Wie Oma über Kleinkinder bilden?

Hallo zusammen,

Ich habe immer wieder Probleme mit meiner Mutter, weil sie unsere Erziehungsmethoden nicht versteht und akzeptiert. Sicher könnte ich ihr einfach ihre Grenzen aufzeigen und sagen, sie solle es akzeptieren, aber das fruchtet leider nicht und ich bin mit meinem Latein am Ende und manchmal, wie heute ärgert es mich enorm.

Jetzt dachte ich, dass ich sie eventuell über moderne Erziehung bilden könnte, damit sie nicht mehr so viel blöde Kommenntare abgibt. Habt ihr Tipps für dünne Bücher oder Dokus?

Hier ein paar Beispiele:
- unser Zweimonatiges weint, sie sagt, wir müssen doch nicht gleich springen, wenn es mal meckert
- Mein 20monatiger Sohn ist noch nicht trocken und geht nicht aufs Töpfchen und ich habe das versaut, weil ich ihn nach Wessi-Manier erziehe und bei ihr im Osten würden ja alle mit spätestens einem Jahr das Töpfchen benutzen können
- Ich soll meinen 20monatige doch einfach schlafen lassen, wie er will und bei den Routinen nicht so streng sein (aufstehen 7 Uhr, Mittagsschlaf 12 Uhr, Abends schlafen 20 Uhr)
- Ich soll meinen Großen einfach ins Bett legen, der schläft schon von alleine an und wenn er mal schreit, einfach Weinen lassen

Bin auf Eure Kommentare gespannt. Einfach win bisschen netter Zuspruch würd mir auch schon helfen, bin gerade mal wieder am Heulen.

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Meine Mutter ist auch so. Ich schicke ihr immer mal wieder einen Artikel-LInk aufs Handy, zu dem jeweiligen Thema. Sie ist trotzdem sehr schwer zu ändern, ich habe es grösstenteils aufgegeben. Du kannst kurz angebunden erklären, warum du etwas auf einer bestimmten Weise tust und fertig. Du brauchst dich nicht rechtfertigen und auch nicht mehr länger darüber reden.

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Danke dir, mit dem Link ist ne gute Sache, dann ist man auch aus der Schusslinie und muss nicht gleich diskutieren.

Liebe Grüße

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Hey, das Problem kenne ich. Hast du Instagram? Dann kann ich dir zum Thema „Schlaf“ sehr das Profil von childsleep.Katharina empfehlen, die eine tolle Schlafberaterin ist und wunderbar über alte erziehungsmethoden und deren Folgen aufklärt (schreien lassen etc). Hab die Beiträge auch schon oft weitergeleitet, da sie kurz aber sehr informativ sind 👌🏼

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Danke für den Tipp, da schau ich gleich Mal!

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Hallo, ich kann deinen Frust da sehr gut verstehen. Ich kämpfe auch oft gegen die Erziehungsvorstellungen meiner Familie.
Ich folge auf Instagram good enough parents, ein Account, der sich mit den Bedürfnissen von Babys und Kleinkindern auseinander setzt. Es gibt auch zwei Dokumentationen, einmal für Babys und einmal für Kleinkindern. In diesen wird sich auch mit den überholten Vorstellungen auseinandergesetzt. Die Dokus sind beide leider nicht kostenfrei, man kann sie streamen oder kaufen mir haben sie ein paar sehr gute Aha-Momente verschafft. Dort kommen Ärzte, psycholog*innen etc. zu Wort.

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Danke für deine Tipps!

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Nun, es sind die Dinge, die bei euch angewendet wurden, weil damals ein anderer Umgang herrschte.
Und alles was du anders machst, sieht sie als Kritik an sich.
Viele Menschen wollen oder können damit nicht umgehen und sind dann oft beleidigt oder versteifen sich um so mehr auf ihre Haltung.

Daher bleibt dir nur, entweder sehr klar und deutlich zu sagen, dass das deine Kinder sind und nur du bzw ihr als Eltern entscheidet, wie sie erzogen werden oder diese Sprüche einfach zu ignorieren.

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Ja, da hst du Recht. Es ist halt manchmal nur schwerer zu ertragen. Insbesondere, wenn man zu Besuch ist und eh schon unter Schlafmangel leidet, dann ist die Zündschnur manchmal zu kurz... Danke für deine Nachricht

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Hallo,
ich höre gern den Podcast vom Gewünschtesten Wunschkind. Da gibt es auch tolle Folgen zu bedürfnis- und bindungsorientierter Erziehung. Das Buch "Babyjahre" von Remo Largo ist auch sehr aktuell. Alles Gute! Ich fürchte die Generation ist echt bockbeinig. Ich hab meiner Schwiegermutter mal ein paar Seiten aus dem Buch geschickt, nachdem sie versucht hat unseren Sohn aufs Klo zu zwingen.. naja.. sie hat einfach dicht gemacht. 🤷

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Danke für deine Nachricht. Oh je dein armer Sohn. Vor solchen Situationen hab ich auch Angst in Zukunft, wenn sie dann doch mal irgendwann auf die Kinder aufpassen...

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Ist es denn nötig, dass sie eure, bzw. die heutigen Erziehungsmethoden versteht? Also plant ihr, die Kinder mal länger bei ihr zu lassen? Meine Eltern verstehen auch vieles nicht, was wir so machen. Aber ich diskutiere da nicht, sollen sie sich halt ihren Teil denken. Außerdem bietest du jedes Mal, wenn du in die Diskussion gehst, wieder die Möglichkeit, dass sie dich kritisiert. Wenn du einfach sagst „Das war damals, so macht man es eben heute“ und Schluss, ist das Gespräch schnell vorbei.

Wie es schon jemand geschrieben hat, alles, was wir anders machen als unsere Eltern und Schwiegereltern, sehen sie potentiell als Kritik an ihrer eigenen Erziehung. Wenn man da noch viel diskutiert, macht man es nur schlimmer. „Schreien lassen ist nicht gut, weil es das Urvertrauen der Kinder brechen kann.“ —> du hast mir/deinem Kind damals geschadet. Das Verhältnis durch sowas zu belasten halte ich für unnötig. Es sei denn, deine Kinder sollen bei der Oma schlafen und du hast Sorge, dass sie sie schreien lässt. Aber dann würde ich mir einfach eine andere Möglichkeit suchen (bei uns wäre zum Beispiel die Tante ein möglicher Babysitter, sollten wir es mal brauchen)

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So sehe ich es auch. In 30 Jahren kommt dann die Schwiegertochter mit Links und Tipps &Tricks weil der Enkel nicht so eine rückständige und schädliche Erziehung genießen soll wie sie gerade gang und gebe ist. Vielleicht kann man sich einfach darauf einigen, dass "man es heute nunmal so und so macht"...

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Zumal "so macht man es heute" kein Argument ist - weil es auch heute sehr viele unterschiedliche Erziehungsstile und Vorgehensweisen gibt. "So machen WIR es." Das ist der ausschlaggebende Punkt.

Fast alle unserer Freunde sind auch Eltern, wir haben 10 Neffen und Nichten, da bekommt man einiges mit. Und ich kann eines sagen: Ein "so macht MAN es heute" kann ich nicht erkennen. Da ist von Schreienlassen bis Überbehüten alles dabei, und jede Eltern glauben sich selbst auf dem richtigen Weg.

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Das sind ja im Grunde alles nicht mal Sachen, wo es wirklich um wissenschaftliche Erkenntnisse, sindern einfach um unterschiedliche Vorgehensweisen geht.

Einfach sagen: "Wir machen es lieber so." oder "Für uns funktioniert es so ganz gut."

Meine Schwägerin und ich haben beide dreijährige Mädchen. Trotzdem sind ihre Erziehungsansichten zum Teil meilenweit von meinen entfernt. Da sag ich höchstens Mal "Ach, das möchte ich nicht." (schreien lassen) oder "Das würde bei uns gar nicht gut klappen."

Völlig ausreichend.

Die Oma "bilden" impliziert, dass sie dumm ist und Du ihr Deine Weisheit nun aufdrängen willst. Aber es geht zumindest in Deinen genannten Beispielen gar nicht um ein RIchtig oder Falsch, sondern um EUREN eigenen Weg. Der ist keine Frage der Bildung, sondern der eigenen Einstellung.

Und weil es hier ein paarmal genannt ist: Instagram-Kanäle oder irgendwelche Mami-Blogs sind für mich keine hinreichend ernstzunehmende oder seriöse Quelle ;-)

Bearbeitet von lime15
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Boah... Grauenhaft. Du Arme. Lass dich nicht unterkriegen!