Hallo!
Unsere kleine Tochter ist 2 Jahre und 3 Monate alt und ein fröhlicher Sonnenschein, der eigentlich sehr offen und mutig durch die Welt geht. Kürzlich ist sie aber hingefallen und hat sich das Knie aufgeschlagen. Die Wunde war nicht dramatisch, sie hat etwas geblutet, aber es war eine ganz typische „Kinderverletzung“. Seitdem haben wir hier einen kleinen Angstkloß. Es fing damit an, dass sie mit dem Bein nicht mehr in die Badewanne wollte. Der Sturz ist zwei Wochen her, die Wunde längst verheilt, aber sie weigert sich seitdem zu Baden. Die Angst weitet sich auch aufs Haarewaschen aus, obwohl wir alle Register ziehen - spielerisch, mit Waschlappen vor den Augen, mit kleinen Becherchen, mit denen wir das Wasser über den Kopf gießen. Es ist eine Tortur für sie.
Neuerdings wird sie fast jede Nacht wach und schreit, sie habe Aua, ihr Knie tue so weh, sie habe Angst. Nur zum Verständnis, sie schläft durch seitdem sie ein halbes Jahr alt ist. Zuverlässig.
Tja, nun kam es, wie es kommen musste: Sie ist heute beim Spielen wieder hingefallen - auf das gleiche Knie. Es ist keine Wunde entstanden, das Knie ist maximal etwas rot. Für sie ist es fast wie ein Trauma. Sie weint panisch sobald sie auf die Füße gestellt wird, sie weigert sich zu laufen. Ich darf die Hose nicht ausziehen um eine frische Windel zu machen, ich darf mir das Knie nicht ansehen, nichts. Wir sind ratlos, ich möchte sie so gerne richtig begleiten, sie tut mir so leid. Ich möchte ihr die Ängste nehmen, aber mit 2 ist sie rationalen Argumenten noch nicht zugänglich. Ich kenne solche Ängste von mir selber, ich war immer ein ängstliches Kind. Das hatte ich mit für meine Tochter anders gewünscht. Was können wir tun, um ihr zu helfen? Vielen Dank!
Kleinkind und Ängste
Ist es denn medizinisch abgeklärt worden, ob wirklich alles ok war nach dem ersten Sturz?
Hatte sie evtl wirklich Schmerzen obwohl äußerlich nichts mehr zu sehen war?
Danke für deine Antwort! Ja, es ist alles abgeklärt worden, da wir am nächsten Tag (nach dem ersten Sturz) sowieso beim Kinderarzt waren, da hat er sich das Knie angeschaut. Sie belastet es im Alltag auch ganz normal, nur wenn es ans Baden geht, kommen die Ängste.
Für mich hört es sich ein bisschen danach an, als würdest du die Emotionen deines Kindes direkt als übertrieben einstufen obwohl du es doch garnicht genau wissen kannst, welche Schmerzen es hat / hatte und ob es übertreibt... ?! Ausserdem ist es doch erst 2 Jahre alt.
Ich finde es merkwürdig, dass du so davon überzeugt bist, dass es nur ein einfaches auf die Knie fallen war, die Schmerzen nicht groß sein können und die Wunde abgeieilt ist...
Es gibt verschiedene Arten einer Knieverletzung nach einem Sturz, die man nicht immer mit bloßem Auge erkennen kann..
Ich würde mal einen Unfallchirurgen aufs Knie schauen lassen, eventuell röntgen lassen und mal hören was er dazu sagt.
Finde es unangemessen & auch schlimm fürs Kind, es direkt als Überängstlich zu bewerten, ohne es erstmal vernünftig medizinisch abgeklärt zu haben..
Woher weisst du eigentlich, dass du schon immer ein ängstliches Kind warst.(mlt 2 Jahren ) ?!... übertreibst du da nicht etwas?.. alles gut verarbeitet?
Gute Besserung
Danke für deine Antwort. Ich stufe ihre Ängste nicht als übertrieben ein, da missverstehst du mich. Ich möchte ihr helfen und sie unterstützen.
Ich finde es toll, wie gut du beurteilen und einschätzen kannst, was in meinem Verhalten meinem Kind gegenüber angemessen ist und was nicht. Und das ohne und zu kennen. Du wirkst sehr emphatisch und freundlich im Umgang mit deinen Mitmenschen. Ganz großes Lob!
was für eine anmaßende Antwort
Das ist schon so das Alter in dem Verletzungen irgendwie ein Riesenthema sind. Kennst du das Buch "tupfst du noch die Tränen ab?" (Hasenkind)? Das ist ein tolles Buch, wo das Kind selbst das Hasenkind versorgt und tröstet. War hier bei beiden Kindern mega beliebt.
Ansonsten würde ich das als Phase ansehen und geduldig begleiten. Wir hatten auch schon plötzliche Angst vorm Baden, vor Hunden, vor fremden Menschen....ist aber alles wieder verschwunden. Trösten, bestärken usw.
Danke, das Buch ist ein toller Tip! Das probieren wir!
Ja, ich denke auch, dass es wieder verschwinden wird. Bis dahin möchte ich sie aber bestmöglich unterstützen, und ich bin mir so unsicher, ob ich das richtig mache.
Die Vorschläge von Rezyklata finde ich sehr schön.--Ich würde es auch ähnlich angehen und z.B. ein Kuscheltier knietechnisch versorgen. Die Geschichte quasi zu Ende erzählen, so dass das Kusscheltier am Ende dann auch wieder ganz normal laufen etc. kann.