Eingewöhnung klappt nicht | 18 Monate

Hallo zusammen,

langsam mache ich mir wirklich Gedanken und hoffe, dass ich mit diesem Post Menschen finde, die eventuell im Moment durch die gleiche Situation gehen müssen oder sie bereits gemeistert haben.

Mein Sohn ist 18 Monate, er geht seit dem 01.08. zur Tagesmutter, aber leider klappt die Eingewöhnung nicht. Wir waren bereits bei 1h Trennung, die mehr oder weniger gut von ihm weggesteckt wurde, allerdings kam dann ein kleiner Rückfall und er wollte sich plötzlich gar nicht mehr trennen.
Anfang letzter Woche hat dann nach Rücksprache mit der Tagesmutter mein Mann die Eingewöhnung übernommen und geht seitdem mit unserem Sohn hin. Die Tagesmutter hatte sofort das Gefühl, dass unser Sohn sich besser von meinem Mann als von mir trennen kann, deshalb glaube ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber es will halt trotzdem nicht so wirklich klappen. Es finden kurze Trennungen statt, aber es ist noch in weiter Ferne, dass unser Sohn dort bis zum Mittagessen oder gar für einen Mittagsschlaf bleibt.

Die Tagesmutter ist wunderbar, mit uns auf einer Wellenlänge, den Kindern sehr zugetan und überhaupt sehr empathisch.

Alle Leute, mit denen ich über dieses Thema spreche, sagen mir, dass ich loslassen muss, dass Kinder mit ihren feinen Antennen merken, wenn Eltern sich Gedanken machen usw., aber leichter gesagt als getan, wenn man merkt, dass sein Kind eigentlich viel lieber seinen Eltern bleiben möchte. Alle Freunde und Bekannte mit Kindern im gleichen Alter haben ihre Kinder schon erfolgreich eingewöhnt.
Mich beschleicht immer mehr die Sorge, ob es für ihn der richtige Weg ist fremdbetreut zu werden.
Andererseits muss ich auch irgendwann wieder arbeiten - nur vom Gehalt meines Mannes können wir langfristig nicht leben.

Gibt es hier Leute, mit den gleichen Eingewöhnungsproblemen? Wieso hat mein Sohn solche Schwierigkeiten sich zu lösen? Ist unsere Bindung zu eng? Oder fehlt ihm irgendeine Art von Urvertrauen? Man macht sich einfach die furchtbarsten Gedanken, dass irgendwas falsch läuft.

Ich freue mich auf eure Meinungen und Erfahrungen.
Liebe Grüße!!

1

Ganz wichtig: Es MUSS erst mal gar nix!!!

In erster Linie finde ich es enorm hilfreich, wenn man erst einmal das annimmt was ist!
Und im Fall Eures Sohnes, ist er nunmal das eine Kind von vielen, welches mehr Zeit braucht als die Meisten. Das ist völlig okay!

Ich glaube der Druck ist besonders hoch, wenn es nicht so verläuft wie bei „allen anderen“. Sofort fängt man als Eltern das Zweifeln an und wird unsicher.
Versteht diese „anders“ laufende Eingewöhnung nicht als fehlerhaft, sondern einfach als zeitintensiv, aber auch als völlig ok.

Wenn ihr noch Zeit habt bis es wirklich funktionieren sollte, dann gebt ihm diese Zeit.
Mit 18 Monaten ist es in meinen Augen mehr als verständlich und in Ordnung, dass es Kinder gibt, die sensibel darauf reagieren und erst einmal viel Sicherheit brauchen. Und genau das könnt ihr vermitteln und Geduld mitbringen.

Ich wünsche Euch viel Erfolg 🍀

2

Das wird sicher noch. Ich kenne einige Fällen, in denen der Papa dann die Eingewöhnung erfolgreich übernommen hat. Bei unserem 1. Kind hats gleich der Papa gemacht :) Was ich dir aber va auf den Weg geben wollte. Du hast nichts falsch gemacht! Es gibt Kinder, denen fällt das halt leichter und anderen eben schwerer. Aus meiner Sicht hilft da va Akzeptanz, dann entspannt sich die Situation auch. Es ist klasse, dass ihr eine gute Tagesmutter gefunden habt, die sich auch die Zeit nimmt, das Tempo deines Kindes zu gehen und einen Weg mit euch zu finden. Noch etwas Geduld und dann seid ihr bestimmt auch „am Ziel“, manchmal geht das auch dann super schnell, wenns erstmal „Klick“ gemacht hat. Und ja, Kinder haben feine Antennen und merken Unsicherheiten und Zweifel - deshalb, vertrau auf euren Weg, das wird! Alles Gute & viel Erfolg! ☘️

PS.: Ich habe auch gerade mit unserem 2. Kind die Eingewöhnung begonnen und er wird auch noch etwas Zeit brauchen (während andere Kids jetzt schon deutlich weiter sind). Aber das wird bestimmt auch noch ;-)

3

Ich hab jetzt kein klares Bild, wie gut und wie lange die Trennungen aktuell ablaufen. Ich wollte nur berichten, dass die Eingewöhnung unseres erstes Kindes auch sehr hart war, leider auch nicht allzu sanft und wir Eltern haben während der Eingewöhnung stellenweise sehr an unserer Entscheidung für Fremdbetreuung ab 16 Monaten gezweifelt. Nach 6 Wochen war die Eingewöhnung dann geschafft und unser Kind geht seitdem gerne und freiwillig und meist mit viel Freude in die Kita (mittlerweile ist er 4 Jahre alt).

Bei uns war es allerdings auch am Anfang so, dass er eigentlich schon dort hin wollte, aber eben die Trennung nicht wollte. Es hat eine Weile gedauert, bis er sich dort sicher gefühlt hat. Interessant fand er es aber von Anfang an.

4

Ich denke nicht, dass du etwas falsch machst oder ähnliches. Dein Sohn braucht einfach seine Zeit und das ist vollkommen in Ordnung.

Ich halte nicht viel von diesen ewig überlieferten Mamaweisheiten, wonach das Kind spüre, dass Mama unsicher sei und deshalb selbst unsicher werde. Das wird immer so selbstverständlich in den Raum geworfen, obwohl es eigentlich keiner wirklich weiß. Was wissen wir schon, über die Gedanken- und Gefühlswelt der Kleinsten?

Du bist ein Mensch mit Gefühlen, die alle ihre Daseinsberechtigung haben. Lass dich nicht verunsichern. Weder von anderen Kindern, die schneller eingewöhnt waren, noch von reinen Mutmaßungen über die feinen Antennen deines Kindes. Ihr geht den Weg in eurem Tempo und wenn am Ende des Weges die Erkenntnis stehen sollte, dass dein Sohn noch nicht so weit ist, werdet ihr auch dafür eine Lösung finden.

Lass ihm und dir Zeit 🍀

5

Wir stecken auch grade in der Eingewöhnung und auch hier war es wirklich schwierig mit Trennung. Die erste haben wir an Tag 7 versucht, es war die reinste Katastrophe 🙈 Am nächsten Tag spielte sie nicht mehr frei und bewachte mich wie ein Wachhund. Wir haben dann noch 3x die Trennung versucht und es dann erstmal gelassen und ich bin nochmal ein paar Tage mehr drin geblieben damit es für sie eine vertrautere Umgebung werden konnte.
So langsam löste sie sich wieder von mir. Dann musste der Papa die Eingewöhnung übernehmen, weil ich wieder arbeiten musste, aber bei ihm auch das gleiche bei der Trennung, sie ließ sich einfach nicht beruhigen.
Auch wir haben dann schon gezweifelt, ob es so richtig ist dass sie mit 20 Monaten in die Krippe geht, aber leider geht es bei uns auch nicht anders. Erstaunlicherweise ging sie aber jeden Morgen ohne Probleme hin, obwohl sie ja eigentlich wusste was passiert 🤷🏼‍♀️ Das war für mich irgendwie schwer zu verstehen und dennoch ein Zeichen, dass es ihr da eigentlich gefällt.

Wir haben wirklich alles ausprobiert um es ihr leichter zu machen, selbst das sie mit den Erzieherinnen den Raum verlässt funktionierte nur einmal und danach nicht mehr.
Wir haben dann überlegt, ob man so hart es auch klingt, sie morgens wirklich nur in die Gruppe bringt und gleich geht und nicht erst noch ein paar Minuten mit reinkommt.
Die Erzieherinnen hatten die gleiche Idee, das haben sie dann letzte Woche mit dem Papa ausprobiert und siehe da, sie weinte vielleicht 2 Minuten und beruhigte sich dann und ging spielen. Sogar gleich ne ganze Stunde ohne Probleme 🙏🏼 Mittlerweile sind wir bei 3 Stunden die sie da bleibt.

Manche Kinder brauchen halt länger und bei allen ist nicht der gleiche Weg der Eingewöhnung der richtige. Sprecht mit der Tagesmutter, was es noch für Wege geben könnte und sprecht auch offen eure Gedanken an.

Bearbeitet von JuleH.
6

Hallo, hier ist eine Leidensgenossin.. Nur das ich "so weit bin" loszulassen.. unsere Kita hat, nach noch nicht mal echten 4 Wochen die Eingewöhnung abgebrochen... den Job kann ich mir jetzt sonst wo hinzaubern... 🙈