Hallo ihr lieben,
vielleicht muss ich nur mal meinen "Frust" rauslassen oder zu einer leichten Überforderung stehen, aber vielleicht hat auch jemand einen Rat oder teilt die gleichen Sorgen. Mein Sohn, 17 Monate, ist eigentlich meist ein fröhliches Kerlchen. Aber ich habe das Gefühl, dass er an nichts so richtig viel Spaß hat. Gerade jetzt, wo es nochmal so warm ist, sehe ich andere Kinder, die freudestrahlend ins Planschbecken hüpfen und völlig durchdrehen vor lauter Freude, während mein Kind daneben steht und am liebsten nur auf meinem Schoß sitzt - dabei mag er Wasser durchaus. Er war auch schon immer sehr anhänglich und auch eher der Beobachter, das ist nicht das Problem, aber oft reicht es eben nicht, dass ich direkt neben ihm sitze, sondern er will dann zu mir oder nimmt mich an die Hand und will mich irgendwohin locken. Auf dem Spielplatz ist es ähnlich. Er sitzt auch mal im Sandkasten und spielt dort eine Weile, aber recht schnell vergeht ihm dann der Spaß daran und dann bekommt er auch direkt schlechte Laune. Vielleicht jammer ich hier auf hohem Niveau und wahrscheinlich ergibt sich das alles früher oder später, aber manchmal ist es eben auch sehr anstrengend, weil ich doch nur will, dass es ihm gut geht und er Spaß hat, ausgelassen sein kann.
Hat jemand etwas Ähnliches mit seinem Kind durch?
Liebe Grüße
Vicky
Kleinkindprobleme
Wer sagt denn aber , das er dabei keinen Spaß hat, was er macht ??
Also beobachten oder bei dir sitzen wollen.
Anscheind reicht es ihm schon.
Meiner ist auch nie wild drauf los gelaufen, außer Mama / Papa waren dabei. Dann ging es .
Ich war auch immer gefühlt , die einzige Mama die auf dem Spielplatz aktiv mit dem Kind spielen musste , aber war okay für mich.
Alle anderen saßen auf den Bänken und konnten sich unterhalten und haben von weiten mal ,,super " gerufen, aber auch das ist okay. Da ist doch jedes Kind anders.
Der eine spielt gerne alleine ,der andere braucht jemanden dabei.
Lg
Das sage ich ja nicht und ich möchte es natürlich nicht grundsätzlich pauschalisieren, aber ich merke ja an seiner Stimmung, dass er dann oft nörgelig und einfach unzufrieden ist. Oft auch unruhig...
Vll ist er auch schnell überreizt, wäre jetzt noch so ein Gedanke. Also das er nicht so lange mag, das er dann quasi schon fertig ist und dann einfach nur Mama braucht . Weißt du , wie ich meine ?
Hey, mein Sohn ist genauso! Er ist ein Beobachter. Auf dem Spielplatz wollte er anfangs fast nur auf meinem Arm sein und den anderen Kindern beim spielen zusehen. Ich fand das auch immer sehr anstrengend und frustrierend, weil ich dachte, ein Kind sollte doch einfach loslaufen und spielen. Machen die anderen schließlich auch.
Aber irgendwann habe ich begriffen, dass das zu seiner Persönlichkeit gehört. Er ist nun mal kein Draufgänger, er ist vorsichtig und aufmerksam. Er braucht mich, um sich sicher zu fühlen, weil ich nun mal sein sicherer Hafen bin. Und wenn er diese Sicherheit hat, kann er sich ganz aufs Beobachten, Verstehen und Nachahmen konzentrieren.
Mittlerweile wird er Schritt für Schritt etwas mutiger. Ich habe meinen Augen nicht getraut, als er neulich das erste Mal ganz alleine ein Klettergerüst hochgeklettert ist. Aber nach wie vor braucht er seine Zeit, um warm zu werden, besonders wenn andere Kinder da sind. Er sitzt am Anfang immer am Rand, vorzugsweise bei Mama, und guckt zu, bevor er sich dazu entschließt, auch mitzuspielen. Und das ist okay. Er ist nicht unsozial, im Gegenteil, er mag andere Kinder sehr gern, aber er ist etwas schüchtern und zurückhaltend.
Hast du dich mal mit dem Thema hochsensible Kinder beschäftigt? Manche Kinder sind so zurückhaltend, weil sie sehr viel wahrnehmen und das erstmal alles verarbeiten müssen. Sie sind dann auch schneller erschöpft und wollen sich zurückziehen. Introvertiert ist noch so ein Stichwort.
So eine Persönlichkeit kann auch Vorteile haben. Durch das Beobachten sind die Kleinen gute Lerner. Mein Sohn ist zudem relativ geduldig und hört verhältnismäßig gut auf mich. Wenn man darauf achtet, kann man ganz tolle Seiten an seinem "schüchternen", "faulen" Kind entdecken und es darin bestärken, dass es ein toller Mensch ist, genau so, wie es ist. Ich glaube, es bringt nichts, das Kind dazu zu drängen, anders zu sein.
Ich hoffe, das konnte dir etwas Mut machen! :)
PS: Ich war als Kind auch ängstlich und meine Mutter hatte kein Verständnis dafür. Sie hat versucht, mich zu Sachen zu drängen, zu denen ich noch nicht bereit war und hat mich dafür ausgeschimpft. Das gehört zu meinen schlimmsten Kindheitserinnerungen. Kann ich also nicht empfehlen.
Hallo milahappy, ich danke dir für deine ausführliche Antwort! Ja, mit Hochsensibilität hab ich mich schonmal kurz beschäftigt, aber einige Punkte haben da auch gar nicht gestimmt. Es ist schwierig und ich möchte ihn auch in keine Schublade stecken, sondern muss vermutlich einfach immer individuell auf ihn eingehen und entsprechend reagieren. Ich bin oft auch sehr stolz, dass er so viel beobachtet und wahrnimmt, aber ja, manchmal ist es eben auch anstrengend dass er so anhänglich ist.:)
Danke fürs Mut machen!♥️