Mama-Kind - Mama geht mal wieder weg - langer Text

Hallo zusammen,

mein Kind, frische 3, ist sehr mama fixiert. Mein Mann ist oft da, aber meistens mache ich alles, was relevant ist oder übernehme, wenn er keine Nerven hat oder Kind es bei ihm verweigert. Ich hatte das Thema hier schon mal. Im Moment ist es nochmal schlimmer geworden, Kind ist gerade noch mehr auf mich bezogen, Papa war auch krank und hat sich oft rausgezogen aus Dingen. Im Vergleich zu anderen Familien finde ich aber , gibt es Väter, die noch weniger da sind oder auch noch unsanfter sind als er. Er gibt aber nach wie vor schnell auf , wenn sie die Windel nicht von ihm gewechselt haben will, ist er eingeschnappt und will dann an mich übergeben, ich muss ihn immer motivieren es zu versuchen. Letztens meinte ich, er soll das Kuscheltier die Windel wechseln lassen, er meinte, es klappt eh nicht, auf mein Drängen hat er es versucht und es hat geklappt. Aber er kommt nicht selbst drauf. Ohne mich ist die Situation dann immer verhext

Nun kommt hinzu, dass sie Mittags nicht mehr schläft und sie nachmittags sehr empfindlich ist . Letztens hat sie dann sich in eine Gefahrensituation begeben und mein Mann hat sie laut angemacht vor Schreck, dass sie die Hände von wo wegnehmen soll. Selbst ich hatte mich über seinen Ton erschrocken. Resultats war , dass das Kind weinend zu mir kam . Er hat ihr danach gleich sanft erklärt, warum er laut wurde. Sie ließ aber nicht von mir . Dann ist er eingeschnappt und sagt „ja ich werd hier ja nicht mehr gebraucht“ udn geht erstmal kurz weg. Und er meinte noch, er hat für so was keine Geduld (muss er aber, ich weiß !) Wenn er sich ihr dann wieder nähern will, schiebt sie ihn weg. Ein Teufelskreis

Das alles sind Situationen als Beispiele für euch, wie es so läuft.

Ich verabrede mich nur alle paar Monate, manchmal auch alle paar Wochen. Jetzt Schon länger nicht mehr.

Nun bin ich verabredet, extra vormittags und mittags , damit sie ausgeschlafen ist. Ich habe jetz schon Angst! Ich mache das nur, um meine Freunde nicht zu verlieren. Langsam bröckelt die Akzeptanz. Immer öfter kommt die Aussage, dass sie ja schon 3 ist (und warum ich nicht einfach weg sein kann). Mein Mann sagt mir scjon jetzt, dass er schon jetzt Angst davor hat, wenn ich mich verabrede. Das verdirbt mir echt die Freude

Wie gehe ich bloß damit um? 3 Dinge machen uns zu schaffen:

Mein nicht sehr belastbarer und ungeduldiger Mann

Mein wirklich anhängliches und sensibles Kind

Ich, als Mama, die schwer die Kontrolle abgeben kann, sich schnell einmischt, Situationen rettet und sich beeinflussen lässt von ihrem Mann. Er schmückt immer gern aus, wie schlimm es für ihn und das Kind war , wenn ich weg war .
Er droht mir, sie in ihr Zimmer zu packen und weinen zu lassen. Er will ihr auch nicht zu viel Schönes anbieten, um die Situation zu retten, weil dann gewöhnt sie sich ja dran.

Nun bin ich also verabredet. Ich habe aufgegeben meinen Mann zu ändern. Da brauche ich also keine Ratschläge. Er versteht die Dinge nicht wie ich und sieht Dinge auch nicht ein. Auch mein kind ändert sich nicht, ich dachte, mit dem Alter kommt sie einfach besser damit klar.
Kann mich jemand motivieren, mich trotzdem zu verabreden? Was kann als schlimmstes passieren? Was denkt ihr ? Wird sie ein Papa-Trauma kriegen? Werd ich mich dann nie wieder treffen können?
Oder würdet ihr das alles aufgeben und nach einem richtigen Babysitter suchen?

Wir organisieren auch ständig seine Mutter , er ist fast nie allein mit der Maus, damit es für ihn erträglicher ist. Aber so merkt sie ja auch nur, dass er allein nicht für sie da sein kann..er schämt sich auch gar nicht, dass er das alles nicht allein kann. Mir wäre das ja etwas unangenehm und würde am Stolz kratzen.

Ich brauche echt Motivation, weiter stark zu sein udn mich zu verabreden..ich kenne auch einfach niemandem, bei den es genau so ist !

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Naja das Kind ist ja schon in den Brunnen gefallen, es gibt eigentlich nur eine Möglichkeit. Dein Mann muss Beziehung und Bindung zum Kind aufbauen und du musst ihn auch lassen. Dein Kind muss sich sicher, geborgen bei ihm fühlen, ihn mögen, lieb haben. Beschäftigt er sich intensiv mit dem Kind ( ohne dich)? Geht zum Spielplatz, bringt Fahrrad fahren bei, schwimmen etc. ? Es braucht schöne Erlebnisse, dann werden auch Themen wie wickeln besser funktionieren, wenn allgemein die Beziehung stimmt. Du musst dann aber auch loslassen und auch sagen : " nein, Papa wickelt dich jetzt! Ich habe jetzt keine Zeit, der Papa hat Zeit"! Ermutigen das Papa genau so alles kann wie Mama. Aber wie gesagt, dafür braucht es halt auch im Alltag eine Beziehung. Es wird einfach nichts bringen wenn er sich die ganze Woche null kümmert, null mit dem Kind spielt und dann sowas intimes wie wickeln und ins Bett bringen übernehmen soll.

Bearbeitet von Inaktiv
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Da bleiben also nur die Möglichkeiten

1) er wird ein engagierter Vater bzw gibt sich mehr Mühe
2) du erträgst das weiter wie bisher
3) du trennst dich

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Zum Spielplatz gehen macht er nur auf Aufforderung. Zum einkaufen nimmt er sie nur selten eigenitiativ mit. Spielen zu Haus tut er sehr oft und engagiert mit ihr. Eigene Erlebnisse schaffen, ihr mal ein Spielzeug mitbringen, kommt nicht von ihm so was

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Also, mein Kind ist zwar deutlich jünger, aber wenn der Papa ihn weg trägt, in einen anderen Raum zum wickeln zB, dann weint er auch
Er lässt sich aber nicht unterkriegen davon und auch wenn es mir schwer fällt, mische ich mich dann nicht ein. Ich gehe nicht hin. Er macht dann ganz viel Blödsinn (im Moment ist der Hit, mit Hose auf dem Kopf rum zu laufen) und dann klappt es. Es ist einfach der Moment der Trennung, der schwer fällt.
Danach muss das Kind da durch - vor allem mit 3 Jahren, find ich.
Er ist Bezugsperson Nummer 2 und ein Kind muss lernen, dass es sich auch von anderen Bezugspersonen beruhigen lassen kann. Die Trennung darf schwer fallen, es ist halt dann einfach die Frage, ob man dann als mama sich direkt wieder einmischt, oder einfach mal vertraut, dass es klappt.


Ich habe immer Angst, wenn der Papa den kleinen ins Bett bringt wenn ich weg bin. Aber im Endeffekt klappt es jedes Mal, wenn auch schwerer als bei mir.

Ich find, dein Kind muss da langsam durch, immerhin kann das Kind schon vieles verstehen.

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Warum hältst du denn an deinem Mann fest? Findest du sein Verhalten attraktiv?

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Es gibt zu viele Sachen, die gut laufen. Und eine Trennung ist 1. nicht einfach und 2. wäre das Kind dann die Leidtragende

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Ach und noch eine nachträgliche Info : mein Mann sagt, ich soll sie in seiner Anwesenheit ablehnen, wenn sie was von mir will . Damit er dann der Gute ist

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DAS geht auf jeden Fall überhaupt gar nicht!

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Darf dein Mann dann auch nicht weggehen oder wie handhabt ihr das ?
Tut mir leid, aber dein Mann macht es sich doch super bequem und du überlegst sogar einen Babysitter zu bezahlen, dann hat er es ja noch bequemer.

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Hallo
Wie fest die Beziehung eines Kindes zum jeweiligen Elternteil ist kann trotz ähnlicher Verhältnisse sehr variieren. Ich habe 3 Kinder, meine Hauptaufgabe ist immer das jüngste Kind gewesen (wegen stillen). Bei den großen war es immer wieder abwechselnd wer grade beliebter war. Beim kleinen (jetzt fast 2) gsb es noch nie eine papa Phase. Ins Bett bringen, anziehen, wickeln da bin ich immer gefragt. Wenn der Papa es versucht, gibt es Geschrei.

Was mir bei deiner Schilderung auffällt ist das du deinen Mann glaube ich sehr viel vorgibst wie er es machrn soll. Du schreibst ja such selber das du schlecht die Kontrolle abgeben kannst. Mir kommt es auch so vor als ob du genau weißt wie man mit dem kind umgehen muss und nur dieser weg richtig ist. Das macht es deinem Mann glaube ich aber schwer, Selbstvertrauen im Umgang mit eurem Kind zu bekommen. Den ihr beide scheint ein eingespieltes Team zu sein. Aber jeder Mensch ist anders und ich bin ehrlich, ich singe Lieder oder ziehe lustige Gesichter beim wickeln. Aber meine Stimme verstellen und das kuscheltier wickeln lassen, das kann ich mal machen, aber regelmäßig nicht. Da muss ich mich sehr sehr sehr verstellen. Und vielleicht geht es deinem Mann auch so, das es nicht sein weg ist. Er scheint aber gar keine Möglichkeit zu haben seinen Weg zu finden. Klar ist das natürlich Bestrafung wir ins Zimmer sperren oder so in dem Alter keine Option sind. Aber ich kenne wenig Eltern die ihre Kinder haargenau gleich behandeln in jeder Situation, das muss auch nicht, Kinder sind schlau genug um zu lernen wo es wie ist. Nur die groben Richtungen müssen stimmen.

Meiner Meinung nach solltest du häufiger Zeiten einbauen. Wie ist es den wenn du duschst oder kocht? Kümmert er sich da? Wenn bisher nein wäre das vielleicht eine Option, das er täglich eine kurze Zeit mit ihr alleine in einem anderen Zimmer verbringt. Die Zeit sollte er aber dann auch so gestalten dürfen wie er (und eure tochter) wollen.


Ich muss allerdings auch sagen das ich in meinem Freundeskreis eine Familie haben, da wurde der Papa auch immer abgelehnt von der Tochter. Er durfte nichts (Großeltern auch nicht, Kita Eingewöhnung hat mit 3 Jahren nicht geklappt). Und der Papa ist ein sehr einfühlsamen, geduldiger Papa. Jetzt auf einmal ging es stundenweise und mitlerweile (4,5 Jahre) kann der Papa auch einen Tagesausflug maxhen und alles läuft wunderbar. Jetzt war die Tochter so weit für die Trennung.

LG

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Oha der letzte Satz sitzt. Aber kann ich verstehen, wenn es dann zur Trennung kommt. Er kümmert sich immer um sie, wenn ich dusche. Ich kann auch mal hier udn da noch etwas arbeiten. Ich glaube, solange ich in der Nähe bin, ist das ok für meine Tochter; im Zweifel kann sie ja zu mir

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Dann ist es tatsächlich nochmal anders wie bei dem Fall den ich geschildert haben, den der Papa oder die Großeltern durften nur mit ihr was mschrn wenn diemmama direkt daneben gesessen hat und dann auch nur kurz. Die Familie hat wirklich schon über sämtliche diagnosen die es irgendwie gibt nachgedacht.

Du schreibst oben "er schafft keine positiven Erlebnisse, er bringt ihr nie ein Spielzeug mit" (sinngemäß). Was meinst du damit? Mein Mann hat unseren Kindern noch nie etwas geschenkt und ist trotzdem in den Augen der Kinder der beste Papa der Welt.

Wenn dein Mann schon so kurze Zeiten mit ihr betreut bekommt, dann solltet ihr dran arbeiten das auch längere gehen oder das er sir häufiger von dir "weg" nimmt indem er einkaufen geht/Spielplatz besucht.
Aber eine schnelle Lösung für dein Treffen wird es wohl nicht geben, das es dann kein Geschrei gibt

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Hast du ernsthaft Angst, dass dein Mann ihr etwas schädliches antut, wenn er alleine mit ihr ist? Ich meine nicht etwas, was nicht nach deiner Nase läuft, sondern so etwas wie stundenlang im Zimmer einsperren? Wenn nein, dann lass ihn bitte eigene Erfahrungen sammeln und gib nicht viel Wert darauf, wenn er erzählt wie furchtbar die Zeit ohne dich doch war.
Ich erlebte im Bekanntenkreis schon einige Male, dass die Männer erst nichts am Kind machen durften (weil alles falsch war) und später auch nichts "konnten" und sich zurück gezogen haben. Wenn er sie wickeln, schlafen legen, baden oder was weiß ich was machen soll, dann geh spazieren, telefoniere mit einer Freundin im Garten, hüpf zum Supermarkt rein. Letztendlich wird deine Tochter lernen: Papa hat wenig Geduld, Papa schreit wenn er überfordert ist, bei Papa darf ich viel TV gucken, bei Papa gibt's oft Snacks usw. Aber das ist nichts Schlimmes, so ist dein Mann eben.

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Ich weiß nicht, aber ich vermute, dass Dein Mann sich da reinfindet, wenn er MUSS. Wenn Du nicht verfügbar bist und er sie nicht einfach zu dir weiterschicken kann. Er wird dem Kind ja nicht weh tun, sondern seinen eigenen Weg finden und umsetzen. Anders geht es ja nicht.

Unsere Kinder haben auch "Lieblingselternteile" (in der Regel bei uns der Papa), aber wenn derjenige nun mal nicht da ist? Was soll man da tun? Ich ziehe zum Beispiel jeden Morgen eine heulende und nach Papa brüllende Dreijährige an - ist nicht schön, aber ich kann sie ja schlecht nackt in die Kita schicken, nur weil mein Mann schon bei der Arbeit ist.

Wenn unsere Kinder wählen könnten, wer was macht, wenn wir beide da sind, wäre es wohl häufiger der Papa. Deswegen lassen wir sie nicht bei allem wählen bzw. es macht der zuende, der gerade angefangen hat (Beispiel Zähneputzen: hat mein Mann schon damit begonnen und die Dreijährige entscheidet, jetzt soll Mama, dann sagen wir klar "Nein, Mama kann morgen Deine Zähne putzen." Aber da müssen sich halt beide einig sein und auch den Protest aushalten ;-)

Wir wechseln täglich das Ins-Bett-bringen ab. Ausnahmen nur, wenn einer von uns abends nicht da ist. Da wird auch an 5 von 7 Abenden diskutiert, dass es der andere machen soll. Aber es ist an uns als Eltern, das durchzusetzen, wenn es denn eine feste Regel bei uns sein soll.

Deswegen: Sprecht gemeinsam, wie der Weg aussehen soll. Bleibt konsequent (und schickt das Kind nicht einfach zum anderen, wenn es "ungemütlich" wird). Mach ihm die klare Ansage, dass es EUER Kind ist, nicht nur deines. Sieh zu, dass Du von nun an regelmäßiger weg bist, damit die beiden auch eine Chance haben, allein einen gemeinsamen Weg zu finden. Ein Sportkurs? VHS? Instrument? Ehrenamt? Was Dich interessiert und Dich einmal pro Woche aus dem Haus holt :-) Und misch dich nicht ein, wenn Du DENKST, dass du was "besser" machst als Dein Partner. Du machst sicher vieles anders als er. Das ist bei den meisten Vätern so. Aber es kommt nur dann Routine rein, wenn Du nicht reingrätschts, kritisierst oder es am Ende doch wieder selbst machst. Ich denke, er macht jetzt vielleicht wirklich noch einiges "falsch" oder sehr ungern, weil einfach die Erfahrung/Gewöhnung fehlt (mein Mann nimmt auch niemals beide Kinder mit zum Einkaufen, außer ich bin übers Wochenende nicht da. Ist ihm zu "stressig" - für mich hingegen ist das völlig normal. Geht halt manchmal nicht anders. Aber solange mein Mann nicht MUSS, käme er niemals auf diese Idee ;-) )

Finde Lösungen (="Ausreden), die auch für das Kind logisch sind und nicht nach "Mama schickt mich weg" klingen.
- Ich putz hier schnell durchs Haus. Geht Ihr doch schon mal in den Garten raus.
- Ich decke den Tisch, geht Ihr bitte zusammen Hände waschen?
- Oh ich hab grad Kuchenteig an den Händen. Geh mal schnell mit der Kleinen aufs Klo.
- Ich muss nochmal was einkaufen. Papa macht mit Dir das Puzzle zuende.
- Ich hab einen Arzttermin, bin in 2 Stunden zurück.

Nicht fragen. Nur sagen.

Bearbeitet von lime15