Ist das eine normale Reaktion beim wiedersehen in der Krippe?

Hallo zusammen, ich habe sehr viel hier gelesen, jetzt stelle ich mal auch eine Frage...
Meine Tochter ist 9 Monate alt und wir machen seit 3 wochen die Eingewöhnung in eine Kita. Es klappt gut, denke ich. Es ist eine relativ kleine Gruppe, aktuell nur 6 Kinder, sonst 10 Kinder bei 3 Erzieher. Für Erzieher sind sehr nett und wir nehmen uns viel Zeit für die Eingewöhnung. Meine Tochter hat sich am ersten Tag alles von meinem Schoß aus angeschaut, am zweiten Tag mit der Erzieherin gespielt und die Tage danach schön gespielt und wir haben die Trennung aufgebaut, zuerst nur 5 Minuten, jetzt bis zu 3 Stunden. Meine Tochter meckert kurz wenn ich gehe, lässt sich aber gut ablenken und hat so gut wie nie geweint. Nur wenn sie müde wird, meckert sie wieder (wie zu Hause), die Erzieherin hat sie aber schon in den Schlaf erfolgreich getragen (zu Hause wird sie zum einschlafen auch getragen oder gestillt). Die Erzieherin meint, es läuft alles super und ich kann für mehrere Stunden nach Hause gehen. Ich mache mir trotzdem ein bisschen Sorgen wegen der Reaktion von meiner Tochter wenn ich in den Raum komme, bzw wenn ich sie abhole. Sie lacht mich nicht an, schaut relativ unberührt oder meckert. Ich denke, sie meckert weil sie dann zu mir will aber wenn ich sie nehme ist sie auch nicht sehr zufrieden. Ich mache mir Sorgen, dass es ihr dort doch nicht gut geht obwohl sie nicht weint oder dass die Bindung zwischen uns irgendwie gestört ist. Oder ist das unbegründet und ich soll mich freuen, dass alles gut klappt? Vielleicht muss sich an das ganze noch gewöhnen und ist nur noch etwas verwirrt und müde um Freude zu zeigen wenn sie mich sieht? Zu Hase wenn sie beim Papa ist und ich unterwegs freut sie sich sehr wenn ich komme. Deswegen finde ich es komisch.

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Ich habe vergessen zu sagen, zu Hause ist sie ganz normal und fröhlich, schläft nicht anders, lacht und spielt mit mir. Ich habe sogar das Gefühl, dass sie viel mehr brabbelt und Geräusche ausprobiert (vielleicht weil sie sich das von den anderen Kindern abschaut)

Bearbeitet von Limonka
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Hallo!

Ich würde es so laufen lassen.

Unsere Nr. 1 war im kompletten ersten Lebensjahr nur auf Achse und "weg von Mama". Ich bin fast wahnsinnig geworden, habe mir mega Sorgen um die Bindung gemacht. Auch Papa war nicht unbedingt gefragt. Wir haben uns mal beide von ihr weit entfernt, als sie auf einem Spielplatz ganz alleine im Sand saß... Es hat sie nicht die Bohne gekratzt...

Naja, als dann nach 18 Monate die Baby-Schwester kam, fing sie plötzlich an zu kuscheln.

Als mit 5 Jahren die erste Übernachtung bei Oma und Opa anstand, ging sie nur mit, weil die 3 1/2 Jahre alte Schwester es unbedingt wollte. Von sich aus wäre sie nie auf die Idee gekommen auswärts zu schlafen.

Und als sie mit 10 letztes Jahr recht spät von mir von ihrer Chor-Freizeit abgeholt wurde, weil ich den Parkplatz des riesigen Gymnasiums nicht gefunden habe, brach sie vor Erleichterung / zum Stressabbau in Tränen aus, als sie mich sah.

Wenn die Erzieherinnen kein Problem sehen und sie sich zu Hause normal verhält, dann würde ich nichts ändern.

Alles Gute,
Gruß
Fox


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Ich würde mir erstmal nicht so viele Gedanken machen, zumindest nicht wegen der Bindung. Ich hatte das schon öfter in Eingewöhnung, bei sehr liebevollen Eltern mit guter Bindung zum Kind und alles!

Kinder haben ja vor allem in dem Alter ein ganz anderes Zeitgefühl und Verständnis. Für uns ist klar, es ist Nachmittag gleich passiert dies und jenes. Den Kindern eben nicht. Manche Kinder brauchen hier einfach eine Begleitung des Übergangs. Wie reagiert sie denn bei euch im Alltag auf Übergänge im Tagesablauf?

Bei mir hat es bis jetzt immer richtig gut geholfen dem Kind das baldige Abholen anzukündigen. Das geht am besten wenn man eine feste Zeit zum Abholen vereinbart. Dann die Aktivität des Kindes rechtzeitig zum Ende kommen lassen, eventuell gemeinsam in die Garderobe gehen und schon mal fertig machen. Bis jetzt war das Problem damit immer erledigt. Man muss das auch nicht ewig so "aufwändig" begleiten. Oft reicht dann bald ein kurzer Hinweis oder es ist gar nicht mehr nötig.

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Danke für die Antworten. Das mit dem übergang klingt logisch. Wenn sie zu Hause geschlafen hat oder ruhig gespielt hat und plötzlich Oma/Opa da stehen lacht sie auch nicht direkt und weint sogar manchmal obwohl sie sie sonst toll findet.
Und wenn die Erzieher sagen, es ist alles gut und wenn sie zu Hase sehr fröhlich ist, soll ich annehmen, dass alles gut klappt und mich über die freie Zeit für den Haushalt freuen? Ich glaube, die Eingewöhnung ist für mich fast schwieriger als für sie, worüber ich mir die ganze Zeit Gedanken mache, ich schlafe selbst sehr schlecht, sie gerade ganz tief neben mir :)

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Die Eingewöhnung ist auch für die Eltern ein echt großer Schritt, das ist ganz normal und auch keine Schande. 😊

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Ich denke, dass man nicht zuviel in die Reaktionen von so kleinen Kindern hineininterpretieren sollte.
Man hat als Erwachsener dieses Bild im Kopf, dass das Kind einem freudestrahlend entgegenrennt (oder was auch immer mit 9M möglich ist🤗), wenn man es länger nicht gesehen hat.. aber das ist oft nicht so.
Mein Sohn geht seit er 13M alt ist in die Kita und dieses "juhu Mama ist da ich lasse alles stehen und liegen und gallopiere auf sie zu" passierte hier auch ganz lange nicht. Vielleicht so ungefähr mit ein bisschen über 2. Auch bei den anderen Kindern im gleichen Alter habe ich das kaum beobachtet.
Und daneben kommt es auch oft vor, dass er einfach einmal guckt, aber sich dann wieder dem Spiel widmet oder ähnliches.
Und mit 9 Monaten ist das Erleben und Ausdrücken von Gefühlen ja nochmal ne ganz andere Kiste.

Bearbeitet von Weihnachtsbaby2020