Hallo an alle,
bei mir in der Gegend ist die Krippenversorgung eine völlige Katastrophe. Über 1000 Interessenten für gerade mal 2 Plätze für das Jahr. Und ich habe völlig überraschend einen Platz zugesagt bekommen und hatte sowas von gar nicht mehr damit gerechnet gehabt. Ursprünglich wollte ich ihn erst ab dem 1. Lebensjahr in die Krippe bringen. Jetzt habe ich zugesagt und den Vetrag unterschrieben, damit ich diesen Platz bekommen kann.
Mein Sohn ist im Moment Anfang 7. Monat und kann noch nicht viel. Er kann sich ab und an mal alleine gut beschäftigen, aber braucht häufig immer wieder eine Person um sich. Sei es zum in den Schlaf wiegen, kuscheln oder einfach nur gehalten werden.
Sitzen kann er mit Unterstützung ganz gut, aber von alleine kann er das noch nicht. Seine Motorik ist schon sehr gut entwickelt und fasst Gegenstände sehr gerne an. Er dreht sich im Liegen nach Gegenständen, um damit spielen zu können. Krabbeln kann er jedoch noch nicht. Und mein Sohn will definitiv nicht den ganzen Tag liegen. Beim Essen bspw. will er voll und ganz dabei sein, zuschauen und mitmachen. Hauptsache Action ist geboten. Essen liebt er. Seinen Brei isst er immer restlos auf. Da kommt er wohl ganz nach mir. XD
Bei der Platzzusage war ich optimistisch, dass es schon irgendwie gut gehen würde. Heute denk ich mir: "Er ist doch noch so klein und kann sich noch nicht einmal fortbewegen". Und die Erzieherin wird mit Sicherheit natürlich nicht die Kapazität haben, sich intensiv um ein Kind zu kümmern, wie ich es derzeit tue. Sie wird ihn nicht mehrmals täglich in den Schlaf wiegen können. Auch schläft mein Sohn jeden Tag anders und nie länger als 30 Minuten am Stück. Wie soll er einen längeren Mittagsschlaf machen können?
Ich war zum Vorgespräch dort und hatte einen sehr guten Eindruck von der Einrichtung. Mich hat es sehr beeindruckt, wie mit den Kindern gesprochen wurde und dass sie an vielen Proessen mitentscheiden durften. Die Kinder wirkten glücklich auf mich. Die Mädchen waren Feuer und Flamme für meinen Sohn und wollten ihn am liebsten durch die Gegend tragen. Dann habe ich wieder die Gedanken, ob es ihm dort gefällt? Ob es ihm dort gut gehen wird?
Freunde von mir sagen, dass er in der Krippe schneller lernen wird bspw. zu krabbeln oder zu laufen als zu Hause und sind sehr überzeugt davon.
Wie ist es euch damals ergangen? Welche Erfahrungen habt ihr bei einer recht frühen Eingliederung gemacht?
Mache ich mir zu viele Sorgen?
Herzlichen Dank für eure Erfahrungen und Ideen!
PS:
bitte führt keine Grundsatzdebatten darüber, ob ein Kind in diesem Alter in eine Krippe kommen sollte. Meine Umstände lassen es einfach nicht zu.
Krippe mit 8 Monaten
Ich finde, du machst es dir selbst unnötig schwer. Wenn es nicht anders geht, geht es nicht anders. Dass man als Mama (oder Papa) im Grunde jede freie Minute mit seinem Baby zusammen sein will, ist doch völlig klar. Aber nicht alle Umstände machen das möglich, und dann muss man eben das Beste draus machen.
Du hast einen guten Eindruck und fühlst dich dort wohl. Dann wird es dein Sohn auch - deine Einstellung dazu überträgt sich auf ihn und macht es ihm leichter, sich darauf einzulassen.
Bei uns werden die ganz Kleinen irgendwie schon intensiver und individueller betreut (in der Trage rumgetragen, angepasste Essens- und Schlafzeiten usw.). Das finde ich auch sehr in Ordnung. Vielleicht beruhigt dich das.
Alles Liebe!
In der Schweiz ist es normal, dass Kinder mit 4-6 Monaten in die Kita kommen. Wir haben ja nicht länger Mutterschaftsurlaub. Meine Tochter hat das damals mit 5 Monaten super gemacht. Sie war motorisch immer im normalen Bereich, konnte alles zeitgerecht. Sie ist mit einem Jahr gelaufen und war sprachlich mit 1.5 etwa auf dem Niveau eines 2jährigen Kindes. Sie ist jetzt noch nicht zwei und spricht teilweise ganze Sätze. 😊
Du machst dir zu viele Sorgen. Und es ist auch nichts in Stein gemeisselt: Wenn du merkst, es geht nicht, kann man an der Situation auch wieder etwas ändern (wäre natürlich doof, aber halt manchmal notwendig…).
Meine Tochter wurde immer im Kiwa herumgefahren, bis sie geschlafen hat. Und Babies werden auch mal herumgetragen, wenn sie nicht so gleich schlafen können. Inzwischen schläft sie aber mit den anderen auf den Bettchen ☺️
Meine Tochter kam in den Niederlanden mit 7 Monaten in die Krippe und das hat sehr gut funktioniert. Klar, keine 1:1 Betreuung aber dafür hatte sie schon früh Kontakt mit anderen Kindern und war sozial eingebunden. Sie war motorisch eher gemütlich unterwegs, konnte also zu dem Zeitpunkt weder sitzen noch krabbeln. Die Erzieher:innen können damit umgehen, für die Kleinen gibt es auch nen höheren Betreuungsschlüssel. Schlafen hat in der Kita tagsüber viel besser geklappt als zuhause. Und mit 7-8 Monaten haben die Kinder auch noch viel weniger Probleme bei der Eingewöhnung, weil das alles noch vor der ersten großen Fremdelphase ist. Wenn die dann kommt, sind die Erzieher:innen schon keine Fremden mehr. Es hat also auch Vorteile so früh einzugewöhnen.
Wenn du nen guten Eindruck von der Einrichtung hast, würde ich versuchen mir nicht zu viele Gedanken zu machen. Lass es auf dich zukommen und wenn es Probleme gibt, kannst du immer noch reagieren. Vor allem wenn du die Betreuung dringend brauchst, würde ich versuchen mir kein schlechtes Gewissen zu machen. In Deutschland wird man da schnell schief angeschaut, in anderen Ländern ist es völlig normal, dass Kinder so früh in die Krippe gehen.
Alles Gute!