Offene Kita U3

Hallo Leute,

leider musste unsere Tochter wegen eines Umzugs die Kita wechseln. Zu unser aller bedauern.

Die neue Kita ist riesig und hat ein offenes Konzept. Dieses offene Konzept
macht mich fertig. Das hat mit Qualität nichts mehr zu tun. Alle rennen überall rum und so richtig wertvolle Zeit wird mit den Kindern nicht verbracht. Es stresst mich als Erwachsener schon morgens früh.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Am liebsten würde ich im Elterntat anbringen, ob man nicht wenigstens den U3-Bereich geschlossen halten kann. Das ist doch reine Überforderung. Da betreue ich mein Kind im HomeOffice besser bzw. habe ich da ein besseres Gefühl 😔.

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Wir haben hier ein geschlossenes Konzept. Und ich kann sagen, dass ich mir manchmal wünschen würde, dass es offener wäre. Es gibt verschiedene Spielangebote auf dem Flur, aber da darf man halt nur hin wenn man fragt und immer nur eine bestimmte Anzahl von Kindern aus nur einer Gruppe. Und die U3 Kinder haben so selten die Möglichkeit dort zu spielen, weil bei ihnen immer eine Erzieherin dabei sein müsste. Unser Sohn hat das Konzept "das ist meine Gruppe" teilweise noch nicht so richtig durchblickt und würde sehr gerne mal hier mal dort gucken... Wenn natürlich alles drunter und drüber geht und garkeine Struktur da ist stelle ich es mir natürlich aber auch schwierig vor.

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Danke für deine Einschätzung. Das ist natürlich auch nicht schön und für die kleinen schwierig zu verstehen.

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Hi,
wir haben ein offenes Konzept und ich finde es grundsätzlich super. Das heißt aber nicht, dass alle nur wild rumrennen. Frühstück, Essen, Morgenkreis ist immer geschlossen. Wobei keiner meckern wird, wenn mal ein Kind in der Nachbargruppe zu Mittag essen möchte. Und sonst werden die Türen gezielt aufgemacht. Genauso, wie es gezielt Angebote in der geschlossenen Gruppe gibt. Die größeren dürfen dann auch zur anderen Gruppe zum Spielen (nachdem die gefragt haben), es gibt auch nicht überall das gleiche Spielzeug. Ich finde die Kinder profitieren sehr davon und für die Erzieher ist es gerade zu Zeiten von Personalengpässen auch eine willkommene Erleichterung.

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Danke für deine Erfahrung. Vielleicht bin ich selbst gerade so verunsichert, dass ich es noch zu negativ sehe oder weil der Vergleich zur vorherigen Kita schwierig ist. Die war nämlich einfach toll. Daher ist
meine Grundeinstellung vllt. nicht ganz offen und unvoreingenommen.

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Wir haben ein teiloffenes Konzept, aber erst Ü3. U3 ist geschlossen. Das fand ich auch besser für die Kleinen.
Jetzt Ü3 kommt unser Sohn super damit klar. Teiloffen heißt, dass bis 9 Uhr Gruppenzeit ist. Danach können sich die Kinder aber frei bewegen. Ab 4 dürfen sie allein in den Turnraum und aufs Außengelände (in Kleingruppen) ohne Erzieher.
Bei uns klappt das insgesamt gut.

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Hallo,

unser Sohn ist in einer riesigen Einrichtung mit Krippe und Kindergarten sowie offenem Konzept. Wir hätten uns das eigentlich nie so ausgesucht, jedoch haben wir keinen anderen Platz bekommen. Zudem sind in unserer Stadt alle städtischen Kitas offen, das wird irgendwie sehr gefördert.
Inzwischen sind wir aber durchaus zufrieden und unser Sohn geht sehr gern hin.
Im Krippenbereich läuft es hier so ab: Es gibt 5 Krippengruppen, deren Räume unterschiedlich thematisch ausgestattet sind. In den Gruppen wird gegessen, geschlafen und Geburtstag gefeiert. Andere Angebote wie basteln, Sport o.ä. finden auch in den Gruppen statt, jedoch ist es da bereits offener, sodass sich zu diesen Angeboten manchmal schon die Gruppen etwas mischen können. Zu den Freispiel-Zeiten können die Kinder sich ziemlich frei zwischen den Räumen bewegen.

Ich sehe folgende Vorteile:
- durch die Größe der Einrichtung gibt es eine große Vielfalt an Spielmöglichkeiten, die auch von allen Kindern genutzt werden können
- die Kinder kennen alle Erzieherinnen und Erzieher auf der Etage; für unseren Sohn ist es überhaupt kein Problem, wenn mal keine von seinem Bezugserzieherinnen da ist

Nachteilig finde ich:
- dass es nicht jeden Tag einen festen Morgenkreis o.ä. gibt
- dass im Kindergarten-Bereich alles noch viel offener ist (z.b. rotierende Erzieher-Teams, Essen für alle im "Kinderrestaurant")
- ich habe manchmal Bedenken, ob bei den Angeboten (malen, basteln, Bewegung, gärtnern, ...) wirklich jedes Kind zum Zug kommt, auch die schüchternen oder die Kinder, die erstmal keine so große Lust darauf haben

Auch wenn ich das Konzept insgesamt weiterhin für die Altersgruppe kritisch sehe, hat es uns dennoch in gewissen Punkten positiv überrascht. Und unser Kind kommt wunderbar klar. Dank guter räumlicher Bedingungen habe ich aber auch nicht den Eindruck, dass hier alle durcheinander laufen.

Ich denke eher nicht, dass das Konzept an sich zu ändern ist. Achten würde ich darauf, dass das Kind sich wohl fühlt und zurecht kommt, dass es morgens persönlich begrüßt und wahrgenommen wird, dass man dir Auskunft darüber geben kann, was das Kind am Vormittag gemacht/gespielt/gebastelt hat usw. Und dann würde ich halt konkrete Sorgen oder Beobachtungen ansprechen.

Viele Grüße

Bearbeitet von Berggemse
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Hallo

Mein Sohn wurde mit 18 Monaten im Juni eingewöhnt. Wir haben auch eine große Kita mit offenem Konzept, wobei U3 und Ü3 drinnen getrennt sind, sich aber natürlich immer draußen begegnen.
Ich war am Anfang auch unsicher, ob das klappt, wobei ich sehr offen war und das eigentlich gut fand. Ich denke, dass ist Typ-Sache vom Kind und da war ich eben etwas unsicher, weil mein Sohn eher zurückhaltend ist und anfangs immer beobachtet.

Ich kann jetzt nur sagen, dass es einfach toll ist. Die großen Kids kümmern sich draußen auch um die Kleinen, wenn mal was sein sollte. Letztens kam ein großer Junge mit meinen Sohn zusammen an, als ich ihn abholte und erzählte mir, was sie tolles gemacht haben. Meinem Kleinen hat’s wohl auch gefallen, denn er hat dem Jungen zum Abschied gewunken und das macht er auch nicht bei jedem 😂.

Ansonsten kann ich bei jeder Erzieherin meinen Kleinen abgeben und weiß, dass sich auch jede für ihn verantwortlich fühlt. Wurde natürlich auch alles geübt 😇. Es gibt dort eben kein: „das ist nicht meine Gruppe“. Für Krankheit und Urlaub ist das super und ich bin dadurch auch entspannter.
Ach und solche Sachen wie Morgenkreis ist immer in der kleinen Gruppe, der er zugehörig ist. Wenn er will, kann er aber auch woanders mal mit hin.

Wir haben uns bei der Eingewöhnung viel Zeit gelassen, da es anfangs doch sehr viel Input gab, aber er geht jetzt soooo gerne hin und ist eher traurig, wenn Wochenende ist und wir nicht hin können.

Ich kann deine Bedenken verstehen, aber es hängt in dem Sinne gar nicht von dir ab, sondern von deinem Kind 😍.

Liebe Grüße

Bearbeitet von Schwubsi
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Wir haben ab Ü3 auch ein offenes Konzept. Unser Sohn kam damit zu Beginn nicht sehr gut zurecht, wir mussten daher bei dem Wechsel in Ü3 nochmal eine neue Eingewöhnung machen. Unser Sohn benötigt immer erst einmal einen sicheren Hafen in Form von verlässlichen Bezugspersonen und einer entsprechenden Bindung zu diesen. Unsere Kita hat da wirklich unterstützt und sich dann explizit am Morgen um unseren Sohn gekümmert. Nach ca. 4 Wochen ist er aufgetaut und bewegt sich nun zielsicher durch den Raum und wir merken, dass es ihm gut gefällt. Ich würde den Vorrednerinnen daher auch zustimmen wollen, es ist sehr stark vom Kind abhängig. Meiner würde sich vermutlich auch in einem etwas geschlosseneren System wohler fühlen, ist aber jetzt angekommen und hat seine zwei/drei Bezugserzieherinnen, und irgendwie haben wir Glück, dass in der Regel eine davon immer da ist. Fehlt diese, muss ich allerdings sagen, dass das morgendliche abgeben dann etwas „zäh“ ist.

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Wir haben durch Umzug, Corona und Personalmangel nun unterschiedliche Erfahrungen gemacht (also sowohl offenes Konzept, das wegen Corona zeitweise geschlossen wurde, als auch überwiegend geschlossenes Konzept, das zweitweise wegen Personalmangel offener war) und ich muss sagen, dass meine Kinder, obwohl sie ja eher von der draufgängerischen Sorte sind, mit festen Gruppen deutlich besser zurecht kommen. Gerade dieser geschützte Krippenbereich für die kleinen Kinder erzeugt ja auch ein Gefühl von Geborgenheit. Aktuell haben wir glaube ich teiloffen, das heißt in den Randzeiten sowie beim fast täglichen spielen im Garten sind die Gruppen gemischt (Kita hat 100 Kinder, aber in den Randzeiten dann ja deutlich weniger), aber in der Kernzeit drinnen ist jede Gruppe für sich. Ich bringe die Kinder morgens erst, wenn die Gruppen schon getrennt sind, meine Kinder begegnen sich dann vormittags im Garten und nach dem Mittagsschlaf ist die Kleine wegen Personalmangel auch oft in den Gruppe des großen Bruders gelandet. Dort wurden die Kleinen dann von den Älteren bemuttert, das mochte sie eigentlich sehr gerne. Aber trotzdem wusste eben jedes Kind "wo es hin gehört".
Das war für den Großen beispielsweise auch sehr wichtig, als es Probleme mit dem trocken werden gab. Da braucht es dann für manche Themen ein gutes Vertrauensverhältnis und einen sicheren Rahmen. Seine Bindung zu den ErzieherInnen im aktuellen Kindergarten war (fast von Anfang an) deutlich besser als im anderen Kindergarten, in dem seine Bezugserzieherin die ganze Zeit im Entspannungsbereich war, während er in der Bauecke saß und die ErzieherInnen dort sich nicht sonderlich für ihn interessiert haben. Natürlich könnte es auch sein, das das Konzept dort schlecht umgesetzt war, ich weiß es nicht.
Ich würde mir für U3 aber einen eigenen Gruppenraum wünschen, in dem die Kleinen erstmal ankommen können und wo sie sich auch zurückziehen können. Wenn da mal ein paar ältere Geschwister hinzu kommen, ist das sogar ganz nett, aber die muss man auch wieder weggeschicken können, wenn zu viel Unruhe entsteht. Ich verstehe ja das Konzept von "die älteren und jüngeren Kinder können viel voneinander und miteinander lernen", können sie dann auch gerne im Garten machen, aber den ganzen Tag so ein Trubel finde ich für die ganz Kleinen zu anstrengend.

Wenn du etwas verändern willst, wäre mein Vorschlag, dass die Kleinen einen eigenen Raum mit ihren Bezugspersonen haben, der in den ersten 2h oder so geschlossen ist. Und wenn danach eine Durchmischung gewünscht ist, dann ist das so. Aber erstmal in Ruhe ankommen wäre aus meiner Sicht schon ein Vorteil. Und vielleicht kann man darauf achten, dass dieser Raum über den ganzen Tag hinweg eher ein ruhiger Rückzugsort bleibt und wenn ältere Kinder zu wild werden, müssen sie woanders hin.

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In unserer Kita gibt es ein teiloffenes Konzept ähnlich dem, das Rovina schildert. In den Randzeiten (vor 8 Uhr und nachmittags ab 15 Uhr) sind die Gruppen gemischt, nachmittags meist im Außengelände. Dazu gibt es jeden Vormittag eine Stunde, in der in jedem Gruppenraum ein bestimmtes Angebot gemacht wird (malen, kneten, turnen...). Die Kinder dürfen sich jeden Morgen aussuchen, wo sie diese Stunde verbringen.

Abgesehen davon sind die Gruppen geschlossen. Es gibt feste Ess- und Schlafzeiten und täglich den Morgenkreis.

Ein anderer Kita-Leiter hat mir mal gesagt, dass er im U3-Bereich das geschlossene oder höchstens teiloffene Konzept befürwortet, weil die Kleinen einfach viel Struktur und Nestwärme brauchen, um sich sicher und geborgen zu fühlen.

Meine Tochter wäre vielleicht auch mit einem offenen Konzept zurechtgekommen, sie ist eher extravertiert, mein Sohn sicher nicht. Ein geschlossenes hätte noch mehr seinen Bedürfnissen entsprochen, er hat sich aber auch so gut eingelebt.

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Offenes Konzept ist - zumindest hier - in jeder Einrichtung Auslegungssache...

Und es ist eben auch nicht für jedes Kind was

Meine Kids waren bewusst nicht in einem Kiga mit offenem Konzept --
Weil es für sie nichts gewesen wäre


Ich gehe mal davon aus, dass du dir den neuen Platz nicht aussuchen konntest--
Von daher bleibt nur den Platz zu nehmen oder eine Kita mit anderer Konzeption zu suchen und sie dort anzumelden oder nachzufragen, ob sie wegen Umzug einen Platz haben -- hier müssen Kitas immer 1 Platz freihalten für Umzugskids .