Wie schafft ihr das nur?

Hi ihr!
Ich bin eigentlich da um ein bisschen Frust abzulassen. Eigentlich ist es ganz schön, die kleine kuschelt viel, gibt ganz viele Küsschen, bringt einen zum Lachen und wenn sie selber lacht ist es das schönste Geräusch der Welt 🥰
Sie ist jetzt 15 Monate alt.

Aber heute war wieder ein Tag …
Seit einer Woche arbeite ich wieder. Am VM passt Papa auf und wenn ich heimkomme übernehme ich und er geht arbeiten oder an die Uni.
Manchmal hat er auch frei aber ich übernehme normalerweise trotzdem weil die Kleine und ich uns eh vermisst haben.
Früher bin ich nach der Arbeit gleich mal eine Runde schlafen gegangen. Geht jetzt natürlich nicht mehr.
Zusätzlich leidet sie seit einer Woche wieder (als hätte sie es gewusst) an Trennungsangst. Egal ob ich gehe oder Oma oder Papa sie weint :(
Außerdem habe ich immer gedacht bis zu den trotzanfällen habe ich noch Zeit bis sie 2 ist aber seit sie 1 Jahr alt ist, wirft sie sich auf den Boden und heult und man kann sie nicht beruhigen wenn man ihr etwas wegnimmt. Sie hat auch eine extreme Kletterphase und das Kletterdreieck reicht kaum mehr. Sie klettert also auf ihre ikeahocker die nicht stabil sind auf den Esstisch Wo ich ständig Angst haben muss dass sie runterfällt und daneben stehe. Ja ich könnte es ihr auch verbieten aber sie lässt sich nicht abhalten. Weinen, meine Hand nehmen. Und immer immer wieder versuchen.

Heute wollte ich dann zum Supermarkt. Kinderwagen- nö keine Chance, streckt ihre Beine weg sodass ich sie nicht reinsetzen kann, und weint dann.
Ich geb’s auf und hole die Trage. Auch da weint sie, sie will anscheinend selber krabbeln, aber die Straße ist nass und es regnet. Ich Versuchs trotzdem mit der Trage und will sie dann in den Einkaufswagen setzen… sie hat immer noch Angst wenn ich sie da reinsetze das mochte sie noch nie aber ich dachte das gefällt ihr vll besser. Keine Chance also in einer Hand sie getragen mit der anderen den Einkauf (da sie soviel geweint hat habe ich nur 5 Dinge genommen und bin wieder gegangen)

Und es sind einfach viele Kleinigkeiten. In der Nacht wacht sie noch auf, ich muss aber um 6 aufstehen. Im hochstuhl essen, ok für 2 Minuten dann steht sie ständig auf und das ist teilweise echt schon gefährlich. Zähneputzen ist ok aber sie möchte ständig selber neue Zahnpasta auf die Zahnbürste geben und lässt sich dann ewig nicht ohne Wutanfall die Tube aus der Hand nehmen. Manchmal flüchtet sie beim wickeln, manchmal beim anziehen.
Vorallem wenn sie danach schlafen soll.
Ich weiß es hört sich lächerlich an aber das einkaufen jeden Tag in der Früh mit ihr war mein Ritual und jetzt sieht es so aus als ob das nur mehr Stress bedeutet…
Gehen kann sie eigentlich super aber sie traut sich oftmals nicht und muss dann unsere Hand nehmen bzw. fordert es richtig ein. Aber wenn sie sich dann traut macht sie es toll.
Sorry es ist wieder ewig lange geworden. Ich bewundere euch echt, arbeiten und kleinkindermama zu sein ist nicht leicht.

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Hey, erstmal durchatmen! :)

ganz ehrlich, ich komme in Teilen auch oft an meine Grenzen (Mini, 16 M).

Aber ich merke immer wieder, Organisation und Struktur erleichtert vieles ungemein. Nein ich habe nicht immer die Energie das 100% umzusetzen, aber es funktioniert meist sooo gut.

Das wäre z.B.:
- Einer kauft alleine ein und macht einen großen Wocheneinkauf
- Alle kaufen zu dritt ein und so kann einer den Wagen befüllen und der andere die kleine betüdeln (bei uns mal so mal so, allein geht keiner von uns mit Mini einkaufen, das wird einfach nix. Entweder macht einer das fix allein oder wir gehen wochenende zu dritt los, Mini hilft mit sachen aussuchen usw...
- Online-Dienste nutzen, falls vorhanden (Lieferdienste, für Drogerie bietet sic z,B DM an

Zu dem Autonomie-Thema: Fängt bei uns auch langsam an :D Finde das auch sehr herausfordernd, aber habe mich viel mit dem Thema beschäftigt und kann es gut nachvollziehen und dadurch besser aushalten und begleiten.
- JA- Umgebung schaffen (es ist Wahnsinn, was der gleiche Inhalt unterschiedlich formuliert für ne Wirkung hat. Vor allem wenn man aufhört das Wort "nicht" zu benutzen, dass beim Kind ja eh nicht ankommt. Muss man sich dran gewöhnen, aber es hilft. D.h.... möglichst schauen das du eine Alltagsumgebung hast, die überwiegend sicher und zugänglich ist, wo du nicht ständig gucken udn verbieten musst. AUßerdem klare Anweisungen geben... also statt "räum das auf" -> "räum bitte das grüne Auto in die rote Boc..." also wirklich konkret werden. Statt "Fass die Steckdose nicht an" -> Die Steckdose ist für Stecker, nimm doch hier die Stapelsteine und bau was..." oder "nicht hauen" --> "hier klatsch in deine Hände" oder "sei sanft, streichel...."
Vielleicht nicht die besten Beispiele so spontan aber vielleicht verstehst du was ich meine.

Habt ihr einen "Lernturm"? Bei uns seit 2 Wochen der Gamechanger... er will einfach soooo gern alles sehen und mithelfen... es gibt immer etwas, was er machen kann. Ich schnippel Gemüse, er schmeißt das Gemüse in eine Schüssel... usw.. oder er darf rühren etc... Ja wird manchmal dreckig, aber da mach ich lieber ne Minute länger sauber als gestresst zu sein, dass das Kind irgendwie faxen macht :)

Zum Thema Zähneputzen: Bei uns Katastrophe... wir versuchen alles!!! es klappt nichts richtig... versuche es gelassen zu sehen und bleibe dran...

Wickeln: Muss bei uns n Spielzeug am Start sein...
Anziehen: Renne ich teilweise mit ihm mit, er will spielen, ich ihn anziehen. Klappt aber viel besser, wenn ich nicht verlange das er dafür vor mir steht/sitzt, sondern wenn er nebenbei was spielt z.B. Duplo Steine, dann hilft er meist trotzdem mit und wechselt den baustein in die Hand, die nicht durch den Pullo soll usw...

Mit sich trauen zu laufen kommt mit der Zeit, wenn die Sicherheit da ist. Das geht bei uns laaaaaaaangsam los, das er mal wenige Meter so läuft in der Öffentlichkeit, obwohl er zuhause durch die bude pest wie Speedy. Er will draußen lieber noch ganz dicht bei Mama und Papa sein ;))

Schlaf oh ja, Dauerbrenner bei uns seit Geburt. Vielleicht versuchen mit Partner die Nächte aufzuteilen oder so? ist bei uns auch nicht wirklich möglich, ich lebe damit,d ass er noch an mir klebt (ohne stillen mittlerweile) und komme irgendwie trotzdem klar :D :D Es wird besser, davon bin ich überzeugt Thema essen sind wir mittlerweile soweit, dass er selbst rauf und runter klettern kann, dann steht er halt auf. Wenn er hunger hat, isst er meist schon genug oder noch kurz im stheen oder kommt wieder und setzt sich weider hin.

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Hey danke für deine ausführliche Antwort!
Ja der Lernturm funktioniert bei uns auch gut :)

Ja das mit dem lieferdienst habe ich mir schon überlegt, spontan Frühstück holen klappt dann eher schwer. Habe mir aber überlegt a den Tagen an denen ich arbeiten bin noch 10 min zu nutzen um alleine einkaufen zu gehen anstatt gleich nach Hause zu fahren.

Die ja Umgebung ist bei uns eigentlich angedacht aber es sind eher so Dinge wie: sie ist bei mir auf dem Arm, ich putze meine Zähne und sie schnappt sich die Zahnpastatube inzwischen ist es leider soweit, dass sie sie öffnen kann und sie will natürlich den Inhalt in den Mund nehmen.
Es ist auf jeden Fall gut zu hören dass ich nicht alleine bin :)

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Tief durchatmen. Das Alter zwischen dem 1. und 2. Geburtstag war bei unseren Kindern definitiv auch das anstrengendste Alter. Genau aus den gleichen Gründen. Die Kinder sind motorisch schon relativ fit und haben gleichzeitig 0 Gefahrenbewusstsein, dafür aber einen extremen Dickkopf... Wahnsinnig anstrengende Kombi! Es wird aber besser.
Zu den Trotzanfällen kann ich sagen, dass man da langsam anfangen kann/soll/muss erzieherisch einzugreifen. Im Supermarkt müssen/mussten meine Kinder auch oft in den Kinderwagen/Buggy. Sie sind sonst weggelaufen oder haben alle Regale ausgeräumt. Ja, es ist anstrengend, wenn dann gebockt wird. Da muss das Kind dann leider durch und Mama auch. So um den 2. Geburtstag wurde vieles einfacher. Das Kind beschäftigt sich dann auch mal ganz kurz allein, bringt sich nicht mehr ständig in Lebensgefahr und kann sich sprachlich meistens auch schon etwas mitteilen. Es wird definitiv leichter!

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Danke!
Ja das habe ich tatsächlich bis jetzt auch immer so gemacht. Sie hat dann kurz geweint aber hat sich beruhigt sobald wir los gefahren sind. Dieses Mal aber hat sie wirklich alles zusammengebrüllt, Riesen Tränen usw. Hat sich gar nicht mehr beruhigt und so konnte ich auch nicht zum Supermarkt mit ihr 😅

Ja ich habe heute zumindest gemerkt, dass wenn ich sie ein paar Minuten selbst laufen lasse an meiner Hand, und sie dann erst in den Buggy setze, dass das dann besser funktioniert. Wahrscheinlich ist es ihr dann eh zu anstrengend.

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Hallo,
Naja man „muss“ halt. Manche Tage sind einfacher manche schwerer. Meine Tochter ist 2 Jahren alt, hat immer noch extreme Wutanfälle ( seit sie ca 14/15 Monate alt war). Ich arbeite wieder seit sie 14 Monate alt ist, mittlerweile haben wir uns gut eingespielt, die Situation bei euch ist ja auch ganz neu, die kleine muss sich erst daran gewöhnen.
Ich muss aber ganz klar sagen, dass es einfacher ist seit ich arbeite, einfach weil ich mal rauskomme, Gespräche mit Erwachsenen führe. Seitdem genieße ich die gemeinsame Zeit mit der kleinen mehr, wir haben mehr qualitative Zeit. Ich bin viel ausgeglichener und nicht mehr schnell genervt, kann dadurch die Wutanfälle auch leichter begleiten.
Gibt es vielleicht bei euch die Möglichkeit Lebensmittel liefern zu lassen? Bei uns geht das nicht aber könnte mir vorstellen das wäre wenigstens für die haltbareren Sachen eine gute Möglichkeit. Ansonsten hilft es bei meiner Tochter immer wenn sie mir helfen kann, also ich frage sie z. B. Ob sie mir den Reis holen kann ( also natürlich wenn ich dabei bin) dann Ist sie immer ganz stolz und einkaufen ist entspannter.
Sie ist aber auch in der Kita, dadurch kann sie sich auch mehr austoben als zuhause
Liebe Grüße

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Ja ich empfinde es auch besser weil ich viel Verantwortung abgeben konntet an meinen Mann und wie du sagst, endlich wieder mit meinen KollegInnen quatschten und eine andere Aufgabe haben. Aber bin trotzdem erschöpft 😅
Ja das geht tatsächlich aber die die am selben Tag noch liefern sind teuer und ansonsten muss ich eben vorplanen. Ist jetzt nicht super schlimm aber halt nicht so entspannt wie spontan einkaufen zu gehen.
Das werde ich mal probieren danke 🙏

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Ich schließe mich den anderen Leidensgenossinnen an. Jetzt erst einmal kurz durchatmen. Das war auch mein Bedürfnis nachdem ich deinen Text gelesen haben, weil meine Tage sehr sehr ähnlich aussehen. Da ich vor 3 Tagen mein Tief hatte kann ich ganz kurz mal von meinem kleinen Hügel aus berichten, dass zwischendurch auch wieder bessere Momente kommen. Ich habe mich ziemlich genau 1 Jahr einfach nur von der Situation erdrücken lassen und immer darauf gewartet, dass mich hier jemand rausholt. Leider wird das nicht passieren. Ich habe aber von einer Elternberaterin eine sehr wirkungsvolle Anweisung bekommen, die tatsächlich, wenn man es so durchzieht, helfen kann.

1. Jeder ist für seine Grundbedürfnisse verantwortlich. Es sollte möglich sein denen in irgendeiner Weise nachzukommen (Kein Verschieben von auf Toilette gehen, trinken, essen, Zähneputzen oder Duschen wenn das Kind nicht grade mit einem Arm aus dem Fenster hängt). Manchmal muss das Kind dann einfach kurz warten. Und du findest sicher irgendetwas, das das Kind für die paar Minuten beschäftigen kann. Wenn du anfängst das zu beachten, dann kann es das schon besser machen. Ansonsten geht man irgendwann daran kaputt. Denn Grundbedürfnisse müssen gestillt werden. Ich bin noch nie so oft und bewusst mit Freude aufs Klo gegangen..

2. In der Prioritätenliste musst du dich an die oberste Stelle stellen. Nur so geht es dir langfristig gut und nur so kannst du dich auch langfristig um andere kümmern. An zweiter Stelle steht der Partner/ die Partnerin (falls vorhanden) mit der du im gleichen Boot sitzt. Und an dritter Stelle das Kind / die Kinder. Das heißt nicht, dass sie für einen nicht trotzdem das Wichtigste auf der Welt sind. Aber das wichtigste für Kinder sind glückliche Eltern, damit sie sicher aufwachsen, sich frei entfalten und glücklich leben können. Denn Kinder lieben ihre Eltern über alles und es gibt nichts schlimmeres als sie unglücklich zu sehen.

Ich hab das nicht verstanden oder geglaubt bis ich es einfach mal ausprobiert habe. Aber es kann wirklich Wunder wirken einfach mal auf eine lange Duschsession zu bestehen oder mal eine Stunde alleine rauszugehen. Wer so wie ich vergessen hat, dass man gerne tanzt empfehle ich auch einfach mal wieder einen Power-Song anzumachen und zu tanzen. Man erhofft sich manchmal diese eine Woche Auszeit in der man einfach mal ganz alleine ist und nur schlafen und chillen kann. Aber die wird selten bis nie kommen. Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass auch schon kleine Schritte, wie auf seine eigenen Grundbedürfnisse zu reagieren und sich ab und zu mal 1-2 Stunden Auszeit zu verschaffen, helfen können. Und in dieser Auszeit sollte man nicht einkaufen oder putzen, sondern etwas machen was man wirklich will (und auch das muss man erstmal finden, nachdem man sein eigenes Ich irgendwo auf dem Weg an der Bushaltestelle vergessen hat).

Aber genug Ratschläge... Dein Gefühl ist vollkommen berechtigt und dem solltest du auch Platz machen, auf welche Weise auch immer. Hier hören und verstehen dich auf jeden Fall viele! Was ein Sch***tag!

Bearbeitet von Flo7
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Hey danke für deine Tipps, ja ich habe zumindest inzwischen angefangen während sie Mittagsschlaf macht wirklich gar nichts zu tun. Da sitz ich nun auf der Couch und Haushalt wird mit ihr gemacht oder am Abend.
:)

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Willkommen im Club. War bei uns auch so . Ätzend , wieder arbeiten zu müssen, wenn das Kind noch so klein ist . Man muss lange durchhalten, bis das Kind größer wird. Und dann gibts andere Sorgen 🙈 mein Kind ist 3 und ich habe immer noch nicht Energie für ein zweites Kind.

Das einzige was hilft: Kind muss einen kita Platz haben udn dann nimmst du dir ab und an einen Tag frei und schickst es in die kita. Oder du meldest dich mal krank, wenn du krank bist (meist schleppt man sich ja krank zu Arbeit). So konnte ich mal durchatmen. Andere Babysitter hatte ich nicht.

Wünsche dir alles Gute

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Ja das ist bei uns dann mit 2. Und ich hab mir auch vorgenommen sie zumindest für ein paar wenige Stunden abzugeben auch wenn ich frei habe. Klingt egoistisch irgendwie aber ich hoffe dass sie gerne hingeht:)

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Unsere war auch eine Klettertante. Hat alles ausgeräumt und ständig auf Achse. Die genannte Ja Umgebung war für mich auch ne gute Lösung. Haben zwar kein einziges vollständiges Kartenspiel mehr 😂 aber Hauptsache Kind is Glücklich und beschäftigt.
Aufstehen im Hochstuhl war bei uns auch ne Zeit lang Thema. Sie durfte dann im Lernturm essen in der Küche. Fand sie super. Mittlerweile wird wieder im Stuhl gegessen.
Wenn sie schon läuft wäre vielleicht beim einkaufen diese kleinen Wägen für die Kinder ne Option. Unsre liebt die. Da is sie immer ganz stolz und ich gebe ihr die Sachen in die Hand und sie befällt ganz stolz „ ihren“ Wagen.
Zähneputzen is bis heute mal so mal so. Besser geht es aber mit der elektrischen. Hab ne günstige bei Müller geholt. Und wenn ich mir selber gleichzeitig auch die Zähne putze geht es auch ganz gut.
Aber sie will auch ständig frische Zahnpasta drauf 😂.
Die allgemeine Kooperationsbereitschaft is aber besser wenn ich ihr das Gefühl gebe sie darf ( in angemessenem Rahmen) mitentscheiden. Das macht’s echt einfacher und entspannter.