Huhu,
jetzt hab ich selbst auch mal so ne Autismus-Frage 🤪😉
Ich bin selbst Autistin und kann daher mit Rollenspielen so gar nix anfangen 🫣 heißt Puppen pflegen, so tun als wäre ich Polizistin oder Prinzessin oder Indianer, Spielküche etc usw hab ich wenn überhaupt dann nur mit anderen Kindern gespielt, und nur weil die das wollten 🤷 mir selbst sagt das alles nix.
Nun lese ich hier immer, dass schon Einjährige Spielküche oder Puppe zum Geburtstag bekommen. Ich denke also, das geht bei euch schon so früh mit dem Interesse daran los...?
Spielt ihr das euren Kindern vor, oder kommen die da von selbst drauf?
Fällt mit einem Spielzeugauto rumbrummen für euch auch schon unter "Rollenspiel"?
Ich will mein Kind nicht irgendwie in seiner Entwicklung bremsen oder behindern, daher die Frage. Ich weiß schlichtweg nicht, was "normal" ist und will meinem Kind nichts vorenthalten, was "normale" Eltern mit ihren Kindern machen 🙃 sollte ich öfter "so tun als ob"?
Der Kleine freut sich, wenn ich mit nem Stofftier vor ihm rumhüpfe und so tue, als würde das Tier sprechen. Das mach ich aber äußerst selten 🫣 füttern will er immer mich oder die Hunde, aber keine Stofftiere oder Puppen. Vermutlich, weil ich ihm das gar nicht vormache...? Oder ist er dafür einfach noch zu klein?
Und in der Küche "hilft" er aktiv mit, würde aber (Stand heute mit 12 Monaten) niemals "nur" so tun als würde er was kochen, sondern hantiert mit echten Lebensmitteln oder spült mit echtem Schwamm das Geschirr... Also mitmachen statt Rollenspiel...
Was sind "Rollenspiele" und wann gehts damit los?
Ich glaube, das ist total individuell. Ich erzähle einfach mal von uns.
Nummer 3 (18 Monate) liebt Puppen. Von sich aus trägt sie sie aber eher durch die Gegend. Alle paar Tage spiele ich mit ihr, entweder Puppen Verstecken (verstecken liebt sie) oder sowas wie wir füttern Baby, Baby macht Pippi, Baby weint, wir decken Baby zu. Das findet sie spannend, macht es nach und spielt es vielleicht mal kurz nach, aber nicht mehr später.
(Kuschel-) Tiere laufen hier eher durch die Gegend und machen Geräusche. Oder so Miniszenen, sie "erschreckt" mich mit dem Tiger oder so.
Manchmal spielt sie erstaunlich viel "heimlich" mit z.B. dem Playmobil-Reiterhof ihrer Schwester. Also, da laufen dann die Pferde durch die Gegend und übers Dach und sie macht Geräusche dazu.
Die 4-jährige spielt schon immer wenig mit Puppen. Mit ihrer Schwester (bald7) Rollenspieke, da gibt aber tendenziell die große das Thema vor, sie macht begeistert und. IT immer mehr Eigeninitiative mit. Von sich aus spielt sie selten mit mir sowas, dass sie die Mutter ist und ich das Kind. Im Kindergarten mit anderen Kindern normal.
Die große spielt viele Sachen, eher mit Freunden als mit mir. Sie war auch sehr Puppenbegeistert, hat früh immer wickeln gespielt, aber auch nichts komplexeres. Im Lockdown mit mir ständig Bibi und Tina, inzwischen fast nur noch mit anderen Kindern. Beim Fahrrad fahren will sie gern spielen, dass es unsere Pferde sind oder so, da mache ich dann auch mit. Bedeutet aber eher nur, dass ich hin und wieder "schneller Amadeus" rufe.
Ich würde grundsätzlich das mitmachen, was dein Kind vorgibt. Also, nicht immer, aber wenn du grade mit ihm spielen kannst/willst. Ich glaube, das entwickelt sich alles auch ohne Förderung der Mutter, wenn das Kind dann auch mal Gelegenheit hat, mit anderen Kindern zu spielen, spätestens so mit 3. Hab das Gefühl, unter Gleichaltrigen ist es eh nicht was anderes.
Nicht=noch
IT=mit
So klar lässt sich das meiner Meinung nach nicht definieren, die Übergänge sind sehr fließend. Ich glaube klassisches Rollenspiel ist eher, dass das Kind selbst in eine andere Rolle schlüpft. Es ist dann nicht mehr Kind xy, sondern ein Tier, ein Erwachsener, z.B. Mama, oder ein Bauarbeiter, oder auch jemand aus einer Geschichte. Wann das genau anfängt, weiß ich nicht. Da muss das Kind ja sprachlich erstmal so weit sein, mir das auch zu erklären. Und sehr oft lernen sie es von anderen Kindern. Also wenn in der Krippe ein 2,5-Jähriges Kind Hund spielt, konnte meine Tochter das spätestens mit 1,5 Jahren verstehen und hat dann mitmachen können.
Und dann gibt's noch das "so tun als ob"-Spiel. Ich würde sagen das nimmt mit 1,5 Jahren richtig Fahrt auf und das machen die Kinder vermutlich auch ohne Input von außen. Die Kinder sehen uns telefonieren, schnappen sich irgendeinen Gegenstand und spielen auch telefonieren, sie tun also so, als ob der Gegenstand ein Telefon wäre. Oder sie backen Sandkuchen und tun als ob diese essbar wären. Natürlich ist vieles davon von anderen Menschen abgeschaut.
Mit 12 Monaten braucht man da noch nicht allzu viel erwarten, da muss das Kind das alles noch nicht machen. Ich glaub bei der U7 mit 2 Jahren wird dann danach gefragt, bin aber nicht sicher.
Hat dein Kind denn Kontakt zu anderen Kindern? Kinder sind eh bessere Spielvorbilder als Erwachsene. Also falls es dir Gedanken macht und dein Kind nicht so bald in die Krippe geht, schau einfach dass ihr andere Gelegenheiten findet, Kinder zu treffen (gerne auch etwas ältere). Dann bist du auf der sicheren Seite.
Ich glaube unserer war 1,5 als er so getan hat, als würden ihm seine Stofftiere etwas weg essen. Vorgezeigt haben wir nie bewusst. Aber klar, wenn ich ihn gewickelt habe, hat er sein Stofftier gewickelt. Also er hat unsere Alltagstätigkeit imitiert. Besonders beliebt ist schon länger das, so tun, als ob er telefonieren würde.
Besonders vielschichtig ist sein Rollenspiel aber auch mit 2,5 noch nicht. Ich kenne Gleichaltrige, die schon komplette Krankenwagen Einsätze und anschließende Behandlungen spielen.
Mach dir keinen Druck! Das meiste kommt vom Anschauen im Alltag und den Rest lernen sie von anderen Kindern.
Ich glaube auch mit 12 Monaten ist er da einfach zu klein dafür. Unser Kleiner hat auch keine Küche oder Puppenhaus oder sowas. Das interessiert ihn einfach nicht. In der Küche hilft er mir in echt beim kochen lieber mit. Mit Puppen kann er einfach nix anfangen. Er spielt kein Baby wickeln oder füttern oder zudecken. Er mag Autos und fährt die ganze Zeit mit denen rum, reiht die auf, parkt die um,... Daher sind seine Rollenspiele auch ähnlich. Er spielt, dass er an der roten Ampel anhält. Meist stellt er seine Autos und Mama dazu noch vor/ hinter sich, damit die mit an der Ampel warten bis die grün wird. 😅 Er ist übrigens jetzt 23 Monate.
Oder er spielt auch gern "Gartenarbeit" und geht zum Schuppen holte meine richtige Gartenschere und Eimer und "schneidet" den Busch. Natürlich ist die Schere dann noch gesichert und er zupft die Blätter mit der anderen Hand ab. Super witzig das Schauspiel zu beobachten. 😁
Füttern von Kuscheltieren gab es mal so mit 18/19/20 Monaten kurz. Ist aber eben auch nicht so sein Ding.
Ich war als Kind übrigens ähnlich geartet. Ich mochte keine Puppen und konnte mit Vater- Mutter-Kind spielen wenig anfangen. Ich möchte lieber Autos und Werkzeug und Tiere.
Ich glaube die Kinder kommen ganz alleine auf ihre Rollenspiele. Das sind meist Beobachtungen aus dem Alltag. Da muss man als Eltern gar nicht viel dazu tun. Die Kleinen haben schon ihre Fantasie und da kann man einfach mal machen lassen.
Deine Frage amüsiert mich wegen der Umstände. Das ist eine niedliche Autismus-Frage. 🙂
Meine große Tochter hat mit 14 Monaten die erste Puppe bekommen. Sie hat an der Puppe das nachgespielt, was ich mit der kleinen Schwester auch gemacht habe: Flasche geben, Windel wechseln, schlafen legen und anziehen vor dem zweiten Geburtstag.
Das gleiche hat sie mit Kuscheltieren gemacht, also alles was irgendwie halbwegs menschlich wirkte.
Mit zwei Jahren hat sie ein Hinterherziehtier und einem Puppenbuggy bekommen und spielt auch damit Gassi und spazieren gehen. Auch hier hat sie Vorbilder.
Puppenhäuser, sowohl aus Holz aber auch Duplo und inzwischen (sie ist 3) auch Lego und Playmobil, kamen mit 2,5 Jahren und sie hat dort Geschichten, bestehend aus Alltagsszenen, nachgespielt.
Zur selben Zeit war ihre Schwester alt genug Statist in ihren Spielen zu sein und sie haben zusammen gespielt.
Die kleine Schwester hat mit etwa 20 Monaten die Puppe entdeckt und seitdem wird die Puppe überall mit hin geschleppt. Sie ist aber bei weitem keine so passionierte Puppenmutter wie die Große. Sie spielt mit denselben Gegenständen wie die Große, aber auf eine andere Art: Sie untersucht lieber wie etwas geht und diese ganzen sozialen Sachen sind ihr im Spiel egal (ausgenommen reale Spielbegegnungen). Ihr haben wir zwar weniger vorgespielt, sie war aber immer dabei, aber sie hatte bereits als Baby komplett andere Interessen als ihre Schwester.
Die Küche ist eingezogen, da war die Große 2 und die Kleine 10 Monate. Seitdem ist die Küche täglich in Benutzung. Die Große „kocht“ richtiggehende mehrgängige Menüs, die Kleine macht mir immer „Kaffee“. Also auch hier anders.
Mein persönliches Highlight bei den Spielen war, als meine Große eine Spielzeugkerze von einem Kuchen anzünden wollte und dafür als Feuerzeug ein Holzstück genommen hat und die Krise bekommen hat, weil ihr imaginäres Spielzeugfeuerzeug leer war. Das war kurz nach dem zweiten Geburtstag ♥️
Mein Rat an dich: Eine Spielzeugküche ist für Kinder vielseitig einsetzbar. Hole dir vielleicht zu Weihnachten eine. Irgendwann fängt deine Tochter sicher damit zu spielen an. Vielleicht kocht sie, vielleicht untersucht sie auch nur Knöpfe. Bei der Babypuppe genauso.
Wenn deine Tochter in die Krippe geht, frage dort mal womit sie spielt. Ich mag Rollenspiele auch nicht und spiele sie nicht. Aber ich setze mich mal dazu und frage was passiert ist und ich helfe auch der Puppe die Windel zu wechseln.
Juhu,
mein Sohn (11) ist Autist. Ich vermute bei mir ebenfalls eine ASS, bin aber nicht diagnostiziert.
Weder mein Sohn noch ich haben jemals Rollenspiele gespielt. Ich finde das einfach nur sehr seltsam.
Meine Tochter (7, keine Autistin) liebt Rollenspiele seit frühester Kindheit. Ich musste ihr das nicht extra "beibringen", habe es aber auch nie mit ihr gespielt. Dies hat mein Mann übernommen oder ihre Freundinnen.
Sie hat mit 2 eine Babypuppe bekommen, dann eine Kinderküche und ein Puppenhaus. Sie hat alles ausgiebig bespielt. Mein Sohn spielt(e) einfach anders.
LG
Das ist unterschiedlich. Wir haben zwei Kinder. Der Große ist 4,5 Jahre alt und die Kleine 1,5. Im Prinzip sind Rollenspiele alle Spiele bei denen Handlungen oder Personen (auch Fantasiegestalten) nachgeahmt werden und so getan wird als ob man Xy ist.
Bei den ganz Kleinen fängt das dann zb so an, dass sie das Telefon nehmen und so tun als würden sie telefonieren. Das hat unser Großer mit 14 Monaten gemacht. Sonst war er nur für Bücher zu begeistern oder wir waren draußen. Rollenspiele kamen erst so mit 3 bis 3,5 (er ist zb ein Löwe, ein Superheld, ein Feuerwehrmann, ein Handwerker).
Unsere Tochter "telefoniert" seit sie 12 Monate ist. Sie spielt "kochen" und "füttert" mich oder ihre Puppe, zieht diese um und kämmt ihr die Haare. Sie nimmt den Arztkoffer und verarztet uns. Das sind die Anfänge und das ging mit 13 Monaten los. Dafür findet sie Bücher nicht so spannend. Du siehst, dass einige früh dran sind und andere spät. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde bei der U mit 4 Jahren gefragt, ob er Rollenspiele gespielt werden.
Hallo,
Meine Kinder hatten etwa ab dem Alter von 2 bis 2 1/2 Jahren Interesse an Rollenspielen und jetzt mit 3 und 4 Jahren gehen sie wirklich auf darin.
Allerdings spiele ich nicht mit bei den Rollenspielen. Ich denke, als Erwachsene kann ich das gar nicht adäquat spielen und Kinder brauchen dafür Kinder. Sie spielen die Rollenspiele also mit ihren Kigafreunden oder zu zweit.
Generell spiele ich nicht wie ein Kind. Ich beteilige mich mal am Legobauen wenn es gewünscht wird, sonst sehe ich meinen Job woanders 😉
Ich male und bastele mit ihnen, bereite die Umgebung vor zum zb Kneten, wir unternehmen Dinge, kochen und backen, aber niemals möchte ich "richtig spielen".
Mein Fazit wäre : Dein Kind zeigt, wenn es sich in andere Situationen und Menschen hineinversetzen kann und möchte und es wird dafür SpielpartnerInnen finden, die idealerweise im gleichen Alter sind und Freude an ähnlichen Spielen haben
Ich möchte mal anmerken, dass nicht alle Autisten keine Rollenspiele können/wollen. Unsere Tochter ist diagnostiziert und sie spielt (zu meinen Leidwesen) sehr viele Rollenspiele- Jetzt, wo ich schlauer bin, weiß ich, dass sie damit sich auf ihr unbekannte Situationen vorbereitet. So hat sie z.B. in dem Jahr, bevor sie eingeschult wurde, sehr extensiv "Schule" gespielt. Das Ganze geht komplett von ihr aus, denn ich finde es persönlich sehr erschöpfend, zum 100. Mal imaginären Tee gegen imaginäres Geld im "Restaurant" (Spielecke) serviert zu bekommen. I