Ich muss mich nur mal kurz ausheulen

Ihr Lieben

An manchen Tagen würde ich am liebsten einfach alles hinwerfen und bin einfach nur unendlich traurig.. Wie gerade heute. Leider kann ich mich kaum mit jemandem austauschen weil ich immer das Selbe zu hören bekomme 'du wolltest ja ein Kind..' und ja, das höre ich auch von meinem Mann.. Immer und immer wieder.

Seit mein Sohn (2.5 Jahre), im August übel krank war, braucht er mich noch viiiiel mehr als zuvor.. D.h : Bei mir schlafen(mittags und abends).. Ich bring ihn zum Schlafen und kann danach nicht mehr aufstehen weil er sofort merkt und losbrüllt wie am Spiess. Heisst für mich: Mittags 1 Stunde im Bett liegen mit ihm und ich gehe quasi um 20 Uhr ins Bett. Am Morgen steht er auf, wirft mir meine Klamotten an und will spielen.. Alleine spielen geht keine 2 Minuten, im Haushalt mithelfen will er nicht, wenn ich aufs Klo gehe kommt er mit und sitzt auf meine Schoss, wenn ich kochen will, sitzt er brüllend auf dem Boden weil ich nicht mehr mit ihm spiel, helfen kochen möchte er aber auch nicht. Und so geht das Tag für Tag von morgens bis abends..24/7.

Habe es dann mal mit Spielgruppe versucht.. Keine Chance. Dachte, dass ihm vielleicht langweilig ist aber da wollte er keine 5 Minuten ohne mich bleiben - > die Leiterin meinte nach etwa 6x, als ich die ganze Zeit da bleiben musste, dass das wohl noch zu früh für ihn ist.. Ja, wahrscheinlich hat sie Recht..

Auf jeden Fall geht das nun schon seit August so und manchmal, da habe ich das Gefühl kaum mehr atmen zu können. Ich liebe mein Kind über alles und ich verstehe, dass es Nähe und Sicherheit braucht und es jetzt eben gerade braucht aber manchmal da wird mir alles zu viel und zu eng und ich würde am liebsten alles stehen und liegen lassen und davon laufen einfach nur weit weit weg..

Zeit für mich konnte ich mir seit ich Mama bin eh keine mehr richtig nehmen weil alles an mir hängt aber ich hatte immerhin über den Mittagsschlaf eine Stunde 'Pause' und am Abend war Ruhe..und diese Zeit fehlt mir so unglaublich. Ich hoffe, dass es irgendwann wieder besser wird.

Sorry für den langen Text aber es musste einfach irgendwo raus..

Sunny

1

Huhu,
Atme Tief durch. Nur weil du ein Kind wolltest, heißt es nicht, dass du dich nicht beschweren darfst, wenn es gerade anstrengend ist.

Nimm dir Zeit für dich. Wie? Drück den Kleinen deinem Mann im Arm und sag ihm: "Ich brauche Zeit für mich, kümmere dich um ihn".
Keine Ahnung, wann dein Mann heim kommt, aber sobald er das tut, drück ihm den kleinen in den Arm. Setz dich ins Auto und Fahr k.a. zur Massage, Pediküre, Maniküre, Friseur, Einkaufen, Freundinnen usw.
Sag deinem Mann, dass er ihn ins Bett bringen soll und du ihn später austauschen wirst.

Du solltest in dem Stress nicht allein sein. Dein Partner wollte das Kind genauso und wenn nicht, hat er pech, das Kind ist da, er soll sich kümmern.

Frag deine Eltern/Schwiegereltern ob sie für ein paar Stunden auf den Kleinen aufpassen können. Vielleicht können sie vorbeikommen und mit ihm spielen, während du den Haushalt schmeißt.

Und versuch die Zeit mit ihm aktiv zu genießen. Wenn du mit ihm ins Bett gehst, versuch dich zu erholen, kuschel ihn und genieß es. Er ist nur einmal 2,5 Jahre und die Zeit, in der er mit dir kuscheln und spielen will, wird schneller vorbei sein als du ahnst.
Mein Neffe ist 10. Seit 3 Jahren kuschelt er nicht mehr mit mir. Früher hat er das soooo gerne gemacht und wehe ich nenne ihn 'süß' oder 'niedlich'. Wenn der Kleine dich nicht gehen lassen will, dann ist das so. Bleib bei ihm, kuschel ihn, schmus mit ihm. Lies ihm Bücher vor, spiel mit ihm. Koch abends vor für den Tag oder lass deinen Mann vorkochen, so dass Tagsüber weniger anfällt. Wenn du mit dem Kleinen abends ins Bett musst, soll dein Mann den Haushalt auf Vordermann bringen (Küche aufräumen, Essen vorkochen, Wäsche waschen, usw.) Großputz wie Bad und Boden verlegt mal auf das WE. Holt euch einen Staubsaugerroboter (vielleicht mit Wischfunktion?) und lasst ihn täglich durchsaugen, damit sparst du dir die Arbeit. Und irgendwann, wenn der Kleine alleine Spielt, kannst du vielleicht putzen&kochen und er hilft vielleicht mit oder lässt dich machen.

Alles gute!

3

Mein Mann ist total überfordert mit ihm.. Ich seh das immer wieder bereits bei Kleinigkeiten- warum? Weil er sich die letzten 2.5 Jahre kaum um den Kleinen gekümmert hat vorallem nicht alleine. Er meinte ganz klar, er würde es nicht schaffen.. Im Babyalter wollte er ihn kaum anfassen weil er Angst hatte er würde was kaputt machen und auch gar nicht wusste was mit ihm anfangen, irgendwann meinte er 'nun ja, ich bin halt kein Babypapa.. Er kommt nicht mit uns raus.. Am Wochenende sind mein Sohn und ich zu 90% alleine unterwegs weil mein Mann 1000 andere Sachen zu erledigen hat. Alles reden, bitten und flehen hat nix gebracht. Mittlerweile würde er gerne mal mit ihm spielen aber das möchte mein Sohn nicht mehr. Er blockt ihn direkt ab und sagt, dass er nicht mit Papa spielen möchte. Ins Bett bringen keine Chance.. Er schreit und weint bis ich wieder zuhause bin, wenn mein Mann mit hoch kommt damit wir ihn zusammen ins Bett bringen (auf meine Bitte), sagt mein Sohn er will, dass Papa wieder runter geht.. Manchmal hab ich das Gefühl, dass er einfach merkt, dass es für Papa ein 'Müssen' und nicht ein 'Wollen' ist und verhält sich deshalb so.

Meine Mama die in der Nähe wohnt, arbeitet noch 80%, Geschwister habe ich keine, meine Freunde arbeiten alle 100% und haben sich mittlerweile auch ein wenig von mir abgewendet.. Was ich auch verstehen kann. Mir reicht die Zeit nicht mal mehr, mal mit einer Freundin zu telefonieren.. Meine Schwiegereltern haben sich nie wirklich um ihn gekümmert. Sie kommen vielleicht 1x in einem halben Jahr vorbei. Mein Sohn freut sich zwar aber eine wirkliche Bindung hat er auch mit ihnen nicht..

Ich hab so oft mit meinem Mann geredet aber da kann ich ehrlich gesagt auch in den Wald und mit einem Tannenzapfen diskutieren.. Der hört bestimmt besser zu..

6

Da hast du doch das Hauptproblem. Dein Mann!

Du hättest ihm das "nun ja, ich bin halt kein Babypapa" niemals durchgehen lassen dürfen. Meinem Mann wäre auch lieber gewesen, wenn er den Kleinen nicht hätte wickeln müssen. Aber ich hab ihm den kleinen schon im KH in den Arm gedrückt und gesagt: "bitte wickeln ich weise dich an"

Ich habe auch gemerkt, dass ich keine Babymama bin. Im Kleinkindalter kann man nunmal mehr mit dem Kind unternehmen. Aber ich habe deswegen meinen Kleinen nicht dem papa zugeschoben und gesagt: "ich kümmer mich um ihn, wenn er in ein Alter kommt, das mich interessiert"

Damit sich das JETZT ändert, bist auch du gefragt. Du musst den beiden Zeit zu zweit geben. Ja, der Kleine wird anfangs heulen und ja dein Mann muss lernen ihn abzulenken und eine echte Bezugsperson für ihn zu werden. Es wird dir schwer fallen, aber du musst das durchziehen. Schick die beiden zum einkaufen. Das wäre eine kleine Sache. Nach der Arbeit oder am WE. Dein Mann soll mit dem Kleinen zu IKEA und da einfach durch die Gegend schlendern.

Ich verstehe nicht, wie du so erschöpft sein kannst, aber deinem Mann erlaubst, dass du dich 90% am WE um den Kleinen kümmern musst.
Ihr könnt ja die Tage trennen. Samstags kümmert er sich um ihn und du bist den ganzen Tag weg und Sonntags kann er sich ausruhen um am Montag wieder fit zu sein und du kümmerst dich um den Kleinen.

An stelle deines Sohnes würde ich den Papa auch nicht mögen. Solange du keine Angst hast, dass er den Kleinen vernachlässigt, würde ich alles machen um mir freizeit zu erkämpfen.

Generell solltet ihr auch langsam überlegen ihn in den KiGa zu schicken. Das wird dir und dem Kleinen gut tun.

weitere Kommentare laden
2

Hi,

eines Tages werde ich es vielleicht verstehen, wie man so unsensibel sein kann und jemanden sagt, dass er sich nicht beschweren darf. 🙄
Ich meine sonst sagen wir sowas nie, man darf sich über den ausgesuchten Job beschweren, über den Partner, über Freunde, über die Familie. Aber wenn man eigene Kinder hat muss man, vorallem als Mutter immer alles wunderbar finden ?! 🙄

Fühl dich gedrückt.! Als erstes würde ich deinen Mann in die Verantwortung nehmen. Ich denke nicht, dass das Kind alleine dein Wunsch war ? Also hat er sich daran auch zu beteiligen!
Er soll dir Pausen verschaffen.

Ansonsten, was hatte er denn im August für eine Krankheit, dass sich das so geändert hat ? War er im Krankenhaus oder so ?

Ich würde zwischendurch immer wieder Kleinigkeiten machen und das auch sagen "xy, ich muss nun die Wäsche aufhängen. Du kannst mir gerne helfen, sonst musst du kurz alleine spielen"

Vielleicht auch besondere Sachen anbieten, was hier in dem Alter auch wirklich gut alleine ging für 15-20 Minuten (was ja zum kochen super wäre) ist bspw. Tuschen oder kneten. 😊
Oder, bei ganz schlechter Laune durfte mein Sohn in der Küche mit dem Wasser spielen und ich habe nebenbei gekocht.

Du solltest in jedem Fall zusehen, dass du Pausen bekommst. Vielleicht gibt es Tanten, Onkels, Omas und Opas die gerne aufpassen würden, sodass du dann Mal ein Bad nehmen kannst und ein gutes Buch lesen kannst oder so.
Und das dann natürlich regelmäßig.

Ich kenne es übrigens, dass man mittags nicht weg darf. Das ist bei meinen Sohn auch immer so gewesen. Ich habe dann einfach mittags am Handy etwas gelesen (würde ja auch mit nem Buch gehen oder ein Film sehen übers Tablet oder so).
Oder habe mich hingelegt. 😊

Ich wünsche dir viel Kraft 🍀

4

Danke für deine liebe Antwort. Betreffend meinem Mann habe ich bereits einer anderen Mami antwort gegeben.. Vielleicht magst du es ja lesen..

Er hatte übelst HMF und waren 1 Tag im KH weil er fast dehydriete weil er nix mehr trinken konnte aber ich war immer da. Ich hab ihn keine Sekunde allein gelassen.. Als es ihm dann wieder besser ging, fing das so extrem an..

Er bastelt, knetet und malt auch gerne aber nur in meiner Anwesenheit. Kleinere Dinge mache ich schon aber halt das, bei dem er eiiiinigermassen mitmacht.. Mal saugen oder Geschirrspüler aus/einräumen aber zb Wäscheberge zusammenlegen damit er Socken sortieren kann oder so geht nix da schmeisst er mir alles zusammengelegte im Haus rum usw. Das ist so eine endlose Arbeit, bei der ich irgendwann keine Nerven mehr habe.

Meine Mama arbeitet 80%, an ihrem freien Tag verbringt sie schon auch mal Zeit mit uns und meine Schwiegereltern haben seit ihrer Pensionierung noch weniger Zeit als zuvor..

5

Kenne ich, mein Kind war lange Zeit genauso. Ja das ist unfassbar anstrengend und das darfst du auch sagen!! Und du hast keine Kita und dein Mann nimmt ihn nie?? Ich hatte beides und fand es schon anstrengend. Ich finde das geht so nicht bei dir. Dein Kind kann nichts dafür und ja, es wird besser werden, aber es kann dauern. Melde ihn richtig in der Kita an und mach eine langsame Eingewöhnung. Da kann er sich einfach ganz anders austoben und ausprobieren.

Diese Tips mit "sag ihm du musst jetzt Haushalt machen" klappen bei vielen Kindern aber ging bei meinem auch gar nicht, er musste einfach älter werden. Du machst nichts falsch. Du brauchst aber DEFINITIV Auszeiten um ihm weiter gerecht zu werden.

8

Wir leben in der Schweiz da sind die kita Kosten soo hoch und Unterstützung (wenn man nicht am Existenzminimum lebt), bekommt man nicht. Die Kitas wollen hier eine mind. 20% Betreuung das kostet im Monat mind. 1000.- und das können wir uns nicht leisten. Deshalb dachte ich, dass es vielleicht mit der Spielgruppe klappen könnte aber das hat leider auch nicht funktioniert. Werde es nächstes Jahr nochmals versuchen..

10

Oh man, mein kleiner ist erst 20 Monate, aber ich kann dich sooooo gut verstehen! Seit Tag eins klammert er wie ich es noch nie gehört habe. Es ist wie du es beschreibst, ich kann keine Minute Mal in Ruhe aufs Klo, ich schaffe NICHTS. Keinen Haushalt, keine me time ... Absolut nichts .. sicher, hier und da mal ein paar Minuten, aber das war's schon. Er spielt keine 2 Minuten alleine, obwohl er es könnte, denn, mit Papa alleine klappt es, der wird zum Teil sogar ignoriert. Mein Mann versucht alles um mich zu entlasten, das ist zu dir wohl ein großer Unterschied, aber der Kleine ist so auf mich fixiert, dass Ablenkung nur schwer geht. Ich bekomme viel Unterstützung durch meinen Mann, aber er muss auch arbeiten und sollte sich halt auch Mal ausruhen können und nicht nach der Arbeit noch den Haushalt wuppen. Zumal es für mich echt frustrierend ist absolut nichts zu schaffen. In letzter Zeit ist es sogar noch schlimmer geworden, der Papa wurde schon aus dem Zimmer geworfen, also übertrieben gesagt. Unser Sohn ließ sich nicht trösten als er sich wehgetan hat, er wollte wiedermal nur zu mir und hat dann per Fingerzeig den Pa Papa des Zimmers verwiesen. Erst dann hat er sich beruhigt, kaum war mein Mann wieder da ging es wieder los. Er hat Angst, dass er von mir weg muss und wollte scheinbar sicher gehen, dass Papa nicht in der Nähe ist. Mein Mann tut alles für den kleinen, ist liebevoll, macht wahnsinnig viel mit ihm im mir eben Zeit zu verschaffen und nein, ich klammere ganz und gar nicht, hab absolut kein Problem damit ihm Mal herzugeben, was nicht oft passieren kann, da wir absolut niemanden hier haben der Mal hilft.

Ich könnte wohl ewig so weiter schreiben. Es ist anstrengend und manchmal echt zu viel, im Moment ist es wieder als wollte er in mich zurück kriechen, immer eine Hand am Hals oder Dekolleté, an sich nicht schlimm aber dabei wird gegrabbelt, gekratzt und gekniffen, die kleinen Finger immer in Bewegung. Das ist mega unangenehm aber jeder Versuch es zu unterbinden endet in Geschrei und die ganzen Tipps wie Ersatz Gedöns, Kuscheltier etc klappen nicht.

Ich denke oft das ich was falsch gemacht hab, ihn irgendwie unbewusst an mich gebunden hab, denn High need ist ja schön und gut und ich hab auch mit der Psyche und gesundheitlich einen langen Weg hinter uns noch vor mir, aber dann Frage ich mich immer, was es sein könnte, da ich auch alles Versuche, dass er selbständig wird, wir sind nie gleich gerannt, wenn er was hatte, alles, was man so liest und doch auch eben mit unserem Bauchgefühl versucht zu vereinen und dick klebt er an mir wie nix...

Im Januar kann er endlich in den Kindergarten und ich hoffe so sehr, dass es dann besser wird. Ich komme mit schäbig vor zu hoffen dann 4 Stunden für mich zu haben und habe Angst, dass wir unsere Bindung verlieren, aber er braucht andere Kinder, andere Menschen und vielleicht diesen Schritt der Abnabelungen unbedingt. Ich weiß nämlich langsam nicht weiter und es macht mich auch fertig von der entfernt lebenden Familie immer wieder unterstellt zu bekommen, dass ich selbst schuld bin, dass er so klammert und es über ein Jahr brauchte, dass er zu Omas und Opas gegangen ist, weil ich ihn verhätschel und sowieso alles falsch mache, denn damals hätte man ihn ja schreien lassen ... Ich lasse ihn nicht schreien, gut, heißt aber nicht, dass er seinen Willen bekommt ... Ich bleibe bei ihm, tröste ihn, Versuche ihn aufzufangen und abzuholen... Wenn er sich beruhigt hat erkläre ich Sachen, auch wenn er die noch nicht versteht und letztendlich bekommt er trotzdem nicht seinen Willen, außer er hätte wissentlich versucht mich so zu manipulieren, dass er eigentlich von Anfang an nur meine Aufmerksamkeit haben wollte, was Unsinn ist.

Und bei alledem und auch den traurigen, angespannten Gedanken liebe ich dieses Kind abgöttisch und würde ihn für Nichts auf der Welt wieder hergeben ich hoffe nur, dass er in einem Jahr nicht mehr so klammert