Mein Sohn besucht mittlerweile den zweiten Wassergewöhnungskurs. Im ersten Kurs ist er nicht einmal ins Wasser gegangen. Nach dem Kurs haben wir es glücklicherweise selbst geschafft das er sich selbständig im nichtschwimmerbecken bewegt. Das Wasser geht ihm hier bis zum Hals und er hat auch kein Problem mehr mit Wasser im Gesicht. Solange er mit den Füßen den Boden berühren kann ist alles gut. Mit dieser Grundlage startete gestern der zweite Wassergewöhnungskurs zur Vorbereitung auf einen richtigen Schwimmkurs irgendwann. Leider läuft auch dieser Kurs überhaupt nicht. Der Kurs findet nachmittags in einem total überfüllten Schwimmbad statt. Die Kinder sollen sofort mit Schwimmbrett ins tiefe Wasser. Mein Sohn hat Panik und blockiert total. Er ist gleichzeitig jedoch total verzweifelt, weil er es unbedingt schaffen möchte, sich aber einfach nicht überwinden kann. Ich überlege den Kurs abzubrechen und selbst mit ihm weiter zu üben. Wie könnte ich ihm die Angst vor tiefem Wasser nehmen.
Wie die Angst vor tiefem Wasser nehmen
Indem ihr in seinem Tempo geht. Ich halte nichts von Schwimmkursen.
Ich würde ganz von vorne anfangen und gar kein Kurs besuchen. Dein Kind kann am Ufer/Badewanne erst einmal das Wasser kennenlernen/spielen und geht nach seinem Tempo.
Mein Kind lernt das Wasser ganz intuitiv und spielerisch. Ich mache ein Online Kurs über das freie, bedürfnisorientiertes Schwimmen.
Schau mal Swimly Schwimmschule, da gibt es zum Start eine kostenfreie Tauchchallenge. Alles online.
Man verbringt viel Zeit mit seinem Kind und kann das Tempo selber wählen. Es gibt dann aufbauende Module und man kann selbst im Schwimmbad üben, wie es einem passt.
Ich finde den Kurs ganz toll.
Ich würde den Kurs abbrechen und einfach öfter so mit ihm schwimmen gehen, irgendwann traut er sich dann mehr zu
Oh das kommt mir bekannt vor. Wir haben es aus einem Mix von vieeel Geduld, Spielzeug-Bestechung & Treffen mit Freunden im Hallenbad geschafft. Ein cooler Schwimmring nahm auch noch etwas Angst.
Je ungeduldiger ich wurde umso mehr machte er dicht, also viel Geduld und Zeit helfen wohl am besten 😊
Kinder wie deinen Sohn gibt's vermutlich in fast jedem Kurs. Was du nicht tun sollst: Mit der Brechstange rein und die bezahlte Kurskosten "rausholen", koste es was es wolle. Ich würde den Kurs unter den gegebenen Umständen abbrechen, privat üben und mich parallel nach einem ruhigeren Kurs umsehen. Bis ihr da dann dran kommt, wird wohl ohnehin eine ganze Weile verstreichen. Ein nicht ganz so geheimer Tipp, wenn ihr privat weiter übt: Schwimmbrille anziehen, das hilft bei vielen Kindern.
O je, das ist ja quasi wie Schocktherapie.
Ich würde ebenfalls den Kurs abbrechen und privat am See oder ruhigen Meer mit der Wassergewöhnung fortsetzen.
Ich bin an der Ostseeküste aufgewachsen. Unsere Kinder sind 2 1/2 und knapp 4 und sind seit Geburt jeden Sommer am Meer. Da wir nicht mehr dort wohnen und nur noch bei meinen Eltern Urlaub machen, starten auch wir jedes Jahr fast von vorn. Wir gehen zusammen mit den Kindern rein, hüpfen mit ihnen und ziehen sie durchs Wasser. Alles nah bei uns am Körper, mit Schwimmflügeln und im flachen Wasser, sodass nichts passieren kann. Unsere beiden sind zum Glück Wasserratten wenn sie sich einmal reingetraut haben. Nach etwas Gewöhnung konnten wir mit ihnen auf dem Arm etwas tiefer rein, wo sie nicht mehr stehen können.
Ich schätze, das langsame Tieferwerden ist schonender, als wenn sofort der Fußboden weg ist. Probiert das mal aus. Ich weiß noch, wie ich das erste Mal vom Steg aus in Nordwegen in den tiefen Fjord gesprungen bin. Das ist schon etwas gruselig, wenn man nicht weiß, wie tief es ist. Warum soll ein Kind das sofort können? Erschließt sich mir nicht und ich halte den Ansatz eures Schwimmlehrers für fragwürdig.
Achja: meine Nichte sollte damals im Schwimmkurs ins tiefe Wasser springen. Der Schwimmlehrer ging durch ein Missverständnis davon aus, dass sie schwimmen könne. Hinterher haben meine Schwiegereltern lange gebraucht, um ihr die dadurch entstandene Angst vor Wasser wieder zu nehmen. Manchmal ist der "private" Weg der bessere.
Vielleicht habt ihr auch ein Schwimmbad in der Nähe, wo es flach reingeht. Der Vorteil vom Strand ist jedoch, dass man die Wassergewöhnung spielerisch aufziehen kann. Erst werden nur Sandburgen gebaut, für die man Wasser braucht und mit dem Eimer welches holt. Und weil das Plantschen im Wasser so viel Spaß macht, kommt vielleicht von alleine die Lust, mehr als nur die Füße nasszumachen. Erst bis zu den Knien, bis zur Hüfte usw. Und wenn dein Sohn keine Lust hat und nur im Sand spielen will - auch ok. Tastet euch langsam heran. Nicht so schnell, wie der Schwimmlehrer es will.