Katzen abgeben. Ich bin hin und hergerissen!

Ich bin so traurig! Wir haben eine kleine Tochter 14 Monate, einen großen Hund und zwei Katzen. Wir wohnen in einem Haus mit Garten und haben keine Familien vor Ort...

Ich werde dem Ganzen nicht mehr Herr. Mein Mann und ich arbeiten und die Katzen laufen nur noch nebenbei. Sie brauchen beide viel Zuwendung, aber nach Kind, mir selbst, Mann und Hund bleibt nicht mehr viel übrig...

Mein Mann kümmert sich genauso um Alles und arbeitet Schicht. Auch seine Kapazitäten sind irgendwann erschöpft.


In einem lockeren Gespräch haben enge Freunde von uns ihr Interesse an den beiden bekundet. Sie mussten ihre Katzen beide letztes Jahr einschläfern... Es wäre wirklich ein premium Zuhause und ich könnte immer den Kontakt halten.

Trotzdem liebe ich die zwei sehr und wollte nie an diesen Punkt kommen. Mein Kopf sagt lass sie gehen, mein Herz sagt nein. Meinem Mann geht es ähnlich, er ist aber rationaler und klarer in seiner Entscheidung.

Ich fühle mich so schlecht und weiß nicht, was ich tun soll...

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Hey!

Leiden die beiden denn?

Liebe Grüße
Schoko

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Naja, ich weiß es nicht. Sie dürfen nicht mehr ins Bett und nicht ins Kinderzimmer. Eigentlich sind sie sehr körperbetont...

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Dann lass sie doch ins Bett, was spricht dagegen? Euer Kind ist kein Neugeborenes mehr. Wir haben auch zwei Katzen (einer gestorben mittlerweile, der zweite herzkrank). Klar, hat man nicht mehr so viel Zeit wie früher, aber die Katzen haben auch einander und wenn sie nicht komplett ignoriert werden oder sichtbar leiden, würde ich sie nie hergeben.

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Sind die beiden Freigänger?

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Sie können hier in unseren kleinen Garten. Dort hätten sie ein großes gesichertes Arial.

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Was spricht denn dagegen, sie richtig freilaufen zu lassen mit Katzenklappe? Dann brauchen sie euch auch viel weniger, vor allem als Dosenöffner und ab und zu mal ne Kuscheleinheit. Wenn Katzen artgerecht gehalten werden, brauchen sie ihre Menschen deutlich weniger.

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Ich hatte mal ein Gespräch mit einer Freundin, die ein absoluter Tierfreund ist (genau wie ich). Sie hat sich furchtbar darüber aufgeregt, dass entfernte bekannte ihren Hund zu den Eltern abgegeben haben, nachdem sie Kind 2 und 3 (Zwillinge) bekommen hatten. Ich hingegen fand es eigentlich sehr vernünftig wenn man merkt, man kann dem Tier nicht mehr gerecht werden, ein geeignetes neues Zuhause zu finden.
Wenn alle Beteiligten doch nur darunter leiden, warum um jeden Preis behalten? Eigentlich nur fürs Ego, oder?
Uns gehts ähnlich, wir haben zwei kleine Kinder, Haus gebaut, Katze und Hund. Die Katze läuft wirklich so nebenbei, sie braucht uns nicht viel. Aber der Hund tut mir oft leid weil wir nie Zeit haben aktiv mit ihm zu spielen etc, er wird eher nur versorgt. Meine Schwiegereltern und mein Schwager wohnen nebenan und unser Hund ist inzwischen viel dort. Er fühlt sich wohl, er schläft da inzwischen manchmal sogar. Wenn er nun rastlos hin und her laufen würde, wäre es etwas anderes. Aber so ist allen Beteiligten geholfen: Er hat mehr Beschäftigung, die Schwiegermutter hat eine Aufgabe in der Rente, und wir kommen daheim besser zurecht wenn der Hund mal stundenweise ausgelagert ist ☺️

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Das ist doch eine super Lösung! Wenn es eigenständige Freigänger wären, würde ich gar nicht drüber nachdenken... Der Hund musste sich natürlich auch umstellen aber geht mit zur Arbeit zum Beispiel. Da hat er wieder meine volle Aufmerksamkeit.

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Ich stand Anfang des Jahres vor genau dieser Frage. Wir haben uns alles so schön und so anders vorgestellt, dass er mit den beiden aufwachsen kann, mit der kleinen spielen und der großen schmusen und wie es wird, wenn er da ist. Die dicke wäre sicher erstmal weg, würde Abstand halten aber dann beste Freunde werden während die kleine total eifersüchtig wäre und sich immer dazwischen drängt

Es kam so anders, die große wurde richtig krank, so krank, dass sie Zwangsernährt werden musste, der Kleine war ein Schreikind und das war zu viel für sie, die kleine war wie erwartet eifersüchtig, so sehr, dass sie nicht unbeobachtet bleiben konnte mit ihm, sie wollte sich immer in sein Gesicht legen. Als er dann abgibt zu krabbeln und zu laufen hat sie sich ihm aufgedrängt, er wollte spielen und sie hat ihm immer wieder eine gewatscht, aber das war eher harmlos, die große war das größere Problem, entweder hat sie sich nur versteckt oder ihn regelrecht gelockt, er wollte natürlich immer zu ihr (das was man nicht haben kann ist am interessantesten) sie wollte nie und ist gegangen, wenn doch, ist sie vor gelaufen, hat auf ihn gewartet, sich unter einem Sessel verkrochen und wenn er geschaut hat, dann hat sie zugehauen ... und wer behauptet, das sei Unsinn, sowas machen Katzen nicht... doch! Genau das machen Katzen ... jedenfalls hat sie ihn einige Male direkt am Auge erwischt und ich hab mir große Sorgen gemacht, dass es Mal richtig schief gehen könnte ... noch dazu war sie immer wieder krank, hat erbrochen, sich versteckt und kümmern konnte ich mich auch kaum noch, weil er ein high need ist und selbst wenn ich Mal Zeit hatte, war ich so ausgelaugt, dass ich mich nicht kümmern konnte

Ich habe Wochen und Monate mit mir gehadert, 13 Jahre waren sie meine Babys und als sie das letzte Mal so krank war, hatte die Hilfe bei der Tierärztin sie eine Woche in Pflege, damit sie sich erholen konnte und Ruhe hatte. Da bot sie schon an, dass sie die nehmen würde

Das Ende vom Lied. Ich fühle mich absolut schlecht, könnte jeden Tag weinen, weil ich meine zwei süßen so wahnsinnig vermisse und habe ein extrem schlechtes Gewissen, dass ich sie einfach weggegeben habe obwohl sie zur Familie gehören... aber ich weiß auch, dass es ihnen jetzt so viel besser geht. Die haben jetzt Freilauf wann immer sie wollen, ein großes Haus, Spielgefährten, wenn sie möchten (was sie nicht tun), sie werden total umsorgt und geliebt und vor allem haben sie absolute Ruhe. Wir waren schon zwei Mal da, und es ist für die beiden das Paradies ... sie fehlen mir unheimlich und ich höre ständig die Flöhe husten, mein je die auf dem Katzenklo kratzen zu hören mitten in der Nacht oder irgendwo herunter springen, und es tut mir in der Seele weh, aber letztendlich sind Katzen nicht wie Hunde, die gewöhnen sich schnell an ein neues Umfeld und leiden nicht so

Für die Tiere war es das Beste was ich tun konnte und für meinen Sohn auch, das hätte nichts mehr gegeben, sie sind zu alt mit jetzt fast 14 um sich noch daran zu gewöhnen

PS.: achso, wir haben ganz viele Rückzugsplätze geschaffen, auch auf den Schränken , dass sie hätten dabei sein können und nur beobachten, oder auch welche mit viel Ruhe und der Kleine war nie unbeaufsichtigt mit ihnen und hat mit als "Ei Ei" und ganz vorsichtig beigebracht bekommen und war nie grob ... nur zu unruhig für die ladys

Bearbeitet von Ithi
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Mal ganz rational:
Wenn die beiden Katzen dort wirklich ein Premiumzuhause bekommen, dann brauchst du eigentlich kein schlechtesgewissen haben. Vorrausgesetzt es ist wirklich ein tolles Zuhause mit Freigang und Zeit und für immer Garantie.

Allerdings glaube ich kaum, dass die Weggabe der Katzen eure Situation wirklich entschärft oder verbessert. Die zwei sind ja sicher nicht das eigentliche Problem.
Nachdem euer Tochter noch so jung ist, gehe ich davon aus, dass ihr noch nicht lange beide wieder arbeitet. Kann es sein, dass ihr einfach noch nicht ganz in eurem neuen Alltag angekommen seid? Vielleicht musst du dem ganzen einfach noch etwas Zeit geben.

Bearbeitet von njeri
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Unsere beiden Kater kriegen auch weniger Aufmerksamkeit seit die Kleine da ist. Wir haben uns auch viele Sorgen gemacht. Aber es sind Wohnungskatzen daher dürfen sie weiterhin überall dabei sein und fordern das auch ein.

Aktuell ist die Kleine krank und ich liege mit ihr im Kinderzimmer. Da ist dann immer ein Kater zugegen um Wache zu halten.

Die Umstellung auf Krabbelkind war hart, da sie es gewohnt waren, sich neben sie legen zu können und unbehelligt schlafen zu können. Auf einmal folgte das quietschende Menschenlein ihnen. Da gab es ein paar mal sanften Kralleneinsatz. Aber alles im Rahmen.

Wir sind sehr dankbar, dass es soweit klappt. Abgeben egal wie toll das neue Zuhause ist, ist einfach eine Horrorvorstellung. Ihr tut mir wahnsinnig leid.