit dem Kind 'umgeht' und es nicht permanent an alles und jeden abschiebt, bildet man es frühkindlich.

Nun wenn das Kind tatsächliches Interesse an etwas zeigt und man sagt: "Nö, du wirst eh nach kurzem die Lust verlieren" oder: "Nein, das ist zu teuer" ohne tatsächlich in die Optionen zu gucken, dann vernachlässigt man das Kind in seiner Bildung.

Und es kommt drauf an. Natürlich sollten die Eltern Hauptverantwortlich für die Bildung sein, aber das bedeutet nicht, dass sie dem Kind alles beibringen, sondern auch, dass sie wissen, wann sie es experten überlassen sollten.
Wenn ein Elternteil gar keinen Bezug zum basteln hat, soll er sich zwingen es dem Kind näher zu bringen? Dann haben beide keinen Spaß. Also besser es macht der Erzieher mit ihnen.