Mein Sohn wird Ende Januar 3 und manche seiner Verhaltensweisen die er gelegentlich an den Tag legt lassen mich gerade echt Rat- und Sprachlos zurück.
Situation eben:
Er trinkt und spuckt einfach den Schluck Wasser auf seinen Stuhl. Ich frage ihn, wieso er das gemacht hat er grinst und hat keine Antwort. Ich bitte ihn das wegzuwischen er möchte nicht.Ich sage ihm in bestimmtem und auch lauterem Ton, dass ich echt sauer bin und wiederhole dass er das bitte aufwischen soll. Er meint nein und läuft weg.
Tja, ich kann und will ihn da nicht hinzerren, zwingen kann ich ihn auch nicht. Bin gerade echt überfragt. Wie reagiert ihr in solchen Situationen? Klar, er hat auch einen langen Tag hinter sich, aber wie mache ich ihm klar, dass das echt nicht cool ist? Er macht das echt nicht oft, aber das mit dem spucken oder aber benutzte Taschentücher/spucktücher die er als Latz um hatte auf den Boden werfen sind solche Situation. Meist eben, wenn er einen langen Tag hatte, hungrig oder müde ist. Phasenweise häuft sich das auch, aber im Großen und Ganzen ist er ein entspanntes Kind.
Soll ich es einfach übergehen und selbst weg machen? Ihn wegschicken will ich nicht, anschreien auch nicht.
Grundsätzlich sind wir bisher immer gut damit gefahren einfach den Tonfall, Körpersprache und Mimik zu ändern und ihm zu erklären, dass das nicht in Ordnung ist und immer direkt bei der ersten Ermahnung einzugreifen. Aber mittlerweile klappt das nicht mehr so zuverlässig wie noch vor ein paar Monaten 😅
Wie geht ihr damit um?
Zuerst erklären, warum er das nicht machen soll und wenn er grinsend weg geht oder rennt, hätte ich ihn direkt wieder geholt damit er das aufwischt. Das geht gar nicht. Wenn ausversehen sowas passiert, weil er zb zu viel im Mund hat, ist es nochmal was ganz anderes, aber wenn er es mit Absicht macht, muss er es auch wieder weg machen, so meine Meinung.
Ja, der Meinung bin ich auch, versehen ist völlig ok, Absicht geht echt nicht. aber wenn ich ihn bitte das wegzuräumen (was bis vor kurzem durchaus gut geklappt hat) und er nein sagt und wegläuft kann ihn ja schlecht mit Gewalt den Lappen in die Hand drücken und ihn dazu zwingen. 🤷♀️
Mein Sohn wird im Dezember 3 und macht das auch ab und an.
Es war aber mal viel schlimmer.
Egal, wie oft er wegrennt oder weggerannt ist:
Ich habe ihn an die Hand genommen, gesagt "Komm, hilf mir kurz", bin mit Tüchern (oder was ich halt brauchte) hin und wir haben das gemeinsam gemacht.
Während wir es weggewischt haben, so ganz nebenbei "Und wenn das nächste Mal Nichts auf dem Boden landet, müssen wir nicht wischen und können viel schneller spielen".
Irgendwie hat das dann auch irgendwann gefruttet. 🤔
Frag mich nicht.
Jetzt holt er sich sogar gleich selbst Tücher, wenn etwas runtersegelt.
Aber das passiert meist nur noch, wenn er sehr müde ist.
Wenn bei unserem Sohn Entwicklungssprung und Müdigkeit aufeinander treffen, verhält er sich manchmal auch so, dass es mich echt aufregen könnte und ich völlig entsetzt bin. Aber da geht dann nichts mehr, alles prallt an ihm ab. Die Sache ist aber die, dass das völlig untypisch für ihn ist. Wenn er nicht müde ist, ist er völlig anders. Eigentlich ist es ihm wichtig, wie es mir geht und er würde im wachen Zustand niemanden ärgern wollen. Normalerweise ist er sehr kooperativ und einsichtig.
Nachdem wir jetzt schon ein paarmal solche Phasen hatten, übe ich mich darin, es einfach zu ignorieren. Er ist dann manchmal irgendwie nicht er selbst und da bringt keine Strategie irgendeine Änderung. Solange tagsüber noch alles okay ist, sehe ich eben phasenweise über abendlichen Irrsinn hinweg. Bisher sind wir damit gut gefahren. Die letzte solche Phase ist viele Monate her. Also es ging immer von alleine wieder weg.
Ist es immer wieder dieselbe Situation, z.B. beim Essen? Dann würde ich auf der Hut sein und ihn nicht wegrennen lassen. Zwischen Fesseln und Zurück zerren und ruhig und bestimmt an den Schultern halten und den Lappen in die Hand drücken sind meines Erachtens Unterschiede. Wenn er weg ist, würde ich mir die Chancen ausrechnen mich zum Vollidioten zu machen und hinterher zu rennen. Meistens mache ich es dann schnell selbst, bin aber beim nächsten mal eben auf der Hut.
Und bei uns funktionieren klare Ansagen auch besser. Mein Mann erklärte auch häufig, dass man es nicht macht laberrhabarber, wie doof es doch ist, dass sie es trotzdem macht und ob sie es nicht bitte weg machen könnte. So lange kann ich schon gar nicht mehr zuhören. Seitdem er auf kurze Ansagen umgestiegen ist, funktioniert es besser („Knete anlecken ist eklig. Spuck die Knete aus und gib sie mir.“) Die Konsequenz ist transparent gemacht.
Wir haben das Problem, dass meine Dreijährige Knete isst und anleckt. Rein zu Provokationszwecken. Daher darf sie zuhause nicht mehr kneten, bis sie nicht mehr dieses Glitzern in den Augen hat, wenn sie nach Knete fragt.
Passieren solche Sachen im Übermut oder weil die Kinder durch sind, sind sie mir egal.
Ich kenne auch so out-of-character Verhaltensweisen, wenn die Müdigkeit groß ist. Deswegen würde ich dem nicht allzu viel Bedeutung beimessen.
Aber hast du mal versucht, einfach zu warten in solchen Situationen? Das hat hier schon öfter geklappt, wenn das "ich helf dir oder wir machen das zusammen Ding" nicht funktioniert.
Warten ist bei uns auch das Stichwort. Was hier gut klappt: so stehen lassen und wenn der nächste Tagesordnungspunkt ansteht oder das Kind etwas möchte, z.B. ein bestimmtes Spiel spielen, dann sagen "erst holst du einen Lappen und machst die Sauerei weg." Klappt hier zu 99% mit meinem 2,5 Jährigen.
Kind ist hier etwas jünger, aber bisher sind wir immer super damit gefahren, dass wir sowas schlichtweg total unaufgeregt stehen lasen. Spuckt er Wasser aus, geh ich erstmal drüber hinweg. Macht er weiter Quatsch, nehme ich es ganz vorsichtig aus der Hand und stell es hin. So dass er es noch greifen könnte. Meistens lösen sich die Situationen selber,
Wenn ich meine Stimme erhebe oder anders reagiere, also im Sinne von: „das tun wir nicht. Das geht so nicht“, reagiert er immer so wie du es beschreibst: also lacht, macht es extremer.
Also: für mich bleibt es tatsächlich dabei: so einem Quatsch-verhalten nicht zu viel Raum geben.
Ich verstehe es als Ansatz sich nicht „aneinander zu reiben“ ist ja auch gut, aber wer macht die Sauerei weg und welche Konsequenzen folgen, wenn er weiter macht (er kann ja noch danach greifen)?
Bin an Tipps interessiert.
Wenn es bei uns einem Kind nicht gut geht es und deshalb etwas nicht wegwischen oder eine auf den Boden gepfefferte Jacke nicht aufhängen will oder so, und ich auch schlechte Laune habe und nicht nachgeben will, dann macht das mittlerweile bei uns einfach das jeweils andere Kind 😅. Dadurch dass die Kinder im Gegensatz zu mir ohne Strafen und mit möglichst wenig Machtmissbrauch aufwachsen, wissen sie nämlich, dass man wegen solchem Kleinkram jetzt kein Drama veranstalten muss. Sie wissen, dass wir ein Team sind und wenn zwei gerade nicht in der emotionalen Verfassung sind, etwas zu tun, macht es halt der Dritte. Hier darf jeder mal schlechte Laune haben und nicht optimal funktionieren, auch wir Eltern.
Hallo,
Unsere Große hatte auch so einen Phase. Nachdem sie 2 oder 3 solange neben der Pfütze sitzen musste bis sie sie weg gewischt hatte, hat sie das nie wieder gemacht.
Wenn du sagst er soll es weg wischen, dann musst du es auch Konsequenz einfordern, denn sonst lernt er ja, egal was Mama fordert, er muss es nicht machen. Kinder brauchen Verlässlichkeit.
Das aussitzen war tausendmal effektiver als zu schimpfen.
"Tja, ich kann und will ihn da nicht hinzerren, zwingen kann ich ihn auch nicht."
Wieso nicht? Was bekommt er denn sonst für eine Konsequenz? Er macht er ja mit voller Absicht, weil er es lustig findet oder sonst was. Du findest es nicht lustig (verständlich). Meiner hat sowas zwar nie gemacht, aber wenn es ähnliche Dinge tut, dann ist der Tag eben solange auf Hold, bis er es weggemacht hat und sich entschuldigt. Tja, schade wenn wir eigentlich danach ein Spiel spielen wollten oder ins Schwimmbad fahren - solange er hier so eine Schweinerei veranstaltet und ich mich nicht auf ihn verlassen kann, dass er keine Mist baut, können wir das Esszimmer halt nicht verlassen. Ich kann ihm nach einer Entschuldigung ja auch gerne helfen - aber aus der Situation abhauen gibt es definitiv nicht.
Wow! Das Kind ist 3 Jahre alt. Das sind ja Machtspiele vom Feinsten. Das wirkt ja so, als würdest du dem Kind unterstellen , dass es dich mit Absicht ärgert?
Nein, das ist kein Machtspiel. Das ist die Macht, die ich als Elternteil habe. Und wir haben gewisse Regeln im Haus, und dazu gehört dass ich kein Chaos veranstalte und dann lachend wegrenne, während die blöde Mutti mir hinterherwischt. Und meine Aufgabe als Elternteil ist, diese Regeln durchzusetzen und mich nicht zum Hampelmann zu machen. Wenn es keine Konsequenzen gibt, wird sich das Verhalten auch nicht ändern, wenn das Kind keine Rückmeldung bekommt, dass es eben nicht witzig für sein Umfeld ist.