Vor einiger Zeit hatte ich bereits gefragt, wie man Kindern Wasser näher bringen kann. Danke noch einmal für die Antworten von damals.
In der letzten Woche waren wir nun im Urlaub und täglich dort im Spaßbad. Wir hatten alle recht viel Spaß, allerdings habe ich nun einige Fragen zurück behalten.
Es gab verschiedene Rutschen. Die kleinste (1,5 m, mittlere Geschwindigkeit mit Auslaufzone) Rutsche war ab 2 Jahren freigegeben, aber auch erst ab einer Größe von 1,10m. Frage: Welches zweijährige Kind erfüllt diese Größe in dem Alter? Aber noch wichtiger: Welche Gefahren bieten sich, wenn ein Kind mit niedrigerer Körpergröße rutscht, verglichen mit einem 1,10 m großen Kind?
Ich gehe davon aus, dass die Eltern immer in Griffweite stehen. Das haben sie auch getan.
Dann gab es einige Rutschen unterschiedlicher Länge ab 4 Jahren. Diese sind meine Kinder immer zwischen unseren Beinen gerutscht. Mal sind sie untergegangen, mal nicht. Jedes Mal kam aber ein „Nochmal!“
Die übrigen Eltern haben es überwiegend ähnlich gehalten, einige kleine Kinder (2-3 Jahren) sind auch alleine gerutscht.
Worin besteht für euch das Risiko? Wenn es aus eurer Sicht nicht in Ordnung ist mit dem Kind zwischen den Beinen zu rutschen, müsste man die Kinder irgendwann ja ganz alleine das erste mal in die Röhrenrutschen schicken ohne, dass sie wissen, wie es sich anfühlt. Das erscheint mir noch gefährlicher?
Wehgetan haben sie sich übrigens nur im Babybecken, als sie die 20 cm Erhebungen hoch gegangen sind oder mit dem Fuß ständig an die Natursteine angeschlagen sind. Ich war quasi froh, wenn wir auf den Rutschen für größere Kinder unterwegs waren.
Wie verhaltet ihr euch in einem Strömungskanal oder Wellenbad? Ist das für Nichtschwimmer ein no-Go? Ist es mit Schwimmhilfen und Griffweite der Eltern in Ordnung? Hier gab es keinerlei Alterseinschränkungen, dabei empfand ich den Endbereich des Wellenbades für kleine Kinder echt als gefährlich, wenn sie von den Wellen weggerissen würden.. oder der Strömungskanal war mir auch zu schnell für mit so kleinen Kindern. Die Rutschen kamen mir wirklich weitaus weniger gefährlich vor.
Dann noch eine Frage: Ab wann können Kinder ins Becken springen oder ins Wasser geworfen werden, sodass sie untertauchen? Sie haben es beide gemacht, es gab einen verdutzen Blick nach dem Auftauchen und dann erneut ein „Nochmal!“ Ist das dann aus eurer Sicht in Ordnung?
Die Kinder mussten übrigens die ganze Zeit über Schwimmhilfen tragen, falls das eure Einschätzung beeinflusst. Ein Baby war ohne Schwimmhilfen mit den Eltern I. Wellenbad. Das erscheint mir auch jetzt noch als zu gefährlich.
Ich bin auf eure Einschätzung gespannt.
Spaßbad mit Kleinkindern
Vorweg: Schwimmhilfen retten nicht vor dem Ertrinken. Sie vermitteln ein falsches Gefühl von Auftrien, weshalb wir sie immer weglassen.
Körpergröße und Rutschen: Dabei geht es wahrscheinlich um das Eintauchen. Je nachdem wie tief das Auslaufbecken ist, würde das Kind unter 1,10 definitiv untergehen und ab 1,10 zb nicht. Wäre meine Vermutung.
Rutschen, die erst ab einem bestimmten Alter freigegeben sind, sind ansonsten eigentlich immer in Begleitung von Erwachsenen zugelassen und daher rutschen wir die auch mit jüngerem Kind zusammen, zwischen den Beinen, wie vorgeschrieben. Keine ich die Rutsche nicht, rutsche sie vorher meist einmal allein.
Wellenbad: Vorher selbst ausprobieren und mit Kind dort bleiben, wo das Kind und ich stehen können.
Strömungskanal: Machen wir nie mit Nichtschwimmern. Ich war mal in einem, da musste ich mich selbst stark anstrengen und festhalten, um rauszukommen. Mit Kind auf dem Arm unmöglich.
Ins Wasser werfen: Wenn das Kind es will und immer mit Vorwarnung. Meine Kinder wollen es nicht.
Ich bin ein Freund vom klaren Menschenverstand. Wenn ihr euch dabei sicher fühlt und die Kinder Spaß haben, tut es.
Mein Kind begann von alleine im Urlaub mit 2 Jahren zu tauchen. Andere mögen das vielleicht erst mit 4. Unser Kind war beim Babyschwimmen ab einem Alter von 6 Wochen (ja, wirklich Wochen. Es war ein spezielles Schwimmbad wo mit Ozon statt Chlor gearbeitet wurde). Es hat Wasser schon immer geliebt und hat sehr früh ein gutes Gespür entwickelt. Da habe ich dann im Urlaub mit 2jährigem auch auf der Liege gelegen und mein Kind nebendran ohne Schwimmhilfe im Kleinkindbecken spielen lassen. Klar hatte ich es immer im Blick, aber da es bereits aktiv tauchte, hatte ich da keinerlei Bedenken. Im Notfall wäre ich innerhalb von Sekunden da gewesen. Andere Eltern mit weniger "wasseraffinen" Kindern würden (zurecht) die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Klar, wenn das Kind Panik bekommt, sobald der Kopf unterwasser kommt, muss man da wesentlich vorsichtiger und wirklich direkt nebendran mit im Wasser sein. Was hilft dir also die Aussage, was andere machen würden?
Wenn es Mindestgrößen gibt, würde ich mich allerdings IMMER daran halten. Das heißt nämlich, dass sie erst ab dieser Größe sicher sind. Und ja, das muss nicht immer zum angegebenen Mindestalter passen. Vermutlich sind Kinder ab 2 Jahren kognitiv weit genug, dass sie die Rutsche alleine nutzen KÖNNTEN, sie ist aber erst ab einer bestimmten Körpergröße sicher. Aber das kann man ja dann so lösen, wie ihr es gemacht habt (sofern nicht offiziell untersagt) und mit dem Kind zusammen rutschen. Eine Wasserrutsche ist ja auch nichts anderes als eine Attraktion im Freizeitpark. Da gibt es auch Alters- und/oder Größenbeschränkungen für die Fahrgeschäfte. Mein Kind ist auch ein Achterbahnjunky und fährt alles, was ihm unter die Nase kommt. Auch beispielsweise F.L.Y. und Taron im Phantasialand. Ich weiß ganz genau, dass es auch die Black Mamba toll finden würde, es hat aber noch nicht die Mindestgröße und daher muss es leider noch warten. Ein Freund von ihm hätte die Größe und "dürfte", ist aber noch lange nicht soweit, dass er darauf keine Panikattacke bekommen würde. Es spielen also immer mehrere Komponenten mit rein, ob etwas geeignet ist oder nicht.
Mindestgrößen sind immer sehr wichtig. Bei Rutschen kann es sein, dass die Kinder vielleicht nicht genug Schwung entwickeln und stecken bleiben oder aufgrund der Fliehkraft aus der Kurve (und der Rutsche) fliegen. Bei Achterbahnen können die Bügel zu locker sein... und da kann man dann unten an der Rutsche warten wie man will, man kann IN der Rutsche nicht eingreifen.
Schaut wie es für EUCH passt und IHR euch sicher fühlt.
Ich bin vielleicht etwas übervorsichtig und erscheine als Spaßbremse aber für mich gehören so junge Kinder nicht auf Röhrenrutschen, schon gar nicht allein. Man muss immer mit der Dummheit anderer Badegäste rechnen, die keine Rücksicht auf so kleine Kinder nehmen. Unsere Sechsjährige hat seit über einem Jahr ihr Bronzeabzeichen und darf allein auf eine Röhrenrutsche, die für ihr Alter freigegeben ist, vorher durfte sie mit 4 Jahren einzelne Male bei wenig Betrieb allein rutschen und ich bin direkt nach ihr gerutscht, quasi als Abstandshalter zu anderen Badegästen.
Gemeinsam rutschen, Kind vorne zwischen den Beinen der Eltern, finde ich besonders gefährlich, denn bei ungünstiger Strömung drückt der schwere Erwachsene das Kind unter Wasser.
Solange sie nicht sicher schwimmen konnte, durfte sie nur mit Schwimmscheiben ins Wasser und ich war immer bei ihr.
Ins Wasser werfen mit Kleinkindern finde ich auch nicht gut, Kinder können schnell in Panik geraten und beherrschen das Luftanhalten und ausatmen unter Wasser nicht, abgesehen davon ist springen vom Beckenrand in vielen Bädern verboten.
Der kleine Bruder ist ein Jahr und wird noch lange nicht rutschen dürfen und darf im Planschbecken spielen. Meist ist das tiefe Becken, Strömungskanal usw. eh zu kalt für die Zwerge. Ich habe eine Aquababytrage, da würde ich mit ihm höchstens bis Brusthöhe in tieferes Wasser gehen, auf dem Arm gar nicht.
Also, bei mir geht kein Nichtschwimmerkind allein und ohne Schwimmhilfe ins Wasser oder auf die Wasserrutsche.
Also deine Bedenken bezüglich des gemeinsamen Rutschens kann ich leider gar nicht nachvollziehen. Alle Eltern, die ich kenne (mich eingeschlossen) heben ihr Kleinkind kurz vor Rutschenende an und halten es hoch "überwasser" wenn sie in die Auslaufzone kommen. Klar gibt es Spritzwasser und das teilweise nicht zu knapp, aber dass ein Kind vom Erwachsenen überrollt wird, ist in der Konstellation extrem unwahrscheinlich.
Oh., das hab ich aber schon öfters anders beobachtet,
Auch beim Hochheben sind beide runter getaucht. Und entweder lässt der Erwachsene das Kind los um sich selber zu fangen oder nimmt es mit runter.
Du machst dir aus meiner Sicht zu viele Gedanken. Eine Rutsche von 1,5 Metern ohne Kurve kann ein 2jähriges Kind rutschen WENN es möchte und du dabei bist. Und Kinder dürfen untertauchen sobald sie es möchten (und ja, auf "nochmal" kannst du dich verlassen) warum auch nicht? Falls an du an "sekundäres Ertrinken" denkst - das ist wenn die Folge heftiger Fast-Ertrinkungsunfälle, ansonsten gibt es das nicht (ist so ein urbaner Mythos).
Alles was sich die Kids zutrauen im Spaßbad, es erlaubt ist und ihr keine erhöhte Verletzungsgefahr seht macht ihr, und alles andere nicht. Schwimmhilfe immer, außer die Kinder sind fest auf dem Arm oder üben schon Schwimmbewegungen (kann auch Hundepaddeln sein). Ich bin schon mit 3 mit Hundepaddeln durchs Becken und mit Gusto vom Rand gesprungen, mein Sohn hat erst mit 5 im Schwimmkurs seine Angst vor dem Untertauchen abgelegt - ihr müsst einfach eure Kinder beobachten und die Regeln entsprechend gestaltet.
Ja, ich bin ein Theoretiker vor dem Herrn und erst einmal erschrocken, als sie untergetaucht ist. Zudem halte ich ehrlich gesagt meine jüngere Tochter für absolut wahnsinnig, weil sie Sachen macht ohne darüber nach zu denken. 😅 Da hilft es mir wenn ich von anderen höre, dass das schon in Ordnung ist. 🙂
Wir haben leider in unmittelbarer Nähe kein tolles Spaßbad, deswegen kann ich nur für "normale" Schwimmbäder sprechen.
Ich hab meine sehr kontrolliert an alles herangeführt, was es so gibt, Babyrutschen ist sie schon allein gerutscht, da konnte sie noch nicht gehen, also um den 1. Geburtstag herum. Prinzipiell habe ich einfach immer wieder klar gemacht, was im Auslaufbecken passiert, drehen, auf die Knie hochstemmen, aufstehen, etc ad nauseam. Natürlich am Anfang noch mit Schwimmhilfe. Sobald das gesessen hat mit ca 2 dann auch ohne. Weiter im Kinderbecken auch mit Schwimm(lern)hilfe, bis sie da auch stehen konnte. Mittlerweile ist sie 4 und hat ein sehr gutes Gefühl für sich und ihre Grenzen, sobald sie auf die Zehenspitzen muss holt sie sich entweder die Weste, die am Beckenrand wartet, fragt nach Hilfe oder taucht wo hin, wo sie sich festhalten kann. Natürlich bin ich nah bei ihr, aber ich hab nicht permanent die Hand am Kind. Gerade auch in Becken, in denen sie bis auf die letzten 1-2 Meter stehen kann, halte ich tatsächlich Abstand und lasse sie machen - Rettung ginge in jedem Fall in unter 5s.
Röhrenrutschen darf sie seit dem 4. Geburtstag allein bedienen, vorausgesetzt, wir sind sie 1,2,3x gemeinsam gerutscht. Die meisten sind ab 6, aber ich steh dann unten und fange auf, falls notwendig - in unserem Haus- und Hofhallenbad zb nicht, da ist das Auslaufbecken 30cm hoch. Die Weste trägt sie in jedem Fall wenn sie allein rutscht, da gibts keine Diskussion.