Kind zu Hause betreuen ohne Kita

Hallo. Ich habe meine Kinder 1,5, bisher in der Krippe gehabt. Jetzt bin ich so dermaßen unzufrieden mit der Krippe, nicht mit der Betreuung, sondern mit dem drumherum, Organisation, Kommunikation usw. und es kommt ständig zu Missverständnissen und Diskussionen. Und das ganze stresst mich mittlerweile so sehr, dass ich schon gar keine Lust mehr habe, auch nur in die Nähe der Krippe zu gehen. Ab Januar ist die Krippe nun Geschichte.
Ich überlege, ob ich meine Kinder nun nicht einfach zu Hause betreue, da ich ja nun sowieso nicht arbeiten kann (Krippe ruft ständig an wegen Kleinkram) oder mach ich mir wieder den Stress und suche eine neue Krippe, neue Eingewöhnung, neue Erzieher, neue Regeln usw.?
Es gibt doch bestimmt ganz viele Mütter, die ihre Kinder auch zu Hause betreuen und sogar über Jahre bis hin zur Schule. Wie seht ihr das mit der Betreuung zu Hause? Schafft ihr den Haushalt trotzdem? Was macht ihr tagsüber mit den Kindern? Habt ihr noch Freizeit? Hobbys? Freunde? Fehlt den Kindern was? Oder Euch?
Ich habe bisher alle meine Kinder früh in der Krippe gehabt. Aber jetzt sind es meine letzten Kinder und vielleicht ist ja nun der andere Weg doch der bessere?
Ich hab keine Ahnung. Brauche ein paar Meinungen dazu, um klarer zu sehen.

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Hi,

Ich habe zwei Kinder fast 4 und fast 2. Der Große ist nun im August zum Kindergarten gekommen und war vorher zu Hause.
Die kleine geht ebenfalls erst mit 3,5 in den Kindergarten.

Ich finde es zu Hause schön mit den Kindern und genieße die kleinkind-zeit sehr. Auch wenn es natürlich anstrengend ist.
Haushalt geht eigentlich gut nur mit der kleinen zu Hause, wenn der Große da ist, gibt es Tage wo die mega schön miteinander spielen und ich richtig viel schaffe und Tage wo die beiden nur streiten und ich nichts gemacht kriege. 😄 Ich glaube, dass das normal ist.

Wir waren vormittags beim Kinderturnen und in einer Mutter-Kind Gruppe. Außerdem kommt meine Mama regelmäßig und nimmt mir 1 Kind ab. 😊

Mir fehlt nichts. Ich treffe mich trotzdem mit Freunden und habe auch ein hobby. Ich gehe 1x die Woche reiten.
Mein Sohn freut sich, dass er nun in den Kindergarten gehen kann. Aber er fand es auch immer schön zu Hause. Gebraucht hat er das nicht. 😅

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Ich habe mit der Betreuung in all den Jahren auch immer so meine Probleme gehabt. Es gab auch die Erfahrungen, dass ich mit den Erziehern menschlich auch mal ganz schlecht konnte...es war erdrückend.

Aber ich denke, die letzten 1-2 Jahre bis zur Einschulung oder Vorschule wirst du dich doch bestimmt überwinden können, oder?

Da wird nochmal eine ganz wichtige Vorbereitung für die Schulzeit mitgegeben und auch können die Kinder den Alltag in größeren Kindergruppen schonmal üben.

Die Schulen halten es generell für wünschenswert, wenn Kinder vor der Einschulung in der Kita waren.

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Geht es dem Kind denn schlecht in der Krippe? Leidet dein Kind direkt unter den von dir genannten Problemen? Wäre es da nicht eher möglich an die Leitung zu appellieren?

Ich persönlich würde nicht ohne Kindergarten hinkommen und stehe auf voll dahinter. Krippe lasse ich mal aussen vor.

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Ich hatte bereits viele Gespräche mit der Leitung und dann auch mit dem Träger. Die haben dermaßen einen Knall. Es wird einem jedes Wort im Mund umgedreht. Es gibt an allem was auszusetzen, die Windeln passen nicht, die 2. Abholperson passt nicht und Vorstellungen haben die, da wird einem ganz schlecht. Und wenn man was sagt, ist man unten durch. Wochenlang kann ich mir anhören, die Kinder sind wund, bis ich irgendwann die Schnauze voll hatte und zum Arzt gegangen bin, der mir dann bestätigt hat, dass die Kinder NICHT wund sind. Und seitdem bin ich erst recht unten durch. Wenn man in dieser Krippe nicht springt, wie die es wollen, ist man nicht kooperativ, wenn man deren Aussagen wiederspricht, heißt es, man hat kein Vertrauen und es ist keine Vertrauensbasis für eine weitere Zusammenarbeit möglich. Und zack wird man rausgeworfen.
Ich hab es einfach soooo satt, deren Marionette zu sein. Und ich überlege, ob ich mir das in einer neuen Krippe/Kindergarten wieder antun soll. Hab so langsam das Vertrauen in diese Einrichtungen verloren und Angst, dass es in der nächsten Kita wieder so beschissen läuft.
Ich bin auch vom Fach und kann sie ohne Probleme auch zu Hause fördern und sie waren ja auch zu zweit. Aber die Gruppe mit anderen Kindern kann ich nicht bieten. Es nervt mich alles einfach.

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Ich denke, dass das einfach Typsache ist. Ein Kind braucht keine Kita, wenn es zuhause ganz normal gefördert wird und Kontakt zu Gleichaltrigen hat. Letzteres finde ich sehr wichtig - wenn man das nicht abdecken kann, weil eben alle anderen in der Kita sind, nur das eigene Kind nicht, wäre das für mich ein Ausschlusskriterium. Eine meiner Schwestern war überhaupt nie in Fremdbetreuung, einige meiner jüngeren Brüder nur kurz bzw. das letzte Jahr vor der Schule - geschadet hat es keinem von ihnen, sind alle sehr normal und sozial und intelligent geworden :-D Aber wir haben auch eine extrem große Familie und hatten im Dorf andere Kinder, die ebenfalls nicht in der Kita waren. Insofern war das Soziale kein Thema.

Man muss eben wissen, ob einem das selber so gefällt. Ich persönlich fände es sehr anstrengend, nebenbei noch den Haushalt zu wuppen, anderen wiederum gelingt das sehr gut. Und ich bin auch jemand, der sehr in seinem Job aufgeht und daraus viel Befriedigung zieht. Man muss für sich herausfinden, was einen zufrieden macht.

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Man glaubt es kaum, aber bis vor ein paar Jahren gab es ja noch fast gar keine U3 Betreuung.

Ja, deine Kinder können auch gesund und sozial aufwachsen, wenn sie erst später in den Kindergarten gehen.
Du kannst dir deine Zeit selber einteilen, kannst dich auf die Bedürfnisse deiner Kinder einstellen, ihr könnt ja auch Spielgruppen oder anderes besuchen.
Der Haushalt geht schon nebenher. Solange alle genügend zu essen haben und frische Klamotten, kann man den Rest auch mal entspannter sehen.

Fakt ist, dass die ganze Entwicklung in den Betreuungseinrichtungen sich doch immer mehr zum Schlechten entwickelt. Selbst wenn die Erzieherinnen freundlich und kompetent sind, sind die Rahmenbedingungen doch oft schwierig. Gruppen sollen noch größer werden, Qualitätsstandards sollen gesenkt werden, Öffnungszeiten fahren zurück wegen Personalmangel,…….

Wenn du es dir leisten kannst und gern mit deinen Kindern zusammen bist, lass doch deine Kinder zuhause und gib sie erst später in den Kindergarten. Sie müssen noch viele Jahre in großen Menschengruppen zurecht kommen, und das ist nicht immer toll.

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Hallo,

Ich habe meinen 2,5 jährigen Sohn zu Hause und meine 4 Monate alte Tochter.
Mein Sohn kommt nächsten Sommer in den Kindergarten.
Es klappt, mal mehr, mal weniger.
Ich nehme mir nicht zu viel vor, aber nicht wegen meinem Kleinkind, sondern wegen dem Baby.
Die Grundordnung schaffe ich immer. Mein kleiner kann aber auch super mal alleine spielen. Oder er hilft mir 😉.
Ich Besuche 1x die Woche das Kinderturnen mit ihm und einen Mutter- Kind - Treff.

Ich habe noch einen 6 jährigen, der früh in Betreuung war. Es hat beides vor und Nachteile.

Ich habe kommende Woche einen recht langen Friseurtermin und das bedarf schon eine gute Organisation.
Aber es ist machbar.
Seit ich Mutter bin habe ich keine Kinderlosen Freunde mehr, somit stecken meine Freunde und ich im selben Boot. Wir vereinbaren soviel „Playdates“ wie möglich und damit habe ich dann auch mal „Auszeit“.

Die Zeit geht vorbei, sie werden größer und man hat wieder mehr Raum für sich.
Mein Großer zB hat letzte Nacht zum ersten Mal bei einem Freund übernachtet…. Achja… 🥲🤍

Ich genieße jetzt einfach die Zeit mit meinen zwei Minis 🤍🤍
Sie geht zu schnell vorbei.

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Kein Kind braucht eine Krippe.
Und, solange man nicht arbeiten muss, kann man natürlich seine Kinder zu Hause betreuuen und bekommt sein Leben trotzdem auf die Reihe.
Bei uns gab es noch fast keine Krippe und natürlich

Ü3 oder spätestens Ü4 sieht das. Zu dem Zeitpunkt habe ich es meinen Kindern immer angemerkt, dass ihnen nur Zuhause nicht mehr reicht, trotz sehr vielen Kindern um sie herum und Programm. Dann wollten sie undedingt in den Kindergarten und das war auch gut so, denn Kindergarten ist ja eine wichtige Vorbeireitung für die Schule, finde ich.

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Wie sehen es denn deine Kinder? Glaubst du sie werden die Kita vermissen? Oder gehen sie sowieso nicht so gerne hin? Meine Kinder (2 und 4) sind da recht extrem. Sie vermissen die Kita, wenn sie mal wegen Brückentag oder sowas länger Zuhause sind. Die 2-Jährige zieht sich jeden Tag direkt nach dem Frühstück Jacke und Schuhe an und verlangt, entweder in die Kita gebracht zu werden oder einen anderen Ausflug zu machen. Wenn wir nur rausgehen und zufällig kein Kind zu sehen ist, wollen sie überall klingeln und fragen, ob die anderen Kinder mit rauskommen. Klar, ich kann auch mal ne Stunde am Tag Haushalt machen, während die Kinder spielen oder mitmachen, und sie kommen auch zum Einkaufen mit. Aber ein Tag ohne spielen mit anderen Kindern ist für sie ein blöder Tag. Und wenn ich viel Haushalt machen würde und nicht mit ihnen rausgehen würde, fänden sie das auch doof. Somit ist für meine beiden die Fremdbetreuung einfach die beste Lösung für Zufriedenheit im Alltag.
Ich hab aber sehr den Eindruck, dass nicht alle Kinder so sind und dass manche auch nicht ganz so viele Kontakte brauchen.
Vieles hängt ja auch von eurem Umfeld ab. Sind ausreichend Kontakte zu anderen Kindern möglich? Bist du selbst jemand, der gerne Trubel um sich hat, oder lieber Ruhe?

Ich verbringe schon jeden Nachmittag ca. 2h mit anderen Familien, sei es beim Turnen, auf dem Spielplatz, in unserer Straße oder bei Playsdates. Vormittags noch mehr Playsdates und Smalltalk auf dem Spielplatz wäre nicht mein Ding.

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Kommt sehr aufs Kind an. Ich lebe nicht in Deutschland, meine Kinder waren beide mit unter einem Jahr in der Krippe (wird bei Nr 3 auch so sein). Beide sind sehr offen und gesellig und würden mir total aufs Dach steigen ohne Kita. Hier beginnt die Schulpflicht aber auch schon ein Stück früher, insofern sind die Kinder eh nicht so lang zu Hause.

Meine Kinder haben auch sehr davon profitiert und haben sich viel von älteren Kindern abgeschaut.