ZahnOP Erfahrung gesucht

Liebe Alle,

Bei meinem Sohn 5 Jahre wurde leider Karies festgestellt. Trotz zuckerfreier Ernährung in den ersten zwei Lebensjahren und regelmäßigem Zähneputzen 😥 echt schlimm, dass es so früh anfangen kann... Ich bin fast 40 und hatte noch nie irgendwas an den Zähnen. Ganz im Gegensatz zu meinem Mann, der sein schlechtes Gebiss wohl vererbt hat 🙈

Kurz zur Vorgeschichte: vor etwa einem Jahr klagte mein Sohn plötzlich über Zahnschmerzen, wir sind zu unserem Hauszahnarzt. Er könnte nichts finden und meinte dass es an den Nachkommenden Zähnen liege, die von unten drücken. Da es nach ein paar Tagen immer noch nicht besser war, sind wir zu einem anderen zahnarzt. Dieser stellte eine Zahnfistel fest, ausgelöst durch ein Stückchen Brotrinde, die sich zwischen Zahn/Zahnfleisch geschoben und entzündet hätte. Der Herd wurde entfernt und wir bekamen Medis. Alles war erstmal ok. Einige Zeit später ging es erneut los und wir sind wieder zum Zahnarzt, diesemal in eine extra Kinderzahnklinik etwas weiter entfernt. Dort wurde per röntgen dann der Kariesbefall festgestellt. Im entzündeten Zahn ist es bereits soweit ausgebreitet, dass der Zahn nicht mehr erhaltungswürdig ist und gezogen werden muss.

So, nun warten wir bereits seit Wochen auf einen Termin (erst mussten wir zur Zahnreinigung, dann zur Besprechung... Insgesamt warten wir jetzt seit August...) Nun haben wir endlich einen Termin für Ende Dezember... Die Ärzte haben mir eigentlich zum Eingriff unter Vollnarkose geraten. Hab da allerdings echt schon einiges schlimmes darüber gelesen und wirklich große Angst davor. Mein Sohn zeigte sich seither bei allen Behandlungen sehr kooperativ, dabei bekam er auch schon eine Betäubungsspritze usw. Daher stimmten die Ärzte wiederwillig ein, das ganze nur mit einer Sedierung zu versuchen.

Irgendwie fühle ich mich dennoch nicht so richtig aufgehoben und beraten... Beim Gespräch in dem das weitere Vorgehen besprochen wurde, bekam ich etliche Kostenvoranschläge vorgelegt (wir sind ganz normal gesetzlich versichert) Insgesamt belaufen sich die Kosten auf ca 600 Euro. Selbstverständlich sind wir bereit das Geld zu investieren, wenn wir in Zukunft dann so etwas vermeiden können und es meinem Sohn besser geht. Trotzdem Hmmm... Ich kenne mich halt nicht aus.

Hat jemand Erfahrung? Kann mir da jemand weiterhelfen?

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Hallo,

das Wichtigste ist, dass Ihr Euch als Eltern einwandfrei beraten und in der jeweiligen Praxis gut "aufgehoben" fühlt im Interesse und zum Wohl Eures Kindes.

Ich habe im beruflichen Kontext immer mal wieder mit Zahn-OPs bei (Klein-)Kindern zu tun. Wegen eines einzigen Zahnes, der entfernt werden muss, würde ich keine Vollnarkose wählen. Das klingt für mich, als ob es nur um den wirtschaftlichen Aspekt geht und der ZA/die Klinik damit Geld verdienen möchte.

Du schreibst, dass Euer Sohn grundsätzlich kooperativ ist bei den Behandlungen, dann sollte der eine Zahn auch so funktionieren, dauert ja zum Glück nicht lange. Vielleicht kann er im Vorfeld etwas (Pflanzliches?) zur Beruhigung/Entspannung bekommen und dann eine lokale Betäubung?

Auch, dass Ihr so lange warten müsst, während die Karies sich fröhlich weiter ausbreitet, spricht nicht gerade für die Praxis. Letztlich ist man als Eltern irgendwann so in Sorge und denkt, man muss sogar noch dankbar sein, dass man überhaupt eines Tages einen Termin "ergattert" hat, dass man quasi jedem Kostenvoranschlag/einer Narkose zustimmt.

Ich rate Euch nach dem, was Du schreibst, dringend zu einer weiteren/alternativen Meinung in einer anderen Praxis, die auf Kinder spezialisiert ist.

Viele Grüße & alles Gute!

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Danke für deine Antwort. Neben dem Zahn der gezogen wird, muss noch eine Krone eingesetzt werden. Er wird eine Sedierung erhalten, einen Beruhigungssaft (Dornicum??)

Ich habe in zwei Wochen einen Termin bei einer anderen Kinderzahnarztpraxis... Ich habe nur Angst, dass wir dann noch länger warten müssen. Es sich weiter ausbreitet und wir dann wirklich nicht mehr um eine VN herum kommen...

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Hey, wie kann es sein, dass eine so tiefe Karies nicht erkannt wurde? Natürlich, kann man mal was übersehen, ist mir sicher auch schon passiert bei dem ein oder anderen Patienten, aber eine so weit fortgeschrittene Karies?
Was genau soll gemacht werden? Wird nur ein Zahn gezogen? Welcher?

Es ist super, dass dein Sohn kooperativ bei der Behandlung ist. Wenn er lediglich einen wackeligen Milchzahn hätte, der gezogen werden muss oder eine kleine Karies , würde das problemlos ohne Vollnarkose gehen. Der tief verstörte Zahn soll aber gezogen werden, das kann in dem Alter eine traumatisierenden Erfahrung sein, muss aber nicht. Jedes Kind ist anders, ob das zumutbar ist oder nicht kann der Zahnarzt meist gut einschätzen.

Mit den Infos, die ich jetzt habe, würde ich auch zur Sedierung raten. Eine Vollnarkose empfehlen wir nur, wenn das gesamte Gebiss betroffen ist.

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Hallo, wir haben eine ähnliche Geschichte hinter uns...ebenfalls Karies trotz ordentlich putzen und Nutzung von Zahnseide etc.
Leider hat die Zahnärztin dann nicht alles entfernt bevor sie seine Füllung rein gemacht hat, sodass es sich dann unter der Füllung weitergefressen hat und der Zahn schließlich nicht mehr zu retten war. Wir hatten dann aber zeitnah einen Termin für die OP bekommen. Bin mir nicht mehr zu 100% sicher, aber ich meine unter Vollnarkose aber vielleicht auch nur Sedierung..ich weiß nicht mehr genau. Wurde jedenfalls gut vertragen. Wir mussten auch nichts selbst zahlen, lieg alles ganz normal mit Krankenkassenkärtchen.
Die OP war insgesamt mit Wartezeiten eine Sache von 2h oder sowas und alle Beteiligten waren sehr nett und einfühlsam.
Vielleicht schaut ihr doch nochmal nach einer anderen Klinik? Wo wohnt ihr denn, vielleicht ist die, wo wir waren in Reichweite.

Bearbeitet von Yosan
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Du selbst kannst Dein Kind am besten einschätzen. Uns wurde auch zur Vollnarkose geraten, ich war mir aber sicher, dass es unser Sohn auch locker ohne macht. Die Ärzte können ja nur empfehlen, Dein Kind kennen sie aber nicht.
Es war der 4er. Und es war wirklich kein Problem, er war super tapfer und hat nicht einen Mucks von sich gegeben. Er war allerdings schon acht. Ich hätte es ihm mit fünf aber ebenso zugetraut.
Er empfand es übrigens auch nicht als schlimm.

Bearbeitet von Inaktiv