Das grosse Selbstmitleid

Ihr Lieben,

Unser Dreijähriger hat seit ein-zwei Wochen eine äusserst spezielle Phase, die ich so noch nicht genau einordnen kann.

Er ist eigentlich ein kleiner gut gelaunter Kerl, Typ Bud Spencer, etwas laut und forsch, aber immer fröhlich.

Plötzlich stellt er aber wieder Zeug an, das er seit längerem besser wüsste, reagiert auf negative Rückmeldung extrem empfindlich und lässt sich nicht trösten sondern ist dann endlos jammern und erzählt sich selber, wie arm und unverstanden er sei.

Auch ausserhalb der Situation weigert er sich drüber zu reden, sagt dann, er will halt oder kann das nicht und wechselt dann das Thema.

Also ein Beispiel: er haut mir beim Umziehen am Morgen aus dem gut gelaunt Lachen plötzlich seinen Schlafi richtig mit Wucht ins Gesicht, es hat wirklich weh getan.
Ich hab natürlich nicht begeistert reagiert und ihn gefragt, wie er sich fühlen würde, wenn ich das das nächste Mal bei ihm machen würde.
Er ist wie ein pubertäres Mädel im Film lauthals aufweinend davongelaufen und sass dann da und hat sich selber laut erzählt, dass er sooo unglücklich sei und Mama ihm wehtun will.
Ähm… irgendwie total am Thema vorbei. Ich verstehe, dass es für ihn im Fokus steht, weiss aber nicht, wie ich es für ihn begreifbar machen kann, dass das keine gemeine Drohung war, sondern eher seine Aktion nicht ok war.

Ich bin also jetzt etwas ratlos, wie man ihm da helfen kann, die Situation und seinen Beitrag dazu besser wahrzunehmen.
Oder auch einfach die Frage: ist das ne normale Phase?

Der kleine Kerl ergeht sich mehrmals täglich in Selbstgesprächen, wie schlecht es ihm ginge, oder dass Papa gesagt hätte er müsste xyz auf keinen Fall/er dürfe das. (Bevor jemand fragt: Nein, Sachen, die Papa nie sagen/abnicken würde.)

Und nunja, es ist eher so, dass er plötzlich wieder grundlegende Regeln nochmal ganz hinterfragen will. Also andere hauen, Sachen absichtlich kaputt machen, Sachen als Geschosse rumpfeffern… alles nichts was jetzt wirklich zur Diskussion steht. Und dann reagiert er eben tödlich gekränkt, dass er nicht darf oder gar bejubelt wird.

Haut raus, habt ihr auch die Art Drama daheim und wie löst ihr es?

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Ich schätze, dass er sich grade wieder weiter entwickelt und die Emotionen evtl nicht hinterherkommen.
Dazu steht er zwischen „ich kann das selber“ und „ich brauche Hilfe, möchte auf den Arm“ etc.

Bei ihm kam wahrscheinlich nur an, dass er etwas falsch gemacht hat. Die Empathie entwickelt sich grade erst noch und vielleicht wusste er sich in dem Moment nicht mit Worten zu helfen oder er hat eine andere Reaktion erwartet….