Hallo,
Das ist das erste mal, dass ich schreibe, bin aber ein wenig verzweifelt wegen der Eingewöhnung.
Eckdaten:
Mein Sohn ist 13 Monate, wir probieren die Eingewöhnung seit 4 1/2 Wochen.
Ich war 11 Monate in Elternzeit, arbeite seitdem 60%. Mein Mann hatte 4 Monate Elternzeit (2 mit mir gemeinsam, die letzten beiden Monate allein) und hat bisher die Eingewöhnung übernommen. Seit gestern muss er auch wieder vollzeit arbeiten. Ich hab nächste Woche Urlaub, um die Betreuung und Eingewöhnung weiter zu übernehmen, ab übernächster Woche springt meine liebe Schwiegermutter für die Betreuung ein (ich mach weiter die Eingewöhnung) bis es klappt. So zumindest der Plan.
Nun zum Problem:
Mein Mann war 5 Tage gemeinsam mit meinem Sohn zur Eingewöhnung 1-2 Std/Tag da bis zur ersten Trennung. Mein Sohn ist (solange eine Bezugsperson da ist) sehr offen und unkompliziert und hat die meiste Zeit allein gespielt. Immer mal wieder ist eine Erziehrin hingegangen, sich kurz mit ihm beschäftigt, aber dann auch wieder weg (schätze es lag am Personalmangel). Im Nachhinein wurde uns erklärt, dass es in ihrem Konzept keine Bezugserziehrin gibt, sich das Kind die erziehrin selbst aussucht (im Vorgespräch gab es noch durchaus eine Bezugserzieherin, diese ist aber nicht mal in der Gruppe meines Sohnes). Die erste Trennung fand nach 5 Tagen statt. 15 Minuten nur schlimmes Weinen. Zweiter Tag das selbe. Seit dem 3. Tag Trennung auf 5 Minuten reduziert, weiter schlimmes Weinen. Nach 3 Wochen Eingewöhnung gab es einen Tag an dem nur 2 von 5 Minuten weinen. Dann hat die Erzieherin wieder gewechselt (die ihn morgens zum weinen im Arm hält) und wieder komplette Eskalation. Also seit über drei Wochen bringen wir den kleinen morgens hin, er weint 5-10 Minuten bitterlich und dann bringen wir ihn wieder heim. An manchen Tagen ist er komplett durch den Wind, und ist auch schon viel „ängstlicher“ im Alltag geworden (hat Angst allein gelassen zu werden).
Wir haben das Gespräch mehrmals gesucht, gebeten nochmal mit der Eingewöhnung zu starten. Uns wurde gesagt das sei normal, nochmals gemeinsame Spielphase (im Beisein der Eltern) zu starten sei ein Rückschritt. Wir sollen den Erziherinnen vertrauen. Wie sollen dem kleinen gut zureden (was wir natürlich machen).
Jetzt habe ich für Montag nochmals auf einem Gespräch bestanden. Es zerreißt mir das Herz. Ich hab das Gefühl, das mein Kind keine Beziehung zu einer Erzieherin aufgebaut hat und ich ihn da einfach weinend allein zurück lasse.
Bitte um Hinweise, Anstöße wie wir es hinbekommen können.
Eingewöhnung klappt nicht - Bitte um Hilfe und Rat
Hey!
Bei uns war es so, dass in beiden Einrichtungen eine Bezugserzieherin vorgeschlagen wurde. In Fall 1 hat er sich eine andere ausgesucht, in Fall 2 war sie die richtige Wahl.
Und die war dann morgens immer da.
So, wie du es schilderst, hätte es bei uns nicht funktioniert. Wir waren auch anfangs immer nur kurz da und sind gegangen, wenn es unserem Sohn noch gefiel, damit es nicht negativ für ihn endet. Das war in beiden Einrichtungen wichtig. Man wollte nicht, dass es zu viel wird und er weint bzw die Einrichtung mit weinen verbindet.
Liebe Grüße
Schoko
Entweder ist dein Sohn noch nicht bereit für die Kita ist, oder liegt es tatsächlich an den Erzieherin.
Vielleicht eine Mischung aus beiden…
Wir mussten die Eingewöhnung mit 13 Monaten auch abbrechen und mit 18 Monaten sah die Welt schon ganz anders aus.
Ich glaube nicht, dass nach 4,5 Wochen und nur 10 Minuten weinend eine weitere Eingewöhnung unter gleichen Umständen noch Sinn macht.
Für mich klingt es als wäre die Beziehung zur Erzieherin nicht gefestigt. Vielleicht sollte man da nochmal abhauen, dass die sich aufbaut.
Am Anfang waren wir immer etwas 30 min mit ihm Raum und sind dann gegangen. In der ganzen Zeit hat sich seine Erzieherin toll um ihn gekümmert. Dann hätten die beiden eine Beziehung und nach ein paar Tagen konnten wir direkt beim kommen gehen. Dafür musste aber mal eine Trennung oder zwei gut geklappt haben.
Vielleicht sollte er Mal die Zeit bekommen sich mit einer Erzieherin anzufreunden ohne dass der Stress der Trennung dabei ist....
Ich hoffe das die Kita mit sich reden lässt und wir es so nochmal probieren können. Danke!
Ich kenne es nur so, dass eine feste Bezugserzieherin festgelegt wird. Diese übernimmt die Eingewöhnung und ist in dieser Zeit fast ausschließlich für das einzugewöhnende Kind da. Ist sie krank, fällt auch dieser Tag für das Kind aus. Als unser Sohn kurz vor dem 2. Geburtstag eingewöhnt wurde, hatte er eine feste Erzieherin, die permanent in seiner Nähe war. Sie hat auch viele Spuelangebote gemacht, ihm geholfen, mit ihm gegessen, viel mit ihm gesprochen und sich als Hilfe/Spielpartner angeboten. Wir waren drei Tage für eine Stunde zusammen dort und am 4. Tag habe ich für 15 Minuten den Raum verlassen. Hätte er da viel geweint, hätte die nächste Trennung erst nach einigen Tagen stattgefunden. Da es aber gut geklappt hat, haben wir die Trennungen ausgeweitet.
Er hatte eine Beziehung zu dieser Erzieherin aufgebaut. Das sah man daran, dass er sich einige Zeit nur von ihr trösten ließ und nur von ihr wickeln ließ. Ohne eine Beziehung wird die Trennung nicht funktionieren.
Danke! So wünsche ich mir das auch! Werde es so vorschlagen.
Wir sind heute erst an Tag 3 der Eingewöhnung und am Dienstag erfolgt die erste kurze Trennung. Da bin ich schon sehr gespannt 🙈
Auch bei uns gibt es eine Bezugserzieherin. Wenn wir kommen begrüßt sie Mini (10 1/2 Monate) freudig und beschäftigt sich die Stunde, die wir da sind, mit ihr. Sie bietet ihr Spielsachen an, baut Körperkontakt auf (stützt sie bei Gehversuchen, nimmt sie auf den Schoß, trägt sie durch den Raum) und sorgt für "Interaktion" mit den anderen Kindern. Ich sitze nur als sicherer Hafen auf der Couch und schaue zu.
Heute durfte sie Mini sogar trösten, als ihr eine Flasche auf den Fuß gefallen ist. Hätte nicht erwartet, dass das klappt 😅
Bei uns würde es definitiv nicht funktionieren, wenn Mini selbst auf wen zugehen soll und sich keine konstante aufbaut. Auch die andere Erzieherin spricht mit Mini, aber erst wenn die Trennung für ne weile klappt ist die andere dran mit Beziehung aufbauen.
Auch würde ich ebenso drauf bestehen, dass vor Ort nach dem Weinen noch ein positiver Moment geschaffen wird. Wie soll er denn sonst lernen, dass es dort Spaß macht?
Ich würde sagen, dass zu viele Personen involviert sind. Du solltest auf eine Bezugsperson bestehen und einer von euch sollte die komplette Eingewöhnung übernehmen.
Dazu sollte er nach dem Beruhigen noch etwas Zeit zum Spielen haben, damit er nicht weinend aus der Situation genommen wird. So versteht er ja nur, dass er die Kita verlassen darf, wenn er weint.
Ich habe genau zwei Versionen erlebt:
1. Bei meiner eigenen Tochter mit 15 Monaten. Ich bin so lange nicht gegangen, bis ich entschieden habe, dass es so weit ist. Sie hat mir deutlich gezeigt, daß sie nicht bereit ist (Hing nur am Bein, schrie wenn ich in einen anderen Raum ging etc.) Also kam ich Tag ein Tag aus mit. Das war zum Schluss mega nervig, aber plötzlich klappte die erste Trennung komplett problemlos und sie hat seit dem auch keine einzige Trennungsträne vergossen. Ich war ca. 3 Wochen dabei bis meine Tochter eine Bindung zu den Erzieherinnen aufgebaut hat.
2. Da ich ja so lange dabei war, habe ich zeitgleich die Eingewöhnung von einem Jungen (2,5) verfolgt. Die Mutter hatte Zeitdruck und ließ ihren Sohn ab Tag 3 da und sie ließ ihn schreien. Er schrie wochenlang Stunde um Stunde nach seiner Mutter. Es war eine Qual für die ganze Gruppe. Mittlerweile schreit er nur noch beim Abgeben, ist aber eingewöhnt.