Richtiges Vorgehen nach Sturz? Arzt? Krankenhaus?

Hallo, ich würde euch gern um eure Einschätzung zum richtigen Vorgehen bitten.

Heute morgen ist meine Tochter (18Monate) von Stuhl gefallen, sie wollte ohne Vorwarnung in meine Arme springen, aber ich hab's zu spät gemerkt, so dass sie volle Kanne mit der Stirn auf den Steinboden gefallen ist. Sie hat sehr geweint, hat eine superdicke Beule gekriegt und als sie sich dann etwas beruhigt hat, war sie auf meinem Arm irgendwie wie weggetreten, ihr sind immer wieder die Augen zugefallen, hat kaum reagiert, außer, wenn ich sie mal absetzen wollte. Sie ist mein drittes Kind wir haben wirklich viele viele Stürze hinter uns und waren nur bei zwei im Krankenhaus. Als meine große nach einem Spielplatz-Sturz total apathisch war und sich dann auf dem Weg ins KH erbrach und bei einer großen Platzwunde am Sonntag Abend. Also, ich bin da wirklich kein Dauergast und es macht mir auch echt keinen Spaß.

Heute hab ich dann aber doch irgendwie Panik bekommen, habe erst unseren Kinderarzt angerufen, die haben aber erst am Nachmittag auf. Wir wohnen ländlich, der nächste ist fast ne halbe Stunde Landstraße entfernt. Das nächste KH 35-40 Minuten,aber in eine andere Richtung. Dann bin ich mit ihr los. Erst waren wir in der Notaufnahme, wurden dann aber (ungesehen) in die kinderchirurgische Ambulanz verwiesen, weil da wohl schneller jemand Zeit hätte. Kind (im Auto geschlafen) hing die ganze Zeit müde auf meinem Arm. In der kinderchirurgische Ambulanz wurde mir dann aber sehr unfreundlich mitgeteilt, was ich denn hier wollte, ohne Einweisungssqfwx Ullmannchein überhaupt nicht, wenn die nicht erbrochen hat auch nicht und ob sie denn überhaupt Kopfschmerzen hat (gute Frage in dem Alter). Also, wir müssen erst zu einem Kinderarzt, oder einem Hausarzt, ist ihr auch egal, wie lange wir dann fahren müssen.

Jetzt sind wir wieder zu Hause, meiner Tochter geht es Gott sei Dank inzwischen besser, sie läuft wieder und singt Lieder.

Ich bin hin- und her gerissen. Auf die Idee, zum eigenen Hausarzt zu fahren, bin ich zugegebenermaßen nicht gekommen. Ich ärgere mich, dass ich so schnell gefahren bin und gleichzeitig über die Ärztin. Kennt sich da jemand aus? Darf man einfach so weg geschickt werden? Ich verstehe auch, dass die Krankenhäuser überlastet sind. Aber wenn eine Gehirnerschütterung im Raum steht, muss es doch auch irgendwie schnell gehen, oder nicht? Also, fahre ich dann das nächste Mal eine halbe Stunde zum nächsten Kinderarzt, von dem dann nochmal 45 Minuten ins Krankenhaus? Oder warte einfach gleich 5 h, bis unserer öffnet? Wie handhabt ihr das? Freu mich über Einschätzungen

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Ich wäre bei einem apathischen Kind nach Sturz auf Stein auch in die Notaufnahme gefahren. Hier in der Schweiz ist das auch nicht weit und wir wären nur nach einen richtigen neurologischen Untersuchung nach Hause geschickt worden (wir haben das auch schon hinter uns). Ein Hausarzt behandelt hier grundsätzlich keine Kinder.
Deutschland, Wüstenland, was soll man sagen.... Beobachte dein Kind sehr engmaschig, wünsche euch alles Gute!

Bearbeitet von scharada
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Danke für die Erfahrung, bin immer noch etwas irritiert, dass da so gar nichts ging. Immerhin waren wir heute Nachmittag beim normalen Kinderarzt, da war Gott sei Dank soweit alles okay.

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Hallo,
man was für ein Schreck.
Ich habe auch drei Kinder und wäre ich bei jedem Sturz in die Notaufnahmen gegangen, wären auch wir Dauergast. Aber nach dem was du beschreibst, wäre ich auch gefahren.
Und zwar ebenfalls direkt in die Notaufnahme. Dass die dich weggeschickt haben, ohne das Kind anzusehen finde ich wirklich schlimm. Klar, hätten sie dich belehren können, aber zumindest einen kurzen Check-Up machen.

Ich war mit meinem Sohn, als er so alt war wie dein Kind auch nach einem Sturz in der Notaufnahme. Er ist mit voller Wucht auf sein Babybattgitter geknallt. Er hatte eine Platzwunde übern Auge und war sehr schlecht drauf. Die Platzwunde wurde geklebt und wir blieben 24 St zur Überwachung im KH.
Mein zweiter Sohn ist mit zwei volle Kanne gegen einen Tisch gerannt und hat sich danach erbrochen, war aber trotzdem gut drauf. Trotzdem sind wir in die Notaufnahme und dort wurde er kurz durch gecheckt und uns wurde freigestellt, ob er zur Überwachung da bleiben soll oder ob wir ihn gut zu Hause beobachten. Und da hat man uns klar und deutlich gesagt, sobald er uns anders erscheint wieder ins KH kommen. Und „irgendwie weggetreten“ ist für mich anders.

Schade, dass deine Sorge nicht ernst genommen wurde und sie deine Tochter nicht einfach kurz untersucht haben.

Ich drücke euch die Daumen, dass alles gut ist. Aber beobachte gut und wenn dir was komisch vorkommt, geh wieder ins kh und lass dich nicht abwimmeln, auch wenn ihr eventuell warten müsst.

Pa.: Haus- oder Kinderarzt hätten uns hier direkt ans KH verwiesen

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Danke sich für deine Erfahrungen. Wir sind trotz vieler Stürze echt selten beim Arzt gewesen (und KH noch weniger), und hatten auch mal eine Gehirnerschütterung dabei (mit 4 Jahren). Und da hat mich von den ersten Symptomen einfach viel dran erinnert. Also, schlaff, müde, weinerlich, meine große hat dich dann 1-2h später übergeben, dann war es klar. War ein anderes KH, da waren alle total freundlich.

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Ich wäre auch in die Notaufnahme gefahren , vor allem bei so einem kleinen Kind.
Der Kinderarzt könnte nicht röntgen und würde wahrscheinlich auch weiter schicken.
Ich hab noch nie gehört, dass man in der Notaufnahme einen Einweisungsschein braucht. Da kommt doch jeder als Notfall und geht vorher nicht noch beim Hausarzt vorbei.
Du bist an eine sehr unprofessionelle oder sehr überarbeitete Ärztin geraten.
Zum Glück gehts deiner Tochter wieder gut.

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Ja, hab ich mich auch gefragt. Man sieht natürlich nicht alles, aber die anderen Leute in der Notaufnahme sahen jetzt eher weniger leidend aus als meine Tochter, weiß nicht, ob die nachher auch alle weg geschickt wurden.

Vielleicht lerne ich daraus, dass ich im Zweifel eher 5-10 Minuten mehr Fahrtweg nehme und in die andere Richtung zum nächsten Krankenhaus fahre. Da waren wir vor unserem Umzug und zur Geburt und bisher waren da alle nett.

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Hallo!

Bei allem Verständnis, aber in so einer Situation hätte ich den RTW gerufen. Das Kind war zumindest eingetrübt und hat vermutlich eine leichte Gehirnerschütterung. In so einer Situation setze ich mich nicht alleine mit meinem Kind ins Auto.
Und die Ärztin - der hätte ich aber was erzählt. Ich hätte mich mit einem Kind in dem Zustand nicht heimschicken lassen. Die Notaufnahme war der richtige Ansprechpartner, dass die Dich weiter verwiesen haben, war eigentlich auch richtig, aber das hätte der Ärztin in der Ambulanz auch gesagt werden müssen.

LG

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Ja, hab auch überlegt, ob da was nicht gemeldet wurde. Wobei ich ihr auch gesagt habe, dass wir von der Notaufnahme geschickt wurden, vielleicht hat die Ärztin auch nicht gut zugehört.

Ich glaube, langsam ging es meiner Tochter dann wieder besser, sonst wäre ich vermutlich zurück zur Notaufnahme.

Danke für dein Verständnis

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Was ein Schrecken.
Aber ehrlich ? Wenn mein Kind , immer wieder die Augen zufallen und nicht richtig reagiert , hätte ich den RTW gerufen.
Ich bin auch nicht schnell in Panik oder so.
Aber bei sowas dann doch.

Wir hatten das einmal; das mein Sohn hohes Fieber hatte, und apathisch wirkte. Er war nicht mehr ansprechbar ; seine Körperhaltung war schlaff ( gut , seine Fingernägel verfärbten sich auch blau ) da bekam ich auch Panik jnd rief den RTW. Ist jetzt zwar ne andere Geschichte als wie bei euch aber,
Die haben mit erzählt; sobald ein Kind nicht richtig ansprechbar ist ,nicht selber fahren sondern anrufen.
LG

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Ah, gut zu wissen. Also, sie war nicht bewusstlos oder so, da hätte ich richtig doll Panik bekommen, aber irgendwie wie kurz vorm Einschlafen. Naja, die Kinderärztin (ambulant am Nachmittag) meinte, dass das wohl nach Stürzen ich vorkommen kann.

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Ich vermute mal, dass es ihr schon besser ging, als du da warst, und man dich vermutlich als eine von denen eingestuft hat, die sinnlos die Notaufnahme blockieren - davon gibt es leider sehr, sehr viele, weswegen Ärzte teilweise sehr dünnhäutig reagieren. Bei deinem Fall hätte ich auf jeden Fall auch sofort einen Arzt aufgesucht, weil sie ja offensichtlich nicht ganz da war. Da ist einfach alles möglich.

Womit wir bei Unklarheiten und geschlossenen Arztpraxen sehr gut fahren: 116 117 anrufen, die Sache schildern und gucken, was die empfehlen und anbieten können. Bei uns war schon alles dabei: Telefonisches Gespräch mit einem Bereitschaftsarzt, es kam jemand vorbei, wir wurden in die Klinik geschickt... Ich kann es wirklich nur empfehlen, gerade in diesen Situationen, wo man selber immer unsicher ist.

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Ich habe ihr angemerkt, als wir von der Notaufnahme in die Ambulanz liefen, dass es ihr etwas besser geht und als ich danach noch überlegt habe auch. Aber als wir weg geschickt wurden, hing sie auf meinem Arm. Da weiß ich auch nicht so richtig, wie da jemand was hätte erkennen sollen . 116117 hat mir auch nicht so richtig weiter geholfen, aber werde ich nächstes Mal ( wobei ich ja hoffe, dass es nächstes Mal nicht mehr gibt) mal früher probieren, dsnke

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Hey!

Ich hätte wohl auch eine Notaufnahme aufgesucht.
"Auf die Idee, zum eigenen Hausarzt zu fahren"
Mein Hausarzt behandelt keine Kinder unter 6 oder 12. Ich kann mich nicht mehr richtig erinnern- aber unsere waren jedenfalls noch viel zu jung.

Ruf bei der 116117 an. Ich würde mich ggf auch beschweren. Unser Großer wurde nach jedem Sturz untersucht. Bis 1 Jahr blieb er zur Beobachtung im Krankenhaus, danach erhielten wir einen Zettel, mit dem wir selbst beobachten konnten.

Aber ländlich ist man schon eingeschränkt. Letztens waren wir zu Besuch in der Pampa (= meine Heimat). Junior schrie ganz jämmerlich wie am Spieß, gellende Schreie. 15 Minuten. Mein Mann meinte, wir sollten eben zum Kinderarzt. 9km, 46 Minuten. Er guckte mich sparsam an. "Dann eben ins Krankenhaus zur Kinderstation." 46km, 40 Minuten über die Autobahn.
Du kannst sehr gut auf dem Land leben, so lange du gesund bist. Wenn du sehr krank bist oder gar tot, kommt kein Notarzt schnell zu dir.

Liebe Grüße
Schoko

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Bei der 116 117 hab ich direkt nach dem KH angerufen. Aber da hieß es auch nur, dass ich ja sonst zu einem anderen Arzt fahren kann oder mich bei der Ärztekammer beschweren. Also, alles nicht so richtig hilfreich.

Ja Landleben hat da schon so richtige Schattenseiten.

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Danke für eure Antworten, die mir zumindest das Gefühl geben, nicht total überreagiert zu haben. Wir waren jetzt am Nachmittag doch nochmal beim Kinderarzt (da jetzt fast eher wegen der riesigen Beule) und zum Glück ist soweit alles in Ordnung. Kein Bruch, keine freie Flüssigkeit und neurologisch auch okay. Bisschen schläfrig darf noch sein, sie soll die nächsten Tage eher ruhig machennund wir sollen auf erbrechen achten.

Zum Krankenhaus wusste sie es auch nicht so richtig. Erst war sie sehr überrascht, eine dann aber auch, dass der reguläre Weg über eine Einweisung geht und sie sich ohne Erbrechen auch nicht so sicher ist. Naja, wieder was gelernt. Drei Kreuze, wenn der Tag vorbei ist🙄😴😳

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Hallo meine Tochter ist in dem Alter vom. Klettergerust auf den Kopf gefallen.
Wir haben, da direkt den Notarzt angerufen.
Der hat uns dann mit dem sanka in die Kinderklinik bringen lassen.
Ca 70 km von uns entfernt.
Dort haben Sie nach der Untersuchung gesagt, sollte sowas wieder passieren, immer den Notarzt rufen, nie selbst ins Krankenhaus fahren!
Wir sind damals mit dem Schrecken und ner Schürfwunde am Hinterkopf davongekommen.

Der Notarzt vor Ort meinte. Bei Kindern, gerade wenn die noch so klein sind, gehen sie kein Risiko ein.
Im sanka sagte der Sanitäter dann, bei Sturz am Kopf bei Kinder, schicken sie normalerweise den Heli, wenn der frei ist.
Unsere 3 möglichen Kinderkliniken sind alle ca 70 km entfernt und unter 1 Std nicht zu erreichen.

Bearbeitet von ti.813
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Krass, wie weit das doch auseinander geht von den Erfahrungen. Auch, wenn mir Rtw eigentlich als zu "groß" erscheint, hätte ich nicht gedacht, dass im KH nicht mal jemand bereit ist, den Kopf abzuztasten und in die Pupillen zu leuchten.