Kind nach Besuch bei Großeltern wie ausgewechselt

Hallo zusammen,

Meinen Mann und mich beschäftigt seit einiger Zeit eine Sache und ich dachte, ich frage hier mal nach Erfahrungen.

Meistens liest man, das Kinder nach dem Besuch bei den Großeltern quasi auf"Werkseinstellung zurückgesetzt" sind. Da die Kinder dort alles dürfen usw.

Uns bereitet jedoch das genaue Gegenteil Kopfschmerzen.
Wenn unsere Tochter (2,5 Jahre) bei den Großeltern war, ist sie, wenn sie nach Hause kommt immer total in sich gekehrt und beinahe eingeschüchtert.
Oft möchte sie dann einfach nur auf meinen Schoß oder in den Arm und starrt vor sich hin, obwohl sie normalerweise kaum eine Sekunde mal nichts sagt.
Sie antwortet dann auch kaum auf Fragen oder ähnliches.

Gibt es hier vielleicht jemanden mit ähnlichen Erfahrungen?

Wir überlegen einfach woran es liegen kann und ob vielleicht irgendwas verändert werden muss.
Also laut der Großeltern ist dort natürlich alles in Ordnung. Bisschen Süßigkeiten, aber nicht viel.
Beschäftigung, aber auch Ruhephasen.

Wir sind logischerweise dann nicht dabei, aber vielleicht machen wir uns auch zu viele Gedanken und andere haben bei ihren Kindern auch die Erfahrung gemacht und die Kinder sind dann einfach nur müde.
Aber wir können alles mögliche mit ihr unternehmen und sie ist danach nie so.

Ich freue mich sehr auf Erfahrungen von euch

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Geht sie grundsätzlich gerne hin? Also, wenn ihr den Besuch ankündigt, freut sie sich zu Beginn? Wohnt sonst noch jemand bei den Grosseltern oder geht dort ein und aus? Ich dachte leider beim Lesen an pädophil orientiertes übergriffiges Verhalten. So krass muss es nicht sein, aber vielleicht werden andere Grenzen nicht respektiert, jemand ist massivst streng mit ihr oder, oder..

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Also sie geht auf jeden Fall gerne hin, sonst würden wir diese Besuche natürlich nicht beibehalten. Sie sagt von sich aus, dass sie ihre Oma vermisst und wiedersehen möchte. Deswegen fällt es uns dann andererseits natürlich auch schwer, die Besuche einzuschränken, weil sie sich immer unheimlich auf ihre Oma freut.

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Und auf den Opa, freut sie sich auf den auch?
Ich mag hier keine Pferde scheu machen, aber ich wäre da auch achtsam.

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Wenn unser Sohn bei meinen Eltern war ist er auch vom Verhalten etwas verändert. Auch eher pienzig, müde und anhänglich. Wir erklären es uns so, dass die Oma tatsächlich sehr fordernd ist und mit ihm immer irgendwas unternehmen will oder ihr allerneustes Lernspiel auspackt was dann gespielt werden soll.
Könnte euer Kind auch einfach total K. O. sein?
Unser Sohn geht trotzdem super gerne zu Oma und Opa, auch wenns anstrengend für ihn ist. Wie ist das bei euch? Geht es prinzipiell gerne hin?

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"wenn sie nach Hause kommt immer total in sich gekehrt und beinahe eingeschüchtert.
Oft möchte sie dann einfach nur auf meinen Schoß oder in den Arm und starrt vor sich hin, obwohl sie normalerweise kaum eine Sekunde mal nichts sagt.
Sie antwortet dann auch kaum auf Fragen oder ähnliches."

Würde mir zu denken geben.
Unser Kind ist ausgepowert, wenn er von Oma und Opa kommt. Aber es ist nicht lethargisch oder teilnahmslos. Wenn es von irgendwo in diesem Zustand wiederkäme, ginge es dort nicht nochmal hin.

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Ja deswegen denken wir ja darüber nach, was sein könnte.

Ich verstehe, dass du sagst es würde dann nicht mehr dorthin gehen. Würde ich auch im Normalfall nicht mehr machen, aber allein, wenn mal eine Woche ausfällt, dann sagt sie, dass sie Oma vermisst und wieder hin möchte und wann sie sie wiedersieht. Und dann fällt es natürlich schwer, die Besuche zu unterbinden

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Aber warum muss sie dann alleine hin? Es kann doch einer mit, oder die Oma kommt euch besuchen oder ihr macht einen gemeinsamen Ausflug.
Würde mein Kind so ein Verhalten nach den Besuchen an den Tag legen, würde ich sie nicht einfach so weiterlaufen lassen.

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Du hattest ja schon einmal das Problem geschildert, als deine Kleine ein Baby war. Habt ihr das Thema seit dem dauerhaft oder war es zwischenzeitlich mal besser?

Damals hattest du geschildert, dass die Oma sehr "engagiert" ist. Je nach Naturell deines Kindes kann das tatsächlich vielleicht einfach zu viel sein. In dem Moment ist es bestimmt lustig, wenn man viel bespast wird und die Oma dauernd redet und singt und macht. Aber zu Hause, im sicheren Umfeld genießt dein Kind dann einfach nur mal Schweigen, um den Trubel zu kompensieren. Da holt es sich dann, was es bei Oma in der Zeit offensichtlich nicht hatte - keine Interaktion, nur den Kopf mit Leere füllen und vor sich hin starren. 😉

Wie lange ist deine Tochter denn immer bei den Großeltern? Ein paar Stunden oder den ganzen Tag oder über Nacht?

Mit 2,5 kann sich dein Kind doch sicher schon etwas verständigen. Ich würde sie einfach mit zeitlichen Abstand mal fragen, ob es bei Oma anstrengend ist? Ob es ihr Spaß macht? Vielleicht kann sie ja sogar erzählen, was sie gemacht haben?!

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Danke fürs Nachfragen, genau als Baby hatten wir aber den klassischen Fall, dass sie einfach viel geweint hat (konnte sich ja noch micht anders äußern), weil sie überreizt war vom ganzen Spielprogtamm bei Oma, das hatten wir dann auch erst etwas eingeschränkt und das Gespräch nochmal gesucht, dass sie eben auch Ruhephasen braucht.

Also sie ist immer nur für ca 5-6 Stunden dort und sie redet eigentlich wie ein Wasserfall, aber wenn sie von dort kommt, dann sagt sie nichts mehr und zuletzt war es eben so extrem, dass sie nicht mal mehr auf Fragen geantwortet hat.

Wenn man sie so fragt, dann ist sie total glücklich wenn Oma kommt und möchte sie immer sehen und freut sich auch, wenn sie mit dahin fahren kann.

Wenn ich die Großeltern frage, dann wird da gespielt, aber sie hat auch Zeiten, wo sie ihre Ruhe hat, aber ich bin eben nicht dabei und kann es nicht beurteilen

Es ist schwierig zuletzt hat sie noch gesagt, dass Opa wohl geschimpft hätte und ich habe die Großeltern darauf angesprochen und es wäre überhaupt nichts vorgefallen. Ich hab extra mehrfach gefragt und unsere Tochter fährt jetzt erstmal nicht hin, weil sie hat mehrfach erwähnt, dass ihr Opa geschimpft hat und ich denke, wenn es sie so beschäftigt, dann ist es nicht erfunden.

Aber hier geht ja schon eher hervor, dass wir richtig damit liegen, dass sie eigentlich nicht derart still sein dürfte, wenn alles gut wäre....

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Naja.. „geschimpft“ kann halt vieles heißen..

Ich freue mich wenn meine Eltern auch mal „schimpfen“. Gewisse Regeln gelten eben auch bei Oma und Opa.
Sie betreuen ihn doch einige Stunden die Woche - und wenn er nur tun und lassen darf was er will, wird das kein gutes Ende nehmen..

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Es wurde ja schon viel geschrieben, zum Thema "schimpfen" möchte ich noch was sagen. Ich war vor einer Weile mit unserer Kleinen im Büro der Oma, nur der Opa war auch da. Meine Tochter spielte an den Schubladen rum, was sie bisher immer durfte - Oma hatte aber umgeräumt und die Schubladen waren nicht mehr kindgerecht (wusste ich nicht). Der Opa hat meiner Tochter dann gesagt, sie darf nicht, kurz in leicht schärferem Ton, aber m.E. überhaupt nicht schlimm oder böse. Hat es auch erklärt etc, es war also wirklich keine doofe Situation, ich saß buchstäblich daneben.

Das beschäftigte meine Tochter aber sehr, sie weinte dann und wollte gleich gehen, erzählte es abends noch ihrem Papa und man merkte richtig, dass es sie getroffen hatte.
Für den Opa war es eine völlig harmlose Situation, auch ich hätte daran echt keinen Gedanken mehr verschwendet. Irgendwas beeindruckte meine Tochter aber offensichtlich sehr, ggf hat sie sich erschreckt, oder sie war überrascht, dass der Opa was verbietet, keine Ahnung.

Was ich damit sagen kann, evtl war die Situation für die Großeltern wirklich nicht schlimm, aber irgendwas beschäftigt eure Tochter eben. Würde das aber auch beobachten, wenn sie aber hin möchte, ggf auch eine Weile mitkommen.

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Danke für deinen Erfahrungsbericht. Ja genau, etwas derartiges haben wir auch vermutet, weil der Opa eben schnell "böse" klingt, auch wenn er es gar nicht sl böse meint.

Die Großeltern sind aber auch nicht so gut darin sich selbst zu reflektieren. Habe dann auch extra gesagt "kann sie etwas falsch aufgefasst haben, weil der Opa ja schneller böse klingt, als er eigentlich möchte" aber es wird immer alles abgetan und es wäre überhaupt nichts gewesen. Unsere Tochter hatte und auch von der Situation erzählt wo er wohl geschimpft hat und die Oma bestätigte auch, dass es diese Situation gab, aber der Opa hätte sogar gelacht und absolut nichts gemacht, was die kleine hätte falsch verstehen können.

Also diese Treffen alleine wird es nicht mehr geben, bis wir uns vor allem unsere Tochter sich wieder wohl damit fühlen und wir aber auch für uns einordnen können was da los ist.

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Vielleicht "trauert" sie einfach? Vermisst die Großeltern und muss sich erst wieder zu Hause und im Alltag bei euch einleben.

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Schwierig die Wahrheit rauszukommen, mir kommen da Gedanken ein Mini Diktiergerät zu verstecken