Mein zweites Kind macht mich mit seinem aggressiven Verhalten so dermaßen wütend und hilflos Von meinem ersten Kind kenne ich das so gar nicht. Sie war und ist ein fröhlicher Sonnenschein, es ist ganz leicht, mit ihr auszukommen. Mein Sohn ist so ganz anders und ich komme damit leider gar nicht klar.
Er ist 2 Jahre alt und in der Trotzphase, das ist mir durchaus bewusst. Trotzdem macht es mich irre, wenn er schon wieder aus dem Nichts heraus seiner Schwester mit voller Wucht ein Spielzeug an den Kopf wirft, Dinge zerstört (Zeitschriften zerreißt, Sachen herunterwirft) und vor allem, wenn er anderen absichtlich weh tut (hauen, mit Sachen werfen, beißen). Das kenne ich in dieser Form von meiner Tochter gar nicht. Es ist auch nicht so, dass die Kinder streiten und es auf Gegenseitigkeit beruht. Die Attacken kommen aus dem Nichts und gehen immer von ihm aus. Die Große tut mir schon total Leid deswegen.
Das allerschlimmste ist, dass dadurch auch meine Gefühle für ihn leiden. Ich bin dann so sauer auf ihn und ich merke, dass ich immer weniger Lust habe, Zeit mit ihm zu verbringen Vorhin wollte ich mit den Kindern backen und dachte, wieviel schöner und einfacher es wäre, wenn er nicht dabei wäre und ich mit meiner Tochter in Ruhe alleine backen könnte Ich habe immer weniger Lust, Zeit mit ihn zu verbringen, weil wirklich ständig etwas passiert, er seine Schwester ärgert, nicht hört, Wutanfälle bekommt usw.
Ich mag aggressives Verhalten grundsätzlich nicht und finde es fürchterlich, dass ausgerechnet mein Kind sich so schlimm verhält.
Kennt das vielleicht Jemand und hat Tipps für mich, wie man auf dieses Verhalten reagieren kann und wie ich innerlich wieder ein besseres Verhältnis zu meinem Kind bekommen kann? Im Moment lehne ich ihn wirklich aufgrund des Verhaltens immer mehr ab (
Ich komme mit dem aggressiven Verhalten meines Kindes nicht klar
Es ist schön, wenn deine Tochter dieses Verhalten gar nicht gezeigt hat, aber das darf kein Grund sein, es deinem Sohn jetzt deswegen so übel zu nehmen.
Er ist zwei. Er lernt das alles erst noch und für Kinder in diesem Alter ist es ganz typisch, sich so zu benehmen.
Ich kenne fast keines, dass das nicht auch gemacht hat.
Ruf dir einfach in Erinnerung, dass das auch nur eine Phase ist, die mal vorbeigehen wird und reagiere in der Zwischenzeit konsequent und nicht zu emotional.
Z.B. wenn er etwas auf jemanden schmeißen will, laut „Nein“ sagen und das Teil aus der Hand nehmen.
Danke, das machen wir schon, also Sachen aus der Hand nehmen und so. Leider bringt das gar nichts. Entweder, er lacht nur und nimmt sich gleich darauf das nächste Teil, um es zu werfen oder er schreit wie am Spieß. Er scheint gar nicht daraus zu lernen.
Ich beschäftige mich gerade auch sehr mit diesem Thema und frage mich, warum Kinder so sind.
Ich sehe es keineswegs so, wie du schreibst, dass Kinder mit 2 nun mal so sind. Ehrlich gesagt kenne ich es nicht, dass Kinder mutwillig ärgern/zerstören/wegnehmen/nicht teilen, etc. Mindestens 90% der Kinder in unserem Umkreis sind nicht so. Weder mit 1,2 oder 5.
Und mich triggern dann Kinder die so was machen extrem und ich frage mich, warum sind sie so? Was sind da die Ursachen? Ich verstehe es einfach nicht und bin noch nicht dahinter gekommen.
Ja das bringt einen an die Grenzen.
Hol dir Hilfe. Es gibt gute Literatur (Das gewünschteste Wunschkind, Babyjahre, so viel Freude, so viel Wut hab ich z.B. gelesen und brachte mir viel).
Zudem hab ich Vorträge und eine Beratung besucht. Und seitdem kann ich besser damit um und es wird auch weniger.
Wobei meine Tochter sich nur uns gegenüber „schlecht“ verhält, gegen ihre Schwester zum Glück nicht. Oder gegen andere. Und sie vor allem bei Wut „zerstörerisch“ wird 😅
Vielleicht hilft es dir trotzdem!
Hallo meine Liebe. Mein Kleiner ist auch zwei und in der Trotzphase. So arg aggressiv wie deiner ist er nicht aber er probiert sich auch aus, motzt viel, hört nicht und tut mir auch beim Spiel oder manchmal auch aus dem Nichts heraus weh.
Ich habe zwei Jungs und mein Großer war auch ganz anders. Ich kam am Anfang auch schwer damit zurecht aber ich finde auch, du erwartest von einem 2 jährigen zu viel, vor allem Einsicht oder Benehmen kann man in dem Alter noch nicht erwarten. Er testet aus, wie weit er gehen kann und du reagierst ja auch mit Schimpfen usw.
Hinzu kommt, dass du mit seinem Verhalten nicht klar kommst und innerlich schon gar keine Lust auf die nächste Attacke hast. Das wird er auch spüren und provoziert auf diese negative Weise. Ich verstehe dich absolut aber glaube mir, es wird besser.
Mein Tip an dich, arbeite an dir selber, versuche ruhig zu bleiben, rechtzeitig einzuschreiten wenn er aggressiv wird, kurze knappe Ansagen, nimm ihn aus der Situation raus wenn er Sachen wirft oder jemandem weh tut, auch wenn er brüllt wie am Spieß, diskutiere nicht mit ihm wenn es eskaliert ist, das bringt in dem Moment nichts und hab ihn auch lieb wenn er nicht hört und kuschel anschließend mit im. Er braucht dich, diese Phase ist auch für ihn schwierig.
Zu der Geschwistersituation, würde ich versuchen die Kinder im Moment etwas zu trennen. Lade für deine Große eine Freundin ein, mit der sie dann backen kann und du spielst dann in der Zeit mit dem Wutzwerg. Bleib konsequent aber liebevoll, Kinder spüren das. Als wir hier die höchste Eskalationsstufe erreicht hatten, fiel mir auf, dass es deutlich besser wurde, um so ruhiger ich selber war und um so weniger ich auf das negative Verhalten angesprungen bin, was natürlich nicht heißt, dass ich anderen wehtun oder Sachen schmeißen geduldet habe. Ich habe das aber nicht so thematisiert. Ich bin immer ruhig aber konsequent geblieben. Es gab meinerseits immer dieselbe Reaktion, verwarnen, aufstehen Sachen wegnehmen oder den Wutzwerg aus der Situation nehmen aber trotzdem lieb und ruhig bleiben. Das hat bei uns die Situation entschärft.
Ich habe Situation vermieden, wo ich wusste es könnte eskalieren weil er z.B
um oder müde war. Da gab es dann keine "Anspruchsvollen" Sachen, sondern einfach noch ne Runde Spielplatz oder einmal mit dem Dreirad um den Häuserblock.
Ich würde mir versuchen für beide Kinder Exklusivzeit einzurichten und die beiden zur Zeit nicht unbeaufsichtigt spielen lassen.
Alles Gute für dich, das wird schon.
Hallo, den Text konnte auch ich geschrieben haben. Allerdings ist mein Sohn schon 5. Er beißt und wirft nicht mehr aber ist unfassbar laut und wild. Die große Schwester wird auch aus dem.nichts gehauen. Er ignoriert Anweisungen oder Bitten auch konsequent. Auch ich hatte Phasen wo ich ihn nirgends mit hinnehmen wollte. Das ist Gott sei dank viiiel besser geworden.
Ich habe wirklich alle Bücher gelesen, aber in dem Sinne handeln kann ich nir wenn meine Akkus voll sind und auch meine Bedürfnisse befriedigt. Das sind sie aber naturgemäß oft nicht. Arbeit, Kinder, Haushalt.. ich bin abends oft fix und alle. Mein Sohn ist hochemotional, kann schwer ein Nein ertragen, will auch gefallen aber weiß nicht wie er das umsetzen soll. Er will viel helfen und weint wenn es nicht geht. Er braucht extrem viel Nähe, will m liebsten immer Körperkontakt.
Ich kann dir keinen großen tip geben leider aber ich fühle dich. Auch ich habe Angst wie das in der Schule wird. Und bei einen Kindern kann ich nir sagen das Jungs halt doch anders sind als manch Mädchen. Auch bei den wildesten Freundinnen ist er immer nochmal die Schippe mehr 🙈🙈🙈
Hallo,
Ich rate dir dringend zu einer Erziehungsberatung. Da erhältst du Zuspruch und Handlungsempfehlungen. Außerdem auch eine Einordnung ob das Verhalten normal ist oder mal weiter geguckt werden müsste.
LG m.
Liebe TE,
ich kann dich gut verstehen. Mein Jüngster war teilweise auch so. Aber da habe ich noch so einige Fragen:
Geht dein Sohn in die Kita? Kann er sich genügend auspowern? Wie sieht es mit seiner Sprachentwicklung (hört sich komisch an, aber wenn Kinder sich nicht richtig äußern können und es kommt bei uns Eltern falsch an, kann es durchaus zu Wutanfällen kommen)?
Mein Idee wäre, holt euch einen Sitzsack. Da kann man schön seine Wut auslassen. Wenn er wieder haut und ärgert, dann würde ich ihn vorsichtig Richtung Sitzsack buchsieren und sagen hier kannst du dich austoben und klar sagen, dass hier keine Schwester oder andere Menschen gehauen werden. Das aber bitte als klare Ansage.
Oder ziehe ihn wettergerecht an, wenn ihr einen kindersicheren Garten habt (wo er nicht abhauen kann, das ist wichtig). Meinen damals ungefähr 2 Jahre alten Wutzwerg schicke ich damals auch in den Garten, damit er seine Wut entweder abschaukeln konnte oder er lief schreiend durch den Garten. Mein großer Sohn setzte seinen hauenden Bruder aus vor die Kinderzimmertür mit den Worten Raus hier, es wird nicht gehauen. Der war 5 Jahre älter und 3 Köpfe größer als er.
LG und gute Nerven
Hinzwife
Vielleicht mal ein kleiner Mutmacher…als mein Sohn 2 war, war ich wirklich am Rande der Verzweiflung. Er lehnte mich ab (ich sollte/durfte gar nix mehr machen), haute, brüllte und bekam Trotzanfälle ohne Ende. Es war wirklich eine schlimme Zeit für mich. Mein Mann und ich waren auch sehr konsequent und irgendwann begann es sich auszuzahlen. Mein Sohn ist heute 4 und das liebste Kind der Welt (kein Scherz, er ist fast schon zu brav). Ich kann mich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal wütend wurde. Er ist sehr ausgeglichen und ein richtiger Sonnenschein. Die Phase damals hielt bei uns auch einige Monate an und im Nachhinein machte ich das an seinem mangelnden Sprachvermögen zu der Zeit fest. Ich glaube er war unheimlich frustriert, dass er sich nicht gut mitteilen konnte und flippte deshalb immer wieder so aus. Wie gut kann sich dein Sohn ausdrücken?Vielleicht war deine Tochter sprachlich zu der Zeit schon um einiges weiter? (Soll ja bei Mädchen öfter so sein). Ich will damit sagen, dass auch wenn die Phase ein wenig andauern kann, es sicherlich noch keine Rückschlüsse auf seinen Charakter zulässt. Wie gesagt, ich hielt meinen Sohn damals auch für aggressiv und hysterisch und heute würde ich mir manchmal wünschen, dass er sich nicht ganz so viel von anderen gefallen lässt🙈 ich denke wirklich, dass sich das Ganze wieder legen wird, vielleicht auch wenn er sprachlich einen Schub macht.
Alles Gute💛
Hey,
also erstmal kann ich verstehen, dass das für dich nervig und anstrengend ist und du dir manchmal wünscht einfach in Ruhe etwas mit deiner Tochter machen zu können.
mir sticht dein Vergleichen der kinder so extrem ins Auge, auch in Antworten die du weiter unten gibst, dass ich dich kurz darauf aufmerksam machen möchte.
Du sagst wirklcih ständig "das kenne ich von meiner Tochter so nicht..." objektiv betrachtet macht das keinen Sinn. Also was hat das eine mit dem anderen zu tun? Stört das Verhalten des Sohnes dich, weil es die Tochter nciht zeigte? nein, wohl eher nciht. Aber warum dann der Vergleich? Das bringt eine echt blöde Dynamik in die innerfamiliären Beziehungen, daher würde ich da an deiner Stelle echt dran arbeiten und mich fragen "warum ziehe ich diese Vergleiche? Warum ziehe ich mir diese Erklärung/Rechtfertigung für mein Genervtsein heran?". Kann es sein, dass du damit rechtfertigst "an mir kann es nciht liegen, ich hab ja auch ein braves Kind"?
Das würde dich weiterbringen auf der Suche nach deinem Problem..also dem Problem "ich halte das Verhalten meines Sohnes nicht aus". Das könnte nämlich bedeuten, dass du das Verhalten persönlich nimmst, bzw. sein "Fehlverhalten" (so interpretierst du es) als Versagen/Fehler deinerseits siehst. Und daher willst du es weg haben.
Vielleicht hängt deine Ablehnung auch damit zusammen, was du ansonsten ncoh für Erfahrungen mit "Wut/laut sein/aggressiv sein/egoistisch sein" gemacht hast. Oder damit, welche Rückmeldungen du bekommen hast, wenn du als Kind so warst.
Hilfreich wäre, wenn du all diese "angezeckten" Gefühle erkennst und bewusst versucht aus den Situation rauszunehmen. Denn dann bleibt am Ende nur ein bisschen genervtheit, weil der Ablauf des Backens gestört wird, oder weil es grad nervt, dass das Kind laut ist, obwohl man sich Ruhe wünscht...aber all diese Emotionalen Dinge, die da gar ncith hingehören, die sind das was wirklcih belastet glaube ich. Weil du da eben Saachen in die Situation reinschaltest, die da nciht hingehören und die mit der Situation nix zu tun haben.
Also angenommen dein Sohn trotzt. In dir wird "was hab ich falsch gemacht, er muss doch brav sein, warum ist mein Kind unerzogen" aktiviert....oder in dir ist verankert, weil du es als Kind gehört hast "aggressive kinder, sind böse Kinder, die man mit Missachtung straft"....dann wird dein Gefühl/deine Ablehnung deinem Sohn und seinem Gefühl gegenüber eine ganz andere Qualität haben, als wenn du einfach nur die Gefühle fühlst, die in die Situation gehören. ..z.B. "oh man, ich wollte einfach in Ruhe backen".